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Burgund 2010

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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toff

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Re: Burgund 2010

BeitragDo 13. Mär 2014, 11:19

Hallo Olli,

im vergangenen Jahr habe ich mich in Strasbourg durch die ganze Kollektion von Michel Magnien probiert und fand sie durch die Bank sehr gut. Den Les Seuvrées habe ich dann auch gekauft, insofern freut mich Deine Notiz sehr.

Da Du ja dieses Jahr den Salon besucht hast (ich konnte leider nicht), wie fandest Du die aktuelle Kollektion von Magnien?

Grüße, Christopher
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Ollie

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Re: Burgund 2010

BeitragDo 13. Mär 2014, 23:01

Christopher,

dieses Jahr gab's in Strasbourg andere Weine als letztes Jahr. Meine sehr kurzen Kurznotizen hier im 2011er Strang. ;)

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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octopussy

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Re: Burgund 2010

BeitragFr 28. Mär 2014, 11:03

Letzte Woche haben wir drei 2010er weiße Pulignys getrunken. Vorab schicken lässt sich, dass (keine Überraschung) kaum einer von denen sich für mich schon wirklich trinkreif zeigte.

Los ging es mit dem 2010 Puligny-Montrachet Les Enseignères von Francois Carillon. Les Enseignères hat als Dorflage einen durchaus guten Ruf, liegt es doch direkt unterhalb der Grand Crus Bâtard-Montrachet und Bienvenues-Bâtard-Montrachet. Warum die Lage gleichwohl eine Dorflage ist, lässt sich aber ebenso gut schon an der Karte erkennen. Die Lage liegt unterhalb des Hangmittelstücks. Ich würde vermuten, dass die Parzellen im oberen Teil, wo sich der Hang etwas stärker neigt, die besten sind. Die Reben von Francois Carillon sind durchschnittlich 50 Jahre alt, wo sie genau im Enseignères stehen, ist mir unbekannt.

Der Wein ist aktuell noch sehr kompakt und fest, öffnete sich mit Luft am Ende der Flasche doch noch ein wenig, die Aromatik ist ultrafein. In fünf Jahren dürfte der Wein ein Traum sein.

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Danach eigentlich angedacht: 2010 Puligny-Montrachet 1er Cru Clos de la Mouchère von Henri Boillot. Selbst nach kurzem Dekantieren und kräftigem Hin- und Hergegieße aus diversen Gläsern war der aber derart schwefelig-stinkig, dass man ihn nicht trinken konnte. Also haben wir noch den Village 2010 Puligny-Montrachet von Henri Boillot dazwischengeschoben. Auch der war noch ziemlich schwefelig in der Nase, zeigte sich aber deutlich offener. Festhalten lässt sich, dass alle beide Weine auch noch ziemlich zugenagelt waren. Da ist extrem viel Materie, konzentrierte Frucht, Säure und Mineralität, nur befindet sie sich derzeit noch im gordischen Knoten. Selbst ca. einstündiges Dekantieren des Clos de la Mouchère wollte diesen Knoten nicht durchschlagen. Da hilft nur Warten.

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octopussy

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Re: Burgund 2010

BeitragFr 28. Mär 2014, 11:16

Und noch einen Roten. Blind serviert. 2010 Auxey-Duresses 1er Cru von Guy Roulot. Blind hatte ich tatsächlich auf Monthelie oder Auxey-Duresses getippt wegen der rotfruchtigen, sehr leichten Aromatik. Tatsächlich ist das ein ziemlich schöner Wein, natürlich nicht unglaublich komplex, aber total stimmig in seiner Art. Ein Rotwein, der sich wie ein Weißwein trinkt.

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UlliB

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Re: Burgund 2010

BeitragMo 7. Apr 2014, 21:24

Viel Freude hat am Wochenende folgender Wein gemacht:

Nuits St. Georges 1er cru Les Saint-Georges 2010 (Remoriquet) 13,5%Vol. Die beiden Schlüsselbegriffe hier sind Transparenz und Vielschichtigkeit. Es gibt sicher wesentlich konzentriertere 1er crus, auch aus dieser Lage, und der Wein ist kein Ausbund an Struktur, aber die Aromatik ist wirklich sehr fein, mit vielen Facetten auf der rotfruchtigen Seite, und der Wein zeigt diese ganz wunderbare Klarheit, die so vielen 2010er Burgundern eigen ist. Lässt sich schon jetzt problemlos genießen, dürfte aber dennoch etliche Jahre durchhalten. Das ist keine Granate, aber aus meiner Sicht doch ein würdiger Vertreter dieser Lage, die häufiger als ein Kandidat für eine Aufstufung zum grand cru gehandelt wird.

