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Pic Saint Loup

Pic Saint Loup, Montpeyroux, Faugeres, Minervois, La Clape, Fitou und Co.
Limoux und Umgebung von Carcassonne
Roussillon, Tautavel, Collioure, Rivesaltes, Maury und Banyuls und Co.
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thvins

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Notiz vom 11.07.2006 - Pic Saint Loup Probe 1

BeitragFr 17. Dez 2010, 18:28

Während der 2006er Fußball WM hatte ich eine wunderschöne Pic Saint Loup Probe mit Wolfgang (Oberpfälzer) in Gröna. Die Weine waren dem Fußballereignis mehr als nur angemessen:

Die erste Serie:


Christophe Peyrus; Clos Marie;


L´Olivette; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 2002 rot;

anfangs leicht verhaltene, dann aber vordergründige schöne Frucht, auch florale Noten (Veilchen) und Joghurt, am Gaumen ein deutliches Spiel von Frucht (rote Johannisbeere und Sauerkirsch) und Mineralik, schöne Säure. Ein sehr puristischer Wein - herrlicher Trinkspaß.
Für den Jahrgang eine erstaunliche sehr schöne Kraft. Sehr gute 91/100 Th.

Simon; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 2002 rot;

Ein recht tiefer See, der noch jung wirkende Wein zeigte nur eine verhaltene Nase - Kirschen mit Vanillesoße, draußen in der Garrigue nach einem Gewitterregen gegessen. Schöne Pic Saint Loup Mineralik, typisch Simon, wenngleich auch sehr "klassisch" und noch etwas spröde (gutes Tanninpaket) wirkend - für mich Liebe auf den 2.Blick, aber unwahrscheinlich schön für den Jahrgang... Außergewöhnlich gute 93+/100 Th.

Simon; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 2003 rot;

man erkennt den Wein wieder, aber deutlich üppiger als 2002, etwas likörige Note und noch die Zähne gut beschlagendes Tannin. Eine enorm feine, aber sehr intensive Frucht...
Eine noch sehr junge, aber enorm verführerische ausdauernde Tänzerin in Spitzendessous...

Abgesehen davon dass er noch unters Jugendschutzgesetz fällt, war das mein Wein der Clos Marie Serie... Außergewöhnlich gute 95+/100 Th. und nah dran, in späterer Zeit in den Olymp aufgenommen zu werden...

Christophe Peyrus; Clos Marie;

Simon 2003 - nachverkostet
gestern abend und mit integrierten Tanninen - eine wahre Fruchtbombe,
tolle Kraft und dennoch Rasse und Finesse - ein wahrhaft groß werden wollender Simon, wer ihn jetzt trinken will / muß, sollte nicht mit Luft geizen... Die hohe Bewertung rechtfertigt er auch zwei Tage später noch.

Métairies du Clos; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 2003 rot;

Zu Beginn sehr dicht in der Nase - bis oben zugeknöpft und fest geschürt, später im Laufe des Abends öffnete er sich ein wenig, Sonntag abend tröstete er nach Frankreichs Schmach die Seelen mit seinem schönen Bukett...
Noch deutlich zu jung, aber was da kommt, zeigte bereits die Explosion am Gaumen - ultimative Frucht, Rauch, ein wenig Bitterschokolade, für den Jahrgang nicht marmeladig, sondern eher "trocken" wirkend, lediglich im Abgang eine Süße erkennbar. Enorm am Gaumen, auch wenn sich die wahre Größe erst in Jahren offenbaren wird. Potentiell größer als der jetzt mehr Spaß machende Simon 2003... - heute gleichauf mit außergewöhnlich guten 95+/100 Th.

