Roussillon

Rote Bete Tatar

Geh bitte, sag mir wie das geht.
Meine Frau hat mir vor kurzem gesagt, dass sie sowas mal gerne essen würde
und außer im Salat *bbbrrrr* hab ich das noch nirgends gesehen.

Um Deine Frau glücklich zu machen (meiner Freundin schmeckts auch), probier es mal aus (abgewandelt nach Jean-George Vongerichten): Rote Bete im Ofen zwei Stunden bei niedriger Temperatur mit wenig Wasser garen. Dazu kommen dann gehackte Cornichons, Kapern, grüner Pfeffer, Zitronensaft, grobes Meersalz, eine Vinaigrette und ein bisschen frische Petersilie. Zum etwas leichteren Rotwein (und ein solcher ist der (d) de Blanes) passt das ganz hervorragend, v.a. wegen der Kapern und dem grünen Pfeffer. Rote Bete ist übrigens in der Gourmetküche aktuell allgegenwärtig und wird landauf- und abwärts von sehr vielen Spitzenköchen ganz vielseitig eingesetzt. Probier z.B. mal Rote Bete mit einem korsischen Brin d'Amour und einem Cotes de Provence dazu. Wichtig ist nur, dass du frische Bete verwendest und nicht die vakuumierte, abgepackte.

[thvins]

Hallo Stephan,

klingt sehr interessant - wie verfährst du mit der frischen roten Beete, zerstückeln, Scheiben, nur schälen? Welche Temperatur 80° oder weniger?

könnte das auch zu leichteren Weinen aus der Gegend um Bergerac oder zur Loire passen? Oder bevorzugt dann doch die Midi Rebsorten?

Hallo Stephan,

klingt sehr interessant - wie verfährst du mit der frischen roten Beete, zerstückeln, Scheiben, nur schälen? Welche Temperatur 80° oder weniger?

könnte das auch zu leichteren Weinen aus der Gegend um Bergerac oder zur Loire passen? Oder bevorzugt dann doch die Midi Rebsorten?

Hallo Torsten,

also den letzten Schluss der Weisheit habe ich auch noch nicht gefunden, bin noch in der Experimentierphase. Zum Garen der Bete: Ich schäle sie und schneide sie in Scheiben und tue sie bei 100° in den Ofen mit Deckel oder Alufolie oben drüber. Besser konserviert man den Geschmack und die Nährstoffe wahrscheinlich im Vakuumgargerät, so eins hab ich aber nicht. Ausprobieren muss ich mal das Garen in der Salzkruste (wie beim Wolfsbarsch) - siehe dazu auch folgendes spannendes Interview mit Michael Hoffmann aus dem Restaurant Margaux in Berlin: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/35034/
Rote Bergeracs oder Loire Weine auf Cabernet Franc Basis kann ich mir sehr gut zur Roten Bete vorstellen. Ich denke, je mehr man die Süße der Bete belässt, desto besser passt z.B. ein Gamay, ein eher Merlot geprägter Wein oder ein leichterer Loire-Roter auf Cabernet Franc Basis (z.B. ein Saumur-Champigny). Je mehr tendenziell bittere oder salzige Komponenten man hinzufügt (neben Kapern und grünem Pfeffer eignen sich vielleicht auch Sardellen oder schwarze Oliven), desto eher würde ich zu den Midi/Rhone Rebsorten, einem Wein aus der Provence oder vielleicht sogar einem Spanier greifen. Aber ich glaube, das ist eh alles reine Geschmackssache

Viel Spaß beim Ausprobieren, S.

[thvins]

Hallo Stephan,

das werde ich dann mit Sicherheit mal probieren. Und dann natürlich vom Ergebnis berichten. Besten Dank. Und vielleicht sieht man sich ja mal live, Dresden ist ja nicht am anderen Ende der Welt...

Hallo Mr. Tinte,

freut mich das Dir der l'enfant perdu gefällt! Das Weingut existiert seit 2006 und ist mehr oder weniger die Rebfläche der
ehemaligen Domaine Terre Rousse! Etwa 20ha verteilt auf Lagen um Maury und den angrenzenden Gemeinden Latour de France, St. Paul, Rasigueres und Caramany! Es wird naturverbunden gewirtschaftet, die Domaine ist in der Akkreditierung zur Agriculture Biologique, Pferd und Hacke statt Herbizid, kann man alles auf der Website lesen! Die Weine gibt es in der Schweiz neben Zürich auch noch in Cham bei Weiss zum Erlenbach;Tel: +41 41 741 88 88 Homepage:www.weiss-getraenke.ch!

