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Jahrgangsbewertungen und Bezugsquellen

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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fumar

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Jahrgangsbewertungen und Bezugsquellen

BeitragMi 29. Jan 2014, 11:17

Hallo zusammen,

ich interessiere mich (derzeit ;) ) ausschließlich für weiße Burgunder, tue mich aber schwer realistische Jahrgangsbwertungen und Bezugsquellen zu finden. Eine klassische Subskription scheint es häufig nicht zu geben.

Coche-Dury Chardonnay 2009 und Comtes Lafon 1er Cru Charmes 2007 fand ich super Weine. Ok nicht gerade Geheimtipps, aber so ist es halt.
Beziehen lassen sich diese Weine ja praktisch kaum. Habt Ihr Empfehlungen oder Tipps? Gerne auch Alternativen.
Es sollen keine Alltagsweine für 15€ sein, aber auch nicht 1500€ pro Flasche kosten.

Danke

Gruß

fumar
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octopussy

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Re: Jahrgangsbewertungen und Bezugsquellen

BeitragMi 29. Jan 2014, 11:59

Hallo fumar,

herzlich willkommen im Forum. Mit Lafon und Coche einzusteigen, ist natürlich nicht schlecht ;). Bezugsquellen für Coche Dury findest du über wine-searcher, aber eben nur mit "Marktpreisen" (heißt: abartig hoch). Für Lafon sind G. Wahnschaffe (www.grandsvins.de) und Kierdorf (www.kierdorfwein.de) gute und verlässliche Adressen (aber auch hochpreisig).

Ich persönlich mag sehr die Meursaults von Henri Boillot und die Puligny-Montrachets von Bachelet-Monnot. Beide kriegst du hier: www.burgunder-suesswein.de. Auch sehr gut sind die Chassagnes, Meursaults und Pulignys von Pierre-Yves Colin-Morey, erhältlich hier: www.weine-wuttke.de

Das beste Preis-Genuss-Verhältnis für weiße Burgunder ist m.E. derzeit in Chablis zu finden: Dauvissat, William Fèvre, Christian Moreau, Louis Michel, Servin oder La Chablisienne (die Genossenschaft) sind verlässliche Adressen, Raveneau natürlich auch, aber schwer zu finden.

An Jahrgängen haben mir zuletzt 2008 und 2010 am besten gefallen, schlank, rassig, mit Säurenerv. 2009, 2007 und 2006 sind etwas üppiger. 2011 fand ich bislang ein bisschen lahm, da fehlt mir irgendwie der Pep. 2005 ist auch sehr üppig und leider wohl sehr prem-ox anfällig. 2004 gefiel mir zuletzt überwiegend gut, ist aber recht schlank. Von 2003 bloß die Finger weg.
Beste Grüße, Stephan
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fumar

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Re: Jahrgangsbewertungen und Bezugsquellen

BeitragMi 29. Jan 2014, 12:07

Super, Danke.
Das sind ja schonmal einige Infos. Werde mich mal durchwühlen.

Gruß

fumar
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olifant

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Re: Jahrgangsbewertungen und Bezugsquellen

BeitragMi 29. Jan 2014, 12:14

Vielleicht ist hier auch noch was interessantes dabei http://www.noblewine.de
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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sorgenbrecher

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Re: Jahrgangsbewertungen und Bezugsquellen

BeitragMi 29. Jan 2014, 12:58

herzlich willkommen und herzlichen glückwunsch, dass du mit den weißen burgundern gleich bei den beeindruckendsten weißweinen der welt gelandet bist ! ;)

stephan hat bereits viele gute informationen gegeben, grundsätzlich empfehle ich für einen etwas vertiefenden einstieg in das thema, vor allem die beschreibung der unterschiedlichen terroirs, das exzellente standardwerk "inside burgundy" von jasper morris. es gibt eine exzellente ibook-version für das ipad (http://www.bbr.com/shopping/ebook-inside-burgundy) und vor allem seinen "annual report" (http://www.bbr.com/shopping/ebook-annua ... e-burgundy) mit sehr ausführlichen jahrgangsbeschreibungen und -beurteilungen kann ich nur empfehlen.

zu den produzenten hat auch stephan bereits einige benannt, die verlässlich gute qualitäten liefern, ich würde noch ergänzen:

meursault: comtes lafon & coche-dury (hattest du ja schon), roulot, mikulski, jobard, michel bouzereau
puligny: louis carillon (ab 2010 jacques carillon), dom. leflaive!, ramonet, sauzet
chassagne: fontaine-gagnard, marc morey (besonders: en virondot), chateau de la maltroye

es müssen hier nicht immer die 1er cru's zum einstieg sein, lieber ein paar verschiedene village- jahrgänge von verschiedenen erzeugern, dann bekommt man bereits einen guten überblick.

