Hallo Zusammen,
1990er Grand Cru, Bonnes Mares, Moine Hudelot.
Den Wein habe ich aus einer Restaurant Auflösung und wurde nicht gut gelagert, Füllstand gut, aber Korken 2/3 durchsaugt. Deutlich braune Färbung im Glas. Dennoch ein Genuss und eine VKN Wert:
In der Nase geröstete Haselnuss, Erdbeere, deutliche Reifenoten. Am Gaumen, sehr explosive Attacke, kraftvoll, frisch und sehr präsent. Toller Schmelz, lebendig und frisch, lang anhaftende Frucht, insgesamt langer, auch tanninintensiver Abgang.~93P
Burgund 1990
- octopussy
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Re: Burgund 1990
Hallo zusammen,
sehr schön ist der einfache 1990 Gevrey Chambertin Villages von Confuron Cotetidot. Neben DRC, Pacalet und Leroy ist die Domaine eine der wenigen, die in so gut wie jedem Jahrgang überhaupt nicht entrappen, wobei ich nicht weiß, ob das 1990 auch schon der Fall war. Der Jahrgang ist jedenfalls ein "sure shot", und das ist auch dieser ultra-klassische Gevrey, an dem die 22 Jahre Reife spurlos vorbei gegangen zu sein scheinen.
sehr schön ist der einfache 1990 Gevrey Chambertin Villages von Confuron Cotetidot. Neben DRC, Pacalet und Leroy ist die Domaine eine der wenigen, die in so gut wie jedem Jahrgang überhaupt nicht entrappen, wobei ich nicht weiß, ob das 1990 auch schon der Fall war. Der Jahrgang ist jedenfalls ein "sure shot", und das ist auch dieser ultra-klassische Gevrey, an dem die 22 Jahre Reife spurlos vorbei gegangen zu sein scheinen.
Beste Grüße, Stephan
- sorgenbrecher
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Re: Burgund 1990
aus dem restpostenverkauf bei alleswein kam gestern der clos de beze von thomas moillard ins glas.
farblich ist die flaschenreife bereits mit leicht bräunlichen reflexen und einer minimalen trübung erkennbar. in der nase sehr reife, mächtige dunkle frucht (reife brombeeren), etwas curry, aber auch eine leichte, für mich gerade noch akzeptable, nagellack-note. am gaumen massiv, auf der kraftvollen und nicht auf der eleganten seite, vollreife früchte, etwas tabak, eine noch spürbare schöne säure hält den wein beisammen und läßt ihn noch durchaus mit genuss trinken. im abgang mittellang, allerdings auch etwas eindimensional und mit noch spürbaren tanninen, die aber eher bereits etwas ermüdet denn zupackend daher kommen. nicht mehr länger liegen lasse, jetzt austrinken !
für den reduzierten preis akzeptabel, aber nicht auf grand-cru-niveau.
farblich ist die flaschenreife bereits mit leicht bräunlichen reflexen und einer minimalen trübung erkennbar. in der nase sehr reife, mächtige dunkle frucht (reife brombeeren), etwas curry, aber auch eine leichte, für mich gerade noch akzeptable, nagellack-note. am gaumen massiv, auf der kraftvollen und nicht auf der eleganten seite, vollreife früchte, etwas tabak, eine noch spürbare schöne säure hält den wein beisammen und läßt ihn noch durchaus mit genuss trinken. im abgang mittellang, allerdings auch etwas eindimensional und mit noch spürbaren tanninen, die aber eher bereits etwas ermüdet denn zupackend daher kommen. nicht mehr länger liegen lasse, jetzt austrinken !
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Gruß, Marko.
- octopussy
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Re: Burgund 1990
Oha, den habe ich auch gekauft und auf etwas mehr gehofft. Ich werde ihn noch ein bisschen liegen lassen (zwei, drei Wochen) und bin dann gespannt. Die Weine kamen übrigens äußerst flott und haben erstaunlich gute Füllstände für ihr Alter (eine Ausnahme 1995 Clos de la Roche von Raphet).sorgenbrecher hat geschrieben:aus dem restpostenverkauf bei alleswein kam gestern der clos de beze von thomas moillard ins glas.
...
für den reduzierten preis akzeptabel, aber nicht auf grand-cru-niveau.
