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Loire trockene Weissweine

Appellationen des nördlichen Zentralmassivs, Sancerre und Umgebung, Touraine, Anjou, Umgebung von Nantes, die kleinen Gebiete zwischen der Loire und Bordeaux incl. Cognac
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Oberpfälzer

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Loire trockene Weissweine

BeitragSo 12. Dez 2010, 19:09

Erstellt am: 03.01.2007 : 19:58:56 Uhr
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Hallo zusammen,

Bin auf einer Messe in Strasbourg auf gereifte Sauvignon Blanc aufmerksam geworden und ich bin verblüfft gewesen über deren charaktervollen Weine, die abseits jeden Mainstreams sind und wohl eher zum Polarisieren neigen. Eben im Glas:

Coeur de Roche, Touraine, 2002, Vignobles des Bois Vaudons.
Sauvignon Blanc, 13% alc., etwa 7,50 EUR

Nase: nach einiger Zeit dekantieren kräftig-laut, vielschichtig-komplex mit Aromen nach sehr reifer Stachelbeere, ein Schuß grüner Apfel, frisch, würzig-mineralisch mit Anflug von Zimtnoten, etwas Nuß mit Vanille, Herbstblätter und Noten wie ich sie in einem Barrique suchen würde (nehme deshalb stark an, daß er faßgereift ist). Eine ungewöhnliche, mich faszinierende Nase.

Mund: recht voluminös am Gaumen, rassige Säure, reife Süße, kräftig. Harmonisch, angenehm-vielschichtig mit Aromen nach mittelsüßer Stachelbeere gepaart mit säuerlichen Früchten, herbe Noten die später etwas trocken wirken (Gerbstoffe), einem ausgeprägten Pfefferl wie es einem guten Grünen Veltliner zu Ehren reichen würde. Mittlerer Abgang. So kommen um die 89 OpfP heraus und die Erkenntnis einen tollen, ungewöhnlichen Wein getrunken zu haben, der zudem noch sehr preiswert war. Wäre für mich nichts für alle Tage aber heute hat er mir sehr gefallen.
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Wolfgang
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Oberpfälzer

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragSo 12. Dez 2010, 19:10

Erstellt am: 03.01.2007 : 21:12:20 Uhr
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Nochmals Hallo,

animiert durch den Coeur de Roche habe ich gleich noch den fulminanten Tu le Boa desselben Weingutes geöffnet:

Tu le Boa, Touraine, 2000, Vignobles des Bois Vaudons.
Sauvingon Blanc, 13% alc., 4(?) Jahre Barrique.

Schon die tiefe Bernsteinfarbe zeigt, daß es ein sehr ungewöhnlicher SB ist. Der Wein ist aber nicht ganz klar, feine und grobere Schwebstoffe mischen mit.

In der Nase laut, vielschichtig-komplex, viel ruhiger als der Coeur de Roche mit Aromen nach vollreifem gelben Obst, feinem Holz, deutliche Altersnoten ähnlich den Rancionoten kürzlich probierter alter Süßweine aus Südfrankreich, würzig, Waldhonig.

Im Mund extraktreich, beihahe ölige Konsistenz, lebhafte Säure, reife Süße, kräftig-schwer wirkend. Knapp sehr harmonisch, vielschichtig-komplex mit den Aromen wie in der Nase. Eine leichte Herbe gesellt sich hinzu, die aber gut paßt. Sehr langer, anhaltender Abgang.

Ungewöhnlich, kann Jungweinliebhaber abschreckend oder aber Neugierde wecken und faszinieren. Bin heute bei der zweiten Kategorie, gebe aber aufgrund der vielen Schwebstoffe nur 92 OpfP. Es hätten auch 93-94 sein können.
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Wolfgang
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Oberpfälzer

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragSo 12. Dez 2010, 20:12

Oberpfälzer hat geschrieben:Erstellt am: 03.01.2007 : 21:12:20 Uhr
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Tu le Boa, Touraine, 2000, Vignobles des Bois Vaudons.
Sauvingon Blanc, 13% alc., 4(?) Jahre Barrique.

Schon die tiefe Bernsteinfarbe zeigt, daß es ein sehr ungewöhnlicher SB ist. Der Wein ist aber nicht ganz klar, feine und grobere Schwebstoffe mischen mit.

In der Nase laut, vielschichtig-komplex, viel ruhiger als der Coeur de Roche mit Aromen nach vollreifem gelben Obst, feinem Holz, deutliche Altersnoten ähnlich den Rancionoten kürzlich probierter alter Süßweine aus Südfrankreich, würzig, Waldhonig.

Im Mund extraktreich, beihahe ölige Konsistenz, lebhafte Säure, reife Süße, kräftig-schwer wirkend. Knapp sehr harmonisch, vielschichtig-komplex mit den Aromen wie in der Nase. Eine leichte Herbe gesellt sich hinzu, die aber gut paßt. Sehr langer, anhaltender Abgang.

Ungewöhnlich, kann Jungweinliebhaber abschreckend oder aber Neugierde wecken und faszinieren. Bin heute bei der zweiten Kategorie, gebe aber aufgrund der vielen Schwebstoffe nur 92 OpfP. Es hätten auch 93-94 sein können.


Was hat dieser Wein für ein Stehvermögen. Auch 4 Jahre später kann ich dasgleiche schreiben wie schon Anfang 2007. Unglaublich. Ein Wein für die Ewigkeit. War leider mein letzter. Da muss ich im Februar auf der Messe in Strasbourg unbedingt wieder vorbeischauen. Einzig im Kapitel trockene Weissweine ist er falsch aufgehoben. Er hat schon Süsse aber gepaart mit kräftigem Schuss Alkohol (14%). 92 OpfP.
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Wolfgang
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moc

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragMo 13. Dez 2010, 23:28

Hallo zusammen!

Auch ich bin ein großer Freund der Weine der Loire. Gestern Abend gab es bei mir DOMAINE DE HUARDS Cour Cherverny 2005

Trotz des Alters von 5 Jahren ist der Wein direkt aus der Flasche verschlossen. Nach einem kurzen Bad im Dekanter dreht er jedoch auf und zeigt Aromen von Mandel, weißen Blumen, Annanas und Anis. Elegant, Komplex, klar - das fällt mir spontan zu dem Wein ein.

Cour Cheverny ist eine eher unbekannte, kleine AOC in der Nähe von Amboise. In Cheverny gibt es auch ein sehr schönes Schloss zu besichtigen. Wer von Euch die alten Tim und Struppi Comics gelesen hat - Kapitän Haddock wohnt auf einem Schloss was Herge nach dem Vorbild oder Abbild des Schlosses von Cheverny gezeichnet hat.

Zu sagen wäre noch, dass in der AOC Cour- Cheverny ausschließlich die Rebsorte Romorantin angebaut wird.

Der Wein wird vom Gault Millau 2010 mit 17/20 Punkten gesehen und ist mit dem Hinweis versehen lagern. Der Preis liegt ab Hof unter 7 Euro die Flasche.

Hier der Link zum Weingut:

http://www.gendrier.com

Für alle Nichtfranzosen unter Euch (soll es ja geben) - die Sprechen da auch Englisch. :D
grüße jens
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Oberpfälzer

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragMo 13. Dez 2010, 23:37

Hallo Jens,

da habe ich wieder was Neues gelernt: Romorantin kannte ich nicht mal vom "Hörensagen". Mal sehen, ob es auf der Messe in Strasbourg was zu probieren gibt, Die von Dir beschriebene Aromatik macht mich neugierig.
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Wolfgang
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thvins

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragMo 13. Dez 2010, 23:50

Hallo Wolfgang,

hatten wir seinerzeit in Lille - aber da ihr nicht alle meine Loire Stationen mitgemacht hattet, kann es sein, dass Huard dir untergegangen ist - und damit der Romorantin...

Ich hatte seinerzeit schon geschwärmt -meine 12 Flaschen diverse Huard sind allerdings auch inzwischen alle... - ob sie auch in Strasbourg sind, kann ich nicht sagen - sonst müssen wir doch irgendwann mal wieder nach Lille, auch wenn´s weit ist -aber schee wars... :D ;) 8-)
Beste Grüße

Torsten

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moc

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragDi 14. Dez 2010, 00:28

Hallo Torsten und Wolfgang!

Ich halte Huards in Cheverny für die Gebietsspitze. Arbeiten biologisch - ob biodynamisch kann ich jetzt gar nicht sagen. Alle Weißweine sind für mich uneingeschränkt zu empfehlen. Mit den Roten kann ich leider nichts anfangen. Da bin ich dann eher in Chinon oder Bourgueil und auch im Anjou zuhause.

Alle Weißweine profitieren vom Lüften oder der Lagerung. Mein 2005er Cour-Cheverny ist übrigens der jüngste, einfache Cour im Verkauf zur Zeit ab Hof. Ansonsten gibt's noch ne' Einzellage Cour aus 2004 zu kaufen der auch richtig Spaß macht und erst am 3 Tag aus der geöffneten Flasche im Kühlschrank zeigte, was er kann. Und das beste - finde mal ne Pulle ab Hof die großartig teurer ist als 8 Euro. Das macht Spaß!!!! :!: :!: :!:

In Lille war die Domaine auch dieses Jahr. Ob sie jedoch noch andere Salon's machen weiß ich auch nicht.

Für mich ist die Domaine immer ein netter Abstecher von der Autobahn wenn ich in Rtg. Atlantikküste unterwegs bin. Da mach ich mir dann für kleines Geld den Kofferraum voll und trink dass dann alles während meiner 3 Wochen auf der Ile D'Oleron zu Austern und Co weg. Und das allerbeste - auf dem Rückweg vom Urlaub komm ich da nochmal vorbei....... ;)
grüße jens
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thvins

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragDi 14. Dez 2010, 08:47

Original erstellt am 30.11.2004:

Kurz vor Blois komen wir wieder an die Loire und stoßen auf zwei Appellationen. Cour-Cheverny ist Weißweinen aus der seltenen Traubensorte Romorantin vorbehalten, sehr aromatische und langlebige trockene, mehr als nur sympathische Weine. Cheverny sammelt Weiß- und Rotweine origineller Verschnitte: Chardonnay/Sauvignon Blanc bzw. Gamay/Pinot Noir/Cabernet Franc. Das rote Cross-Over hat mir bei der Domaine des Huards sehr gefallen, genau wie deren Romorantin-Weine.
Einige Weine habe ich als außergewöhnlich gut gelungen empfunden.
Domaine des Huards - Cour Cheverny 2002; 4,90€; **
dgl. 2000; 4,90€; *** !
dgl. Cuvée Francois 1er 2000; 6,30€; **(*) !
Domaine des Huards - Cheverny - Le Pressoir 2002 rot; 6,30€; **(*) !
dgl. - Jean-Francois Deniau 2000 rot; 6,30€; *** !

Da konnten die Weine der Domaine de la Desoucherie für meine Empfindungen nicht ganz mithalten, obwohl sie auch nicht schlecht waren. Auch die Domaine Sauger kam an die Cheverny-Weine von Huards nicht heran, obwohl hier der Blanc V.V. 2003; 6,50€; ** und die rote Cuvée Nathan 1999; 6,60€; ** - erwähnenswert sind. Allerdings schließe ich diesen ersten Teil der Verkostereise mit einem Paukenschlag bei den Süßweinen ab. Sauger bot hier einen Vin de Pays de la Jardin de France an, der mir 95/100 Th. wert war.
Romorantin liquoreux 1996; 10,00€ (0,5l); *** !


Original erstellt 26.10.2005

Michel Gendrier; Cuvée Francois 1er Vieilles Vignes; Cour-Cheverny; 2000 weiß;

autochthone Sorte Romorantin + Terroir Cour Cheverny + Talent Gendrier = duftiger, einzigartiger und kaum vergleichbarer Wein, "trocken", blumig und trotz 5 Jahre Alter noch frisch und lebendig mit gut balancierter Säure = Spaß pur vom ersten bis zum letzten Tropfen = knapp über 6 € vom Winzer im letzten Jahr auf der Messe in Lille = außergewöhnlich gute 93/100 Th.


Original erstellt 26.11.2005

Weiter geht es mit einem kurzen Zwischenstopp in der AOC Cheverny, wo bereits im letzten Jahr die Weine der Domaine Sauger verkostet wurden. Auf ca. 500 ha. werden hier Gamay und Pinot Noir, sowie Sauvignon Blanc und Chardonnay angebaut. Romorantin, eine autochthone lokale Rebsorte wird meist in der AOC Cour Cheverny angebaut, oder unserem Falle auch in Cheverny, aber als Süßwein unter dem Status Vin de Table ausgebaut.
Die Weine gleichen qualitativ meist den im Vorjahr verkosteten, bei den Spezialcuvées handelt es sich um eine Nachverkostung des letztjährigen Weines:

Blanc; Cheverny; 2004 weiß; *, hat mir nich ganz so gefallen wie der Vorgängerjahrgang
Blanc Vieilles Vignes; Cheverny; 2004 weiß; **, schließt qualitativ an, die alten Reben von und Sauvignon und Chardonnay bekamen auch im G.H. **
Blanc V.V. Cuvée Carla; Cheverny; 2001 weiß; **, nachverkostet - schon etwas schöner als im Vorjahr
Blanc V.V. Barrique; Cheverny; 1999 weiß; **, nachverkostet, deutlich reifer und komplexer als im Vorjahr
Romorantin Liquoreux; Vin de Table; 1996 weiß-süß; *** , nachverkostet; nach wie vor ein tolles Süßweinerlebnis

Die Verkostung der Roten hab ich mir diesmal geschenkt


Original erstellt 01.02.2006

Domaine Sauger; Romorantin; Vin de Pays du Jardin de la France; 1996 weiß;

eine herrlich goldene Farbe, Botrytisduft, Rosinen, Honig, verbunden mit Zitronenkonfitüre und einem kühlen Hauch, am Gaumen dann eine Bestätigung, dazu Fruchtgelee und im langen Abgang exotische und kandierte Früchte, komplex, intensiv, ausgewogen und sehr harmonisch.
Ein toller Süßer aus einer autochthonen Rebsorte, die wohl nur in der Gegend um Cheverny vorkommt. Zur Foie Gras und auch solo danach ein Gedicht, zum Blauschimmel akzeptabel, aber nicht wirklich gelungene Kombination (Saint Agur - ein milderer wäre wohl besser gewesen)...

Außergewöhnlich gute 93/100 Th


Original erstellt 03.08.2006

und wieder mal was schön gereiftes von der Loire und zum seinerzeit unglaublichen Preis von weniger als 50 FF in einem Weinladen in Pontarlier entdeckt...

Domaine Philippe Tessier; Le Point du Jour; Cheverny; 1999 rot;

sehr schöne Entwicklung, der Wein dürfte jetzt sinen Höhepunkt erreicht haben - zu den roten Früchten, die auch 2003 präsent waren, kommen inzwischen intensive Noten nach Herbstlaub, Morcheln und animalische Noten wie Leder hinzu, nach wie vor sehr fein und elegant wirkend bei entsprechender Kraft und Öligkeit. Der Coup de Coeur im Guide Hachette 2001 war vollauf gerechtfertigt, bei mir gestern außergewöhnlich gute 93/100 Th.


