Wir hatten gestern ein spektakuär guten 2010-er Brunello von „Corte Pavone” in den Gläsern, der zuvor 6h karaffiert wurde!
Hasi
Brunello di Montalcino
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Re: Brunello di Montalcino
for your interest, der neueste talk aus Montalcino: Einer der Amis die in Montalcino immer und überall offene Türen findet ist JOHN FODERA, der sich über die letzten Jahre vom Brunello-Freak zum Experten entwickelt hat und mit seinem Blog mittlerweile ziemlichen Einfluss auf amerikanische Käufer hat. Hier schreibt er einen top-aktuellen Artikel auf „wine 365” zu den viel diskutierten und leidigen „Subzonen” Montalcinos und dass möglicherweise ein neuer „Brunello Classico” am Markt erscheinen könnte: https://wine365.com/brunello-classico-great-divide/
Hasi
Hasi
Re: Brunello di Montalcino
Hallo Hasi,Hasi hat geschrieben:zur Info: es gibt so gut wie kein Weingut in Montalcino, das privat Wein versendet! Das hat zum ganz großen Teil mit den Händlerstrukturen zu tun, denen die Winzer nicht „drein funken” wollen! So viel ich weiß hat CERBAIA den größten Absatz in den USA und keinen Vertrieb hier in Mitteleuropa ...
vielen Dank noch für die Info. Dann kann ich mir solche Anfragen ja sparen, auch wenn ich den Direkterwerb beim Winzer so oft wie möglich versuche. Ich schätze mal, dass der Händler dem Winzer sicher so 25 % - 30 % weniger zahlt.
Besten Dank auch für dein Buch. Wenn ich fertig bin, gibt es einen Bericht.
Herzliche Grüße
Philipp
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Re: Brunello di Montalcino
Beträchtliche Frostschäden auch in Montalcino!
In den letzten Stunden hatte ich Gelegenheit mit einigen Freundinnen und Bekannten zu telefonieren, die Lage sieht auch im Brunello-Land sehr düster aus. Aus den Gebieten um Castelnuovo dellÀbate, Montosoli und S. Angelo Scalo wird von 20% - 60% Ausfall auf Gütern wie La Fortuna, Ragnaie, Col DÒrica etc. berichtet, Giacomo Neris „Cerretalto”-Lage dürfte es voll erwischt haben. Das Konsortium gibt sich - noch - positiv und vermeldet „keine größeren Probleme”, ganz gegenteilig geht Francesco Illy in die Offensive und spricht vom schlimmsten Frost seit 51 Jahren in Montalcino: https://www.podereleripi.com/the-dark-s ... winemaking
beste Grüße
Hasi
In den letzten Stunden hatte ich Gelegenheit mit einigen Freundinnen und Bekannten zu telefonieren, die Lage sieht auch im Brunello-Land sehr düster aus. Aus den Gebieten um Castelnuovo dellÀbate, Montosoli und S. Angelo Scalo wird von 20% - 60% Ausfall auf Gütern wie La Fortuna, Ragnaie, Col DÒrica etc. berichtet, Giacomo Neris „Cerretalto”-Lage dürfte es voll erwischt haben. Das Konsortium gibt sich - noch - positiv und vermeldet „keine größeren Probleme”, ganz gegenteilig geht Francesco Illy in die Offensive und spricht vom schlimmsten Frost seit 51 Jahren in Montalcino: https://www.podereleripi.com/the-dark-s ... winemaking
beste Grüße
Hasi
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Re: Brunello di Montalcino
sehr schöner Report über 3 Frauen-Weingüter in Montalcino: https://santemagazine.com/women-warrior ... ontalcino/
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Re: Brunello di Montalcino
Das nächste Pärchen aus der Probenkiste:
La Fornacina, Rosso di Montalcino 2018
La Fornacina, Brunello di Montalcino 2016
Ich habe beide über 3 Tagea verfolgt, ohne mich groß um Analyse zu scheren. Aus der Erinnerung:
Beide zeigen keine klar ausgeprägte Frucht. Stattdessen habe ich den Eindruck einer dezenten nichttertiären Leder-/Stallnote. Meine Vermutung: ein Hauch "Brett" in einer Menge, die nicht penetrant stinkt, sondern zur Komplexität beiträgt und durchaus charmant ist.
