Aktuelle Zeit: Fr 26. Apr 2024, 14:25


Languedoc

Pic Saint Loup, Montpeyroux, Faugeres, Minervois, La Clape, Fitou und Co.
Limoux und Umgebung von Carcassonne
Roussillon, Tautavel, Collioure, Rivesaltes, Maury und Banyuls und Co.
  • Autor
  • Nachricht
Offline

joern_ribu

  • Beiträge: 141
  • Registriert: Mo 16. Jan 2012, 12:13

Re: Languedoc

BeitragDo 29. Nov 2012, 10:54

Bei uns gab es die Tage die letzte Flasche des 2005er Les Obriers de La Pèira vom Weingut La Pèira en Damaisèla. Leider die letzte Flasche, muss ich sagen. Für mich ein toller Wein, reif, harmonisch, das in den Anfangsjahren durchaus feste Tanningerüst abgeworfen, kein "Babyspeck" mehr, sondern ausgewachsen. Bietet einfach jede Menge Trinkspaß, rote Früchte und Gewürznoten kommen klar zur Geltung, lässt sich problemlos über den ganzen Abend hinweg genießen. Den gab es für unter 10 €, für mich ein toller Weinwert. :mrgreen:

Ich muss "gestehen", dass dies einer der ersten Weine war, die ich nach Parker-Punkten gekauft habe, und die 92 Punkte (von D. Schildknecht vergeben) kann ich voll bestätigen. Trifft voll meine Geschmacksvorlieben, und ohne "e-Bob" wäre ich wohl nie auf diesen Wein gestoßen. :oops:

Vom 2007er habe ich noch einige Flaschen im Keller liegen, und der macht jetzt auch schon ähnlich Spaß wie der 2005er vor zwei Jahren. Bei Matthias Hilse in der Weinbotschaft gibt's den 2008er noch für unter 10 € im Angebot, wobei 2005 und 2007 wohl noch bessere Jahrgänge waren. Die neueren Jahrgänge haben da preislich schon etwas angezogen, knapp 14 € werden da mittlerweile aufgerufen.
-----------------------------------------------------------------
Salute - und immer einen guten Wein im Glas wünscht

Jörn
Offline
Benutzeravatar

Oberpfälzer

  • Beiträge: 1307
  • Registriert: Mi 3. Nov 2010, 20:07
  • Wohnort: Deutschland

Re: Languedoc

BeitragSa 22. Dez 2012, 22:19

Hallo zusammen,

der Roc D'Anglade von Remy Pedreno ist einer meiner Top-Favoriten. Was habe ich hier schon für tolle Tropfen im Glas gehabt. Vor allem seit dem dieser Wein nur noch etwa 13% alc. enthält, kann er mich recht begeistern, wie jüngst der 2006er. Heute Abend ist der 2005er im Glas:

Bild

Naja, unmittelbar nach dem Öffnen ist da schon ein deutlicher Unterschied zum 2006er. Er kommt bei weitem nicht an diesen heran. Auch wenn er absolut meinem Geschmacksmuster entspricht mit einer schöner frischen, feinätherischen Kühle, so ist er nicht so finessenreich und strukturiert wie der 2006er. Mal sehen, ob er mit noch etwas Luft zulegt. Traue ihm noch etwas zu.
Servus
Wolfgang
Offline
Benutzeravatar

thvins

Administrator

  • Beiträge: 4947
  • Bilder: 1539
  • Registriert: Mo 28. Jun 2010, 15:29
  • Wohnort: Coswig /Anhalt, Sachsen-Anhalt
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Languedoc

