Brunello di Montalcino

Hasi
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Hasi »

Hi JohnnyBravo!

Jetzt muss ich mich auch zu Wort melden, Brunello-Novizen soll man doch an der Hand nehmen und sie nicht den „Gran Reservas” überlassen (wenn Du die Barrique-„Plage” aus Rioja damit meinst) ...

Also: Montalcino und seine Weine machen wirkich sehr viel Freude, die dortige Art der Sangiovese Grosso-Traube bringt einzigartige Weine hervor, die mit nichts in Italien vergleichbar sind. Es zahlt sich natürlich zuerst einmal aus sich ein wenig schlau zu machen! Ich pilgere jetzt seit 33 Jahren nach Montalcino und lerne noch immmer dazu, entdecke immer wieder Neues, und das auf einem doch - im Vergleich zu Rioja (60.000 HA), Bordeaux (120.000 HA), dem Piemont (55.000 HA) oder auch dem Chianti (21.000 HA) - verleichsweise sehr kleinen Anbaugebiet (nur knapp über 2.000 Hektar sind vom Consorzio für den Brunello-Anbau genehmigt worden).

Du kannst auf meiner Wein-website sehr viel zu Montalcino, Brunello, den Weingütern nachlesen, das verschafft mal einen guten Überblick: hasis-wine-world.at

Als „Einsteiger-Brunellos” empfehle ich Dir 4 Weine vom Jahrgang 2015 aus 4 verschiedenen „Subzonen” und 4 x verschieden ausgebaut:

aus dem Norden der Stadt den Brunello „Montosoli” von ALTESINO ( https://www.superiore.de/wein/toskana-m ... -2015.html ) Ausbau: 24 Monate in großen Eichenholzfässern aus slawonischer Eiche (genannt Botti) „Montosoli” ist die Grand Cru Montalcinos, nur eine Handvoll Weingüter besitzen hier Rebberge (Baricci, Altesino, Caparzo) ... die anderen die neuerdings behaupten einen Montosoli-Brunello zu kelten (Canalicchio di Sopra, Le Gode, Le Ragnaie, Valdicava) besitzen Rebberge am nördlichen Abhang des Montosoli, dort herrschen aber völlig andere Boden und Klima- Gegebenheiten! (die Weine sind aber nichtsdestotrotz sensationell!)

aus dem Süden den klassischen Brunello von LISINI ( https://www.superiore.de/wein/toskana-m ... 6.02954033 ) Ausbau: 36 Monate in großen slawonischen Botti. LISINI ist eines der Flagschiffe des „wahren” Brunellos oder des „oldschool”-Brunellos und hat alle Rebberge in der priveligierten Sesta-Lage (weitere sehr gute Weine von dort kommen von der „Tenuta di Sesta” und den 3 Winzligen „Sesta di Sopra”, „Giodo” und „La Torre”)

aus dem Westen der Stadt den Brunello „Altero” von POGGIO ANTICO ( https://www.superiore.de/wein/toskana-m ... io-antico/ ) Ausbau: 24 Monate in 500 L-Tonneaux aus französischer Eiche. Der „Altero” ist einer der Kult-Brunellos der Stadt, wird seit 1985 produziert und läutete mit dem Ausbau in kleinen Holzfässern die große Modernisierungs-Phase in Montalcino ein

aus dem Osten Montalcinos den klassischen Brunello von LA SERENA ( https://www.superiore.de/wein/toskana-m ... la-serena/ ). Klassischer Familienbetrieb, der dort seit 80 Jahren Sangiovese anbaut und keltert. Ausbau: 24 Monate in großen Botti aus slawonischer Eiche von 20 -40 Hektolitern und 6 Monate in gebrauchten Barriques.

