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Montpeyroux

Pic Saint Loup, Montpeyroux, Faugeres, Minervois, La Clape, Fitou und Co.
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thvins

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Montpeyroux

BeitragSo 26. Dez 2010, 15:23

Hallo allerseits,

das nächste Languedoc - Teilgebiet, welches ich ausgliedern möchte, soll das Terroir Montpeyroux sein. Neben den Weinen der Domaine de l´ Aiguelière sind auch die Weine von Aupilhac und GreCaux recht empehlenswert, aber auch die Kooperative hat immer mal was gutes im Portfolio. Dazu gibt es auch einige weitere Erzeuger, die allerdings seltener erwähnt werden.

Der Ort, der zur Bezeichnung Côteaux du Languedoc hinzugefügt werden kann schmiegt sich malerisch an die Hänge, die die südlichsten Ausläufer des Zentralmassivs sind. Es handelt sich um ein recht langgezogenes Straßendorf mit noch mittelalterlichem Charme und einigen kleinen, abgelegenen Weilern. Es gibt einen kleinen Weinladen mit Weinbar und einen Lebensmittelladen, aber am besten lassen sich die Weine immer noch bei den Winzern selber verkosten und einkaufen. Die meisten lassen sich problemlos besuchen, mitunter ist es aber besser, einen Termin vorab zu vereinbaren. Bei L´ Aiguelière bekam man nicht immer alle Weine zum verkosten und kaufen, wer lange dort ein und ausgeht, wie ich seit Mitte der 90er Jahre dagegen hat kein Problem, auch mal die Raritäten angeboten zu bekommen.

Ich habe im Laufe der Jahre bei TAW eine Menge von Notizen zu diesen Weinen eingestellt, die ich jetzt auch hier gern nochmals zur Verfügung stellen möchte. Das Datum der Originalnotiz ist jeweils im Betreff angegeben.
Beste Grüße

Torsten

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Côte Rousse 2001 - Notiz vom 03.11.2004

BeitragSo 26. Dez 2010, 15:25

Ein Grund warum ich nur noch selten bei Händlern kaufe ist der folgende:

Côte Rousse von der Domaine Aiguelière 2001

vor Ort - Reservierungspreis 17,64 €/Flasche; Händlerpreis (Beispiel Mövenpick 29,50 €...
beim Côte Dorée dito.) Rechne nun mal auf je 6 Flaschen in der Differenz hoch! Trotzdem ist der Wein bei Mövenpick relativ schnell weg...

aber nun zum Wein an sich - getrunken zum Hirschsteak gestern abend.
fast undurchdringliches Schwarz, bereits nach ca. 2 Stunden in der Karaffe schon geöffnet,
Rauch, Tabak, Kaffee, Gewürze (Pfeffer und Garrigue), jede Menge reife Brombeeren, ein wenig Schwarzkirsche, mineralisch, gutes, noch deutliches Tannin, aber sehr wohlausgewogen, sehr nobel und sehr lang mit einer ganz leichten zarten Süße im Abgang.
Ich habe selten einen so früh so zugänglichen Côte-Wein von Aiguelière im Glas gehabt, dennoch großes Zukunftspotential. Normalerweise zeigen die Weine ihre wahre Größe erst nach Jahren, wie die letztes Jahr durchgeführte Vertikale von Côte Rousse 2000 bis 1994 eindrücklich bewies... Aber beim Weinkauf des 2001ers zwinkerte man mir auf der Domaine zu "einen probieren sie schon mal 2004!"...
Ich hab´s nicht bereut. 95+/100 Th.
Beste Grüße

Torsten

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Antwort auf Nachfrage zum Vor Ort Einkauf vom 04.11.2004

BeitragSo 26. Dez 2010, 15:28

...ich fahre auch nicht wegen 12 Flaschen Aiguelière ins Languedoc runter, aber wenn ich da bin oder durchfahre, wird "nachgeladen" bei den Großen des Gebietes ebenso wie bei neu gemachten Entdeckungen. Und nach all dem muß ich dann hier nicht mehr schauen und wesentlich mehr Geld ausgeben. Die Differenz ist ja nicht nur bei Aiguelière so.