BeitragSa 5. Jan 2013, 11:41

Wo ich doch grad dabei bin, von Weinen mit einem unglaublichen PGV zu schwärmen... - zwischen den Jahren gab es meine letzte Flasche vom 2001er Cuvée Sélectionnée der Domaine de la Coste aus Saint Christol. Dieser Rotwein ist noch immer eher ein Schwarzwein und war wieder ein Nasenkracher. Ich habe keine Notizen gemacht, aber hab dann beim Einordnen in die getrunkenen Weine aus 2012 festgestellt, dass dies mit deutlichem Abstand mein bester Languedoc /Roussillon Wein war, den es letzte Jahr ins Glas gab. Dabei hat er auch locker 30+ € Flaschen an die Wand gespielt und das bei im Kellerbuch vermerkten knapp 8 € ab Hof. Der schiere Wahnsinn. Ich habe den Wein immer als "groß" gesehen, die letzte Flasche ist aber nochmals deutlich besser als die davor getrunkenen, hier ist über die Jahre nichts angebrannt - im Gegenteil.
Die drei Sterne und den Coup de Coeur gab es im Guide Hachette jedenfalls deutlich zu recht. Ein stoffiger Wein mit dem Zeug zu einer Languedoc - Legende. Muss man aber leider auch direkt vor Ort mitnehmen... Wer die deutlich teure Cuvée Sylla von Borie de Maurel aus dem Minervois liebt, der liebt diesen Wein erst recht - bei einem Preis von einem Drittel oder gar nur einem Viertel des Sylla. Jetzt in diesem gereiften und komplexen Zustand 97/100 Th. und damit auch der Preis-Genuss -Sieger für mich in 2012.
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
jetzt mit richtiger Startseite...
Offline
Benutzeravatar

Oberpfälzer

  • Beiträge: 1307
  • Registriert: Mi 3. Nov 2010, 20:07
  • Wohnort: Deutschland

Re: Languedoc

BeitragFr 8. Feb 2013, 20:58

Hallo zusammen,
leider habe ich derzeit keinen Zugriff auf meine Languedoc-Favoriten, die 500 km entfernt im Keller lagern. So habe ich heute kurzentschlossen bei Möve CH ein paar Kandidaten gekauft. Als Koch- und Küchenwein waren 2 Weine der Domaine de Nizas gedacht, die zwischen etwa 10 und 13€ kosten. Für hiesige Verhältnisse und Möve ja wirklich im unteren Preisniveau und so waren meine Erwartungen nicht sehr hoch, obgleich die Beschreibung der beiden recht interessant klingen. Die Rede ist von:

Carignan Vieilles Vignes 2005, Vin de Pays de Caux, Domaine de Nizas
100% Carignan, 13,5% alc.
Kräftige, angenehm-vielschichtige Nase nach würzig-fruchtigen Aromen, blaue Beeren und Pflaumen, etwas Kaffee-Aromatik. Am Gaumen sehr voluminöser Extrakt, etwas Extrakt-Süsse, frische Säure, kräftiger Körper, etwas körnig und stoffige Erscheinung mit dadurch etwas rustikalem Touch, gute Struktur. Harmonisch und angenehm-vielschichtig. Mittlerer Abgang. 87 OpfP. Ist schon ein interessanter Wein und ich hoffe, dass Carignan auch weiterhin angebaut wird. Wäre schade, wenn diese Rebsorte den internationalen völlig weichen müsste.

Domaine de Nizas, Coteaux du Languedoc, 2007
Syrah, Mourvedre, Grenache; 13,5% alc.
Ebenfalls kräftige, angenehm-vielschichtige Nase, sehr fruchtig und reintönig ohne zusätzlichem Holzeinschlag. Syrah ist recht klar wahrnehmbar. Etwas würzige Aromen mit leichtem Mineralikeinschlag. Im Mund gut mittlerer Extrakt, ebenso etwas Restsüsse, die aber mit der lebhaften Säure noch gut passt und durchaus etwas spielerisch wirkt; kräftiger Körper, trotz "nur" 13,5% alc. eher warme Aromatik, die etwas an Cotes-du-Rhone erinnert ; gut strukturiert; sehr harmonisch und angenehm-vielschichtig, wiederum reintönige Aromatik mit schönen Nuancen an Würze und Mineralik; mittlerer Abgang und langer Nachhall. 88 OpfP.

Beide Weine enttäuschten mich nicht, ganz im Gegenteil. Das sind sehr gute Weine für mich und für mich auch ihren Preis absolut wert. Ich hatte schon befürchtet, dass die Weine etwas über dem Zenit sind. Das sind sie beileibe nicht. Die Lagerbedingungen scheinen sehr gut gewesen zu sein, der Kork war in beiden Fällen in perfektem Zustand.

