Hallo!
Einen Schritt, äh, eine Flasche weiter hier. Nach der sehr schönen ersten Erfahrung mit dem GAVI interessierte mich die zweite weiße 'große' Rebsorte, Arneis.
In der Wiki steht:
'Arneis ist eine weiße Rebsorte. Sie ist sehr alt, säurearm und war schon im 15. Jahrhundert unter den Bezeichnungen Renesium und Ornesio bekannt. Sie wird in Italien, ausschließlich im Piemont angebaut, weshalb sie auch als "Barolo bianco" bezeichnet wird. Aus ihr wird in der Provinz Cuneo der DOCG-Wein Roero Arneis und in der Provinz Alba der DOC-Wein Langhe Arneis hergestellt.'Rund 5 Millionen Flaschen sollen es heute jährlich sein, und wie die Sage geht, war die Rebsorte fast am aussterben und wurde von Angelo Gaja und Bruno Giacosa sozusagen gerettet. Vom letzteren ist mein Wein, ein Roero Arneis 2011.
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http://winefornormalpeople.blogspot.co.ilMeine Absicht war es etwas dazu zu kochen und da ich überhaupt keine Ahnung hatte, schaute ich nach, was so geschrieben wurde (alles der 2011er Jahrgang von Bruno Giacosa):
Mövenpick Schweiz
Frische, fruchtbetonte Weine, mit leichtem Körper und verspieltem Gaumenfluss werden meist nicht oder nur während kurzer Zeit im Barrique ausgebaut. Es sind somit die idealen Apero- und Sommerweine.
26,50 CHF = 21,30 €
Michael Liebert
So einen bärbeißigen, knorrigen, eigenständigen Wein hat ich schon lange nicht mehr im Glas.
Im Bouquet jede Menge Kräuter. Aber nicht die angenehm würzigen, mediterranen Kräuter, die wir inzwischen so gern in der Küche verwenden, sondern die bitteren, aromatischen Kräuter, wie ich sie noch von meiner Oma kenne. Heilkräutern aus denen gesunde Tinkturen und Umschläge entstanden. Sie sagen, das klingt nicht schmeichelhaft für einen Wein? Stimmt, aber der Wein ist trotzdem genial. Kein easy-drinking-Wein, sondern ein knorriger, sehr straffer, authentischer Wein. Faszinierend!
Preis: 16 – 19 €
La Cantina
Die sehr alte weiße Rebsorte Arneis präsentiert sich in der Version von Bruno Giacosa im Glas in einem schönen Strohgelb mit leicht grünlichen Reflexen. In der Nase zeigt sich der Wein mit einem floral unterlegten, leicht von Kräutern durchsetzten Bouquet gelber Früchte. Am Gaumen wirkt der Giacosa Arneis ausgewogen und frisch, langanhaltend ziehen sich die Fruchtaromen in ein ausdauerndes Finale.
Er passt gut zu leichterer Küche, Salat, Antipasti, hellem Fleisch, Geflügel, Fisch und Gemüse.
14,85 €
http://www.artedivivere.de/Als ersten Wein von Bruno Giacosa haben wir nun den weißen Roero Arneis ins Sortiment aufgenommen - und wir müssen zugeben: es ist der beste Arneis, den wir je probiert haben! Intensive und elegante Fruchtnoten von Pfirsich, Aprkose, Zitrusfrüchten und Orangenblüten. Frisch und nachhaltig - perfekt zur piemontesischen Sommerküche!
Preis: 16,90 €
...und so weiter. Weinhändler auf Weinhändler beschreibt diesen Wein als leichten Sommerwein, nur Michael Liebert nicht. Komisch.
Weder die Flasche, noch der Winzer. sehen nach leichtem Sommerwein aus.
Ich beschließe eine Turiner Spezialität zu kochen. Den genauen Namen weiß ich nicht. nenne es Turiner Cordon Bleu, und das geht so:
Man erwerbe ein Kilo Gehacktes seiner Wahl. Fein gehackt muss es sein, also zweimal durch die Mühle! Ich entschied mich für Pute. Dieses würze man mit Pfeffer, rolle es auf Alufolie dünn aus, so Rechtecke cirka in der Größe 10 cm x 25 cm, belege diese mit Schinken seiner Wahl, noch ein Stück Käse darauf, und rolle das Ganze wie eine Roulade zusammen. Mit den Händen etwas zusammen patschen, damit es gut geschlossen ist, und dann..., und dann wälze man die Angelegenheiten in gehackter Haselnuß (parnieren).
Jawohl, die Piemonteser und Piemonteserinnen lieben Haselnüße ohne Ende, produzieren und verzehren Unmengen davon. Ganz symphatisch!
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http://www.papadeiboschi.com/Das Turiner Cordon Bleu wird dann in der Pfanne schön braun gebrutzelt, Gemüse dazu ( Ich habe Mangold in Soße gekocht. ), Bratkartoffeln dazu, und fertig.
Nun aber zum Wein:
Tja, also richtig zufrieden bin ich damit nicht. Der Wein wirkt spontan vergoren, und zu frisch. Ok, aber da ist mir Besseres bekannt.
Und: Michael Liebert ist der Einzige, bei dem es eine richtige Beschreibung gab.
Und: Da fällt mir der Herr Kössler mit seiner Weinhalle wieder ein, und seine Sorge um neue Weinhändler ohne Ahnung, die den Markt ruinieren. Also die gab, und gibt, es anscheinend immer schon zu Hauf. Da wird der Wein ohne Kenntnis des Inhalts angepriesen und verkauft. Die Gesichter der Kunden würde ich gern sehen.
Besten Gruß
Alas