Das war der erste Streich - der zweite folgt, wenn auch nicht sogleich ...
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Notiz vom 12.07.2006 - Pic Saint Loup Probe 2

BeitragFr 17. Dez 2010, 18:33

Gerard Jeanjean; Mas de Fournel; Cuvée Pierre; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup;

2003 rot;

etwas verschlossen noch in der Nase, aber bereits ahnbare Größe. Eine Orgie aus Frucht, Garrigue, Bitterschokolade, Kakaopulver und einer Spur Teer. Fetter Fruchtausdruck ohne Konfitüre - Noten. Insgesamt kompakter, aber nicht verschlossner Eindruck eines jungen noblen Edelmannes, der mit verschmitztem Lächeln in eine Siegerpose geht... Die Regeln des Anstandes und des Ausdrucks lernt er schon fleißig. Momentan schon außergewöhnlich gute 94+/100 Th.


2002 rot;

deutliche Mineralik, man schmeckt förmlich den Kalkstein, spürt den gewaltigen Felsen, der hier etwas eindimensionaler wirkt. Puristische Frucht und eher weiblich wirkend, vom Schlage des Charmes einer wirklichen Dorfschönheit. Erstaunlich ist, dass der Wein recht leicht wirkt und der eigentlich recht hohe Alkohol nirgendwo hervortritt...
Dennoch erreicht er die Qualität des 2002er Simon nicht, sondern verharrt auf dem Niveau des Olivette 2002. Aber ich habe von Ch9P aus demselben Jahr schon deutlich schlechtere Weine verkostet... Sehr gute 91/100 Th.

2001 rot;

wow!!! Das muß der Vater des Edelmann-Knappen sein, edler und üppiger Duft, totale Tiefe, enorme Kraft, viel Finesse und tolle Harmonie. Kaffee, Schoko, Früchte wetteifern intensiv und lange am Gaumen, dieser geniale Wein ist schon nahe der Perfektion und lang noch nicht am Ende... Bei weniger als 20 € ein wahnsinnig gutes PLV - auf nach Valflaunes! Großartige 97+/100 Th. Mein Siegerwein, eigentlich Primus Inter Pares mit dem Nachfolgenden... - aber vielleicht in ein paar Jahren noch einen Tuck besser... Hat sich auch am Sonntag Abend ebenso genial austrinken lassen.

1999 rot;

Absolut auf dem Punkt! Geniale komplexe und sehr offene intensive Nase - schon das Riechen macht süchtig... Frucht und Garriguekräuter tanzen mit den Aromen des Bodens und animalischen Noten einen betörend erotischen Tanz. Nach der Jahrgangscharakteristik wie erwartet ein kühler, eleganter, finessebetonter Gesamteindruck. Feinstes geschliffenes böhmisches Kristall!

Wer zufällig noch eine der ca. 4000 Flaschen hat, jetzt ein Wahnsinnstropfen! Ebenso großartige 97/100 Th. - die Flasche wurde dann zum Wildschwein alle...

... den 2002er Olivette gab´s übrigens gestern in der Nachverkostung (umgefüllte halbe Flasche),

er hat sich sehr gut gehalten und außer, dass er etwas runder wurde, nicht groß verändert... die 91+ Punkte haben sich hier ebenfalls bestätigt.
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Notiz vom 12.07.2006 - Pic Saint Loup Probe 3

BeitragFr 17. Dez 2010, 18:38

bei mir harren nun noch der 2002er Simon und die 2002er und 2003er Pierre der Nachverkostung,

unser Dessert ist inzwischen auch schon alle...

Duchemin-Jorcin; Mas Morties; Tombe du Ciel; Vin de Table Francais; 2003 rot-süß;

Banyuls - Light??? Allerdings wurde hier nichts abgestoppt, daher bezeichnet sich der Wein als "naturellement doux", sehr süße, reife Grenache-Nase, süßes Fruchtdessert mit viel Tannin, etwas Säure und die 16° Alkohol kaum spürbar. Ein Ausbund an Harmonie... Für Dessert, Meditation und zärtlichsten Sex. Einzigartige Rarität, die es nur vor Ort geben dürfte...
Außergewöhnlich gute 95/100 Th.