Interessant ist, dass mein Geschmacksempfinden hier nicht mit der Preispolitik von Möve CH einhergeht. Nachdem ich aber auf der homepage der Domaine war, passt das ganze wieder. Dort ist der (wohl stahltankausgebaute) CX du Languedoc höher bepreist als der Carignan V.V. 8-)
Servus
Wolfgang
Offline
Benutzeravatar

Oberpfälzer

  • Beiträge: 1307
  • Registriert: Mi 3. Nov 2010, 20:07
  • Wohnort: Deutschland

Re: Languedoc

BeitragSa 9. Feb 2013, 03:49

Stunden später behaupte ich glatt das Gegenteil. Der CX du Languedoc, Domaine de Nizas wird blasser und blasser. Verliert sein "Fleisch" und wird zunehmend unangenehmer, schärfer und einfacher. Gefällt mir so nicht mehr.
Auch der Carignan hält nicht ganz sein Niveau. Die Gerbstoffe zeigen sich jetzt recht austrocknend aber der Rest passt noch sehr gut, wirkt jetzt nicht mehr so stoffig. Lässt für die Zukunft hoffen. Nehme mal an, dass der Carignan erst mit 10 Jahren Flaschenreife seine Gerbstoffe im Griff hat.
Servus
Wolfgang
Offline
Benutzeravatar

austria_traveller

  • Beiträge: 3467
  • Bilder: 6
  • Registriert: Mo 6. Dez 2010, 07:52
  • Wohnort: Wien

Re: Languedoc

BeitragFr 8. Mär 2013, 22:37

Guten Abend Forum,
Heute zu Penne gratinati hat hervoragend gepaßt, ein schon etwas gereifter Cd Languedoc: L'Epervier 2001
von Château Pech Redon
Der Rüttelfalke (L'Epervier) ist ein Cuvee aus Syrah, Grenache und Carignan, wobei Syrah den Hauptanteil gebildet hat. Mit 13% auch angenehm zu trinken. Sehr stoffig, leichte Fruchtsüße, kaum mehr Tannine, aber noch immer rote Früchte zu warm getrunken kommt ein unangenehmer Metallton hinzu - ich habe ihn leicht gekühlt genossen.
Angenehmer Essensbegleiter, kühl getrunken auch solo noch sehr gut. Top PLV, da seinerzeit um € 8.- gekauft.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
Offline
Benutzeravatar

Alas

  • Beiträge: 1022
  • Registriert: Mo 20. Feb 2012, 22:14
  • Wohnort: Hinter dem Meer
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Languedoc

BeitragSa 20. Apr 2013, 19:38

Hallo!

Mal ein wenig französische Luft geschnuppert:

Bild

Der Wein dürfte eine gute Zukunft haben.

mas conscience.jpeg


Muss eine schöne Landschaft sein dort.

Gruß

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
Offline
Benutzeravatar

thvins

Administrator

  • Beiträge: 4947
  • Bilder: 1539
  • Registriert: Mo 28. Jun 2010, 15:29
  • Wohnort: Coswig /Anhalt, Sachsen-Anhalt
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Languedoc

BeitragSo 21. Apr 2013, 08:39

Hallo Alas,

es ist definitiv eine schöne Landschaft dort unten. Saint Jean de Fos ist ein wunderschönes, mittelalterlich befestigtes Runddorf, die äußeren Häuser hatten früher die Funktion der Wehrmauer, es gibt nur einen originalen alten EIngang in so ein Dorf (und es ist auch heute nicht viel durchlässiger geworden und hat seinen mittelalterlichen Charme bestens bewahrt. Gelegen ist es direkt am Hang - zur einen Seite schaust du auf die kleine flache Ebene um Aniane - Gignac, wo sich das Herault - Tal ab der Pont de Diable schlagartig erweitert und wo naturgegeben alles voller Reben steht, zum anderen geht es dann steil hoch in die Ausläufer der Serannen, man kann dort gut Wanderungen starten in das wilde, zerklüftete Kalksteinmassiv in Richtung Saint Guilhem le Desert und wenn man die Kondition hat, gern auch noch viel weiter. Zunächst hat man von Saint Jean de Fos aus noch fast "liebliche" alte Wälder, bis es dann in Garrigue, Fels und Geröll übergeht - Tief in den Kalkstein eingefressen hat sich dort der Herault und es ergibt eine bizarre Schlucht, die von der Straße aus anreißt, was sie eigentlich nur dem Wassersportler offenbart...

