Pic Saint Loup

Hallo Bernd,

diese Würznoten und der weiße Pfeffer mag ich an Südfranzosen sehr. Ich meine das bringt der Syrah. Haüfig haben die aber vom Grenach und Mourvedre eine hohe, sättigende Extraktsüße, mir schnell zu glycolisch-voluminös, dazu eine wenig frische Säure. Pic Saint Loup ist m.M. ja etwas kühler und weniger anfällig. Du hast da nichts zu geschrieben, wie war denn das?

Grüße, Josef

Nach zwei oder drei weiteren wönzigen Schlucken kratzt der Chateau de Lascaux für mich an der 90-Punkte-Markte. Was für ein schöner, geschmacksintensiver, mit einer für seine Preisklasse ganz erstaunlichen Länge ausgestatteter, in jeder Beziehung wunderbar zu trinkender Rotwein! Wenn das ein Getränk aus dem PdP-Sortiment wäre, würde ich als Werbetexter jetzt in endlose Superlative verfallen....

Nein, ganz im Ernst: Das ist einer der besten Rotweine, die ich in der Katergorie > 10 Euro in den letzten Jahren im Glas hatte. Davon muss unbedingt Nachschub her!

Herzliche Grüße

Bernd

diese Würznoten und der weiße Pfeffer mag ich an Südfranzosen sehr. Ich meine das bringt der Syrah.

Diese Meinung teile ich!

Haüfig haben die aber vom Grenach und Mourvedre eine hohe, sättigende Extraktsüße, mir schnell zu glycolisch-voluminös, dazu eine wenig frische Säure. Pic Saint Loup ist m.M. ja etwas kühler und weniger anfällig. Du hast da nichts zu geschrieben, wie war denn das?

Glycolisch-voluminös wirkt der Wein auf mich überhaupt nicht. Eine gewisse Extraktsüße ist dagegen vorhanden, aber sie geht für meinen Geschmack nicht in die sättigende Richtung. Die Säure finde ich unauffällig - man könnte auch von passend (nicht zu wenig, nicht zu viel ) sprechen. Alle Komponenten stehen für mich in einem sehr stimmigen Verhältnis zueinander. Bei beeindruckender Intensität und Länge kommt mir der Chateau de Lascaux überhaupt nicht fett oder schwerfällig vor - genau das begeistert mich ja so sehr!

Herzliche Grüße

Bernd

Hallo Bernd und Josef,
schön mal wieder etwas aus dem schönen Languedoc zu hören. Die Gegend um den Pic St Loup ist besonders schön, mein Übernachtungstipp wäre die "Auberge du Cedre", der Garten ist wunderschön. Ich war da vor etlichen Jahren unterwegs und habe viele Weingüter besucht, am besten haben eben die Weine von Lascaux geschmeckt, gerade wegen ihrer "kühlen" Art.
Andere waren spektakulärer aber gerade im Languedoc/ Roussillon ( und m.E auch im Chianti) sind es gerade die Weine der mittleren Kategorie ( die einfachen schmecken oft nur banal primärfruchtig, die Luxuscuvees sind für mich oft "overdone") meistens zwischen 12- 20 €, die den Herkunftscharakter am besten zeigen.
Ich schaue da jetzt auch immer mehr auf den Alkoholgehalt und auch auf den Rebsortenmix, reine Grenache erfreut mich eher selten, aber die Mischungen Syrah, Grenache, Mourvedre, Cinsault und Carignan umso mehr.
Aber wehe wenn die Rebsorte Carignan ihre Kehrseite zeigt, die Bezeichnung " ungeputztes Katzenklo" ( Copyright Martin Kössler) trifft es dann haargenau.
O.T Gestern 2014 "Roboul" von Danjou-Banessy getrunken, der hatte genau dieses leicht sperrige Element, das die guten Südfranzosen von der Fruchtplörre unterscheidet ( ist aber aus dem Roussillon).
Wie heißt denn der Händler der die Weine vom Chateau de Lascaux verkauft?
Herzliche Grüße

Werner

Hallo Werner,

der Händler heißt Wolfgang Kern: https://wein-kern.de/index.htm

Sein Sortiment ist wirklich gut ausgesucht, und früher, als ich für derartige Späße noch Zeit hatte, habe ich auch gerne seine Verkostungen mit anwesenden Winzern besucht. Dort hatte man die tolle Gelegenheit, mit spannenden Produzenten (wie z.b. Bernd Philippi, der ein alter Bekannter von Kern ist) ins Gespräch zu kommen, ohne selber weit reisen zu müssen.

Herzliche Grüße

Bernd

Hallo Bernd,
kannst du einen Vergleich ziehen zwischen den Weinen von Clavel (Garrigues und Bonne Pioche Pic Saint Loup)? Sind die Unterschiede zwischen den Weinen der Weingüter marginal?

Hallo Volker,

wenn ich den Bonne Pioche aus dem Gedächtnis heraus mit dem Garrigue vergleiche, wirkt letzterer etwas schlanker und kühler. Aber beide Weine gehen tatsächliche in eine sehr ähnliche, mir stark entgegenkommende Richtung. Im Gegensatz zu Pierre Clavel kennt das Chateau de Lascaux hierzulande aber kaum jemand; mir war es offengestanden bislang auch kein Begriff. Ich benötige immer wieder mal einen soliden, nicht zu teuren Rotwein, um ihn zu einem kleinen Umtrunk nach einer Kammermusikprobe mitzunehmen - eigentlich hatte ich den Garrigue, dessen Beschreibung bei Kern recht attraktiv klang, zu diesem Zweck gekauft....

Herzliche Grüße

Bernd

[thvins]

Lascaux hatte ich Mitte, Ende der 90er Jahre ein, zwei Mal vor Ort besucht, nachdem sie damals schon im Guide Hachette immer wieder gelobt worden waren. Das, was damals mit nach Hause kam, hatte mich auch immer überzeugt.

Leider scheint meine eigene Pic Saint Loup Phase vorbei zu sein, ein paar restliche Flaschen Mortiès / Clos Marie liegen noch im Keller, aber es kam dann jahrelang nichts mehr nach und ob sich das in meinem Leben nochmals ändert... - ich glaube kaum, wenn ich an meine gegenwärtige bescheidene Lage denke.

Aber es war eine schöne Zeit. Mit Ausnahme des Tages, wo man mir beim Klettern am Pic Saint Loup das Auto aufgebrochen hatte...

danke - auch mal für ein sentimentales post...
ich habe mir fürs pfingstwochenende 1 buddel clos marie (2006 metairies du clos) eingepackt und werde berichten...
gruss, matthias

Hallo zusammen,

Noch ein Nachtrag zu dem Chateau de Lascaux, zu dem ich die Wertschätzung gut nachvollziehen kann: vor einer Weile bin ich über einen Händler aus dem Rheinland gestolpert, der die Weine dieses Gutes zu fairen Preisen anbietet (er ist wohl oft selber vor Ort). Die Website (vandermeulen-wein.de) ist aber ziemlich basic, vielleicht taucht er deshalb mit dem Lascaux nicht in den Suchmaschinen auf.

Viele Grüße & schöne Pfingsten
felu