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Burgund 2008

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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octopussy

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Re: Burgund 2008

BeitragFr 20. Jun 2014, 22:30

Hallo zusammen,

zum Frankreich-Spiel heute: 2008 Meursault Vieilles Vignes der Domaine Buisson-Charles, meine erste Flasche der Domaine. Den Wein hatte ich zusammen mit (ex post leider nur) drei Flaschen 1er Crus aus 2008 mal im Abverkauf bei Noble Wine gekauft. Ich bin ziemlich begeistert, Pop & Pour aus dem Kühlschrank war eine schlechte Entscheidung. Der Wein braucht Luft und Temperatur. Nach einer Weile ist er aber richtig aufgeblüht und zeigt dann eine schöne Meursault-Art in einem Stil, die mich an Domaines wie Mikulski oder Michel Bouzereau erinnert - durchaus offenherzig, aber nicht fett oder breit. Die 1er Crus lasse ich noch ein bisschen liegen, aber ich freue mich drauf. Der Stil gefällt mir gut.

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Beste Grüße, Stephan
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octopussy

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Re: Burgund 2008

BeitragMi 2. Jul 2014, 21:57

Hallo zusammen,

heute ist spielfrei, das heißt freie Weinauswahl :mrgreen:. Kein Grieche :mrgreen:, kein obskurer Costa-Ricaner :mrgreen: und kein Getränk aus Kolumbien :mrgreen:. Im Glas ist einer meiner absoluten Lieblingsweine und ich muss mich zurückhalten, nicht die ganze Pulle zu leeren: A&P de Villaine - 2008 Bouzeron Aligoté. Schon beim Etikett komme ich ins Schwelgen. Das ist so klassisch mit der Schreibschrift. Und dass Bouzeron mit ca. 40 ha seine eigene AOC kriegt, ist auch irgendwie (ein klassisches Jogi Löw Wort) super. In einer Vertikale des Weins in der RVF vor ca. 2 Jahren kamen gerade die alten Jahrgänge gut weg, und der 2008er zeigt auch bislang null Reifenoten, ist im Gegenteil sehr jung. Bis 2020 wird man den Wein sicher mit gutem Vergnügen trinken können. Meine letzte Flasche wird aber kaum so lange unversehrt bleiben.

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octopussy

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Re: Burgund 2008

BeitragMo 18. Aug 2014, 09:35

Hallo zusammen,

die Chardonnays aus St. Aubin sind schon lange kein Geheimtipp mehr, trotzdem haben die Preise nach meiner Wahrnehmung nicht ganz so stark angezogen wie in Puligny und Chassagne mit Ausnahme einiger weniger Erzeuger wie z.B. Hubert Lamy. Ich muss dazu sagen, dass ich selten einen St. Aubin trinke, der mich so begeistert wie ein guter Puligny. Eher schon ziehe ich St. Aubins Chassagnes vor, da mir letztere manchmal etwas zu muskulös sind, was St. Aubins selten sind. Im Übrigen gibt es in St. Aubin solche und solche Lagen. Wenn man die D 906 nach St. Aubin fährt, ist die Rebfläche viel zerstückelter als in Puligny oder Chassagne. Einige Lagen kriegen die Sonne etwas ungleichmäßiger ab als andere.

Wirklich begeistert hat mich am Wochenende zu einer Seezunge mit einer Weißwein-Buttersauce und Karotten der 2008 Saint Aubin 1er Cru La Chatenière der Domaine Henri Prudhon, der zwei Stunden in der Karaffe brauchte, um sich zu entwickeln. Dann war er strahlend expressiv, vielleicht ohne die Eleganz eines guten Puligny, aber schon in die Richtung gehend, super Holzeinsatz, Kraft und Finesse. Leider hatte ich davon nur eine Flasche.

