Mo 14. Nov 2016, 12:31
.... Zu berücksichtigen gilt hier aber, dass 2004 das absolute Un-Jahr für rote Burgunder ist. Aus dem Jahr kann man gut 70-80% aller Weine schlicht abschreiben. Eine total unregelmäßige Reifeperiode und dann (das macht viele rote Burgunder aus 2004 nahezu untrinkbar) noch eine Kontamination vieler Weine durch irgendein Sekret von Marienkäfern (wen das näher interessiert, der sollte mal "2004 Burgundy Ladybug" googeln), das einen bitteren und grünen Beigeschmack hinterlässt....
Mo 14. Nov 2016, 14:35
Bernd Schulz hat geschrieben:Wenn es sich so verhält, muss man die Weine - wenn man sie überhaupt auf den Markt bringt! - seitens der Erzeuger zu anderen Preisen anbieten. Die Praxis, nahezu untrinkbare Erzeugnisse (wobei der Clos de Ducs ja gut trinkbar war) nach dem Motto "Der blöde Konsument ist selber schuld, wenn er unseren Wein kauft" zu den im Burgund üblichen Mondkursen zu vertickern, stößt bei mir auf wenig Begeisterung.
...
Wobei es meiner Meinung nach um nichts anderes als um persönliche Geschmackspräferenzen geht: Mir ist bei den meisten burgundischen Burgundern, die in einer meinem Budget entsprechenden Preisklasse liegen, die Säure zu harsch, und die Tannine sind mir zu struppig. Andere Weinfreunde stört das nicht (es gibt ja auch durchaus ernstzunehmende Chianti-Freaks ), aber ich mag den Stil einfach nicht sonderlich. An der Ahr oder in der Pfalz komme ich pinotmäßig mit weniger Mühe und Geldeinsatz besser auf meine Kosten. Das ist meine ganz subjektive Erfahrung.
Mo 14. Nov 2016, 22:09
octopussy hat geschrieben:Und ganz allgemein gilt: Weine nicht füllen, wenn die Qualität nicht 100% den Ansprüchen genügt, ist in einer idealen Welt ein hehres Ziel...
octopussy hat geschrieben: Und selbst ich als Burgunder-Fan gestehe zu, dass die deutschen Erzeugnisse in der Preisklasse unter 20 Euro mittlerweile ziemlich klar die Nase vorn haben. In der Preisklasse darüber sieht es dann schon anders aus...
Di 15. Nov 2016, 00:31
Di 15. Nov 2016, 14:13
Bernd Schulz hat geschrieben:octopussy hat geschrieben:
Und selbst ich als Burgunder-Fan gestehe zu, dass die deutschen Erzeugnisse in der Preisklasse unter 20 Euro mittlerweile ziemlich klar die Nase vorn haben. In der Preisklasse darüber sieht es dann schon anders aus...
Dann sind wir doch sozusagen einer Meinung!
Di 15. Nov 2016, 15:01
Michl hat geschrieben:Ich weiß nicht und kann dem nicht so einfach zustimmen. Worauf basiert eure Annahme? Auf einer willkürlich zusammengestellten Auswahl von, sagen wir, 10 burgundischen vs. deutschen Pinots? Das kann mal so, mal anders ausgehen. Oder basiert die Annahme auf eurer gesamten Trinkerfahrung?
Di 15. Nov 2016, 19:54
Michl hat geschrieben:Mir liegt das jedoch häufig, auch wenn die Weine unharmonischer ausfallen. Marc Colin ist so ein Fall, für viele sind diese Weine nur dünn und karg, ich schätze sie.
weingollum33 hat geschrieben:PS: Bernd, hast du denn ein paar Tipps, was man an deutschen Spätburgundern getrunken haben sollte, um zu wissen, was für vergleichsweise wenig Geld möglich ist?
Di 15. Nov 2016, 21:00
Bernd Schulz hat geschrieben:wenn ich erst mal in der Hauptsache Säure schmecke und das Gefühl habe, dass mir jemand mit einer Feile über die Zunge raspelt, werden meine Erwartungen nicht erfüllt. Du scheinst einen anderen Anspruch als ich zu haben
Di 15. Nov 2016, 21:21
Mi 16. Nov 2016, 01:25
Michl hat geschrieben:Aber gerade die Säuretoleranz fällt ja bekanntlich sehr unterschiedlich aus...
Michl hat geschrieben:Mich wundert sehr, dass Claus Schneider hier im Forum praktisch keine Rolle spielt. Müsste ich eine Rangliste aufmachen, würde ich ihn im Basissegment ganz weit oben ansiedeln (und seine Weißen sind ebenfalls großartig).