Das sind mal meine Notizen zu Michel Gendriers Domaine des Huards und zu meinen anderen Trinkerfahrungen bezüglich der AOC´s Cheverny / Cour Cheverny - leider hab ich nicht immer alle Weine, die ich trank aufnotiert oder es sind Notizen zu einzelnen an anderer Stelle getrunkenen Weinen wie zum "einfachen" Cour Cheverny der Domaine des Huards aus 2000, den ich auf dem Rückweg von der Fira 2005 trank und ihn bei der Gelegenheit mit der Note 92+/100 Th (sehr guter Wein) bedachte.

Wie du siehst Jens, gefallen mir auch die Roten hin und wieder recht gut, ist halt was anderes, ich bin da gar nicht so fixiert auf nur eine Region...

Aber auch wenn einige andere Winzer dort recht gute Sachen machen, so sind wir uns wohl einig, dass Michel Gendrier vor Ort die N° 1 ist...
Beste Grüße

Torsten

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moc

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragDi 14. Dez 2010, 22:56

Das mit der Nummer 1 sehe ich so auch Torsten und ich freue mich schon darauf Ende Juni 2011 wieder auf meinem Weg auf die Ile D'Oleron dort Station zu machen und das ein oder andere in meinen Kofferraum zu legen - Vive la France! ;)
grüße jens
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ChezMatze

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragMi 29. Dez 2010, 23:32

Hallo zusammen,

die Loire ist für mich eh die Preis-Leistungs-Goldgrube, wenns um richtig gute Weißweine geht. Letztes Jahr war ich drei Wochen lang dort und habe etliche Winzer besucht - und schrecklich viel gekauft, das Auto war bis zum Dach voll.

Wir waren im Anjou, was bedeutet, dass wir die Sancerres und Pouilly-Fumés dieser Welt nicht gerade vor Ort gekostet haben. Dafür aber u.a. die Weine von Mark Angeli, Nicolas Joly (wie war das mit dem günstigen Preis???), Huet, Chidaine, Thierry Germain (Roches Neuves), Sablonnettes, Thierry Michon (Domaine St-Nicolas in Brem-sur-Mer, Biodynamik zwei Kilometer hinterm Atlantikstrand), Jacky Blot (Taille-aux-Loups) und sicher noch ein paar mehr.

Ein Wein (leider wirklich nicht billig), der mir ganz neue Horizonte eröffnet hat, war der "Vieilles Vignes des Blanderies" von Mark Angeli (Ferme de la Sansonnière). Ich habe für den Wein heftige 35 € bezahlt, aber geschmeckt hat er wie ein ganz ganz großer Burgunder. Okay, erst mal kein echtes Kompliment für einen LOIRE-Wein, aber ich hatte damals notiert: "extrem komplex, sehr kräftig und gleichzeitig edel, ganz leichte Bitternis, stark mineralisch, Säure vorhanden aber perfekt eingebunden, langer Nachklang, ungeheuer ausgewogen; anspruchsvoll und fast in Richtung großer Burgunder tendierend, aber keineswegs zu kompliziert, überkandidelt oder spröde sophisticated, kein Fehlton, kein Übertreiben, alles im optimal ausgereizten Bereich, Rebsorte allerdings nicht stark im Vordergrund".

Den Cour-Cheverny von Gendrier habe ich übrigens gerade vor ein paar Tagen getrunken. Ich finde es immer wieder spannend zu sehen, wie ein Winzer so einem "kleinen" Wein so viel Lager- und Entwicklungspotenzial mitgibt. Den 2000er hab ich noch im Keller, aus experimentellen Gründen wird der auch erst im übernächsten Jahrzehnt angetastet ;)

Grüße
Matze (neu seit heute...)
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