Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine
Verfasst: Mo 13. Nov 2023, 13:59
Créot hat geschrieben:harti hat geschrieben:Zum Thema Barolo gab es im September wieder eine kleine Verkostung in Göttingen, dieses Mal mit Schwerpunkt 2008. Mein Fazit: Viel Schatten, etwas Licht. Ich persönlich war von der Performance der Weine ein wenig enttäuscht, da einige die hohen Vorschusslorbeeren nicht erfüllen konnten, so Cognos Bricco Pernice, Roagnas Barbaresco Pajè, Massolinos Vigna Rionda (2006), Fenocchios Bussia Riserva, Grassos Vigna Chiniera und Bartolo Mascarellos Barolo.
Hallo Hartmut,
magst du noch etwas mehr sagen? Würdest du 2008 insgesamt als schwierig betrachten? Und mit welcher Charakteristik? Zu schmal, dünn, zu wenig Frucht? Oder waren es verschiedene Gründe, die die Flaschen schlecht aussehen ließen? Mich würde z.B. der Grasso interessieren. Aufgrund der fulminanten Beschreibung von Galloni (und auch Tanzer war sehr angetan) habe ich mir einige Flaschen in den Keller gelegt. Lag es daran, dass das Neuholz noch zu dominant war oder hatte es andere Gründe? und was erlauben Mascarello? Würde mich sehr interessieren.
Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
nein, sicher ein guter Jahrgang, aber nicht alle Weine haben sich so entwickelt, wie die Prognosen der Auguren es haben erwarten lassen.
Konkret: Grasso, Elio, gehört für mich zu den am meisten überbewerteten Winzern. Ich habe tatsächlich nur selten das Glück gehabt, eine fehlerfreie und den Erwartungen entsprechende Flasche zu erwischen. Dementsprechend habe ich meine Bestände drastisch abgebaut (um konkret zu sein: Ich plane eine komplette Eliminierung). Chiniera aus 2008 in der Probe war ganz ordentlich, anders als der Matè, den ich vor ein paar Monaten als überkonzentriert, fruchtlos und langweilig empfunden habe.
Bartolo Mascarello ist leider wie so oft zu weit entwickelt gewesen, jung oft hui, alt dann pfui (so auch erlebt mit dem 2007er und - wie in den einschlägigen Foren berichtet wird - ist es auch beim 2006er der Fall). Ich hoffe, die neuen Jg. halten sich besser.
Cogno hatte ich bisher aus 2006er und 2008 verschiedene Abfüllungen, alle waren zu weit entwickelt (Fleischbrühe, häufig von mir fehlerhaft als Liebstöckel bezeichnet, statt Frucht in der Nase). Cognos Barolo werden bei mir auch eleminiert.
Massolino Vigna Rionda (2006) hatte einen Ton der an Kork erinnerte, aber nicht Kork war. Leider nicht mit Genuss zu trinken.
Ich denke, wir müssen uns mit dem Problem abfinden, dass einige Winzer nicht so arbeiten, dass die Weine ihre Frucht über die Zeit retten. Nicht dazu zähle ich Giuseppe Mascarello, Gaja, mit Einschränkungen auch die Produttori, Brezza (eigentlich immer gut), G. Rinaldi (wenngleich der 09er jetzt nicht so performt hat) und natürlich Burlotto!!
Grüße
Hartmut