[+2d] Der Rosso ist eher rotfruchtig, Richtung Kirsche und Preisselbeere. Der Brunello macht einen erheblich dunkleren Eindruck, mit Frucht eher in Richtung Heidelbeere und Rosmarin. Beide habe nach wie vor diese Note von Pferdestall oder Zaumzeug.
Balanciert, trinkanimierend, spannend: schön!
In der Momentaufnahme das beste Rosso-Brunello-Pärchen aus der Probenkiste bisher.
La Fornacina, Rosso di Montalcino 2018
La Fornacina, Brunello di Montalcino 2016
Ich habe beide über 3 Tagea verfolgt, ohne mich groß um Analyse zu scheren. Aus der Erinnerung:
Beide zeigen keine klar ausgeprägte Frucht. Stattdessen habe ich den Eindruck einer dezenten nichttertiären Leder-/Stallnote. Meine Vermutung: ein Hauch "Brett" in einer Menge, die nicht penetrant stinkt, sondern zur Komplexität beiträgt und durchaus charmant ist.
[+2d] Der Rosso ist eher rotfruchtig, Richtung Kirsche und Preisselbeere. Der Brunello macht einen erheblich dunkleren Eindruck, mit Frucht eher in Richtung Heidelbeere und Rosmarin. Beide habe nach wie vor diese Note von Pferdestall oder Zaumzeug.
Balanciert, trinkanimierend, spannend: schön!
In der Momentaufnahme das beste Rosso-Brunello-Pärchen aus der Probenkiste bisher.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Brunello di Montalcino
Wir hatten gestern zu Rinderknochenmark auf getoastetem Vollkornbrot und grandiosen T-Bone Steaks vom Holzkohlengrill einen Altesino Brunello 2011, einen Fornacina Rosso di Montalcino 2016, einen Rosso del Palazzone (eigentlich ein nicht deklarierter Brunello des Weinguts aus einem Blend mehrerer Jahrgänge), sowie einen einfachen Bordeaux 2010 vom Chateau La Tuillerie du Puy. Herausragend war der Rosso von Il Plalazzone, was für ein Sangiovese! Altesinos Brunello hielt was das Weingut verpricht und garantiert, der Rosso von Fornacina könnte noch 2-3 Jahre lagern und der Bordeaux gab weit mehr her als seine 9.- Kaufpreis vermuten lassen haben.
Cheers
Hasi
Cheers
Hasi
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Re: Brunello di Montalcino
Traurige Nachricht aus Montalcino
LIONEL COUSIN vom legendären Spitzen-Weingut CUPANO ist gestern nach schwerer Krankheit verstorben.
So long old friend ...
Hasi
LIONEL COUSIN vom legendären Spitzen-Weingut CUPANO ist gestern nach schwerer Krankheit verstorben.
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Hasi
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Re: Brunello di Montalcino
Nachsatz zum Tode von LIONEL COUSIN:
Das Consorzio würdigt ihn wie folgt: „Abschied von Lionel Cousin, Vigneron von Cupano, der Kino und Brunello kombinierte. "Der erste lässt dich vor einem Bildschirm träumen, der zweite macht es in einem Glas"
Hier der Link zu einem der Filme, die Lionel gedreht hat und der am Venedig Filmfestival mit dem UNESCO-Award ausgezeichnet wurde: https://m4uhd.tv/watch-movie-a-little-m ... 53297.html
„A Little Monestary in Tuscany” ist ein handlungsfreier Dokumentarfilm. Rund um die Mönche des Sant Antimo-Klosters lernt man das tägliche Leben der Bauern, Jäger, Fleischhauer und Winzer Montalcinos der späten 1980-er kennen. Wunderschöne, rare Aufnahmen!
