Burgund 2008

Hallo zusammen,

im Glas zu Jambon Persille mit Kartoffelsalat: Alex Gambal Meursault Clos du Cromin 2008. Diese Village- Lage befindet sich unterhalb des bekannten Campingplatzes und ist, wie so viele, mit einer uralten Trockenmauer eingefriedet, die sich im September 14 in suboptimalem Zustand befand.
Alles andere als suboptimal der Wein: Sehr hellfarben, verwirrender, ständig wechselnder Duft, Orangenzeste, unreifer Pfirsich, feine Kräuter. Am Gaumen trotz seiner Fülle straff, stramme Säure. Wundervoll kräuteriger Nachhall, sehr elegant. Ein hervorragender Begleiter zum passenden Essen. Zukunft!

Viele Grüße

Markus

Puligny-Montrachet 1er cru Clos de la Mouchère 2008 (Henri Boillot) 13,5%Vol. Der Clos de la Mouchere ist eine Monopollage; eine Enklave innerhalb des P-M 1er cru Les Perrieres.

Pop and pour, was überhaupt keine gute Idee war. Erster Naseneindruck: völlig erschlagen von röstigem Neuholz. Erster Gaumeneindruck: verblüffend, denn ich hatte nach dem Naseneindruck einen fetten, quasi neuweltlichen Chardonnay erwartet, doch weit gefehlt: geradezu krachend fährt eine enorme Säure ein, selbst für einen Rieslingtrinker ist die am obersten Anschlag.

So bleibt das dann eine Weile: Neuholz in der Nase, Säure am Gaumen, sonst nicht viel. Aber mit zunehmender Zeit an der Luft kommen andere Komponenten dazu, Orangenschale, etwas Bergamotte, deutlich nussige Töne und steinige Mineralik. Irgendwie schafft der Wein es dann auch, sowohl die Säure als auch das Neuholz in ein stimmiges Gesamtpaket zu integrieren, und das letzte Glas war dann richtig, richtig gut.

Ich hätte den Wein eine angemessene Zeit belüften müssen - und das hätte ich wissen können, denn das ist bei weißen Burgundern generell eine gute Maßnahme. Na ja, Lehrgeld halt

Gruß
Ulli

Puligny-Montrachet 1er cru Clos de la Mouchère 2008 (Henri Boillot) 13,5%Vol.
So bleibt das dann eine Weile: Neuholz in der Nase, Säure am Gaumen, sonst nicht viel. Aber mit zunehmender Zeit an der Luft kommen andere Komponenten dazu, Orangenschale, etwas Bergamotte, deutlich nussige Töne und steinige Mineralik. Irgendwie schafft der Wein es dann auch, sowohl die Säure als auch das Neuholz in ein stimmiges Gesamtpaket zu integrieren, und das letzte Glas war dann richtig, richtig gut.

Ich hätte den Wein eine angemessene Zeit belüften müssen - und das hätte ich wissen können, denn das ist bei weißen Burgundern generell eine gute Maßnahme. Na ja, Lehrgeld halt

Hallo Ulli,

eine ähnliche Erfahrung habe ich mit dem Clos de la Mouchère auch aus anderen Jahrgängen gemacht und auch mit dem Puligny Village. Recht präsentes Holz, ziemlich viel Schwefel, unzugänglich. Bei ganz jungen Jahrgängen hilft leider auch viel Luft nicht, sondern nur warten.

Gestern Abend im Glas: Domaine Hubert Lamy, Saint-Aubin 1er Cru en Remilly 2008

Im Glas helles zitronengelb mit leicht grün anmutenden Reflexen. Eine wunderschöne Farbe, die auf einen nicht zu extrahierten Wein schliessen lässt.

In der Nase ist Mineralität spürbar und die Salinität des Kalkes lässt sich sofort erahnen. Danach folgt die Palette an Zitrusfrüchten, die viel Frische erahnen lässt.

Der Gaumen hält was die Nase verspricht und setzt sich mit viel Frische und trinkanimierender Salinität fort. Ein Wein bei dem jeder Schluck den nächsten fordert. Einfach nur wunderschön!

Liebes Forum,

bitte verzeiht, aber ich muss da nochmals etwas zum Jahrgang 2008 einbringen. Ich finde vor allem Villages und gewisse Weisse 1ers, wie auch schen deer oben erwähnte Lamywein präsentieren sich in der Zwischenzeit durchaus interessant.

Ich hatte gestern Gelegenheit wieder drei 08er im Glas zu haben, die mehr oder weniger alle wirklcih Freude bereitet haben.

Ich erlaube mir euch an dieser Stelle den Link zu hinterlegen: http://pinotphil.tumblr.com/post/126078943084/laue-sommernacht-mit-einblick-ins-2008

Hallo Philip,

ich hatte eigentlich gedacht, dass jedenfalls die roten 2008er absolut zugenagelt sind. Wir hatten aber letzte Woche einen wirklich schönen 2008 Morey St. Denis 1er Cru Faconnières von Lignier-Michelot, den der Mitbringer als aktuell sehr schön zu trinken ankündigte, was ich mir nur schwer vorstellen konnte. Tatsächlich war der Wein aber sehr schön offen, seidig im Trinkfluss, ohne harsche Tannine oder Säure. Die Frucht war noch sehr jung und unentwickelt, der Wein wird in ein paar Jahren noch mehr zu bieten haben. Der hat aber schon jetzt riesig Spaß gemacht.



