Do 2. Mai 2019, 00:20
Sa 4. Mai 2019, 21:56
So 5. Mai 2019, 12:03
amateur des vins hat geschrieben:Burlotto, Barolo «Monvigliero» 2012
Ziemlich hell und transparent, mit dtl. Grundtendenz in's Lachsfarbene oder Orange (aber mitnichten altersbedingt!).
Nase - wow, das ist groß! Noch zu kalt, aber schon grandios, sehr vielfältig und charmant: Helle Kirschen, Cranberry, überhaupt rotfruchtig. Dann dunkler, würziger: Buchenrauch, Wacholder, Lorbeer & Rosmarin (wenig), Oliventapenade. Unterschwellig ein Hauch Orange(!). Ständiger Wechsel: Direkt nach dem Schwenken eher rotfruchtig und femininer; nach einem Moment Stehen dunkler und würziger. 10' möchte ich nur schnuppern...
Dann am Gaumen... total enttäuschend!
Ja, er ist vielleicht noch eine Winzigkeit zu kalt, aber das kann es nicht sein. Recht schöne, frische Säure; mittelkörnige, eher kräftige Tannine (aber für Nebbiolo eher moderat). Aber sonst sehr wenig; fast etwas wäßrig wirkend. Ein Hauch dieser hellroten Frucht wird völlig überdeckt von dem, was manche als "Blut und Eisen" beschreiben.
[+1h] Ein bißchen mehr Ausdruck, aber minimal...
[+2h] Jetzt geht auch das bißchen Frucht zurück... härter...
[+1d] Man darf ihn keineswegs zu kühl servieren. Aber selbst "modern zimmerwarm" (geschätzt 18-20°C) ist er sehr dezent. Weiterhin ein Nasenriese, aber am Gaumen... Immerhin kann sich die äußerst zarte hellrote Frucht (hellrote Kirsche und heute auch ein paar Himbeeren) nun behaupten. Dafür sind aber auch die Tannine etwas härter. Die Würze bleibt.
Zum Essen (Steinpilzrisotto und in Butter gebratene Zucchini) gewinnnt er enorm, aber so richtig erreicht er mich dennoch nicht.
Es bleibt dabei: Mit Nebbiolo tu' ich mich schwer...
So 5. Mai 2019, 12:05
Créot hat geschrieben:Vor kurzem 4 Barolo aus 2010 neben- und nacheinander probiert.
....
Der Burlotto und der Massolino waren am zugänglichsten, dem Porrro und dem Fenocchio würde ich noch 2-3 Jahre im Keller lassen. Im Moment hat mir der Burlotto am besten gefallen. Es ist aber eine sehr eigenständige Aromatik - ich mag's sehr gerne: ein sehr feiner, (so abgedroschen es auch ist:) burgundischer Barolo. Der Porro hat mir, nach eher mittelprächtigen Erlebnissen mit dem 2004er am ersten Abend sehr gut gefallen, tendenziell das Gegenmodell zu Burlotto mit einer unbändigen Energie - toll! Sehr gut auch der Massolino, der sich (aus der halben Flasche) schon sehr sehr gut trank und nicht an sperriges Serralunga-Terroir erinnerte. Den Fenocchio habe ich im Moment noch hinten gesehen - insbesondere deshalb, weil die Tannen noch recht im Vordergrund standen. Hatte auch nicht ganz die Intensität und Balance der anderen drei. Auf jeden Fall aber ein guter Wein und mit 26,- Euro ein sehr gutes PLV. Bin gespannt, wie sich der Wein in den nächsten Jahren noch entwickelt.
Grüße
Stefan
So 5. Mai 2019, 12:33
So 5. Mai 2019, 12:36
harti hat geschrieben:Man kann nichts erzwingen, bei mir sind es z.B. die Burgunder, die mich abstoßen .
So 5. Mai 2019, 13:21
mixalhs hat geschrieben:... und bei mir ist Blaufränkisch die Rebsorte, die mich selten berührt - auch bei Weinen, die von anderen geliebt werden.
Harti, die 2010er Probe war wirklich großartig, und eine Wiederholung (mit einem anderem Jahrgang - vielleicht aber auch mit diesem) wäre wunderbar. Liebe Grüße, Michael
So 5. Mai 2019, 14:18
So 5. Mai 2019, 14:30
amateur des vins hat geschrieben:Erzwingen klappt nicht, klar. Aber Hinterfragen und Ausprobieren geht prima.
So 5. Mai 2019, 15:13