servus schneesurfer,
ich hatte den il poggione am wochenende zu (glüh-)wein-gulasch mit steinpilzrisotto - ging gut.
auch solo danach ein leckerer, allerdings wenig komplexer wein mit mittlerer substanz.
ich fand ihn sehr gut trinkbar.
gruss, matthias
Brunello di Montalcino
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Re: Brunello di Montalcino
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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Re: Brunello di Montalcino
So, kurzes Update ...
Wir haben mit 2 Bordeaux begonnen (La Couspaude 2010, Talbot 1995 MAG) - beide in einem tollen Trinkfenster, ohne Anzeichen von Tertiäraromen.
Dann der erste BdM:
2011 Poggio San Polo (ich hatte hier 2010 angegeben, was jedoch falsch war. Hatte San Polo und Val di Suga in den Jahren vertauscht).
Zur Überraschung: Der Brunello (PnP) hatte bereits deutliche Tertiäraromen und deutliche Braunfärbung. Hier stimmt also der Hinweis, 2011 sei bereits weiter gereift als seine Nachbarjhg. Auch im Geschmack eine deutliche Reifenote.
Allerdings bekam der Wein über 2-3 Stunden eine gewisse Frische, welche hinter der Sherry- und Liebstöckel-Note zum Vorschein kam. Auch an Volumen/Kraft konnte er zulegen. Meine Befürchtung, der Wein würde die Grätsche machen hat sich gottseidank nicht bestätigt. Er hatte nun eine interessante Kombi aus Frische und Reifenoten.
Werde dennoch meine letzte Flasche zeitnah trinken.
Die anderen Flaschen, Val di Suga 2010 und Caparzo La Casa 1990, kommen an Weihnachten unter die Räder
Grüße
Wir haben mit 2 Bordeaux begonnen (La Couspaude 2010, Talbot 1995 MAG) - beide in einem tollen Trinkfenster, ohne Anzeichen von Tertiäraromen.
Dann der erste BdM:
2011 Poggio San Polo (ich hatte hier 2010 angegeben, was jedoch falsch war. Hatte San Polo und Val di Suga in den Jahren vertauscht).
Zur Überraschung: Der Brunello (PnP) hatte bereits deutliche Tertiäraromen und deutliche Braunfärbung. Hier stimmt also der Hinweis, 2011 sei bereits weiter gereift als seine Nachbarjhg. Auch im Geschmack eine deutliche Reifenote.
Allerdings bekam der Wein über 2-3 Stunden eine gewisse Frische, welche hinter der Sherry- und Liebstöckel-Note zum Vorschein kam. Auch an Volumen/Kraft konnte er zulegen. Meine Befürchtung, der Wein würde die Grätsche machen hat sich gottseidank nicht bestätigt. Er hatte nun eine interessante Kombi aus Frische und Reifenoten.
Werde dennoch meine letzte Flasche zeitnah trinken.
Die anderen Flaschen, Val di Suga 2010 und Caparzo La Casa 1990, kommen an Weihnachten unter die Räder
Grüße
Gruß
Schneesurfer
Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiss, ob sie wiederkommen.
Oscar Wilde 1854-1900
Schneesurfer
Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiss, ob sie wiederkommen.
Oscar Wilde 1854-1900
Re: Brunello di Montalcino
Den Poggio San Polo '11 hatte ich auch schon vor geraumer Zeit im Glas... zusätzlich zum heissen Jahr wurde der wohl auch überreif gelesen und sicher nicht zu knapp extrahiert.
Und genauso schmeckt dann das Ergebnis - not my glas of brunello.
Ich habe die letzten Flaschen dann letztes Weihnachten weitergereicht
Und genauso schmeckt dann das Ergebnis - not my glas of brunello.
Ich habe die letzten Flaschen dann letztes Weihnachten weitergereicht
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Re: Brunello di Montalcino
Hi!
Gerade Brunello di Montalcino Annata 2012 von TALENTI geöffnet um ihn für morgen zu belüften. Grande casino! Paradebeispiel für einen schnörkellosen old school-Brunello, ausgebaut für 24 Monate in 500 l-Tonneaux und 25 HL-Botti, der so richtig PÄNG macht!
Und weil ja hier gerne über weichgerittens Leder philosophiert wird, schließe ich die Kritik aus März 2017 von Falstaff-Fachmann und Brunello-Kenner Othmar Kiem an, der ihm damals 93 Punkte verpasste: „Leuchtendes, intensives Rubingranat. Kompakte Nase mit feinen Noten nach Granatapfel, Zwetschken und eingelegten Kirschen. Spielt am Gaumen toll auf, saftig und mit viel präsenter Frucht, Zwetschke und reife Kirsche, im Hintergrund nach würzigem Zedernholz, saftig und lange.”