ich würde alle vier Weine öffnen und für 24 h in einer verschlossenen 1 Liter-Flasche belüften und dann quer verkosten. Von hier aus würde ich mich „sternförmig” in die benachbarten Betriebe dieser 4 Weingüter „einkosten” ... die Empfehlung dazu: von Altesino zu BARICCI (oder Capanna), von Lisini zu COL DÒRCIA (oder Il Poggione), von Poggio Antico zu LE RAGNAIE (oder Fattoi) und von La Serena zu CONTI COSTANTI (oder San Filippo)


viel Vergnügen

Hasi
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Hasi »

Und JA - auch ich steige ab und zu ind die - vorhandenen - Fangeisen Montalcinos und werde Opfer der gefürchteten Brunello-Monster!

1.) Gestern: LA PALAZETTA Brunello 2009 ... schlicht untrinkbar. Da ich bei der „Benvenuto Brunello 2016" von seinem 2012-er begeistert war, hatte mit großer Hoffnung und ohne zu verkosten 1 Kiste von Flavio Fantis (der ANDERE Fanti!) 2009-er Hitzejahr-Brunello als Restposten-Abverkauf erworben, auch weil ich die Ecke dort unten rund um Castelnuovo dellÀbate sehr schätze (Poggio di Sotto, Stella di Campalto, Ucelliera und Vasco Sassetti als unmittelbare Nachbarn, sowie Fanti, Mastrojanni, Podere Le Ripi, La Fiorita, Ciacci Piccolomini dÀragona und La Magia im weiteren Umkreis sind allesamt Lichtgestalten Montalcinos!). Nun gut - nach der ersten Enttäuschung vom letzten Jahr also Flasche 2 - und wieder das selbe Bild ... überreife Früchte, Rumtopf, zerkochte Zwetschken-Marmelade und ein genereller Bitter-Ton dazu ... somit geht diese Kiste Brunello kommentarlos in die diversen ragus der nächsten Wochen & Monate, das heutige ragu al tonno aufgekocht mit dem gestrigen Brunello war jedenfalls perket!

2.) Heute: beachtenswerterweise vom UNMITTELBAREN Nachbarn Flavio Fantis, nämlich SAN GIORGIO kam der heute geöffnete Rosso dM „Ciampoleto” 2012 ... UND ... als hätte ich den La Palazetta von gestern im Glas!!! Zerkochte Beeren/Steinobst/Rumtopf-Anflüge und mit 14,5% für einen Rosso sehr heftig - aber er ist im Gegensatz zum vorher genannten Brunello zumindest noch „trinkbar” (ich quäle mich aktuell durchs 2.te Glas!) Für Interessierte: SAN GIORGIO war ab den 90ern in deutschem Besitz (und wegen eines krummen Dings des Deutschen unter gerichtlicher Kontrolle!) und wurde von Dr. Enzo Tiezzi verwaltet (Tiezzi ist eine Montalcineser Legende, leitete ab 1958 Poggio alle Mura - heute Banfi - danach ab 1973 Co dÒrcia und ab 1980 dazu noch Argiano, das damals so wie Col dÒrcia in den Besitz der Grafen Cinzano ging. Von 1983 bis 1988 war Tiezzi der Präsident des Consorzio. Es war zu dieser Zeit Tiezzis Verdienst ein Vorhaben umzusetzen, welches die Familie Biondi Santi schon in den 1960ern vorgeschlagen hatte, nämlich neben dem Brunello einen schneller verkaufbaren Wein, eben den Rosso di Montalcino als DOC-Sangiovese auf den Markt bringen zu können. Durch Tiezzis Verbindungen zum Landwirtschaftsminister in Rom konnte dieser wichtigen Schritt endlich genommen werden und ermöglichte fortan eine schnellere Kapitalumwälzung auf den Weingütern Montalcinos).
Tiezzi hielt das kleine Weingut San Giorgio mit 10 HA Sangiovese-Lagen eher schlecht als recht am Laufen und konnte es über die Jahre auch nicht mal ans „breite Mittelfeld” Montalcinos heranführen. (ich habe dennoch eine Kiste Brunello 20212 und eben einige Rosso dM 2012 erworben, versuche immer wieder JEDEM „eine Chance” zu geben - LEIDER!).
Als der vermögende Industrielle CLAUDIO TIPA (der zu dieser Zeit bereits das Weingut Grattamacco in Bolgheri und ColleMassari in der Montecucco DOC erworben hatte) 2011 mit der byodynamischen Farm POGGIO DI SOTTO (200 HA Land mit 20 HA Weingärten über die ganzen Subzonen Montalcinos verteilt) eines der absoluten Kult-Weingüter um einen sehr satten zweistelligen Millionenbetrag und 2014 das winzige PODERE BELLARINA mit 3 HA Weingärten kaufte, schielte er wohl schon auf - RICHTIG - das Nachbar-Gut SAN GIORGIO, welches er Anfang 2016 von besagtem Deutschen um kolportierte 8 Mio übernahm.
Tipas Hunger auf Weingüter in der Region war damit aber noch nicht gestillt, denn ebenfalls 2016 erwarb er auch das kleine Gut LA VELONA (nicht zu verwechseln mit dem benachbarten 5-Stern-Schloss Castello die Velona, das ebenfalls Brunello erzeut - der verzichtenswert ist!) mit 12 HA Sangiovese-Lagen, davon 7 HA für Brunello ausgewiesen.

Was Tipa aus SAN GIORGIO nun macht wird spannend, die vor Jahren angekündigte Sicherstellung der sensationellen damaligen Qualität von POGGIO DI SOTTO sehe ich so jedenfalls nicht mehr. Der frühere Besitzer und Qualitätsfreak Piero Palmucci brachte jedenfalls einen der allerbesten Brunellos der Apellation in die Flaschen.
Was gestiegen ist, ist nicht die Qualität sondern der Preis, aktuell schlägt sich eine Flasche Brunello Poggio di Sotto mit 170.-- zu Buche (Palmucci verrechnete 100.--/Flasche)

... so, ich hoffe nicht zu langweilen!

Good night

Hasi
LaVo
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von LaVo »

Hallo Hasi,
vielen Dank für deine Tipps hier und ein zwei Seiten vorher!
Ich hatte letztes Frühjahr den Rosso di Montalcino von Cupano aus 2014 im Glas und war richtig begeitstert. Ich fand ihn erstaunlich samtig, weich, fast schmeichlerich mit schöner Säure, die sehr gut eingebunden war. Ich empfand ihn auch als elegant in Anbetracht seines jungen Alters und der 14% alc. Toller Wein!
Meine andere Erfahrung, war eine negative:
Frescobaldi, Brunello di Montalcino, Castel Giocondo 2010, geöffnet letzten Sommer. Der Wein war super verkorkt und so habe ich nur ein, zwei Schlücke genommen. Aber, unabhängig vom Kork, war der Wein richtig scharf, fand ihn richtig anstrengend, aggressiv (wie geschrieben, nur kurz verkostet).
Jetzt meine Frage: Wenn ich von den genannten 15ern Brunello di Montalcino etwas kaufe, sind diese aktuell auch so fordernd, scharf/anstrengend?
Hast du auch Tipps, die vom Stil her in die Richting vom Rosso von Cupano gehen?

Vielen Dank
Moselaner
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Moselaner »

