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Faugeres

Pic Saint Loup, Montpeyroux, Faugeres, Minervois, La Clape, Fitou und Co.
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Oberpfälzer

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Re: Faugeres

BeitragSo 29. Apr 2012, 21:03

Oberpfälzer hat geschrieben:Hallo zusammen,

hatte kürzlich einen ebenfalls tollen Faugeres im Glas, der leider beim letzten Bayerntalk nicht zum Zuge kam:

Faugeres Les Bastides 2005, Jean-Michel Alquier

Tolle kräftige und vielschichtige Nase nach dunklen Früchten, Edelholz, feinen ätherischen Aromen. Am Gaumen voluminös, knapp lebhafte Säure, sehr gut strukturiert und schöne Finesse. Feinkörnige Tannine. Sehr harmonisch und vielschichtig. Sehr langer Abgang. 93 OpfP. Hervorragend.

Der Wein hat eine sehr gute Entwicklung gemacht. War er mir in ganz jungen Jahren noch etwas dominiert durch die röstigen Aromen so sind diese jetzt klasse eingebunden. Für knapp 23€ seinerzeit kein Schnäppchen aber für mich seinen Preis wert.


Weitere 1,5 Jahre später zeigt er sich noch deutlich reifer. Hat etwas an Extraktvolumen verloren und präsentiert erste Reifenoten mit mürben aber immer noch wahrnehmbaren Gerbstoffen und altem, noch etwas röstigem Holz. Hat für mich nicht mehr ganz die Grösse wie in seiner Jugend aber ist ein toll gereifter, kantiger Geselle. Nicht mehr warten, demnächst trinken und die schöne Reife geniessen.
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Wolfgang
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Bernd Schulz

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Re: Faugeres

BeitragMi 2. Mai 2012, 21:19

Über den 09er "Les Jardins de Saint Antonin" wurde hier bereits berichtet - ich vergnüge mich gerade mit seinem Jahrgangsnachfolger:

Bild

Die Saarwellinger Arien
Der FEINSCHMECKER jubelt: „Auch für wenig Geld muss man nicht auf Stil und Mineralität verzichten. Mollige Frucht und ein kühler Kern von den Schiefer-Terrassen der Lanquedoc-AOC Faugères.”

Pinard de Picard meint: Jaaa! Das ist genau wieder einer dieser so ungemein preis„werten” und schmackhaften Alltagsweine aus dem französischen Süden, der das Languedoc vor mehr als einem Jahrzehnt als Quelle herausragender Trinkweine über Nacht weltberühmt machte und der das großartige vinologische Können von Frédéric Albaret eindrucksvoll belegt. Herrlich leuchtendes, dunkles Purpurrot in der Farbe, in der Nase eine betörende Fruchtorgie, Sauerkirschen, rot- und dunkelbeerige (Cassis, Blau- und Himbeeren!) sowie würzig-samtene Aromen (Nelken, Lakritze!), dabei von sehr elegantem Stil, überhaupt nichts Marmeladiges in sich tragend. Am Gaumen ungemein schmeichlerisch und von wollüstig-opulenter Stilistik, dabei aber auch elegant und saftig und geprägt von einer animierenden Trinkfrische, erstaunlich dicht, mit einer verblüffend cremig-seidenen Tanninstruktur. Welch herrlicher Alltagswein, eine ehrliche, fröhliche Haut: herzhaft lecker, mineralisch und welche Rarität in seiner sinnenfreudigen Preisklasse! Schon dieser schier unglaublich attraktive Einstiegswein ist eine Demonstration dessen, dass im grandiosen Languedoc-Jahrgang 2010 Albaret wohl die dramatischsten Rotweine seiner glanzvollen Karriere zu unverschämt günstigem Preis vinifiziert hat! Zu genießen ab sofort bis 2014+.

Werte Kunden: Zwischen 5,- und 12,- Euro sind wohl die spannendsten Entdeckungen zu machen in der Welt des Weines. In dieser attraktiven Preisklasse findet selbst der Kenner animierende Tropfen mit komplexem Geschmack und individuellem Herkunftscharakter. Ob der ‚Les Jardins’ nun der beste Wein der Welt unter 10 Euro ist, mag dahingestellt sein. Der Favorit des FEINSCHMECKERS ist er auf jeden Fall. Dazu spielt natürlich auch immer der ganz persönliche Geschmack des Genießers eine entscheidende Rolle. Aber mehr Wein zu diesem Preis finden Sie, werte Kunden, auf der ganzen Welt nicht!


erweisen sich erwartungsgemäß als arg überzogen. Aber zu 6,90 ist das schon ein schöner Roter, der einmal mehr belegt, dass man seine Groschen besser beim Fachhändler als beim Discounter lassen sollte.

