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Burgund 2012

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burgundyfan

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Re: Burgund 2012

BeitragMo 4. Nov 2013, 23:17

Hallo zusammen war letzte Woche Dienstags im Burgund.
Am Morgen besuchten wir A. Morot in Beaune um die Bestellten 2011 abzuholen.
Die Preise on Primeur 2011 ab Hof ohne TVA waren Les Aigrots 16.72€, Les Bressandes 19.65€ und Les Teurons 19.65€.
Wir stiegen in den Keller um die 2012 ab Fass zu probieren.
Ich hatte eigentlich vor nur 12 Flaschen on Primeur zu kaufen, aber nach dem wir die ersten Muster probierten geriet mein Plan ins Stocken. Leider war der Teurons noch leicht Malokziert.
Alle anderen 1er Cru waren extrem fruchtig und exzellent.
Ich kaufte Les Greves 23.33€, Les Bressandes 23.33€ und Les Aigrots 20.83€.
Geoffrey erzählte uns, dass er am fraglichen Tag als der Hagel kam mit seinem Oenologen in Greves war. Als das Gewitter
sich über Savigny-les-Beaune zusammenbraute glaubten sie noch, dass es wie meistens von Savigny nach Chorey runter gehen würde. Aber es kam ganz anders und das Gewitter raste über Beaune, Pommard, Volnay und stoppte erst als die Chardonnay-Reben kamen.
Er hat zum Beispiel von gewissen 1er cru nur 1 Barrel wo er sonst 4-5 hat.
Das Mittagessen genossen wir in Flagey bei Simon. Super 3 Gang Menue für 18€.
Weiter gehts nach Morey zu Serveau.
Leider ist Jean-Louis sehr krank und verkauft das Meiste an seinen Bruder Alain(Bichot) oder über das Caveau in Morey.
Wir probierten seine 2009 und einen Gevry EVOCELLES 2010.
Der 2010 Evocelles hat unglaubliche Noten von Pfefferminze. Habe 12 Flaschen reserviert, weil ich noch eine Reservation von 2009 hatte.
Seine 2009 sind excellent und werden sicher in 10-20 Jahren vollen Genuss bringen
Dann gings weiter nach Pommard zu Cyrot. Feine Weine in 2011. Hat 2012 auch nur eine kleine Menge zwischen 30%- 40%.
Um 16.45 Uhr waren wir bei Thomas Morey in Chassagne.
Hier gabs weisse 2012 welche wahrscheinlich die Besten waren die wir je probiert hatten.(Bin seit 1990 Kunde bei Morey zuerst bei seinem Vater Bernard und nun bei Thomas)
Hat auch nicht zuviele 2012, weil wir von seinem Puligny 1er cru nur 1 Flasche kriegten(normal unlimitiert).
Normalerweise hat er auch Saint-Aubin 1er cru Les Puits aber dieser fehlt dieses Jahr.
Heute habe ich die Preisliste gekriegt und die Preise bei den Weissen sind gleich wie 2011 geblieben.
Bei den Roten, die aber erst im Frühling abgefüllt werden, sind die Preise leicht gestiegen.
(Chassagne vielles vignes 2011 13.25€, 2012 13.59€, Santenay 1er cru Grand Clos Rousseau 2011 18.50, 2012 19.05)
Hatten leider keine Zeit um die Roten 2012 zu testen. Werden das im Mai/Juni nachholen.
Burgundyfan
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Créot

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Re: Burgund 2012

BeitragFr 22. Nov 2013, 00:27

Gerade die ersten beiden 2012 Burgunder in den Keller gelegt: Jacqueson Rully blanc 1er Cru Pucelles. Wollte das Weingut immer schon mal probieren und dachte ich fange die mit etwas Preisstabilem an (Habe mal geschaut: 10% Aufschlag seit 2008).
Es geht also langsam los mit dem angeblichen Minierträgehohequalitätnochhöhererpreisjahrgang ;)

Grüße
Stefan
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octopussy

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Re: Burgund 2012

BeitragSa 21. Dez 2013, 22:56

Heute kurz mein erster 2012er Burgunder: Jean-Baptiste Ponsot - 2012 Rully Bas de Vouvry, ein Villages Rully. Anhand der zwei oder drei Weine von J.B. Ponsot, die ich bislang probiert habe, scheint mir der Holzeinsatz des Gutes am Limit zu sein, aber noch nicht auf die "Dark Side" übergeschwappt. Und gegen eine leichte Holznote im Chardonnay habe ich auch nichts einzuwenden. Der Wein wird mit der Zeit immer besser und im Mund ist er die Wucht. Für einen Villages Rully für unter 15 Euro ist das schon allererste Sahne.

