Kann sein, daß ich dafür gleich "Haue bekomme"...
Und das, wo ich
sehr großer Freund gerade auch weißer Burgunder bin!
Also - alles
IMHO, und ich lasse mich gerne korrigieren!
Chardonnay ist keine sog.
Aromarebsorte wie z.B. Sauvignon blanc, Gewürztraminer oder Muskateller. D.h.,
Primäraromen sind weniger eigen bzw. nicht so ausgeprägt. Ich habe sogar schon mal die Auffassung gelesen, Chardonnay sei als Rebsorte eher langweilig. Im Umkehrschluss sind Chardonnays häufig von
Sekundäraromen geprägt; die Handschrift des Winzers spielt relativ eine größere Rolle. Das betrifft dann alles von Holz über Hefelager, Malo, usw. usf..
In eher zurückhaltend ausgebauten Chardonnays finden sich häufig Zitrusnoten, Quitte, seltener Apfel (weil häufig ein größerer Teil der Apfelsäure durch Malo in Milchsäure umgebaut wird), manchmal exotische Früchte. Im Alter geht das dann häufig Richtung Orangenzesten, kandierte/getrocknete Zitrusfrüchte etc..
Je größer die Rolle des Ausbaus ist, desto mehr gehen die Aromen Richtung Butter, Brioche, Toast etc.. Mit zunehmendem Alter kann das dann nussig wirken (oft Hasel~) oder Richtung Toffee gehen.
Wie jung oder alt man Chardonnay trinken kann? Generelle Aussagen sind nicht gut möglich. Einen einfachen Beaujolais blanc würde ich vmtl. oft in seinen ersten 2-4 Jahren austrinken, wenngleich einzelne Weine sicherlich wesentlich länger leben und auch davon profitieren können. Einen Corton-Charlemagne würden die meisten kaum jünger als 10 Jahre anrühren, und man darf davon ausgehen, daß er erst deutlich später seinen Zenit erreicht. (Fallstricke wie
PremOx lasse ich dabei mal außer Betracht...)
Vertraue
Deinem Gaumen! Trinke ihn jung an, schau, ob's Dir so zusagt, lass' einige Zeit verstreichen, probiere erneut... Das ist mit Einzelflaschen zugegebenermaßen etwas schwierig, daher habe ich mir schnell angewöhnt, nach dem Antesten
einer Flasche bei Gefallen mehrere hinzulegen (meist 6, manchmal nur 3 (wenn teuer) oder 12), eben um den Wein in seiner Entwicklung begleiten zu können.