Kurz zu mir: Ich habe von 2007 bis 2010 als Kellermeister in enger Kooperation mit dem Besitzer Marcel Bühler gearbeitet, den ich beim Weinbaustudium in Geisenheim kennen gelernt habe. Also bei weiteren Fragen würde ich mich freuen von Dir zu hören!

Gruß

Alex

Liebes DWF

Da komme ich gleich mit einer Frage:

Ich habe gestern ein bisschen länger auf meinem Zug warten müssen und machte einen kurzen Halt bei Baur au lac Weine in Zürich. Dort habe ich ein Weingut entdeckt, welches ich bisher noch nicht kannte. Anscheinend wird dieses von einem Schweizer geführt.

Wer kennt Domaine des Enfants?
Ich habe mir den L'enfant perdu 2008 gekauft. Kann hier jemand Näheres berichten?

Der Link dazu:
http://www.domaine-des-enfants.com/de/w ... t%2Bperdu/

Danke euch im Voraus und Grüsse,

Hallo Goce,

hab den Beitrag erst gerade registriert
den L´enfant perdu kenne ich nicht aber die beiden anderen von der Domaine,
den suis l'étoile und den La larme de l'âme beides absolut fette Teile.
Wobei mir der suis l'étoile besser gefallen hat.
Hatte sie aber nie parallel im Glas, das muss ich demnächst mal machen.
Wie sich die Weine entwickeln werden wird aufjedenfall spannend...

Hallo zusammen,

heute ein "schnüffelstück" Dom. Des Enfantes cuveé suis l´étoile 2007.
Keller kalt ist alles noch sehr zurückhaltend hauptsächlich röstaromen vom neuen Holz und doch sind da sehr dichte komplexe anzeichen und mit etwas Luft und raumtemperatur entdeckt man einige eher herbe Aromen.
Sehr viel Garrique Kräuter alles sehr kompakt, die Frucht hat sich leider schon deutlich zurückgezogen aber da schlummert was.
Hatte den Wein schonmal vor rund 6 Monaten da war er noch sehrviel offener.

Hallo zusammen,

derzeit frisch geöffnet im Glas Cotes du Roussillon Villages Vieilles Vignes 2001, Domaine Gauby

Vor knapp 3 Jahren war er wohl auf seinem Zenit und ich habe ihm damals begeisternde 94 OpfP gegeben. Ich fürchte beinahe, dass er langsam abbaut. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er langsam "zerfällt". Aber der Reihe nach:

In der Nase weiterhin ein Genuss. Sehr kräftig, vielschichtig und animierend mit dunkelbeeriger und feinwürziger Aromatik.
Am Gaumen recht kräftig, etwas stoffig, schwer aber auch kühl wirkend, Gerbstoffe noch etwas spürbar und auch etwas trocken, gute Struktur aber nicht mehr die grosse Finesse zeigend wie vor 3 Jahren. Knapp sehr harmonisch und vielschichtig. Langer Abgang. Derzeit "nur" 90 OpfP. Mal sehen, ob er sich mit etwas Luft noch anders zeigt und wenn, dann melde ich mich wieder.

Das würde mich interessieren! Nicht weil ich noch ein paar Gaubys aus dieser Phase im Keller habe, sondern... wobei, doch, genau deshalb.

Ich hatte kürzlich den 2002er Vieilles Vignes blanc getrunken. Nicht dass sich der mit dem Roten in Zusammenhang bringen ließe, aber er erschien mir auf seinem Höhepunkt zu sein: trockene Kräuter, Fenchel, Säure durchaus da, Würze, Haselnuss, gute Länge, wurde mit der Öffnung zunehmend aromatischer - und hätte dann komischerweise schon am ersten Tag getrunken werden sollen.

Man sagt den Gaubys ja nach, dass sie wegen der Ausbauart sozusagen einen Afterburner hätten und dann noch zulegen könnten. Fand ich nicht, der Weiße wurde einfach nur anstrengender. Aber wie gesagt, am ersten Tag war er für mich ganz groß, 105 Punkte ungefähr - naja, 17,5 reichen wohl auch...

Viele Grüße, Matze

Nicht den VV von Gauby, aber den einfachen Calcaires habe ich mein eigen nennen dürfen.
2004 und 2005. Von beiden war ich nicht sonderlich begeistert, habe ihn immer und immer verkostet.
Mir erschließen sich diese Weine leider auch nicht.