Burgund 2007

Hallo zusammen,

habe ich eben im Glas:

Domaine Chevrot Santenay 1er Clos Rousseau 2007

Farbe: matte aber jugendliche Farbe, etwas dunkel, nur am Rand ganz leichte Verfärbungen

Nase: reife und sehr dunkle Kirschen, dunkle Erde, ein Hauch Maggi (nur ein sehr kleiner) und noch ein Hauch weniger von Gewürznelke, etwas mehr von feinem dunklen Rauch

Mund: semi-kräftig konzentriert, herbe und sehr dunkle Kirschen - nicht so ausdrucksstark wie in der Nase, etwas sehr dunkle Erde, eine größere Spur von Pepsi Cola, vielleicht wenn ich es mir genügend einbilde auch etwas Gewürznelke, ganz wenig Lakritze könnte auch vorhanden sein, ein klein wenig grobes Tannin noch vorhanden, die Säure ist wie zu erwarten war etwas zünftig - aber nicht extrem, der Abgang ist absolut befriedigend, es ist kein dünner oder unterdurchschnittlich konzentrierter Wein, sicher kein großer Wein, auch nicht der komplexeste, aber mit großen „Rabattmarken“ gekauft macht er richtig Spaß, wenn nicht … naja – anständiger Wein (+)

Die Exzentrik die das Weingut bzw. seine Weine sonst zu verströmen vermag merke ich bei diesem Wein bis jetzt nicht so – nun gut, vielleicht die Gewürznelke in Kombi mit der Pepsi. Und die Lakritze. Doch ein wenig speziell vielleicht!
Eine Santenay typische Art fällt mir eigentlich überhaupt nicht auf. Was hervorzuheben ist mag das nicht beschreibbare Mundgefühl sein, irgendwie ungewöhnlich …!?!

Besten Gruß

Chris

Gestern Abend hatte ich seit langem wieder einmal ein Burgunder im Glas und wurde nicht enttäuscht!

Hallo zusammen,

Irgendwer zufällig kürzlich mal A. Rousseau Gevry-Chambertin im Glas gehabt?
Würde mich interessieren wie der von Euch eingeschätzt wird!

Thanx!

Hallo zusammen,

Irgendwer zufällig kürzlich mal A. Rousseau Gevry-Chambertin im Glas gehabt?
Würde mich interessieren wie der von Euch eingeschätzt wird!

Thanx!

den wein hatte ich vor ca. 4 monaten im restaurant im glas, mit etwas luft durchaus bereits gut trinkbar, ich würde allerdings trotz der frühen zugänglichkeit von vielen 2007er noch etwas abwarten, optimale trinkreife würde ich eher ab 2016+ sehen. ansonsten erinnere ich mich (ohne notizen) an einen ordentlichen village. ein wein auf der eleganten seite, klassisch rotbeerige früchte, etwas erdig, eher kurz im abgang und auch nicht sonderlich komplex. eigentlich exakt das, was ich von einem guten village erwarte, wären da nicht die durch den hype um rousseau hochgeschraubten erwartungen und der durchaus ambitionierte preis.

, wären da nicht die durch den hype um rousseau hochgeschraubten erwartungen und der durchaus ambitionierte preis.

Hallo Marko,

ehrlich gesagt kann ich (bei hochgesteckten Erwartungen) keinen extrem ambitionierten Preis erkennen. Ob man den Hype nun für richtig hält oder nicht oder nur für die Spitzengewächse und auch wenn ich noch nie einen Rousseau getrunken habe : ich finde 38,- Euro für einen Village im deutschen Handel (leiderleiderleider) nicht mehr besonders ambitioniert (für 2011) - da gibt es m.E. deutlich ambitioniertere Kollegen, die deutlich weniger Historie haben.

Grüße
Stefan

stefan, für € 38,- habe ich bisher nur halbe flaschen gesehen, die eintel ist dafür meines wissens nicht zu bekommen....und für den doppelten preis ist ein village dann durchaus im oberen preissegment (btw, "extrem ambitioniert" waren nicht meine worte...).

Hallo Marko,

ich wollte dir nichts unterschieben oder in den Mund legen. Ich finde aber, dass gerade die Rousseaus viel über die Preisgestaltung bei Burgundern verraten. Es gibt Angebote für den Rousseau Gevrey Village 2011 für 38 Euro (Cazetieres 56,-, Charmes 73,- ..., ja, 0,75). Dass die allermeisten Händler mehr oder minder das doppelte verlangen steht dann wieder auf einem anderen Blatt. In einem Interview in der Revue de France hat Rousseau gesagt (oder zumindest nicht widersprochen), dass er den Chambertin für 170,- über die Kellertür reicht. Und wenn etwa der Chambertin bei vielen Händlern je nach Jahrgang zwischen 400 und 1000 Euro pendelt, dann zeigt das m.E., wieviel Luft in der Preisgestaltung ist - ich glaube nicht, dass die Schwankungen durch Ex-Domaine-Preise hervorgerufen werden, sondern dass die Differenz zwischen 400 und 1000 Euro schlicht und einfach einen Aufschlag der Händler in guten Jahren darstellt.
Sicherlich bekommt man an die Zuteilung zu diesen Preisen nur schwer ran und bei Ex-Domaine-Privatverkäufen kann man sich vielleicht für seine Enkel anstellen - aber ich finde, es rückt trotzdem die Maßstäbe zurecht, wenn man so einen Wein im Glas hat. Der Winzer will anscheinend Wein zum trinken verkaufen und kein reines Statussymbol.

Grüße
Stefan

ja stefan, das ist sehr wahr, nur in den wenigsten fällen kassieren im burgund die domaines selbst ab, meist kommen die massiven zuschläge hier über den handel, für den verträge mit winzern wie rousseau oder coche-dury natürlich gold wert sind. leider ändert das eben sehr wenig an der situation des endverbrauchers, da die wenigen angebote zu fairen preisen auf dem markt nennenswerte mengen betreffen....
meist ist es da noch am besten die weine zu erträglichen kursen in der gastronomie (vor allem im burgund selbst) zu trinken, meist liegen hier die preise unterhalb der durchschnittlichen handelspreise.

Beim Räumen im Keller gefunden und zum Mittagessen aufgemacht: Bourgogne "Cuvée de Noble Souche" 2007 12,5%Vol. (Denis Mortet). Ok, ein Top-Erzeuger, aber ein sechs Jahre alter einfacher Basis-Burgunder aus einem nun nicht unbedingt guten Jahr: kann das was sein?

Doch, es kann. Recht dunkles Kirschrot mit granatfarbenen Reflexen. In der Nase reintönige, intensive Pinot-Frucht; der Eindruck setzt sich im Gaumen fort - unerwartet dicht, wiederum reintönig, sehr klar, gute Länge. Eindeutig Burgund, die speckig-fettigen oder parfümiert-süßlichen Noten, die man bei PN aus anderen Gegenden so häufig findet, fehlen hier. Naturgemäß nicht übermäßig komplex oder tief, aber ein wirklich erstklassiger Essensbegleiter. Sehr schön, vermutlich auf den Punkt getroffen, dürfte aber auch noch zwei oder drei Jahre machen.

Gruß
Ulli

Hallo Ulli,

den 2010er gibts für knapp 30 EUR bei wineandco.de. Würdest Du bei dem Preis eine Empfehlung aussprechen können?