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Pic Saint Loup

Pic Saint Loup, Montpeyroux, Faugeres, Minervois, La Clape, Fitou und Co.
Limoux und Umgebung von Carcassonne
Roussillon, Tautavel, Collioure, Rivesaltes, Maury und Banyuls und Co.
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austria_traveller

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Re: Pic Saint Loup

BeitragFr 17. Dez 2010, 11:52

Ich kann mir nicht helfen, ich find die alten Sachen vom Pic (~ 10 Jahre rum) unheimlich spannend und extrem g... :mrgreen: Hab übrigens einen 2002er vom Pierre/Fournel im Keller, der könnte heute dran glauben...
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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thvins

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Re: Pic Saint Loup

BeitragFr 17. Dez 2010, 12:01

06.10.2005:

Hallo allerseits,

das hier ist Languedoc vom Feinsten, bislang einer der drei besten Weine des Jahres bei mir...

Morties; Que Sera Sera; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 1998 rot;

Die dunklen Wolken werden an diesem majestätischen Berg, erhaben und monumental, eilig von der Sonne vertrieben, gewärmter Kalkstein, Strauchheide, Rauch vom Rebholz auf dem Grill, Gewürze, Brombeeren, Blaubeeren,... – die Tiefe des Meeres und die Weite des Blickes vom Pic Saint Loup.
Der heilige Wolf heult sehnsüchtig zu „Bittersweat“ von Apocalyptica –
Das ist nicht das Ende, es ist der Anfang einer verlorenen Liebe und wieder gewonnenen Sehnsucht, hymnisch, gleich einer Naturgewalt. Nur die Eidechsen liegen faul und träge in der Sonne und sehen dem sich mühenden Kletterer zu – der Wind ist mir eine Nasenlänge voraus und ich gebe 98/100 Th. Que Sera Sera...

--------------------------------

...und den hab ich leider zu früh vergeudet, wie sich noch herausstellen wird - aktuell in meiner Reihe der jetzt zu trinkenden Pic Saint Loups werde ich auch mal einen 2005er Babymord begehen müssen...
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Re: Pic Saint Loup

BeitragFr 17. Dez 2010, 12:06

austria_traveller hat geschrieben:Ich kann mir nicht helfen, ich find die alten Sachen vom Pic (~ 10 Jahre rum) unheimlich spannend und extrem g... :mrgreen: Hab übrigens einen 2002er vom Pierre/Fournel im Keller, der könnte heute dran glauben...


Reiß auf das Teil, da haben wir fast eine gemeinsame Flasche - meiner ist seit gestern offen, bin gespannt, was du dazu sagst!

Hatte schon aktuell den Tradition 2006 und den Pierre 2006, dann den 2002er - nun weiß ich nicht weiter - gleich den 1998er Pierre von Fournel oder den 2003er Simon von Peyrus dazwischen schieben -> tendiere eigentlich zu letzterem, um mich vielleicht kontinuierlich zu steigern...

Es wird dann noch 2004er Phi von Fournel und 2006er L´Opportuniste von Mortiès bei mir geben, neben den schon erwähnten 1998er Pierre und 2005er Que Sera Sera...
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Re: Pic Saint Loup

BeitragFr 17. Dez 2010, 12:10

03.11.2005 - hier mal was Weißes zur Abwechslung:

Hallo allerseits,

Christophe Peyrus; Clos Marie; Manon; Côteaux du Languedoc Pic Saint Loup; 2000 weiß;

die letzte der streng zugeteilten raren Flaschen (nur knapp 6500 gab es insgesamt) - Harmonie und sehr schöner Trinkfluß in goldgelb, alles ist perfekt an seinem Platz, nichts im Übermaß und immer wieder neue Nuancen blitzen auf wie bei einem Kind mit unermüdlichem Forscherdrang. Fast gedankenlos gluckerte sich die finessebetonte Flasche weg und hinterließ statt quälender Fragen, wonach er denn eigentlich schmecke nur Genuss und Wohlgefallen... Nicht so üppig wie der weiße Prieure de Saint Jean de Bebian oder die weißen von Gardiès, aber auch ein außergewöhnlich guter weißer aus dem Languedoc. 93/100 Th.
Beste Grüße