Die Côte Rousse / Dorée solltest du auf jeden Fall probieren, für mich sind das große Syrah-Weine von Weltformat, vor allem wenn sie gereift sind.(ich kenne die Weine seit 1993 - Dorée bzw. 1994 Rousse, da geht wenig drüber!) An der nördlichen Rhône muß man mindestens das Doppelte investieren, um annähernd auf das Format zu kommen. Die Investition lohnt sich auf jeden Fall, auch im Preis/Qualitätsniveau gegen Burgund oder Bordeaux gerechnet.
Die einfachen von Aiguelíère sind zwar oft etwas rustikal, auch der weiße Sarment ist noch nicht in der vorderen Liga der südfranzösischen Weißen, aber die beiden Côtes-Weine und der ultrarare Prince Pegase sind Klassiker und sind für das Languedoc das, was für´s Medoc Latour ist oder Chave für die nördliche Rhône. Aber dagegen noch immer bezahlbar...
Prince Pegase 1994 ist der einzige Wein, dem ich 99/100 gegeben habe (100/100 noch gar nicht bisher)im April diesen Jahres, verfolgt von je 98,5/100 für die Côte Rousse 1994 bzw. 1995 bei der Vertikale anläßlich meines Geburtstages letztes Jahr (ein Mitverkoster gab dieselben Noten, die anderen Beiden gaben zwischen 96 und 98), auch die Punktzahl wird noch nicht mit anderen Weinen bisher geteilt.

Und eine weitere Antwort zu den kleineren Weinen von Aiguelière vom selben Tag:

Leider kann ich über die "kleinen" von Aiguelière nicht viel sagen, hab ca. 1996 und 1999 noch mal bei einem Besuch vor Ort mal so "durchgekostet" und fand die Weine auch nicht wirklich schlecht, aber eben für mich nicht zum Kauf verleitend, vielleicht tue ich den Weinen auch unrecht, wenn ich sage, sie wirkten "rustikal" auf mich, aber das bringe ich mit Ihnen in Verbindung, Konzentration, aber einseitig und nicht komplex, wie bei den Großen, viel Garrigueduft, viel Tannin - auf jeden Fall auch keine Weine zum jung trinken.
Ich hab da auch noch nie was mitgenommen, außer halt die Geschenke, die man manchmal so mitbekommt als kleine Aufmerksamkeit als treuer Kunde.
Notiert hab ich mir hier den Grenat 2001 - Vin de Pays de Mont Baudile, sehr interessanter, komplexer und fruchtbetonter Grenache aus (über)reifen Trauben, kein Monstergrenache wie der "Vue De Jonquieres" von Mas Jullien, nicht so erotisch wie der Belle de Nuit von Escande, aber ein solider Essensbegleiter für die Roulade im Oktober letzten Jahres 91/100 Th. Könnte man durchaus auch kaufen, wenn der Wein immer so ist... (?)
Mit dem Jahrgang 2000 gabs dann den Sarments (auch V.d.P) als weiße Antwort auf die Weißen von Jullien, Daumas Gassac und Co. Aber mir antwortet er bis jetzt zu leise, der 2000er war gefällig (85-87/100)und etwas verspielt (hab keine genaueren Notizen gemacht, aber eine Flasche liegt noch), der 2001er war etwas konzentrierter und jung (2002)durch seine üppigen exotischen Früchte mit 90+/100 besser als sein Vorgänger bewertet, aber die Folgeflaschen brachten das + nicht, sondern 89 bzw. die letzte 88 Punkte (auch hier liegt noch 1 Flasche) Vom 2002er hab ich nur die geschenkt bekommene, aber auch die liegt noch im Keller. Kein schlechter Wein, aber doch längst nicht mit den Weißen von Mas Jullien, Prieure de St.Jean de Bebian, Clos Marie und Daumas Gassac in der ersten Liga. Als möglichen Aufsteiger in diese würde noch am ehesten der Equinoxe von Arjolle in Frage kommen können...
Beste Grüße

Torsten

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Côte Rousse 1998 - Notiz vom 13.02.2005

BeitragSo 26. Dez 2010, 15:33

3. Domaine L´Aiguélière - Montpeyroux; Côte Rousse; Côteaux du Languedoc Monteyroux 1998 (verkostet in einer Verkostung verschiedener Weine)