Nachkauf über Versand aus einer Vinothek/Nähe von Montalcino um 42.-- hier möglich: https://cantinaosenna.com/shop/vini-ros ... rd-750-ml/
Ciao
Hasi
Gerade Brunello di Montalcino Annata 2012 von TALENTI geöffnet um ihn für morgen zu belüften. Grande casino! Paradebeispiel für einen schnörkellosen old school-Brunello, ausgebaut für 24 Monate in 500 l-Tonneaux und 25 HL-Botti, der so richtig PÄNG macht!
Und weil ja hier gerne über weichgerittens Leder philosophiert wird, schließe ich die Kritik aus März 2017 von Falstaff-Fachmann und Brunello-Kenner Othmar Kiem an, der ihm damals 93 Punkte verpasste: „Leuchtendes, intensives Rubingranat. Kompakte Nase mit feinen Noten nach Granatapfel, Zwetschken und eingelegten Kirschen. Spielt am Gaumen toll auf, saftig und mit viel präsenter Frucht, Zwetschke und reife Kirsche, im Hintergrund nach würzigem Zedernholz, saftig und lange.”
Nachkauf über Versand aus einer Vinothek/Nähe von Montalcino um 42.-- hier möglich: https://cantinaosenna.com/shop/vini-ros ... rd-750-ml/
Ciao
Hasi
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Re: Brunello di Montalcino
Der Argiano Brunello 2016 ist ein dichter, gewichtiger Wein mit weniger Primärfrucht als Leder-/Tabak-/Unterholznoten. Starke Gerbstoffe und hoffe Säure. Der Wein gibt sich prätentiös, besitzt aber nicht die generöse Eleganz eines großen Brunello. Kein Fehlkauf, aber mittlerweile 40€ würde ich dafür nicht mehr zahlen. Vielleicht blüht er aber auch erst im Alter auf.
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Re: Brunello di Montalcino
Nach 48 h Belüftung wurde der Brunello Talenti Annata 2012 am Heiligen Abend getrunken. Die 2 Tage Sauerstoff-Zufuhr haben ihm keineswegs geschadet. Es präsentierte sich uns ein hervorragender Sangiovese in seiner besten Lebens-Mitte. Danach gabs noch „ein Schäufelchen mehr”, denn wir öffneten einen Ombrone 2016 von Cupano. Und auch mit diesem Wein ist dem leider viel zu früh verstorbenen Lionel Cousin ein Geniestreich gelungen! Der Ombrone ist eine Cuvee aus Cab Sav, Merlot und Cab Franc, die in Montalcino 22 Monate in gebrauchten Barriques reifen durfte. „Wein am Limit” beschreibt ihn wie folgend: „Ein atemberaubender intensiver Wein, der eine perfekte Balance zwischen diesen beiden Rebsorten herstellt und dem das steinige Terroir bestens zu Gesicht steht. Der Cabernet sorgt für Kernigkeit, der Cabernet Franc für die Würze und der Merlot für das fruchtige Grundrauschen. Opulent, jugendlich, verführerisch, dicht, vollgepackt mit Kirsch- und Cassisaromen, Schoko- und Röstnoten. Trotzdem wirkt er nicht eingekocht, wie so viele Weine in dieser Gewichtsklasse, sondern saftig und ist ziemlich unterschätzt weil er nicht so bekannt ist. Er wird mit der Zeit bestimmt noch besser, aber es ist schwierig die Finger von ihm zu lassen, wenn man einmal von ihm gekostet hat. So schmeckt mit ziemlicher Sicherheit Götternektar.”
Dieser Beschreibung schliesse ich mich gerne an!
Alles Gute
Hasi
Dieser Beschreibung schliesse ich mich gerne an!
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Hasi
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Re: Brunello di Montalcino
Törö törö!
