Burgund 2010

Für 40 Euro zum Sonderpreis (statt 62 Euro) bei Pinard erstanden. Ein toller Wein und so mit das Beste, was ich an Pinot Noir in den letzten drei/vier Jahren getrunken habe (wobei ich mir nicht allzu oft Weine in dieser Preisklasse leiste).

Hallo zusammen,

im Glas befindet sich gerade ein Knüller: Louis Jadot/Domaine Gagey: Ladoix Le Clou d' Orge 2010. Ein richtig kräftiger Chardonnay mit einem aussegewöhnlichen Aromenspektrum, in dem Anis und Butter dominieren. Die Lage ist teilweise als Premier Cru klassifiziert, der Jadot- Teil jedoch nicht, wir befinden uns im nördlichen Teil von Ladoix. Dennoch ist hier im Teil die Kraft eines Corton vorzufinden, verbunden mit einer gewaltigen Länge. In Beaune für 17 Euro gekauft, ein prachtvoller Burgunder !

Viele Grüße

Markus

Hallo zusammen,

ganz real in meinem Glas befindet sich Francois Gerbet: Vosne Romanee 2010, ein hübscher Village-Wein aus meinem Lieblingsdorf an der Cote de Nuits. Nicht zu tiefe Farbe, hier dominiert die Sauerkirsche. Sehr elegante Tannine, allerdings nicht besonders tiefgründig. Vor Ort für recht wenig Geld gekauft im Mai, ich möchte den Wein als "sehr hübsch" bezeichnen, und vor allem sehr elegant.

Viele Grüße

Markus

Nachtrag zu gestern: Ich hätte diesen sehr jungen Wein dekantieren sollen, denn mit Luft wurde das Ganze doch sehr viel eleganter. Das letzte Glas war das Schönste, einfach lecker

Viele Grüße

Markus

Und noch ein schöner 2010er, diesmal von der preiswerten Sorte:
Domaine Cachat-Ocquidant: Bourgogne Rouge La Chapelle Notre-Dame 2010. Eine Domaine aus Ladoix, die hier einen sehr schönen einfachen Bourgogne vorlegt. Etwas Kirschen und Leder, gewürzig, sehr geradlinig und elegant. Grossartige Tiefe wird hier nicht erwartet und auch nicht geboten, sondern ein kleiner, aber feiner Pinot Noir mit perfekt eigebundenem Tannin und ausreichender Länge. Nicht gross, aber sehr hübsch und für 11 Euro zu haben.

Viele Grüße

Markus

Hallo Burgunder Freunde,


Pinot Noir steht auf meiner Interessensliste ziemlich weit oben (allerdigs deutlich unter Nebbiolo ), ich musste aber erst gestern wieder feststellen, dass ich die "einfachen" Pinots aus dem Burgund, die ich bisher getrunken habe, an zwei Händen abzählen kann und mir jegliche Erfahrung in diesem Segment fehlt.

Gestern gab es

Bourgogne 2010 - Huguenot

Die Farbe eher dunkler, in der Nase erst recht deutliche Vanilletöne, recht fruchtig, Kirsche und sehr präsent. Am Gaumen dann auch viel Kirsche, spürbares Tannin, ein mittlerer Körper, teilweise spitze Säure, nicht besonders vielschichtig, mit mittellangem Abgang.

Insesamt ein ordentlicher Wein, an dem es erst mal nicht viel auszusetzen gab, auch weil die Vanillenase mit etwas Luft deutlich zurückging und Platz für noch mehr Kirsche machte. Holzaromen gab es sonst sehr wenig und ich glaube, ich wäre auch nicht unbedingt auf Pinot gekommen (Farbe, Kirsche).

Was mich an dem Wein aber dann störte und den Trinkfluss enorm behinderte, war die Säure. Ich bin sicher nicht Säureempfindlich, aber das Sodbrennen begann schon beim Trinken . Die Säure war von Anfang an sehr hoch, wurde aber von Zeit zu Zeit immer intensiver.

Es gab dazu Filetsteak (ich war nicht zuhause und hatte keinen passenderen Wein zur Hand ) und selbst dazu, wurde die Flasche zu zweit getrunken nicht leer .

Kommt diese enorme Säure bei jungen Pinots häufiger so vor, liegt es am Jahrgang oder Winzer oder hatte ich einen sehr schlechten Tag ?

Kommt diese enorme Säure bei jungen Pinots häufiger so vor, liegt es am Jahrgang oder Winzer oder hatte ich einen sehr schlechten Tag ?

Hallo Klaus,

eine etwas spitze Säure kommt in säurereichen Jahrgängen auch bei gereiften Weinen vor . Die Domaine kenne ich nicht, der Jahrgang 2010 ist tendenziell säurestärker als Jahrgänge wie 2009, 2006 oder 2003. Wie viele Flaschen hast du denn von dem Wein?

Hallo Stephan,

das war nur eine Einzelflasche, die ich zum probieren gekauft habe. Zum Nachkaufen hat sie mich nicht angeregt, obwohl das natürlich sinnvoll wäre, dann könnte ich wenigestens das "schlechter Tag" Kriterium klären

Wie gesagt, war der Wein ja ganz gut, aber in dem Preissegment bleibe ich bei Nebbiolo. Mit Pinot Noir bin ich ja nach meinem 2004er von vorgestern absolut im Reinen

Nuits St. Georges 1er cru "Les Procès" 2010 (David Duband) 13%Vol. Mein erster Wein von diesem Erzeuger. Dunkles, aber bis in den Kern durchscheinendes Rubinrot, eine wirklich sehr schöne Farbe. In der Nase deutlich neuholzgeprägt (für meinen Geschmack ist da definitiv zuviel Holz), aber die Qualität des Holzes ist wirklich erstklassig; dahinter dichte, satte Frucht, Schwarzkirsche; dann auch dunkle, erdige Töne. Im Gaumen fällt als erstes die jahrgangstypisch hohe Säure auf, der dichte Körper hat aber keine Schwierigkeit, es damit aufzunehmen; hier ist nicht nur Wucht, sondern auch Subtilität, bevor im langen Abgang das Holz wieder das Kommando übernimmt.

Ein dezidiert moderner Burgunder: dunkel, dicht, holzbetont - aber nicht weichgespült, sondern mit Charakter und unverwechselbarer Herkunft. Mir würde der Wein mit weniger offensivem Holzeinsatz sicher besser gefallen; möglicherweise bindet sich das aber noch ein. Ansonsten sehr schön; für "holztolerantere" Trinker ganz sicher eine Empfehlung wert.

Gruß
Ulli

Hallo Ulli,

von Duband habe ich erst einmal einen Wein getrunken, einen Village NSG aus 2007. So ganz genau kann ich mich nicht erinnern, aber bei Durchsicht meiner Notiz von damals scheine ich ihn nicht übermäßig holzbetont oder modern gefunden zu haben. Man liest irgendwie selten etwas über Duband, dabei sind die Weine ja oft gut bewertet.