Pic Saint Loup

[thvins]

Wolfgang (Oberpfälzer ) und ich hatten einen kleinen Austausch zum Thema fallender Preise bei den Weinen von Christoph Peyrus und dem derzeitigen Händlerangebot in Deutschland für diese Weine

17.04.2010

Hallo Wolfgang,

Preisanpassung nach unten??? Hab ich bislang bei Christophe Peyrus in all den Jahren noch nicht erlebt, eigentlich ging es Jahr für Jahr leicht nach oben bzw. gleichbleibend zum Vorjahr...
Zwar gibt es keine "Sprünge nach oben" wie in Bdx, aber auch keine Achterbahn... zumindest nicht ab Weingut. Skeptisch bin ich aber beim 2008er - die haben mich im jetzigen Stadium auf der Vinisud nicht so wirklich überzeugt. Blind würd ich sie ohne "Sprung nach unten" nicht kaufen, wie ich das ja desöfteren tat (auch beim 2004er).

Deine "Beruhigung" beruhigt mich dann auch wieder. Ich hab schließlich noch genug "olles Zeuch´s", was weg müßte.

Beste Grüße

Torsten

Nicht dass das "nur" ein Händler war, der was verramschen wollte?

Nach seiner Antwort dann ich nochmal - es handelte sich um Ausverkaufpreise eines seiner Händler und dem Nicht verfügbar sein von 2006 und 2007 am deutschen Markt:

Hallo Wolfgang,

ich bezweifle, dass noch 2006 und 2007 in größerer Menge ab Gut verfügbar sind, wenn nicht vorab reserviert war. Ich hatte in den letzten Jahren ja nicht an der Reservierung von Simon und Co. teilgenommen, glaube aber, die Preise lagen bei 20 oder eher 22 € Simon und Meta... und 13 oder 14 für L´ Olivette.

Sieht also eher nach Rausschmiss - preis deines Händlers aus und würde zu dem Gerücht passen, welches ich zur Vinisud hörte, dass Christophe gegenwärtig keinen Händler in Deutschland habe.

Bei 2006 und 2007 zu jenen Preisen hättest du wohl ein paar Fläschchen für mich mitordern dürfen...

Beste Grüße

Torsten

Weiß jemand da einen aktuellen Stand zu?

[thvins]

Hallo allerseits,

da es sicher eh nur periphär interessiert, habe ich keine ausführlichen Notizen gemacht. Dennoch möchte ich zu den beiden kleinen Weinen aus 2004, die ich grad im Glase habe, ein kleines Wort des Lobes aussprechen. Der Tradition vom Mas de Fournel ist ein richtig schöner Sommerrotwein geworden, auch leicht angekühlt kommt noch eine schöne Frucht an Nase wie am Gaumen zur Geltung, nichts Tiefes und Großes, aber wahrhaft lecker zu trinken. Leider ab Weingut auch immer sehr schnell ausverkauft, was wegen seines guten PGV recht nachvollziehbar ist. Pure und reife Frucht, dazu ein Schuß Kräuter und eine schöne frische Mineralik. Insgesamt sehr gute 91/100 Th.

Noch einen Tuck besser, da individueller der Cabernet Franc von Michel Allary. Zwar keine Lehmhöhle mehr, aber ein wunderbarer Cabernet Franc.

Auch Michel Allary ist bereits Rentner, hat in Aniane einen kleinen Weinladen mit einem guten Angeboten an Weinen aus der Region und einen eigenen kleinen Weinberg, den er bewirtschaftet. Der reinsortige Cabernet Franc, als Vin de Pays deklariert, ist wunderbar erdig und würzig, recht voll und präsent am Gaumen und macht einfach Trinkspaß. Qualitativ mit dem Tradition von Fournel auf einer Stufe, aber mehr Charakterkopf und noch einen Tuck interessanter am Gaumen. 91/100 Th. Sehr guter Wein,der noch etwas preisgünstiger ist als der schon preiswerte Tradition von Fournel.

Hallo Torsten,

Weiß jemand da einen aktuellen Stand zu?

das Weingut hat sicher keine Preise gesenkt, aber zu der Zeit (der Austausch zw. dir und Wolfgang ist ja nicht ganz aktuell ) gab es Offerten von zwei verschiedenen Händlern und mehreren Jahrgängen des Metaires, Simon und Olivette.

Ich habe mir zu der Zeit jedenfalls um die 24 Flaschen der verschiedenen Weine und JG zu Preisen gekauft, die deutlich unter den Endkundenpreisen des Weingutes gelegen haben.

Hallo zusammen,

ich meine, der Metairies du Clos 2001 sollte jetzt nicht mehr lange liegen bleiben:



Was die Lagerfähigkeit und das Potenzial anbelangt, bin ich in der Zwischenzeit viel vorsichtiger in meiner Einschätzung geworden. Auch der Metairies hat mir, wie so manch andere Weine (auch aus anderen Weinbauregionen), bereits jung seine ganze Schönheit gezeigt. Er wurde mit der Zeit nicht besser, nur anders.

