innauen hat geschrieben:vinos hat geschrieben:Getrocknete Aprikosen, Honig, Bienenwachs, Walnüsse, ein Hauch Karamell, welche Harmonie in der Nase.
Am Gaumen ganz weich, betörendes Elixier, dicht und vielschichtig.
Dies alles und noch viel mehr erlebe ich gerade mit einem Glas von
Muscat de Rivesaltes 1996, Domaine Cazes.
Mir scheint, es ist nicht allzu tragisch mal einen Muscat im Keller zu vergessen
!!
Den aktuellen Jahrgang 2011 haben wir in diesem Sommer auf der Terasse im Roussillon einfach so als Apero weggeschlabbert. Ein Glück, dass ich nicht geahnt habe, dass der Wein sich noch entwickeln kann. Hätte ja aus reinem vinologischen Interesse wahrscheinlich zu viel Respekt gehabt.
Grüße,
wolf
Hallo Wolf und Klaus-Peter,
ja, es ist tatsächlich so, dass man zwischen dem jungen Apero namens Muscat de Rivesaltes, der oft viel Spaß macht, auch zu diversen Eissorten von Zitronensorbet bis Malaga ist er oft phantastisch oder in diverse Arten Honigmelone gefüllt... - und dann dem reifen Muscat, dem die Zeit nichts anhaben will, außer, dass wie bei anderen VDN´s weitere komplexe Aromen hinzu kommen.
Es gibt einige Winzer, die auch bewußt erst einen 10+Jahre alten Muscat in die Flaschen füllen, ich habe so was auch mindestens noch von Jean Gardiès liegen (1993 oder 1995 oder gar beides).
Auch in anderen Muscat- Appellationen finden wir das, mir hatte mit David "Steinmeister" letztens erst ein 2002er Muscat de Beaume de Venise aus 2002 richtig gut Spaß gemacht.
Wie ein wirklich im Keller vergessener Muscat schmeckt, kann erfahren, wer einmal im Leben die Chance hat, bei Coume du Roy im Keller bis in das Raritätenkabinett mitgenommen zu werden. Ich bekam neben einem 1880er Maury auch einen Muscat ins Glas, der fast wie Olivenöl in der Konsistenz war - auf dem Fass stand kein Jahrgang, aber er muss älter als 1911 gewesen sein, denn alle jüngeren Fässer waren mit Jahrgangsangaben versehen laut Aussage des Winzers.
Ich hatte jetzt auch mal wieder Bock auf einen VDN - das Wetter zwingt es Einem ja fast auf!
Immer noch grandios und unergründlich komplex ist der bernsteinfarbene
Château Mossé; Ambré; Rivesaltes; 1990.
Auf jeden Fall noch immer große 96/100 Th.
Es ist noch was in der Flasche, vielleicht lasse ich mich ja noch zu einer VKN hinreißen.