Das galt auch für unseren weißen 2008er, den 2008 Puligny-Montrachet 1er Cru Clos de la Mouchère von Henri Boillot, der aber noch jünger und unentwickelter wirkte als der Morey St. Denis. Trotzdem: auch der Clos de la Mouchère war schon hervorragend zu trinken mit ganz tollem Holzeinsatz und viel Dynamik.

Ich habe vor einigen Wochen einen Aloxe-Corton aus 2008 der Dubreuil- Fontaine geöffnet.
Der Wein war sehr zugänglich, in der Primärfruchtphase, im Hintergrund dezente, feinkörnige Tannine, die Struktur geben. Der Körper war eher etwas schlank und die Säure gab dem Village-Wein die nötige "Spannung" - war aber perfekt integriert. Jung und im Trinkfenster! Kein großer Wein - aber hat wirklich Spaß gemacht! Ich hätte den Wein blind nicht als 2008er erkannt. Ansonsten habe ich bisher auch nur kleine, weiße 2008er Burgunder geöffnet, die sich meist schon gut trinken ließen.

Ich habe viel rote aber auch weiße Burgunder in diesem Jahrgang gekauft. Wenn sich auch die höherwertigen Flaschen in der Zukunft so positiv zeigen werden, hält dieser klassische Jahrgang das, was er versprochen hat! Würde mich freuen!!

Gruß Tobias

Hallo Philip,

ich hatte eigentlich gedacht, dass jedenfalls die roten 2008er absolut zugenagelt sind. Wir hatten aber letzte Woche einen wirklich schönen 2008 Morey St. Denis 1er Cru Faconnières von Lignier-Michelot, den der Mitbringer als aktuell sehr schön zu trinken ankündigte, was ich mir nur schwer vorstellen konnte. Tatsächlich war der Wein aber sehr schön offen, seidig im Trinkfluss, ohne harsche Tannine oder Säure. Die Frucht war noch sehr jung und unentwickelt, der Wein wird in ein paar Jahren noch mehr zu bieten haben. Der hat aber schon jetzt riesig Spaß gemacht.



Das galt auch für unseren weißen 2008er, den 2008 Puligny-Montrachet 1er Cru Clos de la Mouchère von Henri Boillot, der aber noch jünger und unentwickelter wirkte als der Morey St. Denis. Trotzdem: auch der Clos de la Mouchère war schon hervorragend zu trinken mit ganz tollem Holzeinsatz und viel Dynamik.

Hi Stephan

Ja ich hab ja auch aus reiner Neugierde mal in dieses Jahr reingeschnuppert. Musste aber sagen, das lässt sich enorm gut an udn die Weissen scheinen mir für meinen persönlichen Geschmack sogar noch etwas bedeutender!

Aber generell finde ich dass 2008 aktuell sehr viel Spass bereitet! Da bin ich voll bei dir

Gestern Abend im Glas: Domaine Hubert Lamy, Saint-Aubin 1er Cru en Remilly 2008

Im Glas helles zitronengelb mit leicht grün anmutenden Reflexen. Eine wunderschöne Farbe, die auf einen nicht zu extrahierten Wein schliessen lässt.

In der Nase ist Mineralität spürbar und die Salinität des Kalkes lässt sich sofort erahnen. Danach folgt die Palette an Zitrusfrüchten, die viel Frische erahnen lässt.

Der Gaumen hält was die Nase verspricht und setzt sich mit viel Frische und trinkanimierender Salinität fort. Ein Wein bei dem jeder Schluck den nächsten fordert. Einfach nur wunderschön!

den Wein hatte ich die Tage auch im Glas. Die Mineralität konnte ich ebenfalls feststellen, wobei das "salzige" für mich eher weniger ausgeprägt war. Insgesamt empfand ich den Wein ziemlich reif und offen. Sehr gefallen haben mir auch due Rauch- und Nussnoten im Wein. Wir hatten den Wein in der offenen Flasche über einen ganzen Abend getrunken. Ab der Hälfte ließ die Aromenintensität etwas nach, weshalb wir den Korken wieder draufmachten. Das tat dem Wein gut. Die 2008er Säure war nach wie vor recht präsent, störte aber keineswegs die Harmonie.

Für meine Begriffe ein jetzt schön zu trinkender typischer Burgunder. Ein Ausbund an Eleganz/Finessenreichtum ist er mit Sicherheit nicht, dafür aber grundehrlich und charaktervoll. Allerdings meine ich, dass der Höhepunkt erreicht ist und der Wein innerhalb der nächsten 1-2 Jahre ausgetrunken gehört. 16,5 P.

Aber generell finde ich dass 2008 aktuell sehr viel Spass bereitet!

Aber nicht alle - einige Weine sind doch noch sehr verschlossen. So kürzlich der Pommard 1er cru Chaponnières 2008 von Nicolas Rossignol: auch nach zweistündiger Belüftung nur mit minimaler Öffnung, herb, eckig und kantig, abweisend. Tiefe ist zu erahnen - das dürfte ein schöner Wein werden, ist es aber im Moment noch nicht.

Für einen generellen Aufruf zum Zapfenziehen ist es bei den 08ern wohl noch zu früh.

Gruß
Ulli