Torsten

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austria_traveller

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Re: Pic Saint Loup

BeitragFr 17. Dez 2010, 12:30

thvins hat geschrieben: oder den 2003er Simon von Peyrus dazwischen schieben

Vorsichtig, ich hab den vor einigen Monaten getrunken, da war er sehr zurückhaltend.
Bissl herb und wenig Frucht. Ich hab da stehen "nächste Flasche 2011",
wobei ich mir sicher bin, das der ab 2013 - also wenn wir nur mehr 1 Flasche im Keller haben - sehr interessant wird.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Re: Pic Saint Loup

BeitragFr 17. Dez 2010, 12:31

29.01.2006

Während eines hedonistischen Abends in Hamburg mit einigen der Hamburger TAW-Weinfreunde gab es u.a.

...noch eine außergewöhnlich guten, auf den Punkt gereiften Weißen:
Domaine de l´Hortus; Grande Cuvée; Vin des Pays de Val de Montferrand; 2000 weiß;
93/100 Th. Nach dem ebenso tollen 1997er dieses Gutes bestätigte dieser Wein eindrucksvoll seine Größe! Da führt wohl beim nächsten Besuch des Pic Saint Loup mein Weg nicht dran vorbei...
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Re: Pic Saint Loup

BeitragFr 17. Dez 2010, 12:39

11.02.2006

Hier ein Bericht von zwei Weingutsbesuchen vor Ort:

Hallo allerseits,

weiter geht´s mit aktuellen Notizen zum Pic Saint Loup

Château de Cazeneuve;

Blanc; 2004 weiß; ganz ordentlich, aber (wie auch die anderen Cazeneuve-Weine) relativ teuer, 88-91/100 Th.
Les Calcinaires; 2004 rot; schöne Mineralik und intensive Frucht, dennoch, der letzte Biss fehlte mir auch hier. 90-92/100 Th.
Le Roc de Mates; 2002 rot; irgendwie dann doch belanglos, zwar eine schöne Finesse (2002 eben), aber es fehlt viel, damit ich den Preis gern zahlen würde, den man haben möchte, fällt sogar hinter den Calcinaire zurück... 88-90/100 Th. Der 2003er, den ich lieber probiert hätte, war noch nicht zu bekommen...

Fazit: Die Weine hatten mir schon mal besser gefallen, aus dem aktuellen Sortiment mochte ich nichts mitnehmen. Inzwischen recht teuer geworden. Warum eigentlich?
Die schöne junge Französin, die sich hauptsächlich um das Ökonomische kümmert, hinterließ hier diesmal den besten Einruck.


Mas de Fournel

Gerard Jeanjean ist einer der eindrucksvollsten Winzerpersönlichkeiten, die ich bislang kennengelernt habe. Als er Rentner wurde, erlernte er das Winzerhandwerk, mit 70 Jahren füllte er seinen ersten Wein ab und dieser 1998er wurde sofort im Guide Hachette mit einer besonderen Empfehlung und zwei Sternen geehrt.
Gestern feierte er seinen 76.Geburtstag, ein Alter, welches man ihm weder ansieht, noch anmerkt. Sympathisch und voller Leidenschaft spricht er über seine Passion und läßt mit großen Verkosteschlucken daran teilhaben. Die Weine sind allesamt so gut, dass es einem Leid wäre, zu spucken... Die Zeit vergeht im Fluge, Gerard Jeanjean liebt es, seine Kunden kennenzulernen und die Leidenschaft übertragen zu sehen. Er mag es nicht, wenn jemand telefonisch oder per Post seine Weine bestellt und er nicht weiß, wem er da was verkauft... Sein Lächeln und seine Schwärmerei hinterlassen das Gefühl eines perfekten Moments.
Dennoch, die Weine sprechen eine sehr klare Sprache und sie werben für sich selbst, die genialen 1998er und 2001er Pierre hat er zwar noch auf der Karte stehen, aber dennoch, man muss sie schon gekauft haben, inzwischen sind sie alle und er entschuldigt sich, dass er die Karte noch nicht aktualisiert hat.