Das waren nun meine Notizen von der ersten Probe in Sachsen - Anhalt, zu der zwar leider nur Wolfgang aus der Oberpfalz kam, aber die dennoch nach einer Fortsetzung verlangt... Eine kleine, aber feine und qualitativ sehr hochwertige Probe...

Nachverkostungsnotiz vom 14.07.2006

Gestern nachverkostet (die extra abgefüllten halben Flaschen)

Simon 2002, ein Schatten seiner selbst, doch schon etwas rückgebaut und mir nur noch 87/100 Th. wert. Weit besser in Form der Pierre 2002, der zwar leise gähnte, sein Niveau dennoch gehalten hat... damit hat der Pierre den Simon sogar noch überholt... (blind verkostet)

Bleibt nur noch eine halbe Pierre 2003 für heute abend übrig...


Nachverkostungsnotiz vom 15.07.2006

Ich hab nun gestern auch den Fournel 2003 geleert und war begeistert, wie gut er sich nach fast einer Woche noch präsentierte. Faktisch nicht und nirgends geschwächelt... Du mußt dich nicht entscheiden, ich laß dir paar Clos Marie über (nicht alle) und gebe auch gern ein paar Fournel weiter... - Für mich beides geniale Winzer, der Junge und der Ältere...
Beste Grüße

Torsten

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Re: Notiz vom 11.07.2006 - Pic Saint Loup Probe 1

BeitragFr 17. Dez 2010, 18:45

thvins hat geschrieben:Während der 2006er Fußball WM hatte ich eine wunderschöne Pic Saint Loup Probe mit Wolfgang (Oberpfälzer) in Gröna. Die Weine waren dem Fußballereignis mehr als nur angemessen:
...


Hallo Torsten,

war das nicht der Abend, an dem die Mädels Fussball schauten und wir ins Weinglas? :D

Werde Anfang 2011 mal einen 2001er Metairies aufziehen. Bin gespannt, ob sich das Warten gelohnt hat oder ob ich eher Michael´s Meinung teile, besser nur 5 als 10 Jahre warten.
Servus
Wolfgang
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thvins

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Re: Pic Saint Loup und Besuch bei Clos Marie 12/2006

BeitragFr 17. Dez 2010, 19:29

Hallo Wolfgang,

genau jener legendäre Nachmittag / Abend war das... - Vielleicht fütterst du das Pic Saint Loup Tier ja auch noch mit deinen Notizen dazu...

Ich mache weiter mit dem Bericht vom Besuch bei Christophe Peyrus im Dezember 2006,
original vom 20.12.2006

Hallo allerseits,

und hier noch Neues vom Pic Saint Loup...

Clos Marie

L´Olivette 2005 rot;

der Wein wurde erst vor kurzem gefüllt, damit Christophe Peyrus seinen Besuchern überhaupt einen Wein zum Verkauf anbieten kann, der 2004er, sowie Rosé und Manon (weiß) sind schon wieder vergriffen, auch wie die größeren 2004er.
Würzige Pic Saint Loup Aromatik, wild, geschliffen und erhaben wie ein kleiner Landadliger, der den Herzögen und Königen trotzen möchte. Welch eine Harmonie schon jetzt! Dennoch ein klassischer Wein für wenigstens 3-7 Jahre Lagerung. Etwas mehr Kraft als 2004. Freunde dieses Gutes sollten ihn auf keinen Fall verpassen, auch wenn der Preis 3 € höher ist als in den Vorjahren. 2005 war in der Gegend oft ein sehr schönes Jahr, aber mit deutlichen Mengeneinbußen, was wohl für einige Preisteigerungen sorgen wird... 93+/100 Th.

Simon; 2004 rot;

Bestätigung der Faßprobe vom Februar diesen Jahres, toller, sehr feiner und harmonischer Wein, ein wenig an den 1998er erinnernd. Kleidet den Gaumen mit Zärtlichkeit aus, hat dennoch auch die Kraft, lange festzuhalten. 94-95/100 Th. Chapeau!

