Re: Languedoc
Verfasst: So 14. Jun 2015, 18:27
Für mich gibt es beim Weingenuss zwei Extreme: Zum einen die mitreißend beglückenden Weine, die nicht nur beeindruckt geschmeckt, nicht nur beobachtet werden, sondern sich ins Nervensystem impfen. Dies können auch kleine Weine sein. Je komplexer ein Glückswein, desto größer aber das Glück.
Extrem konträr dazu stehen für mich nicht die zahllosen langweiligen, oberflächlichen oder industriellen Weine, sondern solche, deren Aroma ich unabhängig vom technischen und stilistischen Niveau schlicht nicht mag. Da gibt es kein Prüfen und kein Deuten. Sie sind nicht mein Geschmack und rufen ganz unkritischen Widerwillen hervor.
Noch niemals stieß ich auf beide Extreme im selben Wein – bis ich Bertrand Bergés Les Mégalithes 2013 getrunken habe. Die bereits oben beim 2009 er beschriebene unangenehme Fruchtsuppennote ist auch im 2013er enthalten. Erstaunlich, wie treu die Domaine ihre Stilistik verfolgt. Bei jedem Schluck verfestigte sich meine Abwehr. Ich nippte nur deshalb weiter, weil mich die niederschmetternde Kontinuität paralysierte und ich immer noch nicht wahrhaben mochte, wie sehr die Domaine mich enttäuscht hat.
Das andere Extrem deutete sich am späten Abend des ersten Tages an. Der Wein schmeckte plötzlich viel besser.
Am nächsten Tag wirkte er wie entfaltet. Mit elegantem, kirschigem Schmelz, zartbitter, dunkel und ernsthaft, generös. Die kitschig-bonbonigen Noten waren wie aufgesogen und pikant verwandelt. Es gab ein schönes Changieren der Aromen, wobei die eher fruchtigen Momente mit bleistiftartigen und erdigen wechselten. Jeder Schluck ein Grund zur Freude, es lebe Carignan! Es ist der jüngste und mit Abstand beste Wein der Domaine, den ich bisher getrunken habe. Das Rätselraten geht weiter.
Extrem konträr dazu stehen für mich nicht die zahllosen langweiligen, oberflächlichen oder industriellen Weine, sondern solche, deren Aroma ich unabhängig vom technischen und stilistischen Niveau schlicht nicht mag. Da gibt es kein Prüfen und kein Deuten. Sie sind nicht mein Geschmack und rufen ganz unkritischen Widerwillen hervor.
Noch niemals stieß ich auf beide Extreme im selben Wein – bis ich Bertrand Bergés Les Mégalithes 2013 getrunken habe. Die bereits oben beim 2009 er beschriebene unangenehme Fruchtsuppennote ist auch im 2013er enthalten. Erstaunlich, wie treu die Domaine ihre Stilistik verfolgt. Bei jedem Schluck verfestigte sich meine Abwehr. Ich nippte nur deshalb weiter, weil mich die niederschmetternde Kontinuität paralysierte und ich immer noch nicht wahrhaben mochte, wie sehr die Domaine mich enttäuscht hat.
Das andere Extrem deutete sich am späten Abend des ersten Tages an. Der Wein schmeckte plötzlich viel besser.
Am nächsten Tag wirkte er wie entfaltet. Mit elegantem, kirschigem Schmelz, zartbitter, dunkel und ernsthaft, generös. Die kitschig-bonbonigen Noten waren wie aufgesogen und pikant verwandelt. Es gab ein schönes Changieren der Aromen, wobei die eher fruchtigen Momente mit bleistiftartigen und erdigen wechselten. Jeder Schluck ein Grund zur Freude, es lebe Carignan! Es ist der jüngste und mit Abstand beste Wein der Domaine, den ich bisher getrunken habe. Das Rätselraten geht weiter.