Wir fangen mit dem Rosé; 2004 rosé an. Blass in der Farbe, aber gigantisch im Geschmack, voll und intensiv, dennoch eine schöne Frische und Mineralik. 90-92/100 Th.

Cuveé Tradition; 2003 rot; ein Gigant eines "kleinen Weins", intensive Frucht, ohne jegliche störende Töne, die man oft bei 2003 trifft, man könnte sofort darin baden, aber leider ist er komplett ausverkauft. 94+/100 Th.

Cuveé Pierre; 2002 rot; für den Jahrgang mit sehr schöner Kraft, zwar wenig deutliche Frucht, aber umso mehr animalische, pfeffrige und Garriguenoten, ausgewogen und jetzt schon gut antrinkbar zählt zu den 2002ern, die man gern kauft. 92-94/100 Th.

Cuveé Pierre; 2003 rot; reich und fast im Übermaß an Frucht und Fülle, sehr komplex und wunderbare Finesse, ein Show-wein, der sich selbst genügt oder was Kräftig-Exotisches aus der Küche verlangt. Er steht statuenhaft und er bleibt lange zu sehen. Genial. 96+/100 Th.

Cuveé Pierre; 2004 rot; Muster, noch nicht gefüllt
- Der Pic Saint Loup an einem Wintertag mit strahlendblauem Himmel, schnörkellos klassizistisch und tief... 95+/100 Th.

(Noch ohne Namen); 2004 rot; Muster, noch nicht gefüllt, ein Mourvedredominierter Wein (über 90%) in perfekter Reife spät gelesen, strengste Auslese der besten Beeren. Er macht beinahe sprachlos, perfekte Harmonie, bei der nichts überragt, aber alles in großem Maß vorhanden ist. 97+/100 Th. Gerard äußert sich ein wenig traurig darüber, dass er viel Mourvedre in den Rosé hat einfließen lassen, weil er noch nicht ahnen konnte, was da noch passiert... So werden nur Wenige auserwählt sein, in den Genuß dieses perfekten Mourvedre-Musters kommen können...

------------------------------

bei letzterem handelt es sich um den Phi - Nombre d´ Or, der jetzt auch dieser Tage noch mal ins Glas soll...

@Gerhard: Besten Dank für den Hinweis zum 2003er Simon - muss malschauen, wie viel da noch rumliegt im Keller - ich hab auch kein Problem, die Flasche noch mal nach hinten zu rollen...
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Re: Pic Saint Loup

BeitragFr 17. Dez 2010, 12:44

11.02.2006

Pic Saint Loup - die Zweite

Gestern stand zunächst der Besuch bei Christophe Peyrus auf dem Programm. Er bezeichnet sich als Sourcier en vin, was man in etwa so deuten kann, dass er auf der Suche nach dem Quell guten Weins ist... Seit etlichen Jahren schafft er das nunmehr und inzwischen hat er, seit er dem einen oder anderen Händler ein wenig zuteilt - zumindest auch bei den Roten eine kleine Anhängerschar in Deutschland gefunden. Von den raren Weißen ("Manon") und auch vom extravagant-guten Rosé verirrt sich jedoch nichts zu uns außer den paar Flaschen, die er Liebhabern zuteilt, die zum rechten Zeitpunkt kommen.

Zunächst gibt es eine Assemblage-Faßprobe vom l´Olivettes; 2005 rot, gefolgt von verschiedenen Faßmustern (Carignan, Mourvedre, Syrah) für den Simon und den Metaierie de Clos 2005.
Eindrucksvoll zeigen die verkosteten Muster, dass Christophe auf den 2005er zurecht stolz sein kann. Es ist seinen Worten nach der perfekte Jahrgang (2001 und 2003 sind seiner Meinung nach zu reich, 2002 zu fein und zu wenig tief, 2004 zu geradlinig, dagegen hat 2005 alles, was man sich nur wünschen könne...)

Weiter geht es mit noch nicht abgefüllten Mustern des Jahrgangs 2004

Les Metaieries de Clos; 2004 rot; intensive und exotische Noten nach Kakao, Bitterschokolade, Praline und jeder Menge an Frucht, enormes Paket - trotzdem unglaublich mineralisch, tief und geschliffen, welches sicher kaum weniger als 95/100 bekommen wird - 97+?/100 Th.