Viele Grüße

Bernd
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Oberpfälzer

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Re: Faugeres

BeitragMi 2. Mai 2012, 21:40

Hallo Bernd,

langsam kennen wir doch die "Pappenheimer". Muss man "zwischen den Zeilen lesen" (Alltagswein, Trinkwein) und den Preis mit einbeziehen. Klingt für mich nach sehr gutem Grill-, Koch-, Küchenwein. Und der Preis passt wohl damit auch sehr gut. Mein Favorit in dieser Klasse ist der "einfache" Minervois von Dom. Aires Hautes.
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Wolfgang
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Bernd Schulz

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Re: Faugeres

BeitragMi 2. Mai 2012, 22:13

Mein Favorit in dieser Klasse ist der "einfache" Minervois von Dom. Aires Hautes.


:mrgreen: :D : Genau diesen (aus der gleichen Handelsquelle kommenden) Rotspon habe ich mir gerade noch aufgezogen! Und ich kann kaum sagen, welcher der beiden Kandidaten mir besser gefällt. Ein gutes PGV bietet einer wie der andere...

Ich vergass noch, oben zu sagen, dass mir der Saint Antonin spontan zwar als angenehm fruchtiger und relativ dichter Wein entgegengetreten ist, als mineralischer jedoch mitnichten! Ich verwende das Attribut "mineralisch" eher inflationär, aber speziell in diesem Fall.... :?:

Viele Grüße

Bernd
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Allegro

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Re: Faugeres

BeitragDi 22. Mai 2012, 20:44

Hallo,

nun endlich habe ich nach Euren Empfehlungen hier im Thread (und da ich bei besagtem Händler eh schon seit langem mal wieder was bestellen wollte) beide Weine da: den Jardins und den "einfachen" Minervois von Dom. Aires Hautes.

Heute nun habe ich ganz gespannt den Jardins geöffnet: und angesichts des Namens hatte ich auch gleich einen ganzen Korb voller roter Sommerfrüchte im Mund. :D
Der Wein gefällt mir ausnehmend gut - noch dazu für diese Preislage.
Vollmundig, fruchtig ohne Ende, leicht würzig, ausgewogen, süffig.

Begeisterte Grüße - Allegro
Viele Grüße - Allegro
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Weinschlumpf

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Re: Faugeres

BeitragSa 26. Jan 2013, 19:04

Hallo zusammen,

das eiskalte Wetter verlangt irgendwie einen kräftigen Rotwein. Letzte Woche habe ich dann meinen ersten Wein des "Kultwinzers" Didier Barral entkorkt, den ich von Sébastien Visentin, einem sehr sympathischen und kompetenten Berliner Händler (u.a. ehemaliger Sommelier des REstaurants Schiffchen in DD, HP: www.passion-vin.de) geschenkt bekommen habe.

Barral Faugeres 2009

Dunkles blickdichtes Violettrot mit dunklem Kern.

Opulente Nase, die über zwei Tage hinweg immer neue Facetten zeigt. Schwer zu beschreiben. Reife Pflaumen, Brombeeren, Thymian, Rosmarin, Anis und schwarzer Pfeffer. Dezente Animalik (eher Leder als Stall).

Die Aromen spiegeln sich auch am Gaumen wieder. Aber auch feine frisch-herbe Zitrusaromen von Grapefruit und Limettenschale zeigen sich insbesondere am zweiten Tag. Spürbares Tannin. Sehr gute Länge. Trotz aller Dichte hat der Faugeres eine angenehm kühl-würzige Note, die ihm eine schöne Lebendigkeit mitgibt.
92+
Kostet ca 15 Euro? Dafür eine großartiges PLV.

Hat gut mit Kalbsnierchen in Senfsauce und Pfifferlingravioli harmoniert.