Wer sich traut, springt von der Teufelsbrücke, wer ängstlicher ist, der klettert hinab zum Wasser und ignoriert die badende Menge sondern kämpft sich kletternd, schwimmend und an den Felsen entlang ziehend dem mitunter kräftigen Wildwasser entgegen. Arbeit, die mit phantastichen Blicken belohnt wird, beste Strudelslöcher mit Strudelsteinen, bizarre Felsformationen, der "Vorhang des immerwährenden Regens" - eine kleine Quelle, diverse kleine Grotten und viele Wasserpflanzen, Fische und Eidechsen sagen guten Tag, wenn man sich, einsam zumeist, dieser sportlichen Herausforderung im Hochsommer stellt. Ich habe mich einmal so mehrere Kilometer in Richtung Saint Guilhem "gekämpft", bin dann zur Straße hochgeklettert und auf dieser zurück gelaufen, im Hochsommer brauchst du keinen Neoprenanzug, die Badehose, Wasserwandersandalen und Brille reichen für den Genuss einer der für mich schönsten Abenteuertouren. Klar könnte man das andersrum mit viel weniger Kraftaufwand machen, aber durch das reißende Wasser ist es dann Wildwasserschwimmen (man könnte es schon fast als Hydrospeed-Tour anbieten), aber man muss dann höllisch aufpassen, es ist schnell vorbei und die Tiefenschönheit geht dir verloren. Dafür kommt das Adrenalin...

(Ich kenne das auch oberhalb von Saint Guilhem noch genau so schön weitergehend, wir haben da mal Wildwasserkanu Anfangs der 90er gemacht - leider hat man das in den späteren 90ern angestaut und das Wilde und Spannende gezähmt für ein wenig ruhiges Wasser - die Touren heute dort sind eher langweilig geworden - touristisch statt sportlich.)

Die Gegend ist ein Paradies für Outdoorsportler, Wandern, Geländeorientierung, Canyoning; Wasserport, Höhlenforschen, Klettern, Mountainbike, Radwandern - alles ist möglich... Kulturell ebenfalls sehr interessant, genusstechnisch sowieso...

Weintechnisch hat Saint Jean de Fos immer schon interessante Winzer beherbergt, steht aber etwas im Schatten seiner berühmteren Nachbarn Aniane und Montpeyroux. Den Winzer von deiner Flasche kenne ich noch nicht. Aber du hast mich daran erinnert, wo ich schon viel zu lange nicht mehr gewesen bin...

Ich breche zwar jetzt gleich auf, aber für diesen Umweg wird es die Zeit leider nicht haben - diese Sehnsucht bleibt vorerst ungestillt...
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
jetzt mit richtiger Startseite...
Offline
Benutzeravatar

Alas

  • Beiträge: 1022
  • Registriert: Mo 20. Feb 2012, 22:14
  • Wohnort: Hinter dem Meer
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Languedoc

BeitragSo 21. Apr 2013, 20:38

Hallo Torsten!

Die Gegend hast du so gut beschrieben, daß ich auch am liebsten gleich Aufbrechen würde. Schade daß du keine Zeit hast. Aber so ist das bei einem Kaufmann, der in die Ferne reist und dann die Schätze der Fremden nach Hause bringt.

Gruß

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
Offline
Benutzeravatar

Oberpfälzer

  • Beiträge: 1307
  • Registriert: Mi 3. Nov 2010, 20:07
  • Wohnort: Deutschland

Re: Languedoc

BeitragDo 18. Jul 2013, 21:39

Hallo zusammen,

heute einen wahrlich ausgezeichneten Roten im Glas:

Bild

Das ist genau mein Stil. Zwar durchaus etwas rustikal wirkend aber ansonsten ein grosser Wein. Wie kann man 14% Alk. nur so superb verstecken und solch einen kühlen Charakter wahren? Für mich ein beinahe grosser Charakterwein und zur Spitze gehörend. Chapeau.
Servus
Wolfgang
VorherigeNächste

Zurück zu Languedoc, Roussillon

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 21 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen