Burgund 2009

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
Benutzeravatar
Mr. Tinte
Beiträge: 668
Registriert: Mi 1. Dez 2010, 09:50
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Luzern, Schweiz

Re: Burgund 2009

Beitrag von Mr. Tinte »

Wieder im Glas: Gerard Mugneret Vosne Romanee Les Suchots 2009.

Unglaublich wie sich dieser Wein innerhalb so kurzer Zeit verändert hat! Hatte ich ihn das erste Mal als wohllüstigen, reichen Pinot im Glas, war dieser gestern so klassisch, mineralisch und würzig, dass ich - wäre die Flasche nicht vor mir geöffnet worden - gedacht hätte man serviert mir etwas anderes! Gut so, denn die Zukunftsaussichten für diesen genialen Pinot sind gut, sehr gut! :D
Da gegen Ende des Abend genossen, kann ich kaum sagen, dass ich jetzt fähig wäre diesen Wein richtig einzuordnen, deshalb keine VKN! ABER: ruhen lassen und Top-Qualität! Aktuell viel Spass aber bei weitem nicht das, was in 10 Jahren+ im Glas sein wird, bei weitem nicht.....
Liebe Grüsse,

Goce
argentum
Beiträge: 431
Registriert: Di 7. Dez 2010, 12:28
Wohnort: Bern
Kontaktdaten:

Re: Burgund 2009

Beitrag von argentum »

Hei Goce

wenn du so weitermachst, erlebst du in zehn Jahren nicht mehr ;-)
Gruss
Philipp

http://www.pinotphil.tumblr.com

In vinum veritas - lassum bev amo ün
Benutzeravatar
Mr. Tinte
Beiträge: 668
Registriert: Mi 1. Dez 2010, 09:50
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Luzern, Schweiz

Re: Burgund 2009

Beitrag von Mr. Tinte »

Habe noch 4 Fl. diese bleiben jetzt mal bis 2019 zu....Hat aber trotzdem sehr viel Spass :D ...Kann es jedem nur empfehlen etwas davon zu versuchen
Liebe Grüsse,

Goce
Weinbertl
Beiträge: 420
Registriert: Mi 18. Apr 2012, 18:39
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Oberbayern

Re: Burgund 2009

Beitrag von Weinbertl »

gestern im Glas:

2009 Gevrey-Chambertin 1er Cru Petite Chapelle, Dom. Rossignol-Trapet

In der Nase ein verführerischer Duft nach roter Beete und junger roter Johannisbeere, präsentiert sich jetzt schön offen. Am Gaumen seidige Eleganz! Sehr gute Balance. Reif, dezente karamellartige Süße, lebendige Säure und feine Adstringenz. Perfekt integriertes Barrique. Sehr gute Länge.

Ein toller Burgunder, der sich jetzt schön offen präsentiert aber bestimmt noch eine gute Entwicklung vor sich hat. 17,5+
Grüße
Robert
Benutzeravatar
Mr. Tinte
Beiträge: 668
Registriert: Mi 1. Dez 2010, 09:50
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Luzern, Schweiz

Re: Burgund 2009

Beitrag von Mr. Tinte »

Gestern neben ein paar genialen CH Pinots (Der Mattmann 2005 und 2008, Les Rissieux 2008 und P 2009 von Pellegrin): Gevrey Chambertin En Croisette Vielle Vigne 2009

Wunderschöne, klare Aromatik nach roten Kirschen, Cassis und erdigen Tönen. Im Gaumen eher kompakt, schöne Säure, viel rote Frucht (ach dieser Jahrgang), auch hier ein Hauch Erdigkeit, dabei elegant. Schöner, fruchtiger Abgang. Wirkt trinkreif (der Jahrgnag, die Frucht...), ist er aber nicht, denn hier fehlt noch die Würze. Braucht sicherlich noch 2 Jahre und dann geht die Post ab. Grosser, noch viel zu junger Village/Lieu Dit! Trinken 2015-2024

Von mir 91+ GPoints
Liebe Grüsse,

Goce
Benutzeravatar
dazino
Beiträge: 457
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 12:08
Wohnort: Grossraum Winterthur, Schweiz
Kontaktdaten:

Re: Burgund 2009

Beitrag von dazino »

Hallo zusammen

Ich hatte gestern folgenden hervorragenden Burgunder im Glas:

Comtes Lafon – Volnay (Village) 2009
In der ersten Stunde sehr verschlossene Nase mit starker Säure im Gaumen. Nach einem zweistündigen Bad im Dekanter öffnete sich der Wein und bietet eine frische und blumige Nase mit einem ganzen Korb voller schwarzen und roten Beeren. Im Mund ist der Volnay fleischig und weich mit samtenen Tannin und reifen Beeren wie Pflaumen, Kirschen und Johannisbeeren. Das Barrique ist perfekt integriert und trägt seinen Teil zum harmonischen Gesamtbild bei. Der Abgang ist lang, fruchtbetont und mineralisch. Dieser Wein bietet mit reichlich Luft bereits jetzt viel Spass, darf aber auch noch lange liegen bleiben. Was für ein toller Wein. Da kann ich nur sagen, sehr gute 1er Cru Qualität zum Village-Preis!
93/100 Punkte.