Cuvée Simon; 2004 rot; geradliniger und fruchtbetonter, tolle Tannine und feinster Barriqueausbau.
Anders, aber kaum schlechter als der zuvor verkostete Wein... 96+?/100 Th.

Dann kommen wir zu den im Moment vorhandenen Weinen, von denen allerdings nur homöopathisch zugeteilt wird...

L´Olivette; 2004 rot; wunderbare Frucht und geradlinig geschliffener Wein, man schmeckt förmlich den Kalksteinboden. Klassischer Pic Saint Loup. 93+/100 Th. Könnte sich im Sinne des wunderbaren 1998ers entwickeln...

Cuvée Simon; 2003 rot; intensiv, aber nicht im Übermaß, ein Wein in Folge, der den heißen und trockenen Jahrgang perfekt gemeistert hat. Sehr kompletter Genußwein, jetzt schon, aber noch besser in einigen Jahren. 95+/100 Th.

Metaierie de Clos; 2003 rot; noch wuchtiger, aber dennoch ein ausdruckstarker Tänzer. Ausdauernd und vielseitig, ein Muster dessen, was am Pic Saint Loup an ernstzunehmenden Weinen machbar ist.
96+/100 Th.

Fazit: Nach wie vor ein Vorreiter der Region. Auch wenn er inzwischen Nachahmer seiner strikten Qualitätsphilosophie in der Region findet, Christophe Peyrus steht nach wie vor zeitig auf, um stets an der Spitze zu bleiben... Aber auch für Winzer wie Gerard Jeanjean findet Christophe anerkennende Worte und äußert stolz, dass er mit ihm befreundet sei... Konkurrenz nach Ellenbogenart ist hier Fehlanzeige, die Winzer eifern wie im sportlichen Wettkampf miteinander und die Mannschaftswertung zählt hier doppelt...

Nachfolgend wollte ich Pasta´s Tipp Château Valflaunes kennenlernen. Leider war nur die Katze da, die sich zwar gern streicheln ließ, aber mich nicht zum Verkosten einlud... Schade.

Beste Grüße
Torsten
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thvins

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Re: Pic Saint Loup

BeitragFr 17. Dez 2010, 12:49

11.02.2006

Pic Saint Loup die Dritte...

Angestachelt durch die Erinnerung an einen 1997er und durch Weinleerer Daniel´s 2000er Grande Cuvée Blanc mußte ich hier auch kurz Halt machen:

Domaine de l´Hortus;

und obwohl noch nicht Sonnabend war, durfte ich in dem eigentümlichen Holzhaus direkt unterhalb des Berges kosten...

Grande Cuvée Blanc; Vin de Pays de Val de Montferrand; 2004 weiß; wie gehabt ein rassiger und intensiver Vertreter der mediterranen Weißweine, großer Chardonnay-Anteil + Roussanne und Viognier, bereit, gegen den weißen Daumas Gassac anzutreten und mit gewisser Siegesgewißheit - 93+/100 Th.

La Bergerie de l´Hortus; 2004 rot; intensive geradlinige und etwas kühle Frucht, mit reichem, gut eingebundenem Tannin verbunden, typische Mineralik und Würze der Pic Saint Loup-Weine; 91-92+/100 Th.

Grande Cuvée Rouge; 2003 rot; auch kein schlechter Vertreter des heißen Jahrgangs, sogar mit einer gewissen Kühle, ohne streng zu wirken, gelungen, aber nach Fournel und Clos Marie nicht ganz so hoch hinauswollend. 93+/100 Th.

C... de Prieur; Vin de Pays d´Oc; 2003 rot; durch seinen Merlot-Anteil kein AOC-Wein mehr und als Vin de Pays darf nicht Clos auf dem Etikett erscheinen... Wunderbare französische Weinbürokratie, immer für eine Stilblüte fein... Trotzdem begeistert der Wein, der allerdings nicht vom Pic Saint Loup, sondern einer kleinen Parzelle Jean Orliac´s beim medievalen Dorf Saint Jean de Bueges im traumhaften Bueges Tal stammt... Wunderbare Finesse und reife komplexe Aromen ohne störende 2003er Noten. Wird sicher in drei bis fünf Jahren richtig viel Spaß machen. 94+/100 Th.