LaVo hat geschrieben:Hallo Hasi,
vielen Dank für deine Tipps hier und ein zwei Seiten vorher!
Ich hatte letztes Frühjahr den Rosso di Montalcino von Cupano aus 2014 im Glas und war richtig begeitstert. Ich fand ihn erstaunlich samtig, weich, fast schmeichlerich mit schöner Säure, die sehr gut eingebunden war. Ich empfand ihn auch als elegant in Anbetracht seines jungen Alters und der 14% alc. Toller Wein!
Meine andere Erfahrung, war eine negative:
Frescobaldi, Brunello di Montalcino, Castel Giocondo 2010, geöffnet letzten Sommer. Der Wein war super verkorkt und so habe ich nur ein, zwei Schlücke genommen. Aber, unabhängig vom Kork, war der Wein richtig scharf, fand ihn richtig anstrengend, aggressiv (wie geschrieben, nur kurz verkostet).
Jetzt meine Frage: Wenn ich von den genannten 15ern Brunello di Montalcino etwas kaufe, sind diese aktuell auch so fordernd, scharf/anstrengend?
Hast du auch Tipps, die vom Stil her in die Richting vom Rosso von Cupano gehen?

Vielen Dank
Hallo!
Den Rosso 2014 von Cupano habe ich aus bekannten Gründen ebenfalls im letzten Jahr getrunken und vor einigen Seiten hier beschrieben.
Trotz des verufenen Jahrganges mein wahrscheinlich beeindruckendster italienischer Wein, auch wenn dies nicht meine bevorzugte Stilistik bei Rotweinen ist.
Mit über 50 Euro aber sicher auch kein Schnäppchen.

Der Bitte um weitere Tipps an Hasi kann ich mich aber nur anschließen, gerne auch im Einstiegsbereich um sich ein zu trinken. .

Der zweite Wein des Abos von Cupano, der Super Toscan
Ombrone Sant‘ Antimo 2014, liegt auch noch im Keller. Den wollte ich erst in ein paar Jahren angehen...
Oder sagen die Experten (Hasi oder andere), den Wein eher zeitnah zu öffnen?

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
Hasi
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Hasi »

Hi folks!
... bitte meine kurz vorher geposteten Empfehlungen/Ausführungen durchlesen, ebenso meine enorm umfangreiche website zu Brunello: http://www.hasis-wine-world.at/ (und nochmals: auch mein 600-seitiger Roman „Brunello, Sex & Rock n Roll”, den ich gerne zusende, liefert viel Hintergrund-Infos)
ich mag mich hier nicht permanent wiederholen
DANKE!

Zu Cupano: welch Zauberer Lionel Cousin ist, zeigen eben seine sehr sehr guten Weine in einem sehr sehr schlechten Jahr (2014). Die Cupano-Weine können lange in der Flasche weiter reifen! (den Ombrone würde ich allerdings - wegen eben 2014 - rasch trinken). Leistet Euch mal den Luxus eines Brunellos aus dem Hause CUPANO!!! Da macht es so richtig PÄNG! (den 2015 gibts aktuell bei xtraWine im Abverkauf um 79.--!)
CUPANO hat mit seiner Stilistik eigentlich ein Alleinstellungsmerkmal in Montalcino, wenn Du etwas im Ansatz ähnliches suchst, könnte vielleicht SIRO PACENTI der Geheimtip sein. Diese Beiden (Lionel Cousin und Giancarlo Pacenti) sind schon die einzigen die einen 100%-Ausbau im Barrique in Montalcino meistern (in ihren Kellern gibt es NUR Barriques, was eigentlich gegen Brunello spricht) .... wie SCHEISSE „nur Barrique” & Brunello korrespondieren zeigt sich bei CastelGiocondo. Obwohl sie im Chianti grandiose Weine machen, bringen die Frescobaldis (die erst 1989 nach Montalcino kamen) hier keine wirklichen Brunellos in die Flaschen. Die wenigen Brunellos von ihnen die ich von Freunden geschenkt bekommen hatte wanderten allesamt in Ragus und Eintöpfe. (Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken). Hier noch einige Tips für Cupano-Fans: Ein wenig in die Cupano-Richtung geht der „Cerretalto” von GIACOMO NERI (der aber über 300.--€ kostet), TERRALSOLE liegt ebenso auf dieser Stilistik-Seite wie der neue Brunello von LA FIORITA „Fiore di NO”, vielleicht auch die Brunellos von LA MAGIA und MADONNA NERA. Ebenso der „Altero” von POGGIO ANTICO und die Brunellos von MOCALI und UCCELIERA.