Métairie du Clos; 2004 rot;

nach dem exotischen 2003er Rückkehr zum klassischen kompletten Métairie-Stil, der mit Reichtum und Fülle verführt, ohne dass der Wein schwer und üppig wirkt - im Gegenteil, die Eleganz und Kühle dominiert. Kompletter großer Wein, ein "Must Have"... Vor Ort wie auch der Simon allerdings ausverkauft. 94-96+/100 Th.

Daneben stand dann noch ein 2004er Glorieuses auf der Karte, mit Garagenpreis und weder zu kaufen noch zu kosten... Kennt jemand diesen Wein?

Die 2005er Simon und Métairie du Clos sind auf jeden Fall auch zu empfehlen, allerdings wie auch beim L´Olivette ist hier aufgrund der geringen Menge Schnelligkeit erforderlich.
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Notiz vom 21.12.2006 - Besuch beim Mas de Fournel

BeitragFr 17. Dez 2010, 19:55

Hallo allerseits,

zu guter Letzt noch etwas zum neuesten Geniestreich des "Pic Saint Loup - Jungwinzers"

Gerard Jeanjean - Mas de Fournel; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup

Dass der 1930 geborene Gerard Jeanjean noch immer nicht am Ende der Erkenntnis mit all den tollen Pierre´s vom Erstlingsjahrgang 1998 bis zum aktuellen 2003er angekommen war, zeigte der neuerliche Besuch bei dem umtriebigen und äußerst agilen Ausnahmewinzer aus Valflaunes.

In die "Schule" ging er übrigens bei Christophe Peyrus. Noch immer sind beide sehr freundschaftlich verbunden. Christophe zollte auch als einer der ersten seinen neuen 2004ern allerhöchsten Respekt.
Der 2004er Pierre ist allerdings noch nicht mitzunehmen.
Dafür habe ich bei den beiden anderen Weinen Glück - beide habe ich im Februar bereits vor der Abfüllung probiert.

Zunächst der

Tradition 2004

typischer Pic Saint Loup mit enormer purer Frucht ohne Fassausbau. Preislich und qualitativ mit dem Olivette von Peyrus vergleichbar, im Stil etwas sattere Frucht ohne ein Manko an Finesse dagegenzustellen. Knackig und reif, lagerfähig, aber auch jetzt schon toll zu trinken. Kein Wunder, dass der Wein sich so rasant schnell verkauft. Die Amerikaner sind auch ohne Parkerurteil scharf darauf und auch nach Japan gehen diesmal größere Mengen davon. In Deutschland dürfte die Suche eher ergebnislos verlaufen. 93-94+/100 Th.

1+ Wurzel aus 5
_______________

2

= Phi - Nombre d´Or; 2004;

dahinter versteckt sich kein Wein für alles gnadenlos niedermähend verkostende Mathematiker, sondern ein rares Tröpfchen, welches nur auf Zuteilung vor Ort abgegeben wird. Händler bekommen den Wein nicht für ihre Karten, er wird lediglich ab Hof in homöopathischen Dosen abgegeben und ist auch schon fast ausverkauft...

Bei der internen Vergleichsverkostung aller Pic Saint Loup Winzer mit ihren großen 2004er Weinen schnitt dieser am Besten ab...

Was ist denn da drin? Just ebenjener von mir bereits im Februar aus dem Fass verkostete Mourvedre, der so gelang, wie Mourvedre sehr selten gelingt, ergänzt mit 5% Grenache. Ohne Chemie im Weinberg, Grünlese, 25 ha/hl, schonendster Ausbau, ohne Filtration etc. ...

Ein Nasen-Rausch schwarzer Früchte, Leder, Trüffel, Gewürze,am Gaumen frische Brombeeren und Heidelbeeren, knackig, frisch und intensiv, verpackt in samtenes Tannin - ein zärtliches Kraftmonster zum Liebhaben... Bereits jetzt als Rauschmittel zu genießen, 7 bis 10 Jahre Entwicklungszeit, um auf 100 Punkte zu kommen... Momentan 98+/100 Th.