Gruss
David
Weinbertl
Beiträge: 420
Registriert: Mi 18. Apr 2012, 18:39
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Oberbayern

Re: Burgund 2009

Beitrag von Weinbertl »

Hallo,

gestern hatte ich mal wieder was Rotes von der Domaine Joblot im Glas:

2009 Givry 1er Cru "Clos Marole", Dom. Joblot

Auge: ziemlich dunkles Rot, keine Reifeanzeichen
Nase: Spendable wilde kräuterige Nase, strenges Aromenbündel von allerlei roter und schwarzer Strauchfrucht, sonnengetrocknetes Sträuchergestrüp, etwas Neuholz.
Gaumen: Ein kräftiger Bursche: urwüchsig, straffe Struktur, zu Beginn strenges Säureskorsett, danach Säure besser eingebunden. Saftige süße Kirschen. Leicht süßlicher Schmelz, mittlerer Körper, maximal mittlerer Tanninausprägung. Teilweise leicht alkoholisch hintenraus. Abgang zwar mittellang, aber etwas bourgeois. Tatsächlich kam mir des öfteren Südfrankreich (Midi) in den Sinn. Also nicht unbedingt ein Ausbund an Burgunder-Art.

Fazit: ein recht ungestümer, maskuliner Wein, dem es sicherlich ein wenig an Feinschliff fehlt. Aber mir hat er dennoch geschmeckt, wenn auch eher als allgemein charakterlicher Wein, denn als Burgunder. Könnte evtl. noch etwas durch Flaschenreife profitieren und folglich ein wenig abgerundeter werden. Richtig fein wird der glaube ich nie werden. 16,5 P.
Grüße
Robert
Benutzeravatar
Budi
Beiträge: 194
Registriert: Di 18. Okt 2011, 22:23
Wohnort: BW
Kontaktdaten:

Re: Burgund 2009

Beitrag von Budi »

http://budisfoodblog.wordpress.com/2013 ... ault-2009/

Coche-Dury Meursault 2009
Der 2009er Meursault besitzt ein zartes, mit silbrigen Reflexen versehenen zitronengelb im Glas.

Zuerst rieche ich eine zitronige, frische Note. Nur sehr dezent nimmt man hier etwas Toasting in Form von Mandelblättchen wahr. Viel mehr scheint hier die Frucht durch, zu der mit der Zeit auch noch etwas Grapefruit kommt, die von einer ganz subtilen Note nach frischem Gras untermauert wird.

Am Gaumen wirkt der Wein meursault-typisch eher kräftig, jedoch trotzdem schlank und äußerst konzentriert. Feine Zitrusnoten stehen einer leicht laktischen Note in Form von Buttermilch gegenüber. Das Holz zeigt sich wunderbar integriert und nie aufdringlich, sondern höchstens strukturierend und immer im Hintergrund. Besonders beeindruckt mich bei diesem Coche-Dury der enorm komplexe Abgang. Mehrmals scheint es so, als ob der Wein ausklingt, doch dann klopft der Wein immer wieder am Gaumen an und fordert mit weitere Noten, wie leicht gebuttertem Popcorn den Verkoster heraus.

Mit der Zeit wurde die Nase übrigens immer floraler und klarer. Blüten, getrocknete Zitronen, etwas Aprikose machen sich zum Schluss bemerkbar.

Der 2009er Meursault von Coche-Dury gehört für mich zu einem der größten Village-Meursaults, die ich bislang probiert habe. 2009 ist aber kein ganz so druckvoller Typus, sondern mehr ein unaufdringlicher, schüchterner Typ an Meursault. Er kommt nicht ganz an den Jahrgang 2004 heran, der momentan wahrlich singt, doch für kaum einen anderen Wein gilt hier das Motto: “In der Ruhe liegt die Kraft”.


getrunken im Mai 2013, aus dem Zalto Burgunderglas und dem Zwiesel Wine Classics Chardonnayglas
Benutzeravatar
Oh Dae-Su
Beiträge: 747
Registriert: Di 1. Nov 2011, 15:00
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: BW
Kontaktdaten:

Re: Burgund 2009

Beitrag von Oh Dae-Su »

Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich es mir stets verkneifen zu viel über Weine aus dem Burgund zu schreiben. Schon garnicht über Weine mit der falschen Farbe ;-) :P . Heute mache ich mal wieder eine Ausnahme, da mir dieser Wein gestern doch sehr gefallen hat:

Domaine Roulot Bourgogne Blanc 2009

http://wine-zeit.blogspot.de/2013/07/do ... -2009.html
Die Farbe des Bourgogne Blanc 2009 von Jean-Marc Roulot überraschte nicht wirklich. Sie war ziemlich hell und klar. Verfärbungen aufgrund des eigentlich nicht vorhandenen Alters, und nicht des speziellen Jahrgangs, konnte ich nicht feststellen.

