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Cote de Beaune

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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argentum

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Re: Cote de Beaune

BeitragFr 19. Aug 2011, 09:52

ok, vielleicht suboptimal einen cote de nuits als Vergleich beizuziehen... Aber ich denke man versteht, was ich zu sagen versuche?
Gruss
Philipp

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octopussy

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Re: Cote de Beaune

BeitragFr 19. Aug 2011, 10:02

argentum hat geschrieben:ok, vielleicht suboptimal einen cote de nuits als Vergleich beizuziehen... Aber ich denke man versteht, was ich zu sagen versuche?

Na klar. Ich sehe das letztlich genauso wie du. Bei Jahrgängen wie 2005 hat man vielleicht etwas mehr Glück auf breiter Front. Und es gibt Jahrgänge wie z.B. 2003 für Chardonnay, bei denen man aus meiner bescheidenen Sicht ganz großes Glück haben muss, um nicht enttäuscht zu werden (ein paar in den letzten zwei Jahren getrunkene 2003 Pulignys und Meursaults waren schon nahe am Exitus). Ansonsten kommt es - wie du sagst - v.a. auf den Winzer, seine Arbeit und Unterschiede in einzelnen Lagen an. Jahrgänge wie 2004, 2008 und auch 2007 (für Pinot Noir) bieten jedenfalls zum einen noch eine gute Auswahl, da sich nicht alle drauf stürzen, und zudem das Potenzial, ein paar Euro günstiger rauszukommen.
Beste Grüße, Stephan
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argentum

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Re: Cote de Beaune

BeitragFr 19. Aug 2011, 10:05

Naja, ich muss sagen, dass mir die Chardonnays in 2007 und 2008 sehr Freude bereitet haben, als ich zuletzt Burgunder probiert habe... 2008 finde ich bei den Roten grösser als manch einer denkt und ja, wie du selbst angedeutet hast, vielleicht sogar einen Zacken besser wie 2009 in die breite Front geschaut ohne mein Argument der einzelnen Winzer einzubeziehen... Da es auch Produzenten gibt, die in angeblich schwachen Jahren ordentliche Qualität auf die Flasche ziehen. Kanns kaum erwarten, bis ich meinen nächsten Trip in diese tolle Gegend unternehme *träum*
Gruss
Philipp

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octopussy

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Re: Cote de Beaune

BeitragMi 7. Sep 2011, 17:59

Gestern hatte ich Glück. Mit sage und schreibe nur einem Monat Vorlauf hatte ich eine Reservierung für die Weinkulturbar in Dresden bekommen, allerdings nur draußen. Nachdem es den ganzen Montag ohne Unterlass geschüttet hatte, war es ausgerechnet gestern abend noch richtig schön lauschig draußen. Die Weinkulturbar (http://www.weinklang.com) sollte bei jedem, der sich auch nur annähernd für Wein interessiert, bei einem Dresden-Besuch auf dem Zettel stehen. Das mit dem langen Reservierungsvorlauf ist natürlich etwas mühsam.

Offenbar kauft Silvio Nitzsche bei Kierdorf Wein in Reichshof ein. Der Besuch gestern stand im Zeichen des Burgunds. Los ging es mit einem Glas Crémant de Bourgogne Blanc Brut von Francois Mikulski. Mikulski ist ein relativer Newcomer, hat sich aber recht schnell einen Namen gemacht für moderat moderne Chardonnays und auch Aligoté von über 100 Jahre alten Reben. Seinen Crémant hatte ich das erste Mal und war wirklich sehr begeistert, gerade von dem ersten Eindruck, der doch ziemlich wild war. Die Zähmung im Glas machte ihn eleganter, die ganz große Spannung ging allerdings dadurch etwas verloren.

Bild

Als nächsten Wein hatten wir einen 2006 Puligny Montrachet von der Domaine Darnat. Der brauchte ein großes Glas und gut Temperatur, um so richtig seine Karten auszuspielen. Opulenz in der Nase trifft hier auf eine wunderbare Eleganz und Leichtigkeit am Gaumen. Das Holz merkt man ein kleines bisschen, in zwei oder drei Jahren dürfte sich der Holzton aber noch mehr verflüchtigen.

Bild

Schließlich hatten wir noch ein Glas 2000 Chorey-les-Beaune von Francois Maldant, der für mich sehr typisch den etwas rustikaleren Charakter der Côte de Beaune Pinot Noirs wiederspiegelt. Diese Kombination aus traubentypischer Eleganz und Finesse mit einer leicht bäuerlichen Note finde ich immer wieder ungemein attraktiv. Bei einem Preis von knapp über 10 Euro (bei Kierdorf Wein) kann man hier eigentlich nichts falsch machen.

Bild

Es war ein wunderbarer Abend. Beim Spazieren durch den Laden und Durchblättern des über 1.000 Positionen umfassenden Weinbuchs in der Weinkulturbar kommen einem fast die Tränen, so viel spannende Weine finden sich dort (zu übrigens überwiegend sehr fairen Preisen). Vor allem sind - auch auf der glasweisen Karte, die laufend wechselt - immer wieder spannende Neuentdeckungen drauf. Man merkt Silvio Nitzsche an, dass er mit höchster Begeisterung die Weinwelt durchforstet und querbeet nicht nur die ganz großen Tropfen heraussucht, sondern auch die Kleinode. Die nächste Reservierung habe ich gleich vorgemerkt.
Beste Grüße, Stephan
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Ostbelgier

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Re: Cote de Beaune

BeitragMi 7. Sep 2011, 20:30

Hallo Stephan,

der Aligote von Mikulski war von Anfang an ein Knüller. DEr Wein hält sich ein paar Jahre und hat für einen Aligote eine enorme Tiefe. Richtig knochentrocken ein herrlicher Begleiter von Meeresfrüchten.
Und Deine Maldant-Eindrücke kann ich auch nur bestätigen, hier wird altmodisch-bäuerliche Machart mit einem Schuss Eleganz und großer Haltbarkeit gemischt, kann man fast blind kaufen.

Viele Grüße

Markus
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Frankie Wilberforce

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Re: Cote de Beaune

BeitragSo 18. Sep 2011, 22:58

Savigny les Beaune, 1er Cru, 2006, Clos des Guettes Domaine Gros
Farbe: mittleres purpurnes Rot :|
Bukett: Schattenmorellen, schwarzer Johannisbeere, Himbeeren bis hin zu Erdbeeren :!: und Waldboden :D
Gaumen: Der mittlere Körper ist gut strukturiert, tanninig, leicht sauer und zeigt sehr viel terroir charakteristik, ohne dabei ruppig und harsch sondern elegant und filigran mit einen Hauch von Finesse zu wirken. :mrgreen:
Abgang: Könnte länger sein, viel Tannine, rote und scharze Beeren.
Fazit:91 FW Punkte, ich glaube nicht, daß er sich noch verbessern könnte über die kommenden Jahre.
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
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ChezMatze

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Re: Cote de Beaune

BeitragDo 29. Sep 2011, 14:31

Im Burgund war ich leider nur auf der Durchreise für einen guten Tag. Trotzdem wollte ich natürlich unbedingt ein Weingut besuchen. Weil ich mich vorher nirgends angekündigt hatte und die Rottraubenlese in vollem Gange war, wollte ich keinen der kleinen Winzer behelligen. Ich bin deshalb nach Beaune zu Bouchard Père & Fils gefahren. Das Haus interessierte mich deshalb besonders, weil der Guide Vert die 2009er ziemlich enttäuschend fand, Bettane & Desseauve dagegen großartig.

Jetzt habe ich natürlich keine Jahrgangsquerverkostung machen können, zumal die großen 2009er noch gar nicht im Handel sind. Aber was ich festgestellt habe, bestätigt eigentlich das, was ich mir schon bei früheren Bouchard-Weinen dachte (ich kenne allerdings nur die Weine ab 2005): Das Haus hat einen ganz bestimmten Stil, den es eisern durchhält: fein, elegant, eher schlank. Am besten hatte mir dabei der Volnay 1er Cru "Clos des Chênes" von 2007 gefallen, ein ungemein geschliffener Roter aus einem als ziemlich mager geltenden Jahrgang.

Ohne da jetzt ein verallgemeinerndes Urteil abgeben zu können, erschien es mir, dass bei Bouchard der Stil des Hauses ganz eindeutig stärker durchkommt als der Jahrgang. Aus 2009 würde ich insgesamt wahrscheinlich eher Rot als Weiß nehmen und eher (nominell) kleinere Weine. Die Weißen aus 2008 hatten mir sehr gut gefallen von ihrer Stilistik her, sind momentan allerdings ziemlich verschlossen.