Chapeau bas et merci Monsieur Jeanjean!

Auch dieser Wein wird selten bleiben. Es wird nur dann einen Nachfolger geben, wenn der Mourvedre ähnlich gut wird. Ähnlich dem Prinzip des Prince Pegase...

Wer die Chance hat, sollte sich den Wein nicht entgehen lassen...
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Notiz vom 26.03.2007 - Mas de Fournel

BeitragFr 17. Dez 2010, 20:14

Hallo allerseits,

da Wolfgang, der Oberpfälzer nach dem Pavillon Rouge und dem Marge noch Rotweindurst hatte, machten wir kurzerhand einen Pic Saint Loup auf - keine schlechte Wahl, wie auch Egon am Sonnabend Mittag noch erfahren durfte...

Mas de Fournel; Tradition; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 2004 rot;

klare und geschliffene mineralische Pic Saint Loup Struktur, rein und primärfruchtig, lecker und fein bei samtenen Tanninen, ein Dessert zum Kauen. Für mich außergewöhnlich gute 93+/100 Th.

Da gibt es nichts zu meckern!

Beste Grüße
Torsten
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Torsten

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Re: Pic Saint Loup

BeitragFr 17. Dez 2010, 20:39

Hallo Torsten,

Dein Wunsch ist mir Befehl:


Erstellt am: 10.07.2006 : 22:24:43 Uhr
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Ich beginne mal mit dem ersten Wein, der die schwere Bürde des Eichens auf sich nehmen mußte:

L'Olivette, 2002, Clos MarieIntensive Nase, komplex, Brombeeren, Kräuter, etwas florale Noten, irgendwie auch medizinisch, feine Röstnoten. Im Mund lebhafte Säure, mineralischer Extrakt, grobe Tannine, dunkle Früchte, Kaffee, intensive Kräuter, herb, kräftig. Harmonisch und vielschichtig mit langem Abgang. Mindestens 89 Punkte, erstklassiges PLV und ein Must für Liebhaber komplexer Terroirweine.

Noch weiter oben angesiedelt:

Simon, 2002, Clos MarieWiederum intensive Nase, vielschichtig nach Sauerkirschen, florale Noten, etwas fein-röstig. Im Mund lebhaft-rassige Säure, voluminöser Extrakt, herbe Tannine, schwer, Aromen nach Himbeere, Kirsche, Kräuter, sehr präzise, kühl und fein, sehr harmonisch, vielschichtig mit sehr langem Abgang. 91+ Punkte mit Potenzial bis 93, die er bei der Nachverkostung auch zeigte. Was hat da Christophe Peyrus im schwierigen Jahrgang gezaubert.

Weiter ging es mit dem 2003er:

Simon, 2003, Clos MarieIntensiv-kräftige Nase, vielschichtig nach Sauerkirschen, Vanille, etwas Kräuter. Im Mund dunkle Früchte, röstige Noten, Kaffee, Mineralik. Lebhafte Säure, voluminöser Extrakt, stoffig wirkend, etwas herb. Sehr harmonisch, vielschichtig, mit sehr langem Abgang. 92+ und später 94 Punkte. Ganz anders als der 2002er. Vermutlich würde ich den 2002er öfters bevorzugen. Mal sehen, was die weitere Reife bringt.

Würde es noch eine Steigerung geben?

Metairies du Clos, 2001, Christophe PeyrusIn der Nase sehr verschlossen, erst nach vielen Stunden macht er etwas auf. Seine Klasse zeigt er aber im Mund. Lebhafte ausgewogene Säure, voluminöser Extrakt, gut eingebundene Tannine, kräftig bis schwer, kühl wirkend, sehr harmonisch, vielschichtig mit langem Abgang. 93+ Punkte mit Potenzial auf gut 95, sofern er wieder aufmacht.
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Re: Pic Saint Loup

BeitragFr 17. Dez 2010, 20:42

Erstellt am: 15.07.2006 : 08:04:23 Uhr
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Mas de Fournel, Cuvee Pierre, 1999,13% alc.