Nach unserer Rückkehr von Madeira (interessante Weinchen!) feiern wir die Geburt meines 4. Enkelkindes EMIL, der heute in Amsterdam das Licht der Welt erblickte (der Sohn meiner Tochter Hannah und Ajax-Pro Florian Grillitsch)! Ein guter Anlass um einen herrlichen 2004-er Brunello zu schlachten. Und was für ein Sangiovese das ist! Der Annata von Tenimenti Ricci aus SantÀngelo in Colle - ein kleines Weingut das (Gott sei Dank) noch immer „unter dem Radar” fliegt, und seine Brunellos nach wie vor megagünstig verkauft - zeigt trotz seiner 19 Jahre nicht mal eine Spur von Altersnoten und präsentiert sich geschmacklich und qualitativ eher wie ein „Oberliga-Brunello”, der locker mit Mastrojanni, Altesino, Il Poggione etc mithalten kann, wenn nicht sogar besser daher kommt!
nice evening for you all!
Hasi
Nach unserer Rückkehr von Madeira (interessante Weinchen!) feiern wir die Geburt meines 4. Enkelkindes EMIL, der heute in Amsterdam das Licht der Welt erblickte (der Sohn meiner Tochter Hannah und Ajax-Pro Florian Grillitsch)! Ein guter Anlass um einen herrlichen 2004-er Brunello zu schlachten. Und was für ein Sangiovese das ist! Der Annata von Tenimenti Ricci aus SantÀngelo in Colle - ein kleines Weingut das (Gott sei Dank) noch immer „unter dem Radar” fliegt, und seine Brunellos nach wie vor megagünstig verkauft - zeigt trotz seiner 19 Jahre nicht mal eine Spur von Altersnoten und präsentiert sich geschmacklich und qualitativ eher wie ein „Oberliga-Brunello”, der locker mit Mastrojanni, Altesino, Il Poggione etc mithalten kann, wenn nicht sogar besser daher kommt!
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Re: Brunello di Montalcino
Nachdem die Brunello-Fans hier scheinbar ausgestorben sind, möchte ich nicht mit dem grandiosen Erlebnis eines gestern geöffneten Casanova di Neri Tenuta Nuova 2012 hinterm Berg halten! 2019 von Giacomo Neri als Geschenk erhalten, dachten wir gestern „11 Jahre Reifezeit könnte passen” - und genauso war es ... der 200.--€-Brunello gab so richtig Gas und war ein ganz großes Erlebnis!
Grazie mille Giacomo!
Hasi
Grazie mille Giacomo!
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Re: Brunello di Montalcino
Guten Abend!
Casanova di Neri - Licht & Schatten. Nachdem wir vor einer knappen Woche einen wundervollen 2010-er von Giacomo Neri trinken durften, kam gestern mit einem Annata 2011 im Rahmen einer größeren Verkostung die Ernüchterung! Bei diesem 2011 Brunello dominierte eine unangenehme Säure, hinter der sich relativ wenig Struktur zeigte. Der Gastgeber, der den Wein öffnete, meinte, das sei ihm beim selben Jahrgang schon vor wenigen Tagen ebenso ergangen. Nun könnte es allerdings sein, dass sich Neris 11-er Bruenllo Annata aktuell „nur” in einer „Verschlussphase” befinden, was zu hoffen ist. Der 2013-er Brunello von Uccelliera und der 2010-er Brunello von Donatella Cinelli Colombini entschädigten dafür doppelt und dreifach. Star des Abends war allerdings ein Chianti Classico Riserva 2003 von Badia a Coltibuono. Für mich einer der besten Chiantis, die ich jemals im Glas hatte! In der weissen „Aufwärmrunde” brillierte nach einem Champagner ein Grasevina 2017 vom Weingut Kutjevo aus Kroatien, gefolgt von einem respektablen deutschen Sauvignon blanc Kabinett 2018 von Eugen Wissler aus Baden.
beste Grüße
Hasi
Casanova di Neri - Licht & Schatten. Nachdem wir vor einer knappen Woche einen wundervollen 2010-er von Giacomo Neri trinken durften, kam gestern mit einem Annata 2011 im Rahmen einer größeren Verkostung die Ernüchterung! Bei diesem 2011 Brunello dominierte eine unangenehme Säure, hinter der sich relativ wenig Struktur zeigte. Der Gastgeber, der den Wein öffnete, meinte, das sei ihm beim selben Jahrgang schon vor wenigen Tagen ebenso ergangen. Nun könnte es allerdings sein, dass sich Neris 11-er Bruenllo Annata aktuell „nur” in einer „Verschlussphase” befinden, was zu hoffen ist. Der 2013-er Brunello von Uccelliera und der 2010-er Brunello von Donatella Cinelli Colombini entschädigten dafür doppelt und dreifach. Star des Abends war allerdings ein Chianti Classico Riserva 2003 von Badia a Coltibuono. Für mich einer der besten Chiantis, die ich jemals im Glas hatte! In der weissen „Aufwärmrunde” brillierte nach einem Champagner ein Grasevina 2017 vom Weingut Kutjevo aus Kroatien, gefolgt von einem respektablen deutschen Sauvignon blanc Kabinett 2018 von Eugen Wissler aus Baden.
beste Grüße
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Re: Brunello di Montalcino
Am Donnerstag wurden 6 Sangiovese aus Montalcino verkostet, fünf davon aus 5-Stern-Jahrgängen, und die große Überraschung lieferte ein Rosso dM!
