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Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

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olifant

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragFr 22. Nov 2019, 10:28

blueroom hat geschrieben:Lieferung für 18 Flaschen in die Schweiz: 24 Euro

Heute und bis zum Black Friday gibt es dort übrigens auf alles 10% !
Ich bin am Überlegen, noch etwas mehr zu kaufen. Hat jemand noch ein paar Empfehlungen für Barbera / Barbaresco / Barolo ?


Der Shop hat ja ein gutes Portofolio ... für mich PGV-technisch interessant wären bei Barbaresco die Sachen von Musso, Castello di Neive, Rizzi, Paitin, Socre und Moccagatta.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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Olaf Nikolai

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragMi 27. Nov 2019, 14:48

Der Produttori Barbaresco normale 16 ist für die dort aktuell rund 23 aufgerufenen € all incl. m.E. nach in der Preisklasse "alternativlos" gut. Da fällt es leicht nachzukaufen zumal sich der Preis in D mittlerweile auf breiter Front um die 30€ aufwärts findet.
Zuletzt geändert von Olaf Nikolai am Mi 27. Nov 2019, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Olaf Nikolai

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragMi 27. Nov 2019, 14:53

...mir haben beide Barbera 16/17 von Cigliutti sehr gefallen...
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robertz

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragSo 23. Feb 2020, 17:28

Heute kam wieder einer meiner Lieblingsbarbarescos ins Glas, diesmal der Klassische von den Produttori Barbaresco aus dem Jahr 2015. Ich habe schon eine Verschlussphase befürchtet, die aber nicht wirklich vorhanden war:

im Zalto Universal gleich nach dem Öffnen: eher helles transparentes kirschrot mit bereits karminrotem Wasserrand; anfangs eher ausgeprägte würzig fruchtige Nase, rote frische Waldbeeren (Himbeer, Preiselbeere), rasch kämpft sich ein Hauch Gummi hervor, nach wenigen Minuten zusätzlich dezent laktische Noten, nun eher Fruchtjoghurt, dann wieder Kirschzuckerln, im Hintergrund dezente grüne Kräutertöne, schwarzer Pfeffer, Hauch Zirbenholz, die vielschichtige Nase verändert sich laufend; am Gaumen anfangs etwas verschlossener mit eher würzigen leicht feinherben Aromen, deutliches feinkörniges Tannin, für Nebbiolo fast eingebundene Säure, Zirbenholz auch am Gaumen vorhanden, dann etwas getrocknete Kräuter, Lakritze, die Frucht dezent eher im Hintergrund, am ehesten als Kirsch erkennbar, mit mehr Luft verstärkt sich eine Kirschkernnote, wird mit Luft immer fruchtiger, süffiger, mittelgewichtig, schöne von einem dezentem Bitterl getragene Länge, vor allem wegen der Nase momentan locker 91 RPunkte

Insgesamt ein typischer klassischer Barbaresco von den Produttori, etwas filigraner und weniger druckvoll als der Jahrgang 2016, aber eindeutig der gleiche ‚Stall‘ , für mich immer wieder ein guter typischer Einstiegswein bzw. Kennenlernwein für wirklich guten Barbaresco/Nebbiolos

Schöne Grüsse aus Wien, Robert
Vergeblich klopft, wer ohne Wein ist, an der Musen Pforte. ;)
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Olaf Nikolai

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragMo 13. Apr 2020, 23:00

Livia Fontana, Langhe, Nebbiolo 2012, 14%
Hat alle Attribute eines grossen Nebbiolo in etwas leichterer Art, aber Alles was es braucht. Klassisch ausgebaut. Tatsächlich ein kleiner Barolo.
PNP ins GGG.
Rosenduftig, prägnante Säure und mittlerweile andeutungsweise balsamisches Tannin. Perfekter Essensbegleiter zum Rindersteak und macht auch auch solo bei mittlerer Länge eine bella figura. Schöner und regionaltypischer Wein. Potential für sicher 5 weitere Jahre.
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olifant

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragFr 17. Apr 2020, 09:08

... 5 1/2 Jahre später

olifant hat geschrieben: August 2014

Langhe Nebbiolo DOC 2010, Podere Luigi Einaudi - Dogliani

dunkles fast opakes Rubinrot; zurückhaltende rotfruchtige Nase, Erde, feuchtes Holz; am Gaumen sehr dicht und Konzentriert, kräftiger Ansatz, streng und herb, ab und an kommt etwas Erdbeermarmelade zum Vorschein, erdig-würzig, strenges Tannin, gut eingepaste Säure, Herbe überwiegt, wenig Trinkfluss; langer streng herber würziger Abgang auf Tannin - 16(+)/20 op

Ziemlich spassbefreit im Moment, kann sich mit mind. 3-4 jahren Reife wohl noch deutlich bessern.