"Trauben aus verschiedenen Parzellen der Domaine. 30 bis 60 Jahre alte Reben wachsen an steilen Hängen auf Schieferböden. Biodynamische Bearbeitung der Böden ohne den Einsatz von chemischen Mitteln, grüne Lese bei jungen Reben, daher limitierter Ertrag von 30 bis 35 hl/ha. Manuelle Ernte in Kästen bis 30 kg. Je nach Trauben 100% entrappt. Füllen der Fässer durch reine Schwerkraft Die Weine werden spontan vergoren. Maischegärung in Edelstahl- oder Betontanks über 3 bis 4 Wochen. Ausbau 24 Monate in Betontanks. Ungeschönt und unfiltriert abgefüllt." (Quelle : www.passion-vin.de).

Wir hatten uns angeregt über "vin naturel" unterhalten. Nachdem ich ihm gesagt habe, dass mich bis dato bis auf den Magma von Cornelissen noch kein Vertreter dieser "Spezies" begeistern konnte und ich vor Weihnachten einen völlig untrinkbaren (über 14 Tage hinweg verkostet) 2011er Cote Rotie der Domaine Stephane verflucht habe, wollte er wohl Überzeugungsarbeit leisten, was ihm zumindest bezüglich Barral gelungen ist. Die anderen Weine Baralls stehen jetzt auf meiner To-Do-Liste.

Viele Grüße

Nikolai
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Bernd Schulz

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Re: Faugeres

BeitragSo 24. Mär 2013, 23:23

Bei diesem feínen Faugeres, den mir der Ostbelgier dankenswerterweise überlassen hat, handelt es sich um eine Wiederbegegnung mit einem Chateau, dessen Weine ich schon mal im vergangenen Jahrtausend kennengelernt habe:

Bild

Weine von Michel Louison habe ich schon kurz vor der Jahrtausendwende bei weiland Dr.Kohler geordert und nicht ungern getrunken; die vergleichsweise delikate Stilistik wußte ich aber seinerzeit nicht hinreichend zu würdigen.
Und über die erstaunliche Reifefähigkeit der "Chateau des Estanilles"- Erzeugnisse (der vorliegende 99er scheint sich momentan ziemlich auf seinem Höhenpunkt zu befinden) war ich mir bislang auch nicht ansatzweise im Klaren....

Beste Grüße

Bernd
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austria_traveller

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Re: Faugeres

BeitragDo 28. Mär 2013, 20:15

Guten Abend Forum,
Heute habe ich eine Flasche geöffnet, die ich schon lange abgeschrieben habe: einen 99er Faugeres von Barral.
Ich dachte eigentlich, dass er nach dem 1. Glas in sich zusammenbrechen würde, aber das Gegenteil war der Fall - er blieb stehen wie eine eins. Sehr viel reife Zwetschke, kräftige Fruchtsüße, noch sehr balanciert für das Alter, hintenrum die obligatorischen moussierenden Noten (die wahrscheinlich von den nicht geschwefelten Fässern kommen). Angeblich hat er bis 2003 die Fässer nicht geschwefelt; weshalb dieser Jahrgang auch für viele Jahre untrinkbar war und aus dem Verkauf genommen wurde. Weis jemand etwas neueres, wie es momentan mit dem Wein ist. Wird geschwefelt ?
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Alas

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Re: Faugeres

BeitragDo 9. Mai 2013, 20:38

Hallo!

Jaja, Jaja, ich weiß, der Wein ist viel zu jung, um ganz zu zeigen, was in in ihm steckt. Ich war aber nun trotzdem neugierig:

Bild

Barral.jpeg


Es gibt im Forum einige VKN, die auf das Potential hinweisen: :)

search.php?st=0&sk=t&sd=d&sr=posts&keywords=Barral&start=20

Gruß

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
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octopussy

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Re: Faugeres

BeitragMo 8. Jul 2013, 14:17

Nochmal Leon Barral, jetzt aber 2008 Faugères Valinières, der früher mal aus 100% Mourvèdre vinifizert wurde, jetzt aber mit etwas Syrah verschnitten wird. Den Cellartracker Notizen zufolge gibt es von dem Wein solche und solche Flaschen. Wir hatten zwei sehr gute. Der Wein ist natürlich noch blutjung, aber was für ein Prachtwein das ist. Besonders fasziniered hat mich die unglaublich Mineralität im Mund. Den kann man eigentlich jetzt schon antrinken, aber mit ein paar Jahren mehr auf dem Buckel wird er sicher noch großartiger.

Bild
Beste Grüße, Stephan
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