Beste Grüße, Stephan
- octopussy
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Re: Burgund 1990
Hallo zusammen,
passend zu Sochi haben wir heute ein Boeuf Stroganoff zubereitet und dazu einen Pierre Olivier 1990 Pommard 1er Cru Rugiens getrunken. Den Wein habe ich für 15 Euro in der oben schon genannten Restpostenaktion aufgegriffen, und er hat sich als Schnäppchen erwiesen. Der ist zwar dezent gereift, aber immer noch recht stämmig und bestens beisammen, er hat mehr frische als gereifte Noten und passte ganz hervorragend zu dem Stroganoff. Hätte ich davon mehr als eine Flasche gekauft, würde ich mich nicht ärgern.
passend zu Sochi haben wir heute ein Boeuf Stroganoff zubereitet und dazu einen Pierre Olivier 1990 Pommard 1er Cru Rugiens getrunken. Den Wein habe ich für 15 Euro in der oben schon genannten Restpostenaktion aufgegriffen, und er hat sich als Schnäppchen erwiesen. Der ist zwar dezent gereift, aber immer noch recht stämmig und bestens beisammen, er hat mehr frische als gereifte Noten und passte ganz hervorragend zu dem Stroganoff. Hätte ich davon mehr als eine Flasche gekauft, würde ich mich nicht ärgern.
Beste Grüße, Stephan
- sorgenbrecher
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Re: Burgund 1990
domaine francois lamarche, la grande rue 1990
lamarche und sein la grande rue hat ja eine relativ bewegte geschichte hinter sich...zunächst hatte die domaine lange zeit kein interesse an einer klassifizierung als grand cru bzw. reichte die erforderlichen dokumente in den 1930er jahren nicht ein (vermutet wird dies aufgrund der deutlich höheren steuern) obgleich der schmale streifen des grande rue umgeben von den besten grand cru's in vosne ist, dann führte der tausch von einigen kleinen anteilen von lamarche an grand rue/gaudichots mit der domaine de la romanee conti gegen andere parzellen an gaudichots (und etwas echezeaux) letztlich zu der heutigen aufteilung, aus den parzellen gaudichots der domaine de la romanee conti wurde der grand cru la tache und aus den parzellen von lamarche letztlich in 1989 (mit finaler anerkennung in 1992) der 1.65 ha große grand-cru la grande rue.
verständlich ?
lamarche hat aus seinem grande rue lange nach allgemeiner auffassung lange zeit sehr schwankende qualitäten erzeugt und erst ab mitte der 2000er bestätigen viele verkoster dem wein durchgängig grand-cru-status, auch wenn sich aus dem fantastischem terroir dieser lage noch mehr rausholen lassen sollte, als es derzeit der fall ist.
sei es drum, der hier aufgezogene 1990er zeigte sich durchaus von einer sehr schönen seite, in der nase reif rotfruchtig, etwas frische orangenzesten, rosenblüten, erdig und mit schöner würzigkeit, unter lufteinfluss im großem glas sich permanent verändernd und mehr und mehr öffnend. der gaumen kann dann nicht mehr ganz mithalten, es zeigen sich neben einer angenehm frischen säure auch grüne noten und etwas unreife, leicht austrocknende tannine. das gibt dem wein zwar frische, aber letztlich fehlt es an tiefe, spiel und komplexität. der abgang mittellang und tanningeprägt.
durchaus ein schöner wein, der jetzt getrunken werden sollte, aber die zuvor geschilderten vorbehalte, dass lamarche aus dieser tollen lage in einem großem jahr nicht das beste rausholt, bestätigen sich hier.
[album]2472[/album]
lamarche und sein la grande rue hat ja eine relativ bewegte geschichte hinter sich...zunächst hatte die domaine lange zeit kein interesse an einer klassifizierung als grand cru bzw. reichte die erforderlichen dokumente in den 1930er jahren nicht ein (vermutet wird dies aufgrund der deutlich höheren steuern) obgleich der schmale streifen des grande rue umgeben von den besten grand cru's in vosne ist, dann führte der tausch von einigen kleinen anteilen von lamarche an grand rue/gaudichots mit der domaine de la romanee conti gegen andere parzellen an gaudichots (und etwas echezeaux) letztlich zu der heutigen aufteilung, aus den parzellen gaudichots der domaine de la romanee conti wurde der grand cru la tache und aus den parzellen von lamarche letztlich in 1989 (mit finaler anerkennung in 1992) der 1.65 ha große grand-cru la grande rue.
verständlich ?
lamarche hat aus seinem grande rue lange nach allgemeiner auffassung lange zeit sehr schwankende qualitäten erzeugt und erst ab mitte der 2000er bestätigen viele verkoster dem wein durchgängig grand-cru-status, auch wenn sich aus dem fantastischem terroir dieser lage noch mehr rausholen lassen sollte, als es derzeit der fall ist.
sei es drum, der hier aufgezogene 1990er zeigte sich durchaus von einer sehr schönen seite, in der nase reif rotfruchtig, etwas frische orangenzesten, rosenblüten, erdig und mit schöner würzigkeit, unter lufteinfluss im großem glas sich permanent verändernd und mehr und mehr öffnend. der gaumen kann dann nicht mehr ganz mithalten, es zeigen sich neben einer angenehm frischen säure auch grüne noten und etwas unreife, leicht austrocknende tannine. das gibt dem wein zwar frische, aber letztlich fehlt es an tiefe, spiel und komplexität. der abgang mittellang und tanningeprägt.
durchaus ein schöner wein, der jetzt getrunken werden sollte, aber die zuvor geschilderten vorbehalte, dass lamarche aus dieser tollen lage in einem großem jahr nicht das beste rausholt, bestätigen sich hier.