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Beste Grüße, Stephan
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Créot

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Re: Burgund 2012

BeitragMo 23. Dez 2013, 00:32

Hallo Stephan,

kann mich nur anschließen. Toller Wein der Rully von Ponsot. Holz habe ich jetzt nicht so extrem in Erinnerung. Aber sehr expressive Frucht, gute Balance. Ob der Wein von der Lagerung profitiert finde ich da letztlich weniger interessant: Warum sollte man einen Wein lagern, der sich jung so offenherzig präsentiert? Zum Lagern gibts genug anderes...

Gruß
Stefan
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Créot

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Re: Burgund 2012

BeitragMo 20. Jan 2014, 00:43

Langsam geht es los mit den 2012ern. Die Bewertungen von Tanzer und Meadows sind raus, Gilman glaube ich auch. Habe leider nichts abonniert, aber die Tanzernotizen gibt's ja freundlicherweise komplett im Netz. Allerdings nicht die globale Jahrgangseinschätzung.

Habe die Tanzernotizen mal etwas durchgesehen. Von den Bewertungen liegt der Jahrgang so weit ich das sehe dicht an 2009 und 2010 und über 2011 - was also schon seit Monaten durchsickert. Sehr stark habe ich Bernstein (die 1er Crus sind so gut bewertet wie noch nie) und Hudelot-Noellat gesehen. Einen Dämpfer hat Cathiard bekommen. Der Malconsorts und der Romanee St. Vivant sind recht durchschnittlich bewertet - allerdings mit explizitem Fragezeichen ("schlechte Phase"). Hoffe mal, dass das nicht so ist (der Malconsorts 2008 war einer der besten Weine, die ich bisher bei einer Arrivageverkostung probieren durfte und ist seitdem mein Eichmaß für Vosne-Romanee) und nehme es eigentlich nicht an: Schon bei den 2011ern gab es teilweise recht durchschnittliche Bewertungen, die ich zwar im Text, nicht aber in den Punkten nachvollziehen konnte.

Vielleicht mag der eine oder andere etwas berichten...

Grüße
Stefan
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argentum

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Re: Burgund 2012

BeitragMo 20. Jan 2014, 14:47

Hi Stefan

Ich kann mal aus meiner Sicht soviel dazu sagen: 2012 wird vor allem auch von den Winzern als sehr grosses Jahr eingestuft. Es gibt Winzer, die mich beim letzten Besuch wissen liessen, dass sie 2012 mit dem "magsichen" Jahr 1978 vergleichen.

Bei zwei der von dir erwähnten Winzer war ich selber auch noch im Keller (Cathiard und Bernstein). Beide waren exzellent und auf allen Stufen überaus klar und definiert in der Ausprägung der Weine. Insofern sind die Bewertungen bei Malconsorts und Rommee St Vivant für mich nicht nachvollziehbar, da ich nach deren Verkostung schlicht und ergreifend berührt war... Aber vielleicht liegst ja an der unterkühlten Art der Verloster? :mrgreen:

Generell zu 2012 kann ich nichts anderes sagen, wie das was ich zuvor schon gesät habe. Vom Fass durfte ich bisher keine Wein erprobteren die schon derart wunderschön waren... Einziges Problem mit 2012 sind die Preise, die von drei vorausgegangenen quantitativ schlechten Jahren bestimmt werden. Eine Domaine mit knapp 20-30000 Flaschen muss schauen wo sie bleibt. Oder wie es ein befreundeter Winzer sagte: "Ich muss meine Familie ernähren und für die Erbschaftssteuer meiner nächsten Generation ansparen...". Das ist die eine Sicht.