Gruß
Ulli
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Weinbertl

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Re: Burgund 2010

BeitragDo 1. Mai 2014, 09:24

Hallo,

gestern hatte ich von Jacques Prieur den 2010er Beaune 1er Cru "Clos de la Feguine" im Glas. Bei dieser Lage handelt es sich um eine der drei Monopol-Lagen von J. Prieur (neben Champs Pimont und Clos de Mazeray).
Ich habe den Wein 1,5 Stunden dekantiert, das war aber nicht unbedingt notwendig, evtl. war es sogar etwas kontraproduktiv, da der Wein mit der Zeit etwas an Konturen eingebüßt hat. Ich habe den Wein deshalb wieder in die Flasche zurück gefüllt und den Korken drauf getan. Nun zu meinen Eindrücken:

In der Nase strauchig und noch ein bisschen primärfruchtig, die Frucht tendiert in die rote Richtung. Man riecht das Holz, aber es ist keineswegs dominant. Ziemlich offen.
Am Gaumen intensiv und reichhaltig. Auch hier wieder neues Holz. Vom Körper her wirkt der Wein cremig und kräftig zugleich. Was ich bei Burgundern oft feststelle ist dass sie (vor allem in der Jugend) am Auftakt im Mund noch recht harmlos wirken und sich dann am hinteren Gaumen erst richtig aufbauen - das war auch hier der Fall. Die Frucht ist sehr reif und fast einen Tick süß. Adstringenz von den Tanninen nur sehr verhalten wahrnehmbar. Säure sehr reif und mir fast etwas zu tief. Am Abgang lang und nachhaltig.

Fazit: Ich zähle den Wein mal tendenziell zur modernen Burgunderfraktion. Man merkt halt den Macher hinter dem Wein, aber das soll nicht negativ gemeint sein. Man wird ihn nicht groß lagern müssen, noch 2-3 Jahre und die einzelnen Komponenten werden sich noch besser zusammenfügen, aber eigentlich ist der Wein bereits jetzt trinkreif. Mir hat er in diesem Stadium gut gefallen, nachkaufen werde ich ihn trotzdem nicht. 17-17,5 P.
Grüße
Robert
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m_arcon

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Re: Burgund 2010

BeitragMo 26. Mai 2014, 10:58

Die letzten Tage über hatte ich einen guten weißen Burgunder im Glas. Allerdings muss ich sagen, dass es in dieser Preisklasse sicherlich einiges Besseres zu finden gibt.

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Cheers
Marc
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octopussy

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Re: Burgund 2010

BeitragDi 12. Aug 2014, 15:12

Hallo zusammen,

kürzlich im Glas zwei fantastische Chardonnays aus 2010, einer aus Puligny und einer aus Chassagne.

In Deutschland gar nicht so leicht zu bekommen (ein bisschen was gibt es bei Wein & Glas in Berlin), ziemlich hochpreisig und für mich eine Premiere bzgl. des Erzeugers: Vincent Dancer - 2010 Chassagne Montrachet. Den Wein fand ich schon richtig gut, tight, spannend, dynamisch, dabei aber harmonisch. Falls jemand in Deutschland dafür eine Bezugsquelle für <35 Euro kennt, immer gerne :).

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Ebenfalls super: Paul Pernot & Fils - 2010 Puligny-Montrachet, für mich ein Bilderbuch Puligny mit wunderbaren Aromen von weißen Blüten und nicht zu herber Zitrusfrucht (hier eher in Richtung Zitronenbaisertorte :P). Davon habe ich noch eine Pulle und zwei Pullen Folatières und werde auch den Villages noch ein bisschen, aber nicht zu lange liegenlassen. Mir schien dieser 2010 Puligny-Montrachet eher auf der früh trinkbaren Seite zu sein.

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Beste Grüße, Stephan
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Weinbertl

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Re: Burgund 2010

BeitragMo 29. Sep 2014, 08:31

2010 Meursault, Jean Marc Boillot

Am WE im Restaurant genossen und deshalb keine Notizen gemacht :D

Ein wunderbarer, für mich archetypischer weißer Burgunder. In der Nase verschwenderisch ohne laut zu sein, mineralisch, leicht rauchig, schwer zu differenzieren weil alles perfekt verwoben. Am Gaumen zunächst zürückhaltend, aber an der Luft entwickelt er sich hervorragend, rollt elegant über den Gaumen, weist eine tolle Balance von dezenter Frucht und reifer Säure auf. Abgang zunächst mittelmäßig, zum Schluss dann lang. Nichts stört, nichts dominiert, einfach nur harmonisch. Hat sicherlich noch Potential aber bereits jetzt mit viel Genuß zu trinken. 17,5-18 P.
Grüße
Robert
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Weinbertl

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Re: Burgund 2010

BeitragDo 29. Jan 2015, 20:13

2010 Puligny-Montrachet, Bouchard 

etwas Aprikose, ganz dezent Holz, etwas Rauch, reife Säure, an und für sich ganz gut balanciert, aber dann doch etwas eindimensional. Braucht vielleicht noch etwas Zeit, aber ich glaube nicht an den Wein, die Anlagen scheinen nicht vorhanden zu sein. Ich habe mir ehrlich gesagt etwas mehr erwartet. 16+ P.
Grüße
Robert
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