Die ganze Verkostung könnt Ihr hier lesen: http://chezmatze.wordpress.com/2011/09/ ... in-beaune/

Habt Ihr eigentlich Erfahrungen mit älteren Weinen von Bouchard P & F (also nicht Bouchard Aîné)? Die Weine sollen ja angeblich früher nicht so toll gewesen sein. Ich habe mir allerdings vor Ort trotzdem noch einen 1998er Beaune Teurons mitgenommen. Vor allem, weil ich mir damit über ein Jahrzehnt Lagerzeit gespart habe ;)
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thvins

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Re: Cote de Beaune

BeitragDo 29. Sep 2011, 16:36

Hallo Matze,

in den 90ern fand ich die Weine eher maximal korrekt, also nicht enttäuschend, aber auch nicht berauschend, deswegen habe ich nach einmaligem Kauf diverser Weine in meiner Anfangszeit nicht mehr nachgelegt. Es liegt einzig noch ein 1993er Greves L´ Enfant Jesus rum... - aber was soll ich da erwarten?
Beste Grüße

Torsten

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Volker

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Re: Cote de Beaune

BeitragDo 29. Sep 2011, 21:30

octopussy hat geschrieben:Nachdem ich einen 2005 Bourgogne Pinot Noir von Pascal Marchand als untrinkbar wegkippen musste ...

Noch ein Wort zu dem 2005 Bourgogne Pinot Noir von Pascal Marchand. Wenn man sich die Bewertungen bei Cellartracker mal anschaut, so muss hier eine ganze Abfüllung in die Hose gegangen sein. Meine erste Flasche davon war gerade so eben trinkbar, man musste nur eine halbe Stunde warten, bis die Kohlensäure verflogen war. Die heute geöffnete Flasche hatte allerdings so viel Kohlensäure, die auch nicht wegging, dass er nicht trinkbar war. Hinzu kamen noch deutliche Zeichen von Überextraktion, unreife Tannine und überhaupt keine Rebsortentypizität. Wenn man bedenkt, dass Pascal Marchand mal Kellermeister bei Comte Armand und bei der Domaine de la Vougeraie war, ist es aus meiner Sicht schon bedenklich, wenn eine ganze Charge eines so verhunzten Weins in den Verkauf gelangt.



bei mir gab es die letzten 2 Tage auch den 2005'er Pinot Noir von Pascal Marchand im Glas. Zuerst wanderte der Wein in den Dekanter, da eine vorherige Flasche, bei der ich keinen Dekanter zur Hand hatte, doch ziemlich vernagelt war.

Kohlensäure hatte mein Wein keine und das ist auch gut so. Die Maischestandzeit dürfte schon aufgrund der doch eher dunklen Farbe länger ausgefallen sein aber von Überextraktion würde ich zumindest in diesem Fall noch nicht reden auch wenn es langsam an die Grenze geht.

Die Luft hat dem Wein merklich gut getan.
In der Nase dunkle Beeren die aber ein wenig vom Holz und Tabaknoten überdeckt werden. Am Gaumen dann schwarze Johannisbeere, Erdbeere, erdige Noten und wieder Holz.
Im Abgang dann eine leichtes Bitterle durch die Tannine.

Als klassischen Pinot Noir würde ich den Wein nicht bezeichnen, dafür war er zu tannin betont/ zu "dunkel".

Nicht ganz einfach zu trinken und sicher auch kein großer Wein aber zumindest in der Verfassung mal ganz interessant. Für den regülären Preis würde ich den Wein als kleine Entäuschung einstufen, da er aus einer Abverkaufsaktion kam, war es o.k.

Volker

p.s.

der 2006'er des gleichen Weines hat mir vor einiger Zeit deutlich besser gefallen und war stilistisch auch ganz anders ausgerichtet. Schlanker, eleganter, weniger Tannin, viel "heller"
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octopussy

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Re: Cote de Beaune

BeitragDo 29. Sep 2011, 22:09

Hallo Volker,

da hattest du mehr Glück als ich. Wie schon geschrieben vermute ich, dass bei einer Füllung (anscheinend aber nicht bei allen Füllungen) etwas schief gelaufen sein muss. So findet man z.B. bei Cellartracker die folgenden Aussagen:

Needs 30 min to clear the carbon.

all the bottles seemed to have some sort of leak. the first had a completely soaked spongy cork and the wine was BAD!

I was worried because there was some green powdery mold on the outside of the cork and a little bit of staining up the sides of the cork almost to the top, but it doesn't taste spoiled.

No rating suspect spoiled or partially so

Meine erste Flasche des Weins (die gut trinkbar war) hatte auch einen erschreckend großen Schwund. Einen durchweichten, leicht angeschimmelten Korken hatte ich bei beiden Flaschen, genauso wie die Kohlensäure.

Aber angesichts deiner positiven Anmerkung zum 2006er sieht es doch nach einem Einzelfall aus.
Beste Grüße, Stephan
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