Wer dann die preisliche Entwicklung bei Bernstein sehen wird, wird ein doch eher bläuliches Wunder erleben. Ich weiss es noch nicht definitiv, aber die Preise bei Bernstein sollen derart massiv anziehen, dass gewisse Händlergruppierungen aussteigen und es wird gemunkelt, dass er sich zumindest den europäischen Markt etwas verhunzen wird. Bedenkt man, dass er in vielen Lagen die gleichen Traubenquellen hat wie Perrot Minot, geie qualitativ aber nicht derart weit auseinanderliegen, Bernstein aber weit über dessen Preisen liegt... Naja...

Hingegen Sebastian Cathiard hat signalisiert, dass die Preise beim ihm in 2012 nicht anziehen sollten. Er hat auch im Gegensatz zu den anderen keine schweren Einbussen gehabt. Zum einen hat das damit zu tun, dass er mit tiefen Erträgen operiert und die alten Reben selbst schon eine Ertragsreduktion bewirken, zum anderen ist Vorne-Romanee von den Wetterkaprilen auch verschont geblieben. Nun ja, man kanns interpretieren wie man will... 2012 wird aber in der Breite auf jeden Fall qualitativ grossartig und teuer.
Gruss
Philipp

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In vinum veritas - lassum bev amo ün
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octopussy

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Re: Burgund 2012

BeitragMo 20. Jan 2014, 15:45

Ich bin gespannt, was preislich so kommt. Wenn O. Bernstein, dessen Preise ja eh schon tierisch hoch sind, nochmal erheblich erhöht, dann sind wir ja schon bald bei Preisen in der absoluten Spitze im Burgund. Der Erzeuger hat mich (ohne dass ich die Weine jemals probiert hätte) aber eh noch nie interessiert.

Aus 2011 habe ich nur sehr wenig gekauft, 2012 schaue ich mal. Moderate Preiserhöhungen sind m.E. schon ok, nach allem war 2009 der letzte Jahrgang mit recht hohen Erträgen. Wenn die Preise hingegen kräftig angezogen werden, weil man den Graumarkt matchen will oder weil es Leute gibt, die für einen bestimmten Wein jeden Preis bezahlen, dann ist das für mich auf Dauer eh nicht der richtige Wein.

Bevor ich 2012er kaufe, fülle ich tendenziell aber lieber noch die (mittlerweile stark angeschwollenen) 2010er Vorräte noch weiter auf.

P.S.: Gerade bei den Kritikern wie Gilman, Tanzer oder Galloni, die in einer Woche so ziemlich die gesamte Côte d'Or besuchen (weil sie sich auch noch um andere Gegenden kümmern), wäre ich bei den Probennotizen extrem vorsichtig. Selbst mit extrem viel Training halte ich es für nahezu unmöglich, jeden Tag fünf, sechs oder zehn Domaines zu besuchen, alle Weine durchzuprobieren und aussagekräftige Notizen zu machen. Ich habe Gilman abonniert und lese seine allgemeinen Texte ganz gerne. Aber seine Tasting Notes täuschen m.E. Tiefgang dadurch vor, dass bei Weinen einer Domaine jeweils der gleiche lange Text mit denselben Eindrücken geringfügig abgeändert, immer wieder wiederholt wird.
Beste Grüße, Stephan
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Créot

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Re: Burgund 2012

BeitragMo 20. Jan 2014, 22:10

argentum hat geschrieben:Bei zwei der von dir erwähnten Winzer war ich selber auch noch im Keller (Cathiard und Bernstein). Beide waren exzellent und auf allen Stufen überaus klar und definiert in der Ausprägung der Weine. Insofern sind die Bewertungen bei Malconsorts und Rommee St Vivant für mich nicht nachvollziehbar, da ich nach deren Verkostung schlicht und ergreifend berührt war... Aber vielleicht liegst ja an der unterkühlten Art der Verloster? :mrgreen:


Ich muss zugegen: NEID. Bei Cathiard wäre ich auch mal gerne. Es freut mich aber sehr, dass du die Weine so gut gesehen hast. Auch wenn ich schon im letzten Jahr die Tanzerbewertung zu Cathiard nicht nachvollziehen konnte - ich habe Cathiard nur 2 mal probieren dürfen und mich beeinflussen diese Bewertungen schon - ist ja meist der einzige Anhaltspunkt bevor man die Sachen schießt.