Die von mir in einem posting weiter oben genannten Brunellos aus 2015 sind ALLE sofort antrinkbar und keinesfalls fordernd/anstrengend (24 h in einer verschlossenen 1 L-Flasche belüften!)

good night

Hasi
LaVo
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von LaVo »

Vielen Dank für deine Antwort!
Deine Einschätzung zum CastelGiocondo ist ja ziemlich eindeutig ;)
Da lag ich ja, trotz des üblen Korks, gar nicht so weit daneben.

Gut, werde dann mal den einen oder anderen 15er ordern, wollte preislich da fürs Erste die Kirche im Dorf lassen. Aber da waren ja auch ein paar für <50 Euro dabei.
Ich wollte nicht alle sofort aufziehen (sondern vielleicht innerhalb des nächsten Jahres), diese Preisklasse ist durchaus was Besonderes für mich.Trinke sonst oft Bordeaux, da gibt es ja meinst eine Verschlussphase. Besteht bei den 15ern auch das Risiko, dass sie sich einigen Monaten verschließen?
Werde sie aber auf alle Fälle öffnen, testen und 24 Stunden in einer verschlossenen 1l Flasche beiseite stellen.
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AmonA
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von AmonA »

Hallo Hasi,
danke für die Infos. Dass 2015 gut antrinkbar ist, habe ich mir gemerkt. Ebenso dass 2013 gar nicht so übel ist. :)
Die Preise sind im Vergleich zu 2015/2016 "moderat".
Ich habe bei mir noch einige Flaschen vom 2011er Jahrgang gefunden (Siro Pacenti, Casanova di Neri und Salvioni). Dieser Jahrgang galt als früh trinkbar, den Eindruck hatte ich letztes Jahr bei einer Flasche von Pacenti (Vecchie Vigne) nicht. Wie siehst du das?
Grüße
AmonA (aka Volker)
Hasi
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Hasi »

Hallo Volker! Ich hatte mit den 11-ern bisher gute Erfahrungen, sind möglicherweise jetzt am schönsten zu trinken und werden auch noch eine zeitlang weiterreifen können, aber nichts für die Ewigkeit (ausser vielleicht Salvioni)

hasi
Alba
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Alba »

Hallo an die Brunello / Sangiovese Spezialisten,

weil da gerade von Salvioni die Rede war, hatte in den letzten Jahren 2x das große Vergnügen bei Verkostungen diese Weine genießen zu dürfen und wollte mir um die Jahreswende was Gutes tun, die 2012er Ausgabe geordert und nach einigen Stunden Belüftung (Karaffe) getrunken. Leider war der Wein — dem ich grundsätzlich sehr gute, hochelegante Sangiovese Typizität und auch Trinkbarkeit (jung, aber nicht abweisend) attestieren würde— von einem sehr ausgeprägten metallischen Ton begleitet :evil: , vor allem in der Nase aber auch am Gaumen deutlich wahrnehmbar. Das Vergnügen war sehr eingeschränkt und wurde über den Abend auch nicht besser.
Meine Frage — ist das, der Metallton, eine bei Brunello/ Sangiovese bekannte Thematik (Terroir etc.) ? Ich erinnere mich, das über die Jahre schon einige (zum Glück wenige–) male in Weinen wahrgenommen zu haben, erinnere mich aber nicht wann/ bei welchen Weinen (tendenziell immer Sangiovese?). Kann das evtl. ein Lager— Transport Thema sein? Kork würde ich an der Stelle eher ausschließen, wie gesagt ansonsten war der Salvioni okay, null „Muffton“, Oxidation oder dergleichen.
Eure Erfahrungen dazu würden mich interessieren, danke und Gruß
Manfred
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