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Burgund 2000

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sorgenbrecher

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Re: Burgund 2000

BeitragFr 30. Dez 2011, 11:34

vor kurzem hatte ich den einfachen 2000er bourgogne rouge der domaine forey père et fils im glas, der sich erstaunlich gut präsentierte.

natürlich nicht übermäßig komplex und auch eher auf der rustikalen seite, aber ohne jeden makel ein sehr guter essensbegleiter. schöne sauerkirschfrucht, noch recht dunkles rot mit nur wenigen brauntönen, kaum reife zeigend, die tannine noch deutlich präsent und leicht austrocknend, ein bißchen feuchtes laub in der nase.
für unter € 8,- ein wein, den ich nachkaufen werde, da er sich auch in größeren runden als essenswein sehr gut machen wird.
Gruß, Marko.
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sorgenbrecher

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Re: Burgund 2000

BeitragSa 31. Dez 2011, 11:53

octopussy hat geschrieben:Während ich jüngst den 2000 Chorey-les-Beaune von Francoise Maldant sehr gut fand, gefällt mir ihr 1999 Bourgogne Pinot Noir nicht besonders gut. Seinen schmalen Preis ist er allemal wert, auch ist er jedenfalls von der Farbe und der Nase alles andere als überaltert (am Gaumen wirkt er schon etwas ausgezehrt). Die Nase fand ich aber sehr wenig attraktiv. Vielleicht lag es auch an der konkreten Flasche.

Bild


leider hatten 2 flaschen des 2000er Chorey-les-Beaune von maldant, die ich in den letzten tagen öffnete genau diese unangenehme nase, die du für den einfachen bourgogne beschreibst und waren aufgrund dieser aufdringlichkeit für mich untrinkbar. der geruch von nagellackentferner mit brandigen geruchsnoten vermischt war einfach sehr unangenehm. ich gehe entweder davon aus, dass es chargen gibt, die sich aufgrund von kellerproblemen so entwickelt haben, oder etwas mit der lagerung nicht stimmte. totalausfall !

wirklich gut hingegen präsentierten sich 2 andere maldant-weine, der 2000er aloxe-corton 1er cru les valozières und vor allem der corton-renardes grand cru aus gleichem jahr, die preislich beide am unteren ende der 1er und grand crus angesiedelt sind.

während der les valozieres seine etwas rustikale art deutlich zeigt und sich eher durch seine fruchtfülle in verbindung mit erdigen geschmacksnoten und griffigen tanninen auszeichnet, so kommt beim grand cru doch deutlich mehr eleganz und geschmeidigkeit zum tragen. zwar ist auch dieser eher primärfruchtig, aber hier kommen zu den kirschen noch himbeeren dazu und die nase ist deutlich komplexer und mit floralen noten versehen. ein sehr schöner wein, der im glas mit zunehmender belüftung immer weiter ausbaut und nach 3-4 stunden auf dem höhepunkt ist.

ps.: ich verzichte inzwischen komplett auf punktevergaben, da ich bei mehreren quervergleichen festgestellt habe, dass ich keine konsistenten feinabstufungen in punkte fassen kann.
Gruß, Marko.
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octopussy

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Re: Burgund 2000

BeitragSa 31. Dez 2011, 12:38

sorgenbrecher hat geschrieben:leider hatten 2 flaschen des 2000er Chorey-les-Beaune von maldant, die ich in den letzten tagen öffnete genau diese unangenehme nase, die du für den einfachen bourgogne beschreibst und waren aufgrund dieser aufdringlichkeit für mich untrinkbar. der geruch von nagellackentferner mit brandigen geruchsnoten vermischt war einfach sehr unangenehm. ich gehe entweder davon aus, dass es chargen gibt, die sich aufgrund von kellerproblemen so entwickelt haben, oder etwas mit der lagerung nicht stimmte. totalausfall !

Hmmm, das ist interessant. Ich hatte überlegt, von dem 2000 Chorey-les-Beaune noch ein paar Flaschen nachzubestellen, aber das lasse ich besser.

Bei dem Händler, der Mme Maldants Weine führt, kann ich dir für Pinot Noir in gutem Preis-/Genuss-Verhältnis die Weine von Gérard Seguin besonders ans Herz legen. Die haben mir aus dem Sortiment bislang durch die Bank unter Berücksichtigung ihres Preises am besten gefallen. Auch wenn Seguin hauptsächlich Gevery-Chambertin erzeugt, ist sein Chambolle Musigny Derrière le Four aus meiner Sicht sehr empfehlenswert, hat diesen ganz bestimmten Chambolle-Musigny Charme und ist dafür recht günstig. Ich bin gespannt, was du noch so probierst. Ich habe noch ein paar halbe Flaschen vor mir.
Beste Grüße, Stephan
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sorgenbrecher

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Re: Burgund 2000

BeitragSa 31. Dez 2011, 14:36

octopussy hat geschrieben: Hmmm, das ist interessant. Ich hatte überlegt, von dem 2000 Chorey-les-Beaune noch ein paar Flaschen nachzubestellen, aber das lasse ich besser.


vielleicht hast du ja mehr glück, aber ich werde nach diesen erfahrungen den wein auch nicht mehr bestellen, eher nochmal ein paar flaschen des corton-renardes, wobei es in dieser preisklasse durchaus schon wieder sehr viel interessante konkurrenz gibt....

danke für den tip mit seguin, da werde ich mich demnächst mal durchprobieren.
Gruß, Marko.
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sorgenbrecher

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Re: Burgund 2000

BeitragDi 10. Jan 2012, 23:17

sorgenbrecher hat geschrieben:
octopussy hat geschrieben:Während ich jüngst den 2000 Chorey-les-Beaune von Francoise Maldant sehr gut fand, gefällt mir ihr 1999 Bourgogne Pinot Noir nicht besonders gut. Seinen schmalen Preis ist er allemal wert, auch ist er jedenfalls von der Farbe und der Nase alles andere als überaltert (am Gaumen wirkt er schon etwas ausgezehrt). Die Nase fand ich aber sehr wenig attraktiv. Vielleicht lag es auch an der konkreten Flasche.

Bild


leider hatten 2 flaschen des 2000er Chorey-les-Beaune von maldant, die ich in den letzten tagen öffnete genau diese unangenehme nase, die du für den einfachen bourgogne beschreibst und waren aufgrund dieser aufdringlichkeit für mich untrinkbar. der geruch von nagellackentferner mit brandigen geruchsnoten vermischt war einfach sehr unangenehm. ich gehe entweder davon aus, dass es chargen gibt, die sich aufgrund von kellerproblemen so entwickelt haben, oder etwas mit der lagerung nicht stimmte. totalausfall !


hier gibt es heute etwas sehr erstaunliches nachzutragen. die beiden o.g. flaschen mit der katastrophalen nase hatte ich in eine 1,5l-pet-flasche umgefüllt, die restliche luft rausgedrückt und mit dem schraubverschluss verschlossen in den kühlschrank gestellt, um bei gelegenheit daraus vielleicht eine soße zu machen, wobei ich mir selbst da nicht sicher war, ob er dafür noch taugt.
heute also nach ca. 3 wochen nutze ich den wein, um eine soße zur ente einzukochen und konnte nicht widerstehen, nochmal einen schluck zu probieren, da der geruch nicht mehr unangenehm penetrant war. ich dachte mir, dass dies vor allem auf die kühle temperatur zurückzuführen war und hob mir dann doch noch 2 gläser auf, um den wein im laufe des abends zu beobachten. und siehe da, der fehlton ist weg, kommt auch mit zunehmender temperatur nicht wieder, der wein ist trinkbar und nicht mal schlecht. kein riese, aber mit schöner deutlicher kirschfrucht und angenehmer säurestruktur.
sehr seltsame entwicklung, da ich eigentlich der festen überzeugung war, dass der wein hinüber ist........
Gruß, Marko.
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thvins

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Re: Burgund 2000

BeitragMi 11. Jan 2012, 00:02

Hallo Marko,
sehr schönes Erlebnis. Wein kann doch immer wieder überraschen - und ich finde, manches landet zu sehr vorschnell im Ausguss - nur aus einem Moment der Frustration heraus. Bei mir, wie bei dir ist er dann wenigstens noch zum Kochen vorbestimmt, wenn es mit dem Trinkspaß nicht befriedigt - aber am Kochwein nasche ich eher selten nochmals... Wieder mal eine neue idee. ;)
Beste Grüße

Torsten

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sorgenbrecher

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Re: Burgund 2000

BeitragMi 11. Jan 2012, 21:24

ja, torsten, es gibt immer mal wieder überraschungen, aber diese hier kann ich mir wirklich nicht so richtig erklären. ich habe zwar schon erlebt, dass ein leichter aceton-geruch mit intensiver belüftung etwas besser wird, aber hier war dieser vor ein paar wochen derart penetrant, dass ich nie gedacht hätte, dass dieser fehlton jemals besser werden könnte. und gleichzeitig das ganze geschmacklich auch noch akzeptabel ist.....was sagen denn die chemiker hier ?
Gruß, Marko.
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argentum

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Re: Burgund 2000

BeitragMi 11. Jan 2012, 21:30

Ichbin zwar kein Chemiker, aber ich kann bei Burgundern auch von ähnlichen Erlebnissen berichten, die mit noch älteren Weinen zustande kamen... Da wärs ja wirklcih interessant mal die Meinung unserer geschätzten Wissenschafter zu kennen...
Gruss
Philipp

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sorgenbrecher

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Re: Burgund 2000

BeitragSa 21. Jan 2012, 16:42

sorgenbrecher hat geschrieben:vor kurzem hatte ich den einfachen 2000er bourgogne rouge der domaine forey père et fils im glas, der sich erstaunlich gut präsentierte.

natürlich nicht übermäßig komplex und auch eher auf der rustikalen seite, aber ohne jeden makel ein sehr guter essensbegleiter. schöne sauerkirschfrucht, noch recht dunkles rot mit nur wenigen brauntönen, kaum reife zeigend, die tannine noch deutlich präsent und leicht austrocknend, ein bißchen feuchtes laub in der nase.
für unter € 8,- ein wein, den ich nachkaufen werde, da er sich auch in größeren runden als essenswein sehr gut machen wird.


eine weitere flasche präsentiert sich heute noch besser als ich die letzte in erinnerung habe. ein grandioses preis-genuss-verhältnis und erneut ein beweis, dass burgund auch in den unteren preiskategorien viel spass machen kann........oder wem fällt ein 12jähriger basis-spätburgunder für unter € 8,- aus deutlschland ein, der noch richtig viel freude bereitet ? für hinweise bin ich sehr dankbar....
Gruß, Marko.
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Subadubawein

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Re: Burgund 2000

BeitragDi 7. Feb 2012, 23:55

@ sorgenbrecher, ist ja immer ein 10-Jahre-zurück-Vergleich ;) mit häufig begrenztem Nutzen dennoch kurze Ehrenrettung des deutschen Pinots - mir hatte ein Breuer Basisburgunder aus 2003 Anfang letzten Jahres noch mindestens ebenso gut wie ca. 2007 gefallen. Einkaufspreis seinerzeit wohl so 8 Euro... Auf die letzte Flasche freue ich mich noch...
Grüße Reiner
Immer ein Glas, das richtig gut schmeckt.
Dabei niemals blöde strunkelig sein.
Schön singen. Küssen! Dann wieder: Wein.
Und vom Leergut leben. Das wär perfekt.
Lebenswunsch zitiert aus: Wiglaf Droste, Nikolaus Heidelbach, Vincent Klink: Wein
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