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Barolo - Wein der Könige, König der Weine

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mixalhs

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSa 7. Mär 2015, 21:41

... wahrscheinlich gesagt, was er denkt. Und wenn er denkt, dass ein Gaja- oder Conterno-Wein für 150 bis 300 Euro nicht besser ist als der 30-Euro-Barolo einer nicht so berühmten Winzerin, und wenn er das nicht nur denkt, sondern auch schreibt, möglicherweise auch ein zweites Mal, dann sind das halt die Konsequenzen. Die Alternative wäre wahrscheinlich, den Wein selbst zu kaufen und zu bezahlen, aber dafür reichen die Einkünfte eines Weinkritikers vielleicht nicht aus.
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sorgenbrecher

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSa 7. Mär 2015, 22:09

er hat inzwischen schon erklärt, dass einige der fehlenden weine später bewertet werden, da diese erst später gefüllt werden, und er die weine in der flasche bewertet. mindestens giacosa wird aber wohl sicher nicht dazu gehören... ;)

ps.: ich habe zwar nur sehr eingeschränkte barolo-erfahrung, aber jeder bisher von mir getrunkene giacosa war seinen preis absolut wert und auch den aufschlag ggü. anderen erzeugern.

pps.: da meine allerbesten erfahrungen mit barolo sich fast vollständig auf gereifte exemplare aus den jahren 1958, 64, 67, 71, 78 und 85 beziehen und selbst die meisten 89er, 90er, 97er und natürlich 96er für meinen geschmack noch weit von ihrer trinkreife entfernt sind, interessieren mich bewertungen der aktuellen jahrgänge nur am rande. diese zu kaufen macht angesichts meiner vorlieben und des reifeverhaltens der von mir bevorzugten produzenten im hinblick auf meine verbleibende lebenserwartung keinen sinn. :?
Gruß, Marko.
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Créot

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSa 21. Mär 2015, 19:26

Mehr Barolo von Conterno:

http://www.decanter.com/news/wine-news/ ... e-vineyard

na ja, wahrscheinlich nicht meine Preisklasse.

Grüße
Stefan
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Timo09

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSa 28. Mär 2015, 22:59

Zu geschmorten Rinder- Beinscheiben im Glas:

Lo Zoccolaio Cru Ravera Barolo 2006


Doppelt dekantiert und dann 3 Stunden offen stehen gelassen.
Gereifte, helle Farbe mit orangem Rand. Die eher kräftigen Aromen strömen ruhig aus dem Glas, alles ist komplex verwoben und nichts sticht heraus. Herbes, würziges Geruchsbild nach Leder, Dörrpflaume, Erdbeere und leichter Rauchnote.
Am Gaumen komplex und würzig mit hauptsächlich roten und ein paar dunklen Fruchtnoten, Leder, Rauch und einer dezenten rotfruchtigen Süße. Sehr schöne Struktur, hat Grip und Zug. Die 14,5 % Alkohol merkt man zu keiner Sekunde. Sehr trinkanimierende, weiche Säure und abgeschmolzene Tannine, welche sich aber im eher langen Abgang noch gut bemerkbar machen.

Sehr schön gereifter Wein, der sich denke ich auf seinem Höhepunkt befindet. Stand aber den ganzen Abend über wie eine Eins im Glas und machte keine Anstalten abzubauen. Auch wenn die Cascina Lo Zoccolaio im Ruf steht eher gefällige Weine zu produzieren hatte ich zu keiner Sekunde das Gefühl eine Fruchtbombe oder einen „Blenderwein“ vor mir zu haben.
90p
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Philst

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSo 24. Mai 2015, 17:23

Gestern zum Coq au vin servierte ein Freund einen

Barolo Narciso 2006 von Roberto Sarotto

Meine Erfahrung mit Barolo hält sich bislang stark in Grenzen, dieser hat mir jedenfalls gut gefallen. Ca 3 Stunden vorher geöffnet, nicht dekantiert. Im Mund reife süße, rote Früchte, weihnachtliche Gewürze, etwas Tabak. Insgesamt rund, elegant, sehr angenehm und mit gutem Trinkfluss. Tannine sind noch präsent, aber nicht störend. Die Flasche war jedenfalls relativ schnell leer.

Ich würde dem Wein so gute 88 Punkte geben. Preislich dürfte er mit ca. 20 € wohl eher im unteren Bereich liegen, das Preis-/Leistungsverhältnis fand ich gut.

Kennt jmd den Wein, bzw. das Weingut/Abfüller und mich würde - mangels Baroloerfahrung - interessieren wie der Wein qualitativ so liegt? Kann man hier bei höheren Preisen auch viel höhere Qualitäten erwarten?

Beste Grüße

Philipp
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olifant

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragMo 8. Jun 2015, 14:04

Hallo philst,

ich kopier hier mal einen älteren Beitrag meinerseits zu einer anderen Sarotto-Nachfrage rein.

Was für den im zitierten Beitrag genannten San Poncio gilt, gilt analog für den von dir nachgefragten Narcisco ...
Sarotto zählt auf jeden Fall nicht zu den Großen, was die Begierde oder das Renomme anbelangt, sollte aber doch im allgemeinen keine Supermarktware sein - zumindest was die eigentlichen Abfüllungen (gemeint aus eigenen Trauben) anbelangt.