Was die Lagerfähigkeit und das Potenzial anbelangt, bin ich in der Zwischenzeit viel vorsichtiger in meiner Einschätzung geworden. Auch der Metairies hat mir, wie so manch andere Weine (auch aus anderen Weinbauregionen), bereits jung seine ganze Schönheit gezeigt. Er wurde mit der Zeit nicht besser, nur anders.

Servus Wolfgang,

ich hatte dies jüngst ja auch ein wenig thematisiert und komme zu der selben Erkenntnis. Bei den meisten Südfranzosen im mittleren und gehobenen Preissegment hat man mehr Freude, wenn man sie in den Jahren 3-7 nach Jahrgang trinkt. Selbstverständlich gibt es hiervon rühmliche Ausnahmen, z. B. die "kleinen" Weine von Fonatanel aus den 90ern, die heute noch strahlend im Glas stehen.

Gruß
Don

[thvins]

Hallo allerseits,

neben dem schon weiter oben angesprochenen 2002er Pierre hatte ich noch weitere Weine von Gerard Jeanjean in den Gläsern.

Mas de Fournel; Tradition; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 2006 rot;
blaue Kapsel mit Logo des Hauses und blaues Pic Saint Loup auf dem Etikett;

Warme, aber nicht gekochte Nase, etwas verhalten. Am Gaumen ein etwas frischerer Eindruck als der Nase nach zu erwarten gewesen wäre, sehr fruchtbetont und knackig. Körniges Tannin. Trinkig. Sehr gute 89+/100 Th.

Am zweiten Tag voller und runder als am Vortag. Immer noch sehr schön zu trinken, insgesamt besser und nun stimmt auch das PGV. Sehr gute 90+/100 Th. Persönlicher PG-Index 1,00 (0,98 1.Tag, 1,02 2. Tag)

Mas de Fournel; Pierre; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 2006 rot;
rote Kapsel mit Wappen und rotes Pic Saint Loup auf dem Etikett

Noch verschlossen an der Nase, aber nobler Duft erkennbar, am Gaumen deutlich offener. Sehr harmonisch mit reifer und süßer Frucht, recht voll und intensiv, bei noch beinahe trocknendem Tannin. Vielversprechend, aber momentan noch Kindermord. Sehr gute 91+/100; PG-Index 0,94

Am 2. Tag ist das Tannin deutlich geschliffener und nicht mehr so trocknend, der Wein ist noch runder und üppiger im Ausdruck, zeigt sich jetzt voll und mit einer beinahe süßlichen Frucht. Hat deutlich zugelegt. Exzellente 93+/100 Th. PG-Index 1,00

Beide 2006er würde ich im Moment nur empfehlen, wenn der Keller nichts Reiferes mehr hergibt, ansonsten lohnt das weitere Warten. Beide 2006er haben 14,8° Alkohol, die man dennoch nicht durchschmeckt.

Mas de Fournel; Nombre d´ Or - Phi; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 2004 rot; 13,5°

Recht offen und voll am Gaumen, sehr harmonisch. Er gibt sich derzeit anfangs recht glattgebügelt, zeigt aber dann im Laufe des Abends immer mehr Tiefe und Komplexität und macht immer mehr auf. Auch wenn er nicht ganz an die letzte geniale Flasche vor einigen Monaten heranreichte, so ist er immer noch ein großer Wein und ein sehr schönes Beispiel für einen perfekt gereiften Ausdruck der Mourvedre - Rebe. Trinken oder Lagern. Großer Wein. 95/100 Th. PG-Index 1,20

Mas de Fournel; Pierre; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 1998 rot; 13°

tolle offene Syrah-Nase, eher kühl wirkend. Sehr typischer Pic Saint Loup mit deutlicher Syrah-Würzigkeit. Ist auch etwas glatter und braver als die letzte Flasche, aber nach wie vor ein großer Wein. Er legt im Laufe des Abends zu und macht bis zum allerletzten Tropfen Spaß. Wer noch Reserven davon hat, sollte sie so langsam der Gurgel zuführen...
Großer Wein. 95/100 Th. PG-Index 1,30 - exzellentes PGV für jeden, der für diesen Erstlingsjahrgang unter 20 € dafür bezahlt hat.

[thvins]

Hallo,

das war nun zweimal (beabsichtigter) Babymord im Dienste der Wissenschaft, um einfach mal zu sehen, wo die jungen Spitzengewächse von Mortiès stehen. Der 1998er Que Sera Sera war ja auch jung schon betörend... Blind hätte ich sicher genau andersherum getippt, aber da ich die Weine offen trank, gab es nur einen erstaunten Blick...