Was wäre denn ein würdiger Abschluß am Pic?

Nichts Geringeres als:

Mas Mortiès

Auch hier liegen künstlerische Leidenschaft und perfektes Terroir seit Jahren klar vor den Augen kritischster Betrachter.

Wir starten mit einem Coteaux du Languedoc; 2004 rot; außerhalb des Pic Saint Loups gelegene Parzellen, dennoch nicht uninterressant, reiche Primärfrucht und süffiger Genußwein 90+/100 Th.

Pic Saint Loup; 2004 rot; klassisch und wie schon bei den anderen probierten sehr geradlinig und wieder klassizistisch, sehr typische Pic Saint Loup Note 92+/100 Th.

Jamais Content; 2003 rot; interessant, wie kühl hier 2003 wirkt, deutliche Mikroklimatische Vorteile, neben der Finesse trotz allem eine spürbare Kraft, komplexer und kompletter Spaßwein. Erneut schafft das Mikroklima wie schon in 2002 einen hervorragenden Ausgleich (der 2002er wurde zum Besten seines Jahrgangs beim Guide Hachette gekürt) und kaschiert das Manko des Jahrganges... 95+/100 Th.

Auf die Entwicklung des 2005er Jahrganges angesprochen, bekomme ich ähnliche Lobeshymnen wie schon bei Christophe Pyrus zu hören und einen Musterschluck aus einem Faß, welches mal einen dominierenden Teil des 2005er Que Sera Sera darstellen soll... Wooooowww!!!

Womit wir natürlich beim Thema sind und dann passiert es, ich bekomme einen Que Sera Sera; 2001 rot; eingeschenkt und bekomme feuchte Augen... (Am Ende wird mir sogar noch eine Flasche des längst ausverkauften Weines zugebilligt!) Ein Meditations- und Show-Wein, der am Rande des Gerade-Noch-Erträglichen schwebt, so stark werden die Gefühle geweckt... Nichts für Sensibelchen und nichts für Weich-Eier... Aber alles für die, die auf der Suche nach dem Sinn des Lebens sind. Eine Variante wird hier offeriert. 98 oder doch eher 99+/100 Th.?

Tombé du Ciel; Vin de Table Francais; 2003 rot; Was ist das denn? Eine Art Vin doux naturel, aber ohne abgestoppt zu sein, also Vin naturellement doux..., Grenache im voll bzw. überreifen Zustand gelesen, die Gärung lief und lief und die Bakterien kamen nicht hinterher... 20° potentieller Alkoholgehalt, am Ende mit 16° per Etikett in die Flasche gebracht. Eine Kuriosität für Liebhaber, ein wenig an einen Maury Vintatge erinnernd, recht süß und trotzdem mit entsprechend viel Tannin und Struktur versehen. 95+/100 Th.

Der danach verkostete Weiße wollte nicht so recht zum Tragen kommen, aber ich muss ihn irgendwann nachverkosten. Und ich glaube an ihn... - nach alldem, was ich hier ins Glas bekommen habe...

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so, jetzt erst mal eine Pause mit dem Einstellen der alten Notizen... - bis später
Beste Grüße

Torsten

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Notiz vom 18.06.2006 - Clos Marie

BeitragFr 17. Dez 2010, 18:14

Christophe Peyrus - Clos Marie; l´Olivette; Côteaux du Languedoc Pic St. Loup; 1998 rot;

immer noch ein genialer "kleiner" Wein von Clos Marie, der sich genüßlich unter die Großen mogelt. Subtiler und feiner als der Vergleichswein, aber auch mit kräftiger und üppiger Aromatik und gewagtem Aromenspektrum, welches sofort Pic St.Loup assoziiert. Chapeau Bas!
94/100 Th.

1998 macht jetzt bei den besseren Weinen so langsam richtig Spaß. Wie gut, dass da noch einiges in Reserve liegt...
Der Jahrgang präsentiert sich mit Kraft und Harmonie, knackig in der frischen (nicht gekochten) Frucht und mit wunderbarer Aromenfülle.
Beste Grüße

Torsten

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