Burgund 2009

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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dazino
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Re: Burgund 2009

Beitrag von dazino »

Hoi Adrian und Philipp

Danke für den Tipp. Habe mir neben dem 09er Bourgogne von Henri Boillot auch ein Probierfläschchen von Anne Gros bestellt. Werde berichten.

Gruss
David
moc
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Re: Burgund 2009

Beitrag von moc »

Heute Abend einen Wein aus dem Topjahrgang im Glas....

........Barolet Pernot Pere & Fils Puligny Montrachet La Brelance 09

Ein kleines Weingut in St. Romain, dass auch Lagen in Puligny (unter anderem 1er und Batard) und im 1er Beaune Teurons besitzt.

Im Grunde sind die Weine der Domaine, bis auf den Batard, sehr jahrgangstypisch. In schlechten Jahren gibt es Weine die allenfalls trinkbar sind. In guten Jahren wie 09 kommen ware Schätze auf die Flasche.

Einen solchen kleinen Schatz habe ich gerade im Glas. Er duftet nach Feuerstein, Anis, Minze, Aprikose, Nüssen , Hanuta und etwas Butter. Alles jedoch zart und leicht. Auf der eleganten Seite. Bereits jetzt voll da im Glas. Vorausgesetzt er hat ne Stunde Luft und um die 12 Grad.

Der Abgang ist lang, mineralisch und geprägt von Aprikose und Hanuta. Wow :!: :!: :!: :!:

Ich weiß es nicht mehr ganz genau, aber mehr als 12 EUR hat der vor Ort auf gar keinen Fall gekostet :!: :!:
grüße jens
Weinbertl
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Re: Burgund 2009

Beitrag von Weinbertl »

gestern im Glas:

2009 Meursault "Les Grands Charrons", Michel Bouzereau

Auge: ziemlich hell für einen 3-jährigen Chardonnay (helles Strohgelb)
Nase: sehr zurückhaltend zu Beginn, etwas Birne, mit der Zeit etwas intensiver, zart
Gaumen: Litschi, Ananas, Honig. Ganz dezent Holz. Am mittleren Gaumen einigermaßen körperreich, zum Schluss dann doch ziemlich mager. Es fehlt im Moment noch ein vernünftiges Säuregerüst. Gute Harmonie, zarter Schmelz. Mit der Zeit etwas cremiger. Abgang nur mittelmäßig.

Fazit: vielleicht ist er noch etwas zu jung, momentan jedenfalls eher enttäuschend.
15,5-16/20

Gruß
Robert
Grüße
Robert
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UlliB
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Re: Burgund 2009

Beitrag von UlliB »

Weinbertl hat geschrieben: Es fehlt im Moment noch ein vernünftiges Säuregerüst.


Hallo Robert,

wo soll denn die Säure herkommen, wenn sie nicht jetzt schon da ist? - Man erlebt mal hin und wieder, dass sich eine spitze Säure im Laufe der Lagerung einbindet, aber ein Mangel an Säure hat sich durch weitere Lagerung noch nie beheben lassen.

Übrigens ist das ein Problem vieler weißer 2009er im Burgund: Säuremangel. Es kam darauf an, in diesem Jahr nicht zu spät zu lesen. Nur wer früh gelesen hat (einige haben das ganz exzellent gemeistert, z.B. Marc Colin), konnte frische Weine erzeugen. Wer spät dran war, hat lahme und ausdruckslose Weine in die Flasche gebracht.

Im Großen und Ganzen sind im Burgund beide Nachbarjahrgänge (2008 und 2010) in weiß besser gelungen als der 2009er. Der 2009er profitiert von dem grandiosen Ruf der Roten, der auf die Weißen abstrahlt ("vintage glaze"), aber groß in rot und groß in weiß geht in einem Jahr halt nicht immer zusammen.

Gruß
Ulli
Weinbertl
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Re: Burgund 2009

Beitrag von Weinbertl »

Hallo Uli,

das ist mir schon klar, dass sich Säure nicht wundersam vermehren kann. Aber manchmal treten strukturprägende Komponenten im Wein erst später zu Tage, weil z.B. primäre Frucht- oder Barriquearomen einen Wein zunächst dominieren. Aber du hast schon Recht, dass der umgekehrte Prozess weitaus häufiger anzutreffen ist. Und Danke für Deinen generellen Hinweis bzgl. der 2009er weißen Burgunder, denn dann halte ich eher nach 2008er und 2010ern Ausschau.

Gruß
Robert
Grüße
Robert
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octopussy
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Re: Burgund 2009

Beitrag von octopussy »

Hallo zusammen,

auf der Basis der bisher getrunkenen 2008er, 2009er und 2010er habe ich für mich noch keine klaren Präferenzen ermittelt. Die Mischung machts. Bei manchen wenigen 2008ern stört mich z.B. eine etwas unreife, spitze Säure mit etwas bitteren Noten. Da ist mir der eine oder andere vielleicht einen Tick zu üppig geratene 2009er dann geringfügig lieber. Vorteil von 2009 vs. 2008 und 2010 ist aus meiner Sicht, dass sie früher trinkreif sein werden. 2008 und 2010 würde ich jedenfalls ab Village aufwärts generell (Ausnahmen bestätigen die Regel) als eher langfristige Anlage ansehen.

Den 2009 Bouzereau Grands Charrons hatten wir neulich blind im Rahmen einer Probe, und zwar gegen den gleichen Jahrgang und die gleiche Lage gestellt von Boisson Vadot. Der Boisson Vadot hat eigentlich allen (mich eingeschlossen) einen Tick besser geschmeckt. Er ist für den Jahrgang extrem schlank, gerade heraus und auch ein bisschen karg. Bling hatten wir eher auf Chablis getippt. Der Bouzereau ist üppiger, müde fand ich ihn aber überhaupt nicht. Im Gegenteil hatte er durchaus einige Dynamik und Spannung zu bieten.

Von Michel Bouzereau hatte ich übrigens vor einer Weile aus der Lage "Tessons" den 2008er und den 2009er nebeneinander. Da hat mir 2009 geringfügig besser gefallen als 2008. Siehe dazu hier: viewtopic.php?f=22&t=1273

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Beste Grüße, Stephan
Weinbertl
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Re: Burgund 2009

Beitrag von Weinbertl »

Hallo Stephan,

da haben wir den Bouzereau dann doch recht unterschiedlich bewertet. Ich habe übrigens vergessen zu erwähnen, dass mein Wein aus der halben Flasche kam. Vielleicht präsentiert sich der Wein in der Eintel dann doch besser :!: :?: :!:

Gruß
Robert
Grüße
Robert
m_arcon
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Re: Burgund 2009

Beitrag von m_arcon »

Hallo zusammen,

bei Captain Cork wurde gestern der Nuit St. Georges 1er Cru Porets de St. Georges 2009 vorgestellt. Hatte jemand den Wein schon im Glas und kann den Herren Klimek und Retter zustimmen?

---> http://www.captaincork.com/Weine/burgun ... 9-Faiveley

Cheers
Marc
Grenache
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Re: Burgund 2009

Beitrag von Grenache »

Mit großem Erstaunen nehme ich hier zur Kenntnis, in welch jungen Jahren Mersault, Puligny-Montrachet und Konsorten schon als trinkbar eingestuft werden und der Korken gezogen wird. Das gilt hier besonders für Michel Bouzereau & Fils. Michel Bouzereau kenne ich schon seit ca. 30 Jahren und die jährlichen Proben im Mai in seinem Keller sind inzwischen legendär. Säure hin, Säure her, bei einem Mersault liegt es meist gar nicht daran, sondern an dem noch wenig eingebundenem Eichenholz in jugendlichen Jahren, die die Weine teilweise als scharf und unharmonisch wiedergeben. "Le Grands Charrons", der ist hier schon praktisch zum Hauswein geworden, ein unglaublicher Essensbegleiter, besonders zur Seezunge oder unbeschreiblich zu Oeufes Meurette. Allerdings sollte man ihm die Alterung gönnen und Geduld haben: Ende der 90er Jahre ist jetzt gerade richtig, dann ist er goldgelb, honigduftend und vollmundig.
Greift man einige Oktaven höher, sind für mich "Genevrières" 1er Cru und "Perrières" 1er Cru die besten Mersault aus diesem Gut. Noch besser wird es mit dem Puligny-Montrachet "Les Champs Gains" 1er Cru und "Les Cailleret" 1er Cru.
Besonders mag ich aber den unglaublich nach Sauerkirschen duftenden Volnay "Les Aussy" 1er Cru, da muß man nicht solange warten, ein in seiner Jugend unglaublich frischer Wein.
Trotz des inzwischen sehr hohen Exportanteils, sind die Preise vor Ort immer noch sehr moderat.

Gruß, Grenache
There are 2 reasons for drinking: one is when you are thirsty to cure it, the other, when you are not thirsty to prevent it...prevention is better than cure.
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Mr. Tinte
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Re: Burgund 2009

Beitrag von Mr. Tinte »

Gestern im Rahmen eines gelungenen Business-Diners im Restaurant Meridiano (Kursaal Bern 17 Gault M. Punkte) einen wirklich schönen Nuits St.Georges 2009 von Davud Duband genossen.

In der Nase zuert leicht medizinal wirkend, viel Frucht von Anfang an mit dunklen Beeren, dahinter auch eine ganz feine Rotbeerigkeit und ein Hauch Gewürze. Mit der Zeit wurde die medizinale Note zu einer Erdigkeit, die an Teer und Trüffel erinnerte. Im Gaumen viel Frucht und Schmelz getragen von feiner Würzigkeit und eleganter, leicht stoffiger Struktur, die aber von der Frucht schon fast eliminiert wird. Der Abgang mittellang und mundwässern. Ich habe schon viel von David Duband gehört und gelesen doch dies war mein erster Duband Wein und er konnte mich zu 100% überzeugen! Fleischig mit viel Frucht und Komplexität! Trinken jetzt-2021

Von mir 91 GPoints!
Liebe Grüsse,

Goce
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