Aktuelle Zeit: Fr 26. Apr 2024, 13:24


Brunello di Montalcino

  • Autor
  • Nachricht
Offline

Holzfass

  • Beiträge: 241
  • Registriert: Do 1. Mai 2014, 12:08

Re: Brunello di Montalcino

BeitragDo 29. Dez 2016, 10:42

Holzfass hat geschrieben:Flavio Fanti - La Palazzetta - Brunello di Montalcino 2010

Karmin- bis Ziegelrot, orangener Rand. Am ersten Tag noch recht verschlossen, wobei mir das eher als "sehr dicht beisammen" als "irgendetwas nicht preisgebend" vorkam. Deutlich spürbare, aber nicht unangenehme Tannine. Schöne Säure. Eher jugendlich als elegant, hat aber das Potential zu letzterem. Grüner Waldboden - eher moosig-frisch als erdig.

Am zweiten Tag dann präsentiert er sich als traditioneller Brunello, immer noch dicht beisammen, aber am Gaumen ganz viel und vor allem feiner, traditioneller Brunello. Genau die Note ;).

Hat durchaus Potential. Ist aber kein Wein der lauten Töne. Feiner Essensbegleiter, aber eher zu Geflügel aus dem Ofen als zu kräftig Gewürztem.

Im Vergleich zum 2008er der wie zu erwartend elegantere Jahrgang. 2008 gab es balsamische Noten und kräftige Würze. Anders als andere 2008er aber bot der Brunello von Flavio Fanti da Würze in Perfektion. Gerade am zweiten Tag, was weitere Lagerfähigkeit angedeutet hat. Da muss ich sagen, da hätte ich gerne noch ein paar Flaschen im Keller. 2009 war näher am 2010er. Die tolle Würze wie der 2008er hatte er nicht, gab sich eher als ein talentiertes Mittelgewicht vor dem Höhepunkt der Karriere. Da gibt der Keller aber noch was her, wobei man sich da auch sicher noch Zeit lassen könnte.

Alles in allem, im dritten Jahr in Folge (ja, ja, mutmaßlich seit Jahrzehnten) ein traditioneller, richtig gut gemachter Brunello mit Potential für weiter Jahre.


Gestern gab es den 2011er Flavio Fanti - La Palazzetta - Brunello di Montalcino.

Ganz schwach, besonders im Vergleich mit 2008, 2009 und 2010. Kaum definierte Aromen. Wirkt verkocht. Bestenfalls mittlerer Körper, aber keine in irgendeiner Form Kontur verleihende Tannine oder Säure. 15% Alkohol sind spürbar. Da hat mir vor kurzem der 2013er Rosso di Montalcino des Weinguts trotz 15% Alkohol mehr Spaß gemacht. Heute Abend gibt es den Rest der Flasche. Mal sehen, ob der Wein noch etwas zu sich finden konnte.
Offline

Holzfass

  • Beiträge: 241
  • Registriert: Do 1. Mai 2014, 12:08

Re: Brunello di Montalcino

BeitragDo 29. Dez 2016, 21:44

Holzfass hat geschrieben:Gestern gab es den 2011er Flavio Fanti - La Palazzetta - Brunello di Montalcino.

Ganz schwach, besonders im Vergleich mit 2008, 2009 und 2010. Kaum definierte Aromen. Wirkt verkocht. Bestenfalls mittlerer Körper, aber keine in irgendeiner Form Kontur verleihende Tannine oder Säure. 15% Alkohol sind spürbar. Da hat mir vor kurzem der 2013er Rosso di Montalcino des Weinguts trotz 15% Alkohol mehr Spaß gemacht. Heute Abend gibt es den Rest der Flasche. Mal sehen, ob der Wein noch etwas zu sich finden konnte.