Der San Ponzio (dito Narcisco) zählt auf jeden Fall nicht zu den eigentlichen Portofolio-Weinen, sondern ist wohl eine Sonderetikette für Jaques (oder andere Ketten, bzw. Sonderabfüllungen*). Ich kenne den Wein nicht, tippe aber mal so ins Blaue hinein auf einen eigentlich passablen Nebbiolo, der so ausgebaut ist, wie Jaques (*) denkt, was seine Kunden mögen, also mit einem ordentlichen Schuss Barrique-Schminke ;) . Falls du im örtl. Jaques probieren kannst, dann tu's.
Andere Sarotto Baroli liegen übrigends auch bei 20 € - Schnäppchen ist dies also keins, sondern eher Normalpreis.

Wenn du ein bisschen googelst würde ich dir in der gleichen Preiskategorie Dezzani empfehlen - im 6er Pack den 2006 zu 19.90€ / Flasche (weinversandhaus.de). Dezzani kenne ich als guten Einstiegsbarolo, der 2006 bekam **** vom decanter.
Um die 25 € und knapp drüber gibt es dann schon ordentliche Barolo von Ascheri oder Burlotto aus den aktuellen Jahrgängen.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Philst

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragMo 8. Jun 2015, 15:18

Hallo Ralf,

vielen Dank für die Infos. Da ich den Wein gleich mit der Bezeichnung Narcisco gesucht habe, habe ich gar nicht gesehen, dass Weine des Weinguts bei Jaques vertrieben werden.

Deine Beschreibung des Weinstils trifft meine Eindrücke ziemlich gut. Barrique war auf jeden Fall vorhanden, aber gut integriert. Insgesamt sehr gefällig und süffig. War ein Wein ohne Ecken und Kanten, der fast jedem schmeckt. Dabei aber auch lecker, wobei das nicht negativ gemeint ist. Einen Barolo von Burlotto (Monvigliero von 2009) habe ich im Keller und bin mal gespannt wie der sich im Vergleich präsentieren wird.

Viele Grüße

Philipp
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Weinbertl

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragFr 10. Jul 2015, 15:00

Hallo,

gestern war ich sehr begeistert von einem 2000 Barolo Ornato, Pio Cesare

In der Nase süße reife Frucht, feines Leder, Edelhölzer. Am Schluss Rosen und welkes Laub.

Am Gaumen feinkörniges Tannin, feine Säure. Alle Komponenten sind reif und dennoch vital. Sehr gute feingliedrige Struktur. Anflug von Blaubeere, nobles Leder aber auch ein Hauch von Eucalyptus. Zum Schluss etwas Herbstlaub. Endet lang.

Obwohl ich eher auf traditionellen Barolo steht, fand ich diesen Wein hervorragend umgesetzt. Vor allem hat mich die feingestrickte Art dieses Weins begeistert. Meiner Meinung nach befindet sich der Wein jetzt auf seinem Höhepunkt. Weiteres Zuwarten hätte bei dieser Flasche wohl keine weitere Verbesserung gebracht. Wer nur auf traditionelle Barolo steht, mag mit dem Stil dieses Weins etwas hadern. Ich fand den Wein jedenfalls großartig und im genau richtigen Zeitpunkt getrunken. 18 P.
Grüße
Robert
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Jürgen

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragFr 11. Sep 2015, 12:15

Ein Bel Colle - Barolo Monvigiliero (Riserva) 1997 hat sich die Tage am Gaumen zuerst noch jugendlich gezeigt. Es benötigte mindestens eine Stunde, bis er aufgemacht hat. Dann war er allerdings sehr schön zu trinken. Seine Farbe geht mittlerweile sehr ins ziegelrote. Die zweite Hälfte des Weins hatte am nächsten nicht im Geringsten abgebaut. Er hat also immer noch ein Leben in der Flasche vor sich. Knapp 90 Punkte würde ich vergeben - vielleicht 88.
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Créot

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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

BeitragSo 13. Sep 2015, 22:35

2004 Guido Porro Barolo Lazzairasco

Bei der 2010er Probe bei Harti war der Lazzairasco von Guido Porro eher enttäuschend. Es war meine erste Bekanntschaft mit diesem Wein, die ich von daher schade fand, da ich nach den Kritikerbeschreibungen hoffte, hier einen sehr guten aber bezahlbaren Barolo zu finden. Also habe ich mir zu Forschungszwecken den 2004er vorgenommen. So richtig geklappt hat das Vorhaben leider nicht.
Am ersten Abend war ich gegen meinen Plan ziemlich ins Gespräche vertieft. Fand den Wein aber zunächst von wenig Typizität geprägt und etwas uninteressant. Später am Abend haben die Tannine dann ziemlich zugebissen – da war es überhaupt kein Vergnügen mehr. Am zweiten Abend deutlich besser, aber immer noch recht abweisend. In der Nase noch recht schön mit etwas welken Blütenblättern, Leder und mentoligen Noten. Am Gaumen wird etwas Tiefe erkennbar, gute Frische, rote reife Frucht, im ganzen eher schlank, etwas Cranberry, recht lang, aber auch sehr von den Tanninen im Griff gehalten. So richtig warm werde ich mit dem Wein noch nicht bzw. ich kann ihn nicht recht einschätzen. Es deutet sich einiges an, wenn, ja wenn, sich die Tannine noch abschleifen. Die nächste Flasche würde ich vielleicht in 5 Jahren öffnen, besser wahrscheinlich ein paar Jahre mehr (auch wenn Galloni das Trinkfenster nur bis 2022 angibt). Nebenbei: Die Flasche hatte extrem viel Ausfall und das letzte Drittel war dann schwer zu trinken, weil man ständig Kram im Mund hatte. Fazit: Vorsichtig positiver Ausblick, im Augenblick aber auf jeden Fall Korken drin lassen.
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