Hasi
Das Consorzio würdigt ihn wie folgt: „Abschied von Lionel Cousin, Vigneron von Cupano, der Kino und Brunello kombinierte. "Der erste lässt dich vor einem Bildschirm träumen, der zweite macht es in einem Glas"
Hier der Link zu einem der Filme, die Lionel gedreht hat und der am Venedig Filmfestival mit dem UNESCO-Award ausgezeichnet wurde: https://m4uhd.tv/watch-movie-a-little-m ... 53297.html
„A Little Monestary in Tuscany” ist ein handlungsfreier Dokumentarfilm. Rund um die Mönche des Sant Antimo-Klosters lernt man das tägliche Leben der Bauern, Jäger, Fleischhauer und Winzer Montalcinos der späten 1980-er kennen. Wunderschöne, rare Aufnahmen!
Hasi
Re: Brunello di Montalcino
Als ich das Buch bei Hasi bestellt habe, hab ich mir natürlich schon überlegt "Was soll ich schreiben, wenn das Buch dann halt doch nicht so toll ist?". Vor diesem Dilemma stehe ich jetzt nicht, denn ich kann OsCor voll und ganz zustimmen. Ein tolles Buch, das ich mit Genuß gelesen habe.OsCor hat geschrieben:Unser Brunello-Spezialist Hasi hat ja ein Buch geschrieben mit dem Titel „Brunello, Sex und Rock 'n Roll”. Es war zunächst eine Überraschung, weil ich aus irgendeinem Grund dachte, es wäre ein Krimi
Das Buch habe ich jetzt gelesen und werde es aus musikgeschichtlichen Gründen bald nochmal von vorne beginnen.
Zuerst mal: Es hat mir sehr gefallen und als gelernter Geograph habe ich neben den musikalischen und vinologischen Themen auch die Orts- und Reisebeschreibungen genossen!
Zur Geschichte: Sie hat mich einigermaßen sprachlos gemacht. Zum Einen bin ich da in eine Welt eingetaucht, die zu meinem eigenen Leben (ich bin in kleinsten Verhältnissen aufgewachsen) so ziemlich maximal diametral verlaufen ist Zum anderen ist in mir ganz langsam, aber unaufhaltsam beim Lesen die Frage aufgestiegen, wann die Katastrophe stattfindet (es dauert ja ganz schön lange). Schon mehrfach (ich bin jetzt 74) habe ich erleben müssen, wie sehr die Passage
>>Noch keinen sah ich fröhlich enden,
Auf den mit immer vollen Händen
Die Götter ihre Gaben streun.<<
(aus Schillers Ballade Der Ring des Polykrates) der Realität entspricht.
Als die Kapitelüberschrift „Zahltag” auftauchte, dachte ich zum ersten Mal, es könnte (im Zusammenhang mit mafiösen Strukturen) alles zusammenbrechen. Der eigentliche Knackpunkt war dann doch für mich überraschend, weil ich nach dem exorbitanten Frauengenuss und der Tatsache, dass die glückliche Ehe und die außerehelichen Aktivitäten scheinbar berührungslos nebeneinander herliefen, nicht mehr damit gerechnet hatte.
Das Buch selber ist toll ausgestattet und die Informationen über die Gegend von Montalcino mit ihren Weingütern einfach umwerfend vielfältig.
Gruß
Oswald
Zwar spielt die von OsCor erwähnte Musikgeschichte teilweise deutlich vor meiner Zeit und ich muss gestehen, dass ich von vielen der genannten Musikern noch nie etwas gehört habe. Dafür gefallen mir die Beschreibungen der doch sehr unterschiedlichen Winzern aus Montalcino umso besser. Man kann sich wirklich vorstellen, wie sich die alteingesessenen Weinbauern mit den "Newcomern" an einen Tisch setzen und über die Tradition des Brunello-Ausbau diskutieren. Auch die Reisegeschichten sind absolut spannend zu lesen und lassen einen in eine andere Welt eintauchen.
Einzig die "intimen" Erlebnisse finde ich teilweise etwas zu derb formuliert, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Anfangs habe ich gedacht, dass diese Passagen eigentlich nicht so richtig zu Geschichte passen und man drauf hätte verzichten können. Aber wie Oscor schon angedeutet hat, fügt sich am Schluss alles zusammen.
Hasi, vielen Dank für das Buch. Mir hat es wirklich gut gefallen. Eine Fortsetzung würde ich sicher wieder kaufen.
Beste Grüße
Philipp