Ein Wein, der die Gemüter spaltete, ich sah ihn mit 94/100 Th. genauso gut wie schon vor zwei Jahren, anderen war er zu distinguiert und mit zu strenger Kühle...
Enormer Duft, "Riechwein" - die intensive würzige,rauchige und sauerkirschdominante Nase begeisterte jeden, ebenso die Komplexität im Geschmack und die Länge. Als typischer Côte Rousse zeigte er eine starke Persönlichkeit, die Kritiker als "eingebildet und hochnäsig" bezeichneten, die ich aber eher als majestätisch und stolz empfand. Ich bewunderte seine kühle Akrobatik - ein großer Syrah-Wein jenseits jeder Marmeladentöpfe. Man kann ihn durchaus schon mit Genuß trinken, aber auch noch schauen, was er noch alles mit uns vorhat in den nächsten Jahren... Durchschnitt 91,5/100
Beste Grüße

Torsten

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Sarments 2002 - Notiz vom 07.03.2005

BeitragSo 26. Dez 2010, 15:35

Domaine L´Aiguélière, Sarments, Vin de Pays du Mont Baudile, 2002 weiß

der erste Jahrgang, in dem mir dieser Wein so richtig mundet, weit besser als die 2000er bzw. 2001er...
Ein Korb exotischer Früchte in der Nase und noch intensiver am Gaumen, sehr reif und darurch fast lieblich wirkend, komplex und mit intensivem und langem Abgang, einziges kleines Manko ist, dass er relativ schwer wirkt. Eher etwas zum Kuscheln nach dem Essen , als direkt zu diesem; wenn es so etwas wie einen Winterweißwein gibt, dann ist dieser hier ein Vorführstück... 92/100 Th.
Beste Grüße

Torsten

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Côte Rousse 1995 - Notiz vom 05.12.2005

BeitragSo 26. Dez 2010, 15:37

Zum "Gulasch" vom Marcassin mit frischen Preiselbeeren wurde mein letzte Flasche hiervon auf den Opferaltar gelegt...

Domaine L´ Aiguélière; Côte Rousse; Côteaux du Languedoc Montpeyroux; 1995 rot
;

neben dem 1994 bislang der größte Côte Rousse, den ich kenne. Üppigster bester Syrah-Duft, Brombeeren, Garrigue, Pfeffer, Kaffee, Havanna-Zigarre (vorm Rauchen), Feigenkonfitüre, Edelhölzer, im Geschmack enorme Intensität und Finesse in perfekter Paarung, rauchig, fleischig und von "ewigem" Nachhall, immer wieder bis zum letzten Schluck neue Nuancen freisetzend, geschliffen wie bestes böhmisches Kristall und von vollendeter Harmonie... Zu schade, dass er ausgetrunken ist... Wer noch Reserven dieses Jahrgangs hat, der freue sich auf einen der schönsten Syrah-Weine dieser Welt. Ob spätere Jahrgänge diese Klasse erreichen??? Bislang ist für mich noch kein wirklicher Nachfolger in Sicht, obwohl die späteren mit Ausnahme von 1997 auch alle exzellent sind, aber die 98/100 Th. wackeln bislang noch nicht...
Beste Grüße

Torsten

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Auf Weingutsbesuch in Montpeyroux - Notiz vom 21.02.2006

BeitragSo 26. Dez 2010, 18:03

Während einiger Urlaubstage in und um Aniane habe ich auch einen Tag in Montpeyroux verbracht:

Bei der Domaine de Grecaux (in St. Jean de Fos ansässig) ist wieder mal niemand da, ich bekomme aber in einer netten Weinbar in Montpeyroux noch den 2001er Hemera zu kaufen.

Die höherwertigen Weine der Genossenschaft in Montpeyroux sind gut und solide, aber mehr auch nicht, ich bin einfach schon zu verwöhnt. Immerhin habe ich hier 1991, 1992 erste Weine zum Mitnehmen nach Deutschland eingekauft…

Dafür versuche ich mein Glück bei einen anderen Weingut in Montpeyroux, wo ich bislang leider auch nie das Glück hatte, jemanden anzutreffen. Die Weine sind mir allerdings ebenfalls seit langen der Inbegriff einer sicheren Bank, ich hatte sie Anfangs der 90er beim legendären Bauern Pioch, später auch öfter in Weinhandlungen in und um Aniane zu kaufen bekommen und inzwischen hat sich auch in Deutschland eine Quelle aufgetan…

Domaine d´Aupilhac; Montpeyroux

Sylvain Fadat und seine Frau sind sehr nette und offene Winzer, die mit Vergnügen ihre Weine präsentieren und darüber diskutieren. Eine ganze Palette sehr interessanter Weine kommt ins Glas:

Blanc 2004; V.d.P. du Mont Baudile
; fetter und konzentierter Weißwein des Südens der besseren Art, allerdings auch ein wenig alkoholisch 88-91/100 Th.

Les Cocalieres 2004; Côteaux du Languedoc; ebenfalls geschmacklich sehr intensiv und exotisch, aber mit mehr Frische und Tiefe als der Vorgänger, macht Spaß, wenn man die aromatischen weißen Sorten des Südens mag und Fassausbau akzeptiert… 92+/100 Th.

Lou Maset 2004; Côteaux du Languedoc; der kleine Rote für jeden Tag quasi, gut gemacht und süffig, 85-86/100 Th.

Les Servieres 2004; V.d.P.; „un siecle de Cinsault“ drückt aus, was uns hier als Gemeinschaftsprojekt zwischen Sylvain Fadat und Alain Robert erwartet – mehr als 100 Jahre alte Reben des Massenträgers Cinsault. Heraus kommt ein sehr eleganter fruchtbetonter Wein, den man jung trinken sollte und der leicht gekühlt auch als Sommerwein für ein Lamm- oder Rindersteak vom Grill enorm gut kommt. Eine ausdrucksstarke Rarität, die man durchaus kosten sollte 91-93/100 Th.

Montpeyroux 2003; Côteaux du Languedoc Montpeyroux; der typische Terroirwein von Fadat, wild, animalisch, Garrigue pur, konzentriert und ausdrucksstark, gute Länge, was aber für den Jahrgang vor allem überrascht, ist die Frische, die ich schon bei Mas Morties gefunden hatte. Gutes Lagerpotential. 93+/100 Th.

Le Carignan 2003; V.d.P. de Mont Baudile; noch so ein spezieller Wein, allerdings von Reben, die „nur“ älter als 50 Jahre sind, schwarze Früchte, Rauch und Gewürze, erinnert ein wenig daran, dass auch das Priorat von alten Carignan-Reben profitiert. Origineller Wein, der von einem speziellen hoch gelegenen Terroir kommt – man gelangt dorthin, wenn man sich auf die abenteuerliche „Straße“ in Richtung Saint Jean de Bueges begibt (übrigens eine der wildromantischsten Straßen der Gegend… - besser mit dem Fahrrad als mit dem Auto, wo bei Gegenverkehr stets Komplikationen drohen). 93-94/100 Th.

Les Plôs de Baumes 2002; V.d.P. de l´Herault; Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlot aus einer Parzelle (natürlich) aus Aniane..., tief und tanninreich für 2002 und angetreten, um Mas de Daumas Gassac Paroli zu bieten… Braucht Lagerzeit und wird ab ca. 2010 für Überraschungen sorgen… 94+/100 Th.


Anschließend hole ich die reservierten Weine von der Domaine de l´Aiguélière ab. Zum Vergleich zieht Christine die 2002er und 2003er Côte Rousse auf. Ein späterer Vergleich der beiden 2002er Côte Rousse und Côte Dorée bestätigt den Ersteindruck… Die 2002er haben nur einen „Fehler“, sie verführen auf der Stelle – sie sind wie Dirnen, die sich sofort ganz hingeben… - massive Frucht mit Brombeerdominanz, weich, sanft, zärtlich und erotisch, besser kann junger Syrah wohl kaum sein, typische Aiguélières, lang und elegant. Vielleicht eine Spur weniger Tiefe als in den fetten Jahren, aber besser kann man es in 2002 wohl nicht machen – anerkennende 94-95/100 Th. Können trotzdem 5 bis 8 Jahre altern, aber kann man widerstehen???
Der 2003er zeigt zunächst eine Stallnote, die bald verfliegt und sich zu einer Opulenz entwickelt, die ebenfalls mit erstaunlicher Feinheit und Frische gepaart ist. Die Tannine verlangen dennoch nach einer längeren Lagerung und ein Klassiker wird geboren… 95+/100 Th.
Beste Grüße

Torsten

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Côte Rousse 2000 - Notiz vom 25.07.2006

BeitragSo 26. Dez 2010, 18:08

Nun hat es mir doch keine Ruhe gelassen und da mich die Flasche so frech angrinste...

Domaine L´Aiguéliere; Côte Rousse; Côteaux du Languedoc Montpeyroux; 2000 rot;

Schwarzrot mit lilabraunem Rand, enorm kühl wirkender Syrah-Duft, schöne geschliffene Nase, erinnert sehr an die nördliche Rhône, fein und fast leicht wirkend, subtil und hintergründiges klares Fruchtspiel, aber außer ein wenig rotem Pfeffer kaum Gewürznoten, etwas Tabak und am zweiten Tag eine ganz leichte Note nach angebrannten Gummibärchen (oder ähnlich schwer definierbar)... - mit seiner Eleganz im Seidenkleid anders, aber auch nicht wirklich schlecht, sicher fehlt die letzte Aufregung für einen Schwärm-Wein, mal sehen, was die Jahre bringen. Im Moment sehr, sehr gute 92+/100 Th.

Sicher tatsächlich nicht der ganz große Rousse - Jahrgang, aber im Gegensatz zum übermäßig säurebetonten 1997er kann ich dem 2000er doch Trinkspaß attestieren.
Beste Grüße

Torsten

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Côte Dorée 2002 - Notiz vom 16.08.2006

BeitragSo 26. Dez 2010, 18:12

4. Wein der kleinen 2002er Verkostung Languedoc/Roussillon in Srbska Kamenice

Domaine L´Aiguéliere; Côte Dorée; Côteaux du Languedoc Montpeyroux; 2002 rot;

wiederum eine herrliche schwarzrote Farbe mit tollen Reflexen. Erschlagend üppige Nase (wir kreierten das Wort "Nasen - Hure") - eine reife, überaus spendable Syrah - Frucht, Gewürze, Früchte aller Art, Garrigue - Kräuter, warmer Kalkstein. Am Gaumen ein schönes Säure - Fruchtsüße - Spiel, facettenreich und sehr komplex, noch Reserven. Am ersten Tag noch etwas "ruppig" in der Art einer verspielten Jung - Katze, am 3.Tag harmonischer. Tolle Länge, wird zu den Großen des Gutes gehören.

96/100 Th., 96,5/100 Ak.
Beste Grüße

Torsten

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Côte Rousse 2003 - Notiz vom 28.08.2006

BeitragSo 26. Dez 2010, 18:15

Heute ein unfreiwilliger Babymord...

Domaine L´Aiguéliere; Côte Rousse; Côteaux du Languedoc Montpeyroux; 2003 rot;

beim Sortieren im Keller plötzlich klebrige Finger und dann ein seltsamer Geruch...
Als ich die Kapsel entfernte ein nobler Balsam-Essig Duft... Also schnell weg damit, wenn es noch geht...
Der Kork muß im Inneren undicht gewesen sein, ein paar Tropfen Schwund gab´s auch schon - unten roch der Korken jedoch noch okay. Die Flasche erstmal in den Dekanter und jetzt ein Probeglas vor mir...
Schwarzrot, wie gewohnt. Auch hier muß das Glas nicht erst geschwenkt werden, schon springt mich der immense Duft förmlich an - die "Nasenhure" läßt grüßen, noch besser und komplexer kommt das Bukett natürlich mit dem Schwenken - Gänsehaut... Nobel und äußerst komplex an der Nase, in seiner "Kühle" an 1996 erinnernd, wobei ich die Sauerkirschnote nicht zuordnen kann - im 1996er war sie normal - oder ist das hier auf den Korkläufer zurückzuführen? Daneben jede Menge orientalische Gewürze, Pfeffer, Brombeere, Wasserpfeife mit Kirschtabak - in der Nase ein Wabern wie bei Hardrock + Hammondorgel, am Gaumen sehr frisch und nobel, den Duft bestätigend. Die Säure, so wie sie ist, erscheint für die Weine von Aiguéliere normal, vom Körper her eher mittelgewichtig und eine schöne Balance. Noch ein wenig unausgereift, aber zweifellos mit viel Potential für einen später einmal finessebetonten Wein. Seidiges Tannin und tolle Länge.
Auf jeden Fall ein Erlebnis, wer ausreichend Flaschen davon hat , kann es durchaus nachmachen - dennoch um Jahre zu jung, wenn man haushalten muß...

94+/100 Th.
Beste Grüße

Torsten

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