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sorgenbrecher

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Re: Burgund 2008

BeitragMo 18. Aug 2014, 14:14

La Chateniere scheint wirklich auch eine Lage zu sein, die sehr gute Weine hervorbringt. Ich habe zwar nicht ausreichend Erfahrung mit verschiedenen Produzenten, aber bei Pierre-Yves Colin-Morey gefällt mir der Chateniere Jahr für Jahr am besten von all seinen St. Aubin.
Gruß, Marko.
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octopussy

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Re: Burgund 2008

BeitragMo 18. Aug 2014, 15:30

sorgenbrecher hat geschrieben:La Chateniere scheint wirklich auch eine Lage zu sein, die sehr gute Weine hervorbringt. Ich habe zwar nicht ausreichend Erfahrung mit verschiedenen Produzenten, aber bei Pierre-Yves Colin-Morey gefällt mir der Chateniere Jahr für Jahr am besten von all seinen St. Aubin.

Hallo Marko,

unter den Experten gilt La Chatenière nicht als eine der besten Lagen in St. Aubin. Wenn man sich die Karte anschaut, sieht man aus meiner Sicht, warum En Remilly und Murgers des Dents de Chien als die beiden besten Lagen gelten, jedenfalls auf dem Papier. Sie liegen am nächsten zur Grenze zu Puligny und Chassagne. Außer von Prudhon kenne ich aus der Lage La Chatenière nur den von Hubert Lamy (Clos de la Chatenière), den ich auch super finde. Sowohl bei Prudhon als auch bei Hubert Lamy sind die Reben im La Chatenière fast doppelt so alt wie die in den Lagen Murgers des Dents de Chien/Remilly. Das mag auch zur Qualität beitragen. Den von Pierre-Yves Colin-Morey habe ich noch nicht probiert, aber auch dort sind die Reben schon über 40 Jahre alt.
Beste Grüße, Stephan
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Weinbertl

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Re: Burgund 2008

BeitragMo 10. Nov 2014, 13:10

2008 Chassagne-Montrachet, Etienne Sauzet (Chardonnay)

Für diesen Wein war es gestern Abend definitiv noch zu früh, um geöffnet zu werden. Der Wein zeigt sich divenhaft und ziert sich gehörig. Ich musste ihm viel Luft und eine recht hohe Temperatur gönnen, um ihn ein klein wenig aus seinem Schneckenhaus zu locken. In der Nase hier und da dezent gelbe Früchte, etwas Mineralik und auch mal leichter Rauch. Am Gaumen ebenso verhalten. Deutliche jahrgangstypische Säure, die aber gut eingepflegt zu sein scheint. Mittleres Gewicht, gute Balance. Abgang wurde mit der Zeit immer länger. Punkte vergebe ich hier mal keine.

Wer den Wein im Keller hat, sollte ihn noch ein paar Jahre liegen lassen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dieser Wein in seiner vollen Reife zwar nicht übemäßig aromenreich und laut auftreten wird, dafür aber elegant und gerade zu feiner Küche perfekt sein dürfte.
Grüße
Robert
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MQuentel

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Re: Burgund 2008

BeitragDo 20. Nov 2014, 02:12

2008 Dom Morey-Coffinet Chassagne-Montrachet Cailleret Premier Cru

Heute war Sorgenbrecher in Hamburg zu Besuch und hatte zwei schöne Burgunder im Gepäck.

Die Morey Familie in Chassagne Montrachet hat viele Zweige und ich gestehe ich blicke durch die Familienbande nicht ganz durch. Völlig klar war aber das, was wir im Glas hatten, ein herrlicher Chardonnay, der mir heute am Abend - mit mehr Luft - sogar noch besser gefällt. Helles Zitronengelb. Ein ausdrucksvoller Duft in der Nase von gelben Äpfeln, Zitronat, ein Hauch Kiwi und Melisse - oben drüber ein ganz zarte Wachsnote. Am Gaumen mit klarer Frische, herrlicher Zitrusfrucht, etwas Kiwi-Frucht, Basilikum und kalkiger, etwas rauchig-salziger Mineralität. Kein Bursche von Traurigkeit, durchaus kräftig gebaut, saftig und trotzdem mit schöner Eleganz; heute Abend zeigt er hinter heraus etwas Gerbstoff und ein kleines Bitterle, mit gefällt's und seine gute Länge sowieso. Solide 91 Punkte