Duft und Geschmack zeigten sich die erste Stunde in jeglicher Hinsicht zurückhaltend und etwas bieder ins Schneckenhaus zurückgezogen. Vielleicht war der Wein auch noch eine Spur zu kalt. Nach einer Weile machte die Nase auf und geizte nicht mit kräftigen und intensiven Aromen von grünen Zitronen, Zitronenschalen und einer bestechend tiefgehenden Würze. Nachdem noch etwas mehr Zeit in die Flasche gegangen war konnte ich auch eine gewisse Sahnigkeit, Züge von Mandelparfait und eindeutigen, dennoch bestechend integrierten, Düften von präsenten Eichenholz erschnüffeln. Wenn ich es mir richtig überlege waren die Letzteren wohl schon vorher präsent. Ich empfand sie nur nie als störend. Deshalb waren sie wohl außerhalb der Reichweite meines Holz-Radars.

Der Geschmack wirkte zunächst sehr jung, überraschend kernig, konzentriert und mit erstaunlich viel Druck am Gaumen ausgestattet - für ein Bourgogne Blanc! Von Anbeginn zeigten sich ganz klare Meursault Charakteristiken wie man sie von einem Village Wein aus dem benanntem Dorf erwarten würde. In der Tat stammt das Traubengut aus drei gut positionierten Regional Lagen in Meursault. Wie im Fall der Nase war auch im Geschmack eine Eichenholzprägung (meist 10%-20% neue, Rest gebrauchte Fässer) unverkennbar. Auch hier störte mich die un-vanillige Eiche zu keinem Zeitpunkt, da es sehr klare und saubere Aromen waren die sich als bestechend integrativ erwiesen. Eine wirklich große Kunst diese Balance mit Chardonnay im Allgemeinen und darüber hinaus mit vermeintlich minderwertigem Traubengut aus Regional-Lagen zu bewerkstelligen. Die Frucht des Chardonnays war nicht überbordend oder saftig. Die Aromen von grünen Zitronen und Zitronenschalen waren intensiv, etwas frisch-bissig und dennoch hintergründig. Im Vordergrund standen die schon im Fall der Naseneindrücke erwähnten würzigen mineralischen Noten. Nach zwei bis drei Stunden und noch etwas höherer Temperatur im Glas kam auch mehr ganz leicht buttrige Cremigkeit, Spuren von Eigelb und feine Mandelnoten durch. Die feine und dennoch überraschend kräftig-frische Säure überraschte mich ein wenig. Es war ja immerhin ein Wein aus dem mehrheitlich magenfreundlichen Jahr 2009! Was die Länge des Abgangs betrifft möchte ich nicht meckern. Im Vergleich mit den meisten Bourgogne Blanc war diese ganz sich überdurchschnittlich lang und „pulsierend“. Im Vergleich zu höher eingestuften Weinen zeigte er im Fall vom Abgang und Raffinesse natürlich gewisse Defizite. Wie sollte es auch anders sein! Sonst würde ja niemand auf den Gedanken kommen ein Vielfaches an Geld für einen seiner Villages oder Premiere Crus auszugeben. Zuletzt sollte ich noch auf die Lebenserwartung des Weines eingehen. Wie schon aus dem Text zu erahnen ist, lässt sich der Wein jetzt schon sehr gut trinken. Dennoch bin ich der Meinung, dass ihm ein bis zwei Jahre mehr auf der Flasche noch ein Tick mehr an Tiefe bescheren könnten. Konzentration und vor allem Säure ist genügend vorhanden dies ermöglichen zu können. Wie schon gestern erwähnt: sehr anständiger (++) Genuss!
Besten Gruss

Chris
argentum
Beiträge: 431
Registriert: Di 7. Dez 2010, 12:28
Wohnort: Bern
Kontaktdaten:

Re: Burgund 2009

Beitrag von argentum »

Hei Chris

Ich kann dich sehr gut verstehen. Die Bourgognes von Roulot sind für mich in der Regel eigentlich genau das, was ich von Meursault Village-Level erwarte. Ein zuletzt getrunkener 2008er war wunderbar nach 2 Stunden Luft...
Gruss
Philipp

http://www.pinotphil.tumblr.com

In vinum veritas - lassum bev amo ün
Antworten

Zurück zu „Burgund und Beaujolais“