[album]2472[/album]
Gruß, Marko.
- octopussy
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Re: Burgund 1990
Hi Marko,
danke für die Notiz. Interessant finde ich, dass Lamarche schon damals, als der Wein noch ein "simpler" Vosne Romanée 1er Cru war, schon "Tete de Cuvée Monopole" auf das Etikett geschrieben hat. Ich meine, dass La Grande Rue 1991 zum Grand Cru aufgestuft wurde. Auf dem Etikett vorbereitet hat die Domaine die Aufstufung offenbar schon vorher. Sehr interessant.
danke für die Notiz. Interessant finde ich, dass Lamarche schon damals, als der Wein noch ein "simpler" Vosne Romanée 1er Cru war, schon "Tete de Cuvée Monopole" auf das Etikett geschrieben hat. Ich meine, dass La Grande Rue 1991 zum Grand Cru aufgestuft wurde. Auf dem Etikett vorbereitet hat die Domaine die Aufstufung offenbar schon vorher. Sehr interessant.
Beste Grüße, Stephan
- sorgenbrecher
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Re: Burgund 1990
ich meine, dass zwar 1989 bereits die hochstufung erfolgte, es allerdings noch widersprüche bzw. diskussionen gab und dann letztlich die finale bestätigung der entscheidung in 1992 für die jahrgänge ab 1991 erfolgt ist.
Gruß, Marko.
- octopussy
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Re: Burgund 1990
Hallo zusammen,
gute Lage und guter Jahrgang. Das ist leider keine Erfolgsformel, denn es fehlt der Baustein des Erzeugers. Das hat sich am Wochenende wieder einmal gezeigt, beim Chevillon-Chezeaux 1990 Nuits St. Georges 1er Cru Les St. Georges. Die 8 ha Domaine hat keinen eigenen Besitz im Les St. Georges, sondern pachtet ihre ca. 0,4 ha große Parzelle von einer englischen Familie. Der Wein hatte einen guten Füllstand und die Farbe wirkte auch durchaus gut gereift. In der Nase dominierten eher Sekundäraromen mit leicht getrockneten Anklängen. Im Mund war der Wein leider recht spröde, auch wenn er auch hier alles andere als schlecht gealtert wirkte. Einer am Tisch (sehr burgunderfahren) sagte, dass der Wein wahrscheinlich vor 10 Jahren auch schon so schmeckte und in 10 Jahren evtl. ebenso schmecken wird, und das klingt für mich plausibel.
gute Lage und guter Jahrgang. Das ist leider keine Erfolgsformel, denn es fehlt der Baustein des Erzeugers. Das hat sich am Wochenende wieder einmal gezeigt, beim Chevillon-Chezeaux 1990 Nuits St. Georges 1er Cru Les St. Georges. Die 8 ha Domaine hat keinen eigenen Besitz im Les St. Georges, sondern pachtet ihre ca. 0,4 ha große Parzelle von einer englischen Familie. Der Wein hatte einen guten Füllstand und die Farbe wirkte auch durchaus gut gereift. In der Nase dominierten eher Sekundäraromen mit leicht getrockneten Anklängen. Im Mund war der Wein leider recht spröde, auch wenn er auch hier alles andere als schlecht gealtert wirkte. Einer am Tisch (sehr burgunderfahren) sagte, dass der Wein wahrscheinlich vor 10 Jahren auch schon so schmeckte und in 10 Jahren evtl. ebenso schmecken wird, und das klingt für mich plausibel.
Beste Grüße, Stephan
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Re: Burgund 1990
Reife Burgunder - ein herrliches Hobby, aber auch immer ein wenig russisches Roulette. Ich hatte gestern Glück mit Simon Bize: Savigny les Beaune Premier Cru Aux Vergelesses. Das ist natürlich eine Top-Domaine in ihrem Bereich, und ich hoffe, nach dem tragischen Tod von Patrick Bize wird sie das auch bleiben. Aux Vergelesses ist einer der besseren Premier Cru hier, in Richtung Corton gewandt. Die Flasche war offenbar immer gut gelagert gewesen, ich habe sie letztes Jahr in der Bucht geschossen. Reife Farbe, jedoch ohne bräunliche Töne. Sehr feiner Duft, etwas Waldboden und Rote Bete. Tres elegante am Gaumen, wie Seide. Fazit: Auch ein Savigny kann schön altern, wenn er von einer solch guten Domaine kommt.
Viele Grüße
Markus
Viele Grüße
Markus