Wir starteten mit einem Rosso di Montalcino 2015 der kleinen Podere SAN GIACOMO im Nordosten Montalcinos. Der 5ha-Betrieb mit der Muschel am Etikett fliegt naturgemäß auch wegen der „Größe” unterm Radar, aber dieser 12 Monate in Tonneaux ausgebaute Rosso dM war zum Einstieg ein mehr als würdiger Vertreter seiner Art. Rund, ausgewogen und schon kurz nach dem Öffnen voll da, wunderschönes ziegelrot, herrliche Duftnoten und lang im Abgang. Als wir dann den Rosso dM 2015 von IL POGGIONE im Glas hatten schüttelten alle von uns ungläubig den Kopf „das ist doch ein Brunello, oder?” ... „vielleicht wurde die Flasche falsch etikettiert?” Hier ist einem der größten Produzenten Montalcinos (100 ha unter Wein) ein Geniestreich gelungen, der den großen Jahrgang 2015 nicht besser repräsentieren könnte! Was für eine ausgewogene Sache, die den Gaumen jubeln lässt. Dieser günstige Rosso kann locker mit dem 3 mal so teuren RdM von Salvioni mithalten! (wer kann sollte unbedingt nachkaufen, auf weinvielfalt.de noch erhältlich!!) Und wieder einmal zeigt sich, dass man auch Rosso dM UNBEDINGT ein paar Jahre reifen lassen sollte!
Dann der erste Brunello 2016 von ALTESINO. Ein Annata mit absolutem WOW-Effekt! (2016 wurde in Montalcino als eine der großartigsten Ernten der letzten 30 Jahre gefeiert, und das zu Recht! Ich habe bis dato noch keinen schlechten 2016 im Mund gehabt). Was die Mannschaft von Altesino hier aber mit ihrem Basis-Brunello, der von Rober Parker 95 Punkte bekam, auf die Flasche gebracht hat, ist eine der wunderbarsten Expressionen eines „richtigen” Brunellos der 24 Monate in großen Botti aus slawonischer Eiche reifen durfte. (NACHKAUFEN!!!! „aproposwein.com” hat um 37.-- noch einige wenige Flaschen im Angebot)
Aus dem nicht unproblematischen Jahrgang 2013 kam der nächste Wein, ein Brunello 2013 von VINO AL VINO. Gianluca Turchi, der Besitzer der gleichnamigen Vinothek produziert einen „Garagen-Brunello” in Kleinst-Auflagen, der sich aber nicht verstecken muß, wenngleich auch dieser 2013 die Problematik des Jahrgangs einfängt, zuerst zwar im Antrunk sehr brauchbar daher kommt, in Summe aber dann doch spröde wirkt und an überreif geerntete Trauben erinnert.
So gut wie nie enttäuscht wurde ich bisher von der TENUTA DI SESTA im Süden der Anbau-Zone. Auch dieser (noch immer günstige) Brunello Annata 2010, der klassisch 24 Monate im großen Holz ausgebaut wird, konnte voll überzeugen - und von „Falstaff” 94 Punkte einfahren. Sehr elegant und floral, keineswegs schwer, auch wenn 14% zu Buche schlagen. Ein „Damen-Brunello”, den auch meine Frau Renate sehr schätzt.
Den Abschluss machte ein Brunello 2006 von VITANZA, den wir in den letzten Jahren schon einige Male im Glas hatten. Der doch schon 17-jährige Sangiovese war nach wie vor „voll da”. Ich habe hier eine Kostnotiz vom Falstaff-Magazin vom März 2011 gefunden, die für mich nach wie vor gültig ist: „Sattes dunkles Rubin. Sehr klare und einprägsame Nase, zeigt satte Noten nach Waldhimbeere und Brombeere, im Hintergrund etwas Kardamom. Am Gaumen stoffig und fest, entfaltet sich mit präsentem, kernigem Tannin, spannt einen schönen Bogen, im Finale herzhaft.”
Bei der nochmaligen Nachverkostung aller Weine konnte der Rosso dM von Il Poggione noch ein Schäufelchen zulegen und zog in meinem Ranking gleichauf mit dem Brunello von Altesino auf Platz 1 !!
Wir starteten mit einem Rosso di Montalcino 2015 der kleinen Podere SAN GIACOMO im Nordosten Montalcinos. Der 5ha-Betrieb mit der Muschel am Etikett fliegt naturgemäß auch wegen der „Größe” unterm Radar, aber dieser 12 Monate in Tonneaux ausgebaute Rosso dM war zum Einstieg ein mehr als würdiger Vertreter seiner Art. Rund, ausgewogen und schon kurz nach dem Öffnen voll da, wunderschönes ziegelrot, herrliche Duftnoten und lang im Abgang. Als wir dann den Rosso dM 2015 von IL POGGIONE im Glas hatten schüttelten alle von uns ungläubig den Kopf „das ist doch ein Brunello, oder?” ... „vielleicht wurde die Flasche falsch etikettiert?” Hier ist einem der größten Produzenten Montalcinos (100 ha unter Wein) ein Geniestreich gelungen, der den großen Jahrgang 2015 nicht besser repräsentieren könnte! Was für eine ausgewogene Sache, die den Gaumen jubeln lässt. Dieser günstige Rosso kann locker mit dem 3 mal so teuren RdM von Salvioni mithalten! (wer kann sollte unbedingt nachkaufen, auf weinvielfalt.de noch erhältlich!!) Und wieder einmal zeigt sich, dass man auch Rosso dM UNBEDINGT ein paar Jahre reifen lassen sollte!
Dann der erste Brunello 2016 von ALTESINO. Ein Annata mit absolutem WOW-Effekt! (2016 wurde in Montalcino als eine der großartigsten Ernten der letzten 30 Jahre gefeiert, und das zu Recht! Ich habe bis dato noch keinen schlechten 2016 im Mund gehabt). Was die Mannschaft von Altesino hier aber mit ihrem Basis-Brunello, der von Rober Parker 95 Punkte bekam, auf die Flasche gebracht hat, ist eine der wunderbarsten Expressionen eines „richtigen” Brunellos der 24 Monate in großen Botti aus slawonischer Eiche reifen durfte. (NACHKAUFEN!!!! „aproposwein.com” hat um 37.-- noch einige wenige Flaschen im Angebot)
Aus dem nicht unproblematischen Jahrgang 2013 kam der nächste Wein, ein Brunello 2013 von VINO AL VINO. Gianluca Turchi, der Besitzer der gleichnamigen Vinothek produziert einen „Garagen-Brunello” in Kleinst-Auflagen, der sich aber nicht verstecken muß, wenngleich auch dieser 2013 die Problematik des Jahrgangs einfängt, zuerst zwar im Antrunk sehr brauchbar daher kommt, in Summe aber dann doch spröde wirkt und an überreif geerntete Trauben erinnert.
So gut wie nie enttäuscht wurde ich bisher von der TENUTA DI SESTA im Süden der Anbau-Zone. Auch dieser (noch immer günstige) Brunello Annata 2010, der klassisch 24 Monate im großen Holz ausgebaut wird, konnte voll überzeugen - und von „Falstaff” 94 Punkte einfahren. Sehr elegant und floral, keineswegs schwer, auch wenn 14% zu Buche schlagen. Ein „Damen-Brunello”, den auch meine Frau Renate sehr schätzt.
Den Abschluss machte ein Brunello 2006 von VITANZA, den wir in den letzten Jahren schon einige Male im Glas hatten. Der doch schon 17-jährige Sangiovese war nach wie vor „voll da”. Ich habe hier eine Kostnotiz vom Falstaff-Magazin vom März 2011 gefunden, die für mich nach wie vor gültig ist: „Sattes dunkles Rubin. Sehr klare und einprägsame Nase, zeigt satte Noten nach Waldhimbeere und Brombeere, im Hintergrund etwas Kardamom. Am Gaumen stoffig und fest, entfaltet sich mit präsentem, kernigem Tannin, spannt einen schönen Bogen, im Finale herzhaft.”
Bei der nochmaligen Nachverkostung aller Weine konnte der Rosso dM von Il Poggione noch ein Schäufelchen zulegen und zog in meinem Ranking gleichauf mit dem Brunello von Altesino auf Platz 1 !!