Etwas besser sieht es an Tag 2 aus, aber eine Offenbarung ist der 2011er nicht.
Offline
Benutzeravatar

Jürgen

  • Beiträge: 1735
  • Bilder: 6
  • Registriert: Fr 6. Aug 2010, 11:49
  • Wohnort: Pforzheim
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Brunello di Montalcino

BeitragDi 3. Jan 2017, 11:28

Den 2008er Brunello von Pian dell'Orino sollte man aktuell noch zulassen. Viel Luft im Dekanter bringt zwar etwas aber nicht soviel, daß der Wein schon das zeigen würde was in in ihm steckt. Die nächsten Flaschen müssen noch mindestens drei Jahre warten. Aktuell 91+P
Bild
Offline

Gecko

  • Beiträge: 89
  • Registriert: Mi 9. Dez 2015, 10:35

Frage an "Lisini" Kenner

BeitragMo 9. Jan 2017, 16:00

Hallo,

ich hätte eine Frage an Mitglieder von euch, die schon einmal den "Ugolaia" von Lisini verkostet haben. Der Hintergrund meiner Frage ist folgender: Wir trinken gerne den Rosso di Montalcino und hatten an Weihnachten eine Flasche BdM aus dem Jahrgang 2006, die uns hervorragend geschmeckt hat. Da wir uns öfters auch mal eine "teurere" Flasche gönnen, wäre die Frage nach dem Unterschied von "normalen" Brunello zum "Ugolaia". Ich weiß nicht, ob man dazu überhaupt eine Aussage machen kann bzw. beschreiben kann, wie sich diese Weine unterscheiden. Vielleicht ist meine Frage auch völlig daneben...

Eine weitere Frage wäre, welche Weingüter dem Stil von Lisini ähnlich sind, wir würden natürlich auch gerne mal was anderes probieren, aber einfach blind kaufen ist so eine Sache. Auf eine Weinmesse werde ich so schnell wohl auch nicht kommen...

Vorab Danke für eure Beiträge,
Gecko
Viele Grüße,
Chris
Offline

olifant

  • Beiträge: 3749
  • Registriert: Mi 8. Dez 2010, 09:58
  • Wohnort: Bayern

Re: Brunello di Montalcino

BeitragDi 10. Jan 2017, 10:50

Hallo Gecko,

Brunello von Lisini hatte ich schon mehrfach im Glas, den Ugolaia jedoch stets nur in Verkoistungsschlucken und meist in sehr jungen Stadien. Grundsätzlich ähneln sich jedoch der Basisbrunello und der Lagenbrunello von Lisini, auch wenn der Ugolaia i.d.R. etwas gewichtiger und vlt. präziser ausfällt. Geschmackssache ... generell wird jedoch ein traditioneller, aber auch eher elegant-feiner Stil, im Hause Lisini gepflegt. Die Rosso setzen klar auf die Stärken der Sangiovese - Säure, klare Frucht, bissiges aber nicht überextrahiertes Tannin.

Ähnlich im Stil, unter Vorbehalt der jährlich wechselnden Wetterverhältnisse und Ausbaumoden, eher als Anregung, denn als Absolute zu verstehen, würde ich folgende Weine / Güter erwähnen. Andere dürfen gerne eine andere Sicht der Dinge haben:
'Pietranera' Friggiali
La Poderina
Solaria
Querce Bettina
Agostino Pieri
Capanna
'La Casa' Caparzo
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Offline

Gecko

  • Beiträge: 89
  • Registriert: Mi 9. Dez 2015, 10:35

Re: Brunello di Montalcino

BeitragMi 11. Jan 2017, 15:05

Hallo Ralf,

vielen Dank für das Feedback und den Informationen!
Gilt denn generell, dass ein (gereifter) Brunello "weicher" oder "runder" als ein Rosso ist?

Danke und Grüße
Gecko

p.s. Ich habe kürzlich Rosso di Montalcino von "Le Potazzine (Gorelli), 2013" und Il Poggione, 2010 probiert, die waren beide nicht mein Fall. Ich habe diese über 2 Tage getrunken, auch am 2. Tag waren sie irgendwie "hart" und vom Stil ganz anders als von Lisini.
Viele Grüße,
Chris
Offline
Benutzeravatar

Jürgen

  • Beiträge: 1735
  • Bilder: 6
  • Registriert: Fr 6. Aug 2010, 11:49
  • Wohnort: Pforzheim
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Brunello di Montalcino

BeitragMi 11. Jan 2017, 16:59

Ich würde eher meinen, daß ein Brunello jung "härter" als ein "Rosso" ist aber dafür besser altern kann. 2013 ist auf jeden Fall jung für einen Rosso und 2010 extrem jung für einen Brunello. Normalerweise gehe ich an so junge Dinger nicht ran.
Bild
Offline

olifant

  • Beiträge: 3749
  • Registriert: Mi 8. Dez 2010, 09:58
  • Wohnort: Bayern

Re: Brunello di Montalcino

BeitragMi 11. Jan 2017, 18:54

Gecko hat geschrieben:Hallo Ralf,

vielen Dank für das Feedback und den Informationen!
Gilt denn generell, dass ein (gereifter) Brunello "weicher" oder "runder" als ein Rosso ist?

Danke und Grüße
Gecko

p.s. Ich habe kürzlich Rosso di Montalcino von "Le Potazzine (Gorelli), 2013" und Il Poggione, 2010 probiert, die waren beide nicht mein Fall. Ich habe diese über 2 Tage getrunken, auch am 2. Tag waren sie irgendwie "hart" und vom Stil ganz anders als von Lisini.


.... also, zunächst mal hat Jürgen schon irgendwie recht, erklärt sich auch aus der Tatsache, dass für Brunello das bessere Traubenmaterial verwendet wird, in den Rosso, der so etwas wie einen Zweitwein darstellt, oftmals eben die 2.te Wahl des Traubenmaterials, sowie jene aus zu jungen Anlagen wandern. Ebenso wird Brunello 'höherwertig' ausgebaut. Ob die Ausbaudauer die für Brunello grundsätzlich mit mind. 24 Monate (Annata), für Riserva 36 Monate, vorgeschrieben ist, per se zu besseren Ergebnissen führen muss sei dagegen dahin gestellt.
Ich hatte auch schon gereifte Rosso im Glas, die sich vor Brunello nicht zu verstecken hatten und auch Brunello die jung deutlich mehr Spass machten als gereift. So ist das eben ;)

Sowohl Le Potazzine als auch Il Poggione setzen mehr auf Kraft und Konzentration, wenn auch noch in gewisser Weise moderat, als vergleichsweise Lisini. Liegt nicht nur am Stil, sondern auch an der geographischen Lage der Ertragsflächen.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Offline

Holzfass

  • Beiträge: 241
  • Registriert: Do 1. Mai 2014, 12:08

Re: Brunello di Montalcino

BeitragFr 3. Feb 2017, 21:50

Casisano-Colombaio - Brunello di Montalcino - 2003

Trinkt sich die ersten ein, zwei Stunden wie eine nicht zu alte, nicht zu moderne Chianti Classico Riserva. So 2010 vielleicht. Erdig, mittelschwer, fast sehnig-kantig, frische Säure. Erst langsam verraten ihn die süßlichen Tannine. Blind verkostet hätte ich wohl trotzdem nicht auf Brunello getippt. Sehr schön, wenn man angereifte CCR mag :lol: . Aber das aus 2003? Unerwartet. Mit nur 13,5% Alkohol. Bin auf morgen gespannt...
Offline

Sauternes

  • Beiträge: 1093
  • Bilder: 5
  • Registriert: Di 31. Jan 2017, 12:40
  • Wohnort: zuhause

Re: Brunello di Montalcino

BeitragSa 4. Feb 2017, 14:52

Hallo,

habe da eine Frage an die Brunello Kenner, wie ist denn die Trinkerfahrung mit Weinen wie diesen: Brunello di Montalcino Riserva 'Vigna Paganelli', D.O.C.G. 2010 ? , ist der in jungen Jahren zu genießen oder besser für 10 Jahre oder mehr weglegen?
Der einfache Brunello di Montalcino von Il Poggione scheint ja im Forum ein Favorit zu sein, ich hoffe es lohnt sich den Riserva zu kaufen.

Gruß Heiko
VorherigeNächste

Zurück zu Toskana

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen