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Minervois - ketzerisches Land, ketzerische Weine?

Pic Saint Loup, Montpeyroux, Faugeres, Minervois, La Clape, Fitou und Co.
Limoux und Umgebung von Carcassonne
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olifant

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Re: Minervois - ketzerisches Land, ketzerische Weine?

BeitragDi 3. Mai 2016, 07:57

... vor Kurzem im Glas ...

Les Mal Amies 2012, Domaine Pierre Cros - Badens, Rote Cuvée mit Alicante 38%, Carignan 28%, Aramon 19%, Picpoul noir 15%

sattes Rubinrot; reif rot-/schwarzfruchtig mit Garrigue-/Trockenkräuterwürze und schwarzen Oliven; am Gaumen dicht und rund, aromatisch-würzige rot-schwarze Frucht, korrespondierende Garrigue- und Olivennoten, gewisse Extraktsüsse, dichte samtig-runde Tannine, gewisse durch Extrakt gut gepufferte Säure, dicht, mundfüllend, angenehmer Trinkfluss, kräuterbetonte Aromatik; mittellanger-langer Abgang auf dichte reife würzige Frucht und samtiges Tannin - 16,5/20 op

Meine Assoziation war ein dichter reifer Cotes du Rhone, flirrende Platanane-Alleen, heisser Garrigue-Duft - einfacher, aber angenehm zu trinkender Jedentagswein, oder zu mediterranen Grillgerichten. Stimmiges PGV.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Sauternes

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Re: Minervois - ketzerisches Land, ketzerische Weine?

BeitragSa 9. Dez 2017, 10:31

Diese woche zwei Weine aus dem Minervois probiert, Clos de L´Escandil 2014 und Chateau d`Oupia Nobiles 2009, das sind Weine die eine sehr schöne Fruchtfülle haben, wo am Gaumen richtig die Post abgeht, mit herrlichen Trinkfluss, sehr beeindruckend und das beste, preislich sehr fair angeboten, also Preis/Genuss Faktor Ausgezeichnet :D .
Ich bin froh mal wieder etwas schönes neuentdeckt zu haben, es muss nicht immer Bordeaux sein, andere Weinregionen bieten auch beeindruckende Weine.
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thvins

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Re: Minervois - ketzerisches Land, ketzerische Weine?

BeitragMo 11. Dez 2017, 09:58

Halo Heiko,

das sind auch zwei der Klassiker, die mir schon in den 90ern gefallen haben, Clos de l´ Escandil und auch Oupia habe ich mehrfach besucht und die Weine haben mir immer sehr gefallen. Leider komme ich seit Jahren nicht mehr in diese Gegend runter. Aber schön zu hören, dass die noch immer Top sind.
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
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Sauternes

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Re: Minervois - ketzerisches Land, ketzerische Weine?

BeitragMo 11. Dez 2017, 11:47

Hallo Torsten,

Deine Beschreibungen zu den Weinen habe ich aufmerksam gelesen, und da ich diese schon einzuschätzen weiß, dachte ich mir probiere doch mal ein paar Weine, und siehe da richtig eingeschätzt, sehr schöne Weine :) .
Der Clos de l´ Escandil hat so eine tiefe Primärfruchtnote, Brombeere, Schwarzkirsche, in der Nase, ein Riechtraum, am Gaumen dann viel Druck mit langen Abgang, da bin ich gespannt wie der gereift so in 7-8 Jahren ist.
Wie sieht es denn mit Verschlußphasen bei den Weinen aus, gibt es die :?: . Der Nobiles von 2009 war für mich gut trinkbar, Verschluß schon vorbei ?
Ich werde auf jeden Fall noch einige andere Weine aus dem Laguedoc probieren, scheint sich zu lohnen.

Gruß Heiko
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maha

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Re: Minervois - ketzerisches Land, ketzerische Weine?

BeitragSo 28. Jan 2018, 18:02

Gerade als Kochwein im Glas
Château Remaury, Minervois, Grande Reserve 2009

Ich hab keine Ahnung wo ich den her hab. Sozusagen ein Kellerfund den ich mal zum Kochen aufgezogen habe.
Viel hab ich über den Wein auch nicht auf Tante Google gefunden, außer dass der aktuelle Jahrgang ein niedrigpreisiger Wein ist.
Eine Notiz auf Cellertracker klingt eher vernichtend. Die Rebsortenzusammensetzung ist mir nicht bekannt.
Wer über den Wein was zu erzählen hat, immer her damit.

Die Nase gefällt mir schon mal äußerst gut. Sehr offen nach Cassis und dunkler Kirsche, bißchen Rosinen und Schwarzbrot.
Im Mund zwar etwas bitter aber durchaus trinkanimierend. Fleischiger Körper, ein ganzer Korb rote Früchte und etwas Blut. Schöne Säure, etwas Tannin. Mittellang. Das metallische stört ein klein wenig. Kein Ausbund an Komplexität, aber zum Kochen macht er ne gute Figur :).
Ich bin sicher, das gleich folgende Rindergulasch begleitet er super.

Wie gesagt, ich weiß nicht was das mal gekostet hat (winesearcher gibt ne Preisentwicklung von unter 10 EUR an), aber als Tischwein würde ich das, für den Kurs, glatt nachkaufen.

Gruß Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
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Bernd Schulz

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Re: Minervois - ketzerisches Land, ketzerische Weine?

BeitragDi 6. Mär 2018, 21:19

Diese neulich bei PdP im Sonderangebotspaket erstandene Alkoholbombe ist nicht wirklich mein Fall:

Bild

Vom Händler wird der Wein (nach dem Abzug eines halben Prozentchens Alkoholgehalt ;) )folgendermaßen beschrieben:

14,5 Vol.% | Allergene: Sulfite |
Parker: „True superstar, 92–94 Punkte!”

Aires Hautes, „Réserve”, Minervois La Livinière, rouge 2015
Ein Geniestreich des stillen Stars des Languedoc! Für ihn sind Qualität und Nachhaltigkeit keine leeren Worthülsen, sondern gelebte Realität!

Liebe Kunden: Sie wissen, wie herausragend der Jahrgang 2015 auch im Midi ausgefallen ist. Und darum ist auch der „Rèserve“ Minervois La Livinière heuer so gut wie nie zuvor und wird mit Elogen bedacht!

Wie auch schon etliche Vorgängerjahre: „Der ‚La Livinière’ besitzt Aromen und Extrakt wie ein gehobener Bordeaux“ (Handelsblatt) und ist eines der größten Schnäppchen der gesamten Weinwelt! Paula Bosch feierte unseren roten Bestseller: „Was für ein Wein zu DEM Preis!“ Und die Grande Dame der deutschen Sommelier-Szene schwärmt weiter: „Zwischen Narbonne und der mittelalterlichen Festungsstadt Carcassonne liegen die Weinberge des Minervois. Die besten Böden sind kiesel- und kalkhaltig. Sie befinden sich auf den sanften Südhängen der Kommune La Livinière. Trotz seines vinologischen Talents diskutiert Gilles ständig mit seinen Kollegen über die Qualität seiner Weine und wie er sie doch noch verbessern könnte. Die Cuvée La Livinière aus den Trauben Syrah, Grenache, Mourvèdre und ein kleiner Anteil an Carignan zählt nach meiner Meinung zum Besten, was das Languedoc zu bieten hat.“

Wahrlich: Gilles Chabbert, der in handwerklicher Tradition seine sorgfältig gepflegten und nach rein biologischen Kriterien angebauten Reben bearbeitet, hat verstanden, so wie beispielsweise auch Pierre Clavel. Er, der nie seine bäuerliche Herkunft vergessen hat, er, bei dem Gastfreundschaft keine leere Worthülse ist, sondern unvergessliche Abende mit himmlischen leiblichen Genüssen und intensiven Gesprächen bedeutet, hat wirklich begriffen: Das Languedoc darf niemals seinen einzigartigen Vorsprung verlieren, der diese von ihrem privilegierten Klima gesegnete Region in den letzten Jahren zu einem weltweit einzigartigen El Dorado für preisbewusste Weinliebhaber hat werden lassen. Solch herausragende Terroirweine mit solch großartigem Preis-Genussverhältnis haben den legendären Ruf der betörenden Weine aus dem wilden französischen Süden bei Liebhabern in aller Welt vor nunmehr über zwei Jahrzehnten begründet!

Dunkelbeerige Duftwolken entsteigen dem Glas, saftig und verführerisch, ohne süßliche Noten, Brombeeren, Johannisbeeren und Heidelbeeren sind zu erkennen, weich und ohne hitzig zu sein, ganz im Gegenteil: kühl und elegant anmutend. Im Hintergrund würzige Noten, die mit zunehmender Öffnungsdauer immer intensiver werden, dazu Bitterschokolade und florale Noten, Lavendel und Rosen. Die Nase ist phantastisch, geradezu berauschend.