Langhe Nebbiolo DOC 2010, Podere Luigi Einaudi - Dogliani, NK

noch immer dunkles fast opakes Rubinrot, leicht ins bräunliche umschlagender dünner Rand; herbe rotfruchtige Nase, vegetal-grünlich-schalige Noten, feuchte Erde/Teer, Leder; am Gaumen noch immer sehr dicht und konzentriert, kräftiger rustikaler Ansatz, streng und herb, ca. 50/50 angenehme erdig-würzig-rotfruchtige Noten und tabakig grünlich-schalige Nuancen, verbunden mit Teer, feuchtem Leder und Erde, noch massig Tannin, jedoch nun gerundet und teils fast samtig, gut eingepaste Säure, herb-trocken aber durchaus mit Trinkfluss (zum Essen); noch immer langer streng herber würziger Abgang auf Tannin und rote Frucht mit feuchtem Leder - 16,5-17/20 op

In 2010 war es wohl schwierig nicht stark strukturierte Weine auf die Flasche zu bringen. Macht den Eindruck eine Weins aus sehr jubgen Reben und deklassierten Barolofässern, das Gesamtpaket wirkt noch immer herb-rustikal und etwas bäuerlich. Zu kräftiger Küche perfekt, solo viel zu anstrengend. Bevor die Tanninlast ganz verdaut sein wird, wird die Frucht gänzlich passé sein.
Grüsse

Ralf

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olifant

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragDi 2. Jun 2020, 10:11

... am WE im Glas ...

Barbaresco 2009, Socré - Barbaresco, NK, 14%

rel. dunkles Granatrot mit leicht ins Ziegelrote gehender Randaufhellung; Veilchen, welke Rosen, Laub und etwas Teer; am Gaumen kräftig und dicht, Veilchen, Rosen. feuchtes Laub, Teer, Tapenade, Kirschfrucht, dicht und gut verwoben, samtig verschmolzenes Tannin mit noch gutem (zu viel) Grip, sehr schön ausbalanzierte stützende Säure, Kraft und angenehme Tiefe; langer -sehr langer Abgang auf welke (Blüten-) Frucht und feuchtes Laub mit Tannin - 17,5+/20 op

Ein Proto-Barbaresco, dem eigentlich nichts fehlt - einzig das Tannin blockiert, obwohl bereits gut verschmolzen, ein Mehr an Tiefe und Komplexität und verstellt ein wenig den Abgang. Ein eigentlich sehr schöner Barbaresco, leider hat mir dann der letzte Kick gefehlt, als dass er mich ganz abgeholt hätte.
Motzen auf hohem Niveau, vllt. macht der Wein in den kommenden 4-5 Jahren noch weiter auf, allerdings konnten auch 3 Tage in der offenen Flasche den Wein nicht gross weiter verändern.
Grüsse

Ralf

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragSa 18. Jul 2020, 10:51

Sehr gefreut hatte ich mich mich auf die letzte Buddel

Castello di Neive, Barbaresco Santo Stefano Riserva 2004

Und ich wurde nicht enttäuscht: Selten habe ich so guten Sherry getrunken! :lol:

Spaß beiseite: Schon die bräunliche Farbe beim Einschenken ließ Übles befürchten. Und in der Tat war der Wein oxidiert, aber so was von. Eben Sherry (aber keine Hefe), vergorene Kirschen und nasses Laub. Der frustrierte und etwas angewiderte erste Impuls war: wegschütten, subito!

Ich habe dann doch mal vorsichtig dran genippt, und siehe da: Nicht so krass wie in der Nase, und sogar trinkbar. :? Die Gesamterscheinung läßt noch erahnen, wie gut der Wein im ""Normalzustand" wohl gewesen wäre. Die Balance ist gut, Tannine und Säure waren wirklich schön und noch für Jahre gut.

Ich gehe von einem Flaschenfehler aus: Der Korken sah zwar ganz gut aus, riß aber beim Ziehen durch. Die vorletzte Flasche von vor gut einem Jahr wäre gestern ziemlich sicher nicht so hinüber gewesen.
Besten Gruß, Karsten
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robertz

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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragSa 18. Jul 2020, 18:59

Hallo Karsten

Ich bin bekennender Barbaresco-Fan (von allen italienischen Roten mein Favorit noch vor Barolo, Chianti (Riserva) und Brunello.

Aber so sehr mir viele klassische Barbaresco (egal ob Lagenwein oder nicht, insbesondere Produttori aber auch Albino Rocca, Ca‘ del Bajo und Rizzi) gefallen, kann ich mich mit den meisten Riserva nicht anfreunden, diese sind mir oft schon im jungen Stadium von der (über)langen Fasslagerung geprägt und leicht oxidiert. Eine der wenigen Ausnahmen sind hier die Lagenweine der Produttori (auch als Riserva deklariert). Viele Winzer versuchen hier meiner Meinung nach zu viel, schade um den Ausgangswein. Und je älter die Flaschen werden, desto stärker ist es zu erkennen.

Viele dieser Barbaresco Riserva erinnern mich an die Rioja Gran Reservas, die oft ein ähnliches Problem :lol: haben und deshalb kaum mehr mein Glas finden.
Schöne Grüsse aus Wien, Robert
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

BeitragSa 18. Jul 2020, 21:46

Robert, danke für Deine aufmunternden Worte!

Schade wie es ist, nehme ich das ganze doch eher sportlich. Nebbiolo ist eine Rebsorte, mt der ich mich eher schwertue. Deshalb habe ich ein bißchen rumprobiert und auch versucht, etwas reifere Gesellen aufzutreiben. Dieser Santo Stefano Riserva war Teil so einer "experimentellen Annäherung" und hat mir zweimal ziemlich gut gefallen (siehe hier im Thread). Schwund gibt es immer...

Deine Ausführungen zur Oxidationstendenz der Riserve sind nachvollziehbar. Das war allerdings seinerzeit kein Auswahlkriterium. Ich werde versuchen, das zu beobachten, wenn ich mal wieder was bestelle. Großbaustelle ist das Piemont bei mir aber nicht,
Besten Gruß, Karsten
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