Mortiès; Que Sera Sera; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 2005 rot; 14°

Derzeit arg verschlossen. Noble, eher kühl wirkende Syrah-Nase, die sehr schüchtern ist, aber im Laufe der Zeit klarer und offener wird. An der Nase ist eine Nord-Rhône Affinität nicht zu verleugnen, auch am Gaumen bestätigt sich dieser kühle, sehr klare Syrah-Ausdruck. Mittlerer Körper, sehr harmonisch und ausgewogen, mit einer hier nicht erwarteten Eleganz derzeit. Noch etwas austrocknendes, aber samtiges Tannin. Sollte noch deutlich zulegen können, ich würde aber wenigstens noch 5 Jahre warten. Gegenwärtig nicht mehr als exzellente 94+/100 Th. Derzeitig nur ein PG-Index von 0,80 - aber das sollte sich erfahrungsgemäß relativieren, sofern mal derzeit die Finger davon läßt.

Mortiès; L´Opportuniste ; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 2006 rot; 14,5°

Kräftig würzige Syrah - Nase, ebenfalls eher kühl wirkend. Am Gaumen aber ein wahres Kraft- und Konzentrationsmonster, aber durch die ihm eigene Kühle keinesfalls plump oder sättigend wirkend. Sehr komplex mit kraftvollem, aber noblem Tannin, tolle Länge. Nichts für Weicheier, aber dieser Wein ist aufgrund seiner kühlen Kraft bereits jetzt enorm groß. Da sollte noch viel Luft nach oben sein. Wenigstens 96+/100 Th.
Wenn man ihn schon jetzt zum Duell fordert, dann wohl wissend, dass er die Waffen wählt. Gegenwärtig greift er nicht zum Florett, sondern zu einem Satz Handgranaten. Besser man verbündet sich mit ihm und macht Jagd auf ein schönes Stück Wild, welches den Wein versöhnlich stimmt. PG-Index 1,05 mindestens...

Hallo zusammen,

ein Wein gibt mir Rätsel auf: Simon 2004, Clos Marie

Was habe ich nicht schon für tolle Simon getrunken. Selbst der 2004er hat mir (jung) ausgezeichnet geschmeckt. Aber so richtig will mir der 2004er derzeit nicht gefallen und Potenzial erkenne ich nicht. In der Nase sehr reife bis überreife Frucht. Am Gaumen knapp voluminös, knapp lebhafte Säure die aber nicht wirklich integriert erscheint. Es fehlt mir an Finesse, er kommt eher kompakt daher. Alles gut bis sehr gut aber der Anspruch ist bei mir höher. 88 OpfP bei erwarteten 92 oder mehr. Auch am Folgetag nicht besser, mit schöner Säurefrische aber die Frucht wirkt überreif.

Clos Marie gibt mir Rätsel auf. Superbe Erfahrungen aus den späten 90ern und auch 02er. Bei 01er bin ich hin und her gerissen. 04er war jung hervorragend. Bin mal auf die 05er gespannt.

Hallo allerseits,


Mas de Fournel; Pierre; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 2006 rot;
rote Kapsel mit Wappen und rotes Pic Saint Loup auf dem Etikett

Noch verschlossen an der Nase, aber nobler Duft erkennbar, am Gaumen deutlich offener. Sehr harmonisch mit reifer und süßer Frucht, recht voll und intensiv, bei noch beinahe trocknendem Tannin. Vielversprechend, aber momentan noch Kindermord. Sehr gute 91+/100; PG-Index 0,94

Am 2. Tag ist das Tannin deutlich geschliffener und nicht mehr so trocknend, der Wein ist noch runder und üppiger im Ausdruck, zeigt sich jetzt voll und mit einer beinahe süßlichen Frucht. Hat deutlich zugelegt. Exzellente 93+/100 Th. PG-Index 1,00

Beide 2006er würde ich im Moment nur empfehlen, wenn der Keller nichts Reiferes mehr hergibt, ansonsten lohnt das weitere Warten. Beide 2006er haben 14,8° Alkohol, die man dennoch nicht durchschmeckt.

Hallo Torsten,

dieser leckere Tropfen ist seit gestern bei mir im Glas,
ein echt fettes Teil macht am 2ten Tag richtig Spass gute dichte,
das richtige maß an Säure und Tannine gepaart mit genügend Frucht.
Sehr schönes Tröpfchen...

ein Wein gibt mir Rätsel auf: Simon 2004, Clos Marie

Servus Wolfgang,
Ich denke dass die 2004er im allgemeinen sehr viel Zeit brauchen werden. Ich hab da auch einiges im Keller, dass mich momentan so gar nicht begeistert. 2004 ist sicherlich kein Jahrgang zum jung trinken, da bin ich mir sicher.