Expressive Nase (die Nase des Abends ); vielschichtig nach Schwarzkirschen, vegetabile Noten und etwas animalisch. Im Mund fleischige Textur, lebhafte Säure, gut eingebundene Tannine, voluminöser Extrakt. Sehr harmonisch und vielschichtig bei sehr langem Abgang. 95 Punkte.


Mas de Fournel, Cuvee Pierre, 2001, 14% alc.

Laute Nase, komplex, nach Pflaumen, Kräuter, Kaffee, Schokolade. Im Mund lebhafte bis rassige Säure, wuchtige Textur, voluminöser Extrakt, schwer (leicht alkoholisch), gut eingebundene Tannine, die Frucht und Kräuternoten sind von etwas Herbe eingerahmt. Harmonisch, vielschichtig und sehr langer Abgang. 93+ Punkte. Einen Tag später fand ich ihn noch angenehmer und auf dem Niveau des 1999er.


Mas de Fournel, Cuvee Pierre, 2002, 14% alc.

Intensive bis kräftige Nase, angenehm. Im Mund reife Textur, lebhafte Säure, voluminös, Aromen nach Schwarzkirschen, mineralisch, etwas röstig. Schwer. Sehr harmonisch und angenehm bis vielschichtig. Langer Abgang. Hier wird die Hitze zur Schau gestellt (für mich eher ein "Winterwein", ich mag eher die kühl wirkenden Weine). 91 Punkte.


Mas de Fournel, Cuvee Pierre, 2003, 14,5% alc.

Intensiv - kräftig in der Nase. Angenehm bis vielschichtig nach Kirschen, Preiselbeeren, Kräuter. Im Mund wuchtige Textur, voluminöser Extrakt, Aromen nach Brombeeren, Erdbeeren, leicht röstig und herb, gut eingebundene Tannine, etwas alkoholisch. Harmonisch und sehr langer Abgang. 93+ Punkte.
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Notiz vom 20.05.2007 - Clos Marie

BeitragFr 17. Dez 2010, 22:43

Danke Wolfgang - und weiter geht es mit einem Weingut aus unserer Schnittmenge, wo in 2007 der kleinere größer war als der größere...

Notiz vom 20.05.2007:

Hallo allerseits,

Am Himmelfahrtstag ein eigenartiges Erlebnis mit zwei Weinen von Christophe Peyrus:

Clos Marie; Simon; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 1999 rot;

ein glatter, sehr harmonischer und alles in allem sehr gefälliger Wein, viel Frucht, noch gut Tanninreserven und zarte Vanille, etwas international. Ich vermisse die Fruchtbombe aus früher getrunkenen Flaschen (immerhin damals 96+/100 Th.). Einerseits sehr sehr gut, andererseits fehlt eine ganze Menge... Verschluß? Schlechte Flasche? Ich bleibe bei sehr guten 92/100 stehen dieses Mal...

Clos Marie; L´Olivette; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 1999 rot;

der einfache Wein von Christophe Peyrus, damals zum exakt halben Preis ist nicht halb so gut... Er schneidet diesmal deutlich besser ab, entwickelt sich vom ersten zum letzten Glas spannender, zeigt mehr Würze, mehr Frucht, mehr Pic Saint Loup typische Garrigue Noten und mehr Komplexität, ohne gleichzeitig an Eleganz oder Länge einzubüßen... Hier bin ich bei außergewöhnlich guten 94/100 Th und der Wein macht einfach Spaß!!! Ich freue mich auf die weiteren Flaschen , beim Simon bleibt es bei der Hoffnung ...

Beste Grüße
Torsten
Beste Grüße

Torsten

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