Am Gaumen wiederum ein Potpourri dunkler Beerenaromen, alles, was die Nase bereits verheißungsvoll verspricht, wird im Mund in überreichem Maße dem Weinliebhaber geschenkt: zu Brombeeren und Cassis gesellen sich noch Anklänge der ”wilden Beeren-Brüder” des Waldes wie Wacholder und Holunder dazu, mit mehr Sauerstoffzufuhr scheinen Würzaromen durch, Nelken, Lorbeer, Gewürze des Südens, und auch wieder edle Bitterschokolade.

Dunkelviolett steht der La Livinière Réserve im Glas, vollmundig ohne jede Schwere, mit perfekter Balance zwischen Kraft und Feinheit, kühl gewirkt, mit toller Struktur und einer für die Region ungewöhnlichen saftigen Eleganz, einem phantastischen Gerbstoffgerüst mit feinkörnigen, reifen Tanninen, welche das Feuer des Südens zügeln und, um bildlich zu sprechen, aus einem jungen, wilden, ungestümen (Land)-Mädchen voller Liebreiz eine Dame mit subtiler Schönheit werden lassen, bereits jetzt mit großen Genuss zu trinken und mit großem Entwicklungspotential.

Im Vergleich zu den so beliebten Jahrgangsvorgängern (der Wein gehört seit Jahren zu unseren meistverkauften Weinen dieser Preisklasse!!) deutlich strukturierter und mit mehr Finesse. Lang anhaltend, extrem feingliedriger Nachklang, oder, um es in einem Wort zu beschreiben: GENIAL!

Best ever! Superlative sind immer so eine Sache. Beim 2015er La Livinière gibt es aber nur eine Meinung, auch Gilles, eigentlich immer ein sehr zurückhaltender Zeitgenosse und kein Mann der lauten Töne, legt sich fest: Es gab noch nie einen besseren La Livinière."

Tja, was soll ich sagen...bei PdP müssen sie wohl etwas ganz anderes als ich im Glas gehabt haben....oder meine Sensorik macht gerade Urlaub.... :oops:

Herzliche Grüße

Bernd
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nono

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Re: Minervois - ketzerisches Land, ketzerische Weine?

BeitragMi 7. Mär 2018, 15:15

Den aktuellen Jahrgang kenne ich nicht, jedoch habe ich schon einige Flaschen der Domaine Aires Hautes getrunken und kenne auch die Cuvee La Liviniere, "kühl und elegant" und "Finesse" habe ich aber mit diesen noch nie assoziiert, genau das Gegenteil ist m.E der Fall, rumpelige Tannine, hoher Alkohol, der leicht brandig schmeckt und ( hier allerdings auch im Gegensatz zur vorherigen Verkostungsnotiz) v.a sehr süßlich.
Genau der Stil, den ich im Languedoc gar nicht mehr suche.
Als Beispiel für frische finessenreiche Weine mit jeweils 13,5 % Alkohol - trotzdem sehr typisch Languedoc - sind mir aufgefallen: Faugeres Tradition von Binet + Jaquet und Cuvee H von Clos de la Barthassade
jeweils 13.--€ bei K und U.
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Sauternes

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Re: Minervois - ketzerisches Land, ketzerische Weine?

BeitragSa 23. Jun 2018, 18:10

Wer eine wahre Fruchtbombe sucht dem kann ich Chateau Faiteau Nu& Culotte empfehlen.
Dieser Wein verströmt gleich nach dem öffnen eine große Fruchtwolke, dazu sehr dunkel und am Korken schon gut Farbansatz zu sehen, das obwohl sehr jung, meine Flasche war Jahrgang 2016.
Am Gaumen dann so gewaltig fruchtig, als ob man frische Beeren im mund hat, Brombeere mit leichter Nougatschokolade, genial.
Für mich zu einem Preis von ca. 12€ ein grandioses PGV :!: .
Es gibt sie doch, die günstigen Weine mit großen Genusspotenzial :D .

Grüße Heiko
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Bernd Schulz

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Re: Minervois - ketzerisches Land, ketzerische Weine?

BeitragSa 1. Feb 2020, 21:17

Diesen Minervois habe ich gerade geöffnet, um ihn mit dem 2017er Les Gélinottes (Ventoux, etwas andere Baustelle, Äpfel und Birnen, ich weiß...) zu vergleichen:

Bild

Tja, das, was nicht sein kann, weil es nicht sein darf, ist manchmal doch zu erleben. Der (etwas) preiswertere Vicampo-Wein schlägt den (etwas) teureren Kerler-Wein für meinen Geschmack zwar nicht um Längen, aber doch deutlich. Schlecht ist der Pierre Cros jetzt nicht, aber der Les Gélinottes zeigt mehr Charakter.

Herzliche Grüße

Bernd
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