für mich sind aus den aktuellen jahrgängen bei den weißen burgundern 2007, 2008 und 2010 sehr gelungen, 2007 ist für mich (vor allem in chablis) einer der besten jahrgänge überhaupt. auch aus 2004, 2005 und 2006 hatte ich durchaus schon gute weine im glas, hier ist die variation jedoch größer und auch die gefahr von vorzeitiger oxidation bereits sehr hoch. 2009 ist zwar etwas fetter geraten, aber hat durchaus auch sehr schöne weine hervorgebracht.
persönlich nehme ich weitgehend (es gelingt mir aber nicht immer...) von käufen gereifter flaschen aus den 80er, 90er und anfang der 2000er abstand, da die ausfallquoten aufgrund premox bereits enorm hoch sind. es sind aber gute tipps für bestellungen im restaurant, da man hier natürlich fehlerhafte flaschen reklamieren kann. wenn also aus 1990, 1993, 1996, 1997 oder 1999 eine schöne flasche zu annehmbarem preis auf der karte steht: zuschlagen !
die 70er jahre sind eher eine dunkle periode, auch aus dem vermeintlichem top-jahr 1978 habe ich noch keinen guten weißen im glas gehabt. die 60er jahre waren ziemlich katastrophal, nur 1964, 1967 und mit abstrichen 1966 waren gut, aber es wird eher schwierig hier bei den weißen noch etwas trinkbares zu finden.
anders in den 50ern, wo mit 1959 einer der größten jahrgänge ever heraussticht, ich hatte noch keinen wirklich schlechten burgunder aus 59 und teilweise absolut atemberaubende, großartige weine. wenn du irgendwo einen 59er meursault siehst und der zustand der flasche ok ist: kaufen !
zu den jahrzehnten zuvor ist meine trinkerfahrung zu überschaubar, allerdings hatte ich kürzlich einen derart überragenden 1937er meursault im glas, dass dies einfach nur ein großes jahr gewesen sein kann....aber natürlich sind alle flaschen in diesem alter risikobehaftet.
Gruß, Marko.
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fumar

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Re: Jahrgangsbewertungen und Bezugsquellen

BeitragMi 29. Jan 2014, 13:56

Danke.

Den virondot 2008 von Morey hatte ich vor zwei Wochen. Mit dem hatte ich aber irgendwie Schwierigkeiten. Sehr unrund, viel säure und etwas alkoholisch.
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sorgenbrecher

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Re: Jahrgangsbewertungen und Bezugsquellen

BeitragMi 29. Jan 2014, 14:00

2008 auch bei den weißen im moment lieber ganz hinten im keller verstauen und warten....
Gruß, Marko.
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fumar

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Re: Jahrgangsbewertungen und Bezugsquellen

BeitragMi 29. Jan 2014, 14:01

Hatte nur eine Flasche ;)
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bordeauxlover

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Re: Jahrgangsbewertungen und Bezugsquellen

BeitragFr 31. Jan 2014, 21:30

Hallo fumar,

auch von mir ein herzliches Willkommen!

Ich bin vielleicht in einer etwas vergleichbaren Situation. Zwar verfüge ich schon über 20 Jahre intensive Weintrinkerfahrung, bis letztes Jahr aber stark rotweinbetont und bordeauxfixiert. Mit Weißweinen befasse ich mich erst (wieder) intensiver seit 2013 und mit weißen Burgundern überhaupt erstmals seit letztem Jahr. Mein besonderes "Erweckungserlebnis" war da auch letzten Sommer in einem Spitzenrestaurant ein Coche Dury Meursault 2010, der gar nicht auf der Karte war, den mir der Sommelier aber als "Trost" für den ausverkauften Bourgogne blanc anbot, der auf der Karte stand. Das war für mich Anlass, mich in weiße Burgunder "einzutrinken".

Hier meine ersten Erfahrungen der letzten Monate: Der Sommelier empfahl mir als Alternative zu Coche Dury Guy Roulot. Nicht ganz so schwierig zu beschaffen wie Coche Dury, aber auch nicht ganz einfach, gehobene Preisklasse. Habe mir mal eine Probeflasche 2011er Bourgogne blanc (knapp 30 €) besorgt, aber noch nicht probiert. Von den einfachen Bourgogne blancs gefiel mir schon sehr-gut Bouzereau 2011, noch deutlich besser aber Carillon 2010 (beide etwas über 15 €), weiß aber nicht, ob es am Winzer oder am Jahrgang lag, oder der 2011er einfach noch Zeit braucht. Carillon fand ich schon sehr-gut mit seinem Puligny Montrachet 2009, spürbar besser und richtig klasse aber mit dem 2010er. Ganz wunderbar fand ich den Puligny Montrachet 2007 von Anne Leflaive, leider nirgendwo mehr aufzutreiben. Ich habe mir zwischenzeitlich aber mal eine Flasche 2005er besorgt und einen 2004er der 1er Cru-Lage Clavoillon. Auf einen Test warten noch in meinem Keller von Comtes Lafon der Meursault Villages und der Meursault Clos de la Barre, beide aus 2009. Von Comtes Lafon gibt es übrigens Verschiedenes im Kölner Weinkeller. Ebenfalls noch auf einen Test wartet ein 2010er Meursault von Colin-Morey.

Meine Anregungen habe ich mir hauptsächlich geholt durch intensive Lektüre der verschiedenen Burgund-threads hier im Forum, ein bißchen Captain Cork-Recherche und ein bißchen einschlägige Weinhändlerhomepage-Lektüre. Bis jetzt bereitet mir der Ausflug in das "weiße Burgund" jedenfalls viel Spaß, erweitert meinen Weinhorizont und wird bestimmt noch ausgeweitet.

Viel Spaß bei der Entdeckungsreise!
Armin

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