Wer mehr zur Domaine wissen möchte - interessant auch die Info zur Lage:

http://www.bourgogne-info.eu/html/domai ... finet.html
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Créot

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Re: Burgund 2008

BeitragDo 5. Feb 2015, 01:49

Kategorie "bezahlbar":

Gilles Bouton, Blagny 1er Cru Sous le Puits 2008

Schöne frische, vibrierende etwas raue Nase: knackige rote Frucht, etwas Johannisbrot, sehr klar, transparent. etwas Lakritze, ganz zarte Vanillenote. Am Gaumen sehr fokussiert, klar und mit dem typischen 2008er Säurenerv und einer angenehmen Kernigkeit. Allerdings genug Fleisch, guter Druck, schöne leichte Süße. Waldhimbeere, rote Johannisbeere, feine Würze. Keine herausragende Komplexität, aber mit der bezaubernden Balance eines tollen kleinen Burgunders. Bleibt gut haften. Bei Bouton scheinen mir die 2008er besonders gut gelungen. Bereits jetzt wunderbar offen, kann sicher aber noch 5 Jahre besser werden. Kostenpunkt: 14 Euro ab Kellertür.
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weingollum33

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Re: Burgund 2008

BeitragFr 6. Feb 2015, 09:06

Hallo Stefan,
kenne weder den Wein noch den Winzer. Habe selber auch bisher noch keinen einzigen roten 2008er angefasst - wobei dies auch ein Stück meiner Kaufstrategie geschuldet ist. In diesem Jahrgang habe ich vorwiegend "hochwertige/namhaftere" 1er Crus der Cote de Nuits und Cote de Beaune gekauft und die brauchen voraussichtlich deutlich mehr Zeit. Allerdings liest man auch immer wieder mal (vor allem bei cellartracker) von "höherwertigen" 2008ern, die sich überraschend gut trinken lassen. Habe ein paar Village-Weine aus 2008, von denen ich einen demnächst mal köpfen werde! Blagny scheint mir eine "Nische" der Cote de Beaune zu sein, bei der man durchaus auch charaktervolle Rote antreffen kann, oder? Mal sehen ... es bleibt weiterhin viel zu entdecken!
Gruß Tobias
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Kle

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Re: Burgund 2008

BeitragMi 11. Feb 2015, 15:50

immer diese Flaschenvarianzen… vor einigen Wochen schmeckte Cuvée L'Héritière 2008, Bourgogne A.C von Nicolas Rossignol karg und sauer.
Nun machte die nächste Flasche sofort klar, wie schön dieser Wein sein kann. Die Säure immer noch deutlich, aber fein, dieses Mal den Wein nicht aufzehrend, sondern seinen im Vergleich zum Vorgänger viel voluminöseren, festeren, aber auch elastischen Körper umspielend. Dominant zuerst Vanille-Holzgeschmack, der zum Glück allmählich verblasst. Zartbittere, dunkle Beeren und auch andere dunkle Elemente spielen eine vorherrschende Rolle. Dunkle, kühle, mineralische - könnten so Kiesel schmecken, die im Mund herumrollen? Erfrischende Leichtigkeit, kein Wein für Tiefseetaucher, aber auch kein Stück oberflächlich. Dafür bietet die Oberfläche zuviel Färbungen, zuviel Spiel und aufregende Kontraste – immer pikant säurebetont. Für mich gibt´s eigentlich nur zwei Kategorien von Wein (alle anderen könnte ich auch auf eine gigantische Briefmarkensammlung anwenden): Diejenigen, die auf den ersten Schluck glücklich machen und die, die allein von kulinarischem Interesse sind. Cuvée L'Héritière 2008 ist ein Glückswein. Wobei mir zugegeben auch der Spruch "sauer macht lustig" durch den Kopf ging.

Gruß, Kle
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
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