argentum hat geschrieben:Wer dann die preisliche Entwicklung bei Bernstein sehen wird, wird ein doch eher bläuliches Wunder erleben. Ich weiss es noch nicht definitiv, aber die Preise bei Bernstein sollen derart massiv anziehen, dass gewisse Händlergruppierungen aussteigen und es wird gemunkelt, dass er sich zumindest den europäischen Markt etwas verhunzen wird. Bedenkt man, dass er in vielen Lagen die gleichen Traubenquellen hat wie Perrot Minot, geie qualitativ aber nicht derart weit auseinanderliegen, Bernstein aber weit über dessen Preisen liegt... Naja...

Hingegen Sebastian Cathiard hat signalisiert, dass die Preise beim ihm in 2012 nicht anziehen sollten. Er hat auch im Gegensatz zu den anderen keine schweren Einbussen gehabt. Zum einen hat das damit zu tun, dass er mit tiefen Erträgen operiert und die alten Reben selbst schon eine Ertragsreduktion bewirken, zum anderen ist Vorne-Romanee von den Wetterkaprilen auch verschont geblieben. Nun ja, man kanns interpretieren wie man will... 2012 wird aber in der Breite auf jeden Fall qualitativ grossartig und teuer.


Interessant, was du über Bernstein und Perrot Minot sagst. Ich dachte zwar immer, dass Perrot Minot ganz Domaine ist, aber ich finde es sind besonders diese beiden, die (zumindest in Deutschland) deutlich zu teuer angeboten werden. Zumindest scheint es mir kein anderes Spitzengut zu geben, das derart oft im Abverkauf landet und das noch weitgehend für 2009 und 2010 verfügbar ist. Vielleicht noch Dugat-Py. Das mag auch an den Vollsortimentlern liegen (bei den Burgunder-Spezialisten sind die Bernsteins ja weitgehend ausverkauft) - aber es wirft ein etwas unsympatisches Bild auf die Preisgestaltung (ich habe mich bei den Abverkauftspreisen allerdings doch ein wenig umgetan :roll: ). Dass bei nochmals deutlich höheren Preisen einige Händler aussteigen werden würde mich also nicht überraschen und ich selbst spüre schon bei den aktuellen Preisen keine große Kaufstimmung - auch wenn die Weine sehr sehr gut sind (Habe selbst nur einmal die 2011 von Bernstein probiert, die mich aber auch nicht umgehauen haben).
Was ich mich frage ist, wie weit das bei Bernstein etwa auch an den gestiegenen Preisen für das Traubenmaterial liegt. Auf der Jancis Robinson Seite wird er dahingehend zitiert, dass die Sicherung des Traubenmaterials schwerer sei als die Vermarktung der Weine (na, das lässt in Bezug auf den holprigen Verkauf in Deutschland auf deutliche Probleme schließen ...).

Sag Philipp, anscheinend warst du auch bei Barthod. Magst du etwas berichten? Würde mich interessieren.

Grüße Stefan
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Créot

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Re: Burgund 2012

BeitragMo 20. Jan 2014, 22:23

Nachtrag: Habe gerade gesehen: Bei Lobenberg stehen schon Preise für Bernstein 2012: 20-40% mehr als 2011. Der Chambertin kostet jetzt 475,- Euro. Der Cazetiers immerhin 145,-. Nicht schlecht. Scheint sich also zu bestätigen.

Grüße
Stefan
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UlliB

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Re: Burgund 2012

BeitragMo 20. Jan 2014, 22:39

Créot hat geschrieben: Der Chambertin kostet jetzt 475,- Euro.


Na bitte. Gemessen daran, was man für eine Flasche der Monopol-grand crus der DRC bezahlen muss, oder für einen grand cru der Domaine Leroy, oder auch für einen Musigny VV von de Vogüe, ist das doch ein wahres Schnäppchen. Kauft, Leute, kauft.... :twisted:

Im Ernst: das war doch vorherzusehen. Und es wird noch schlimmer kommen :x

Gruß
Ulli
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