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Re: Burgund 2011

Verfasst: Mo 19. Okt 2015, 19:50
von Herr S.
Moin,

gerade im Glas:

Bild

Leider war die Säure gerade zu frischen Pilzen in Sahnesauce etwas zu herb. Solo aber gut.

Viele Grüße,
Björn

Re: Burgund 2011

Verfasst: Fr 27. Nov 2015, 21:15
von Timo09
Gerade diesen roten Vertreter des Jahrgangs im Glas:

Domaine Forey
Vosne-Romanee 2011


Eher dunkles, mattes Kirschrot mit fast undurchsichtigem Kern.
Vielschichtige blaue und rote Früchte, vor allem dunkle Kirsche, Blaubeeren und etwas rote Johannisbeere. Zeigt Tiefe im Bukett was auch am dezenten und sehr gelungenen Holzeinsatz liegt.Ganz wenig Vanille. Leichte Trüffelnoten im Hintergrund. Hin und wieder tauchen verführerische Noten von süßen, eingemachten Kirschen auf.
Im Mund sehr frisch und jugendlich, ordentlich Druck und Spannung vorhanden. Kräftige, runde Säure und feine Tannine. Die ersten Anzeichen einer schönen Samitgkeit sind zu erkennen.
Wirkt trotz seiner Jugend ausgewogen und man traut Ihm noch Verbesserung durch Lagerung zu.

89-90+

Re: Burgund 2011

Verfasst: So 6. Dez 2015, 14:50
von vanvelsen
Liebes Forum

gestern auch einige 2011er im Glas, die Notizen dazu findet ihr hier:
http://www.vvwine.ch/2015/12/siebe-dupf ... -viel.html

Lieber Gruss,

Adrian

Re: Burgund 2011

Verfasst: Di 29. Dez 2015, 21:17
von Weinbertl
die Tage im Glas: 2011 Puligny-Montrachet, Bachelet-Monnot

In der Nase angenehmes bereits verwobenes Bouquet von Speck, Rauch und reifer gelber Frucht. Am Gaumen schmeckt man das Holz, es gibt etwas den Ton an. Zum Schluss wird der Wein immer runder und gefälliger. Hintenraus eine angenehme leicht verspielte Säure, die gerade noch genügend Rückrat bildet. Könnte etwas mehr Spannung aufweisen.

Für meine Begriffe ist der Wein jetzt trinkreif. Etwas Luft hat er gebraucht, um aufzublühen, im Mittelteil dann am besten, zum Schluss büßte er dann etwas Spannung ein.
Mir hat der Wein gut gefallen, er war zugänglich und zeigte schön seine Herkunft.

Ich könnte mir vorstellen, dass er in einem besseren Jahr wie z.B. 2012 die Defizite an Struktur und Spannung wettmachen kann und dann einen ordentlichen P.-Montrachet Village abgibt. Für den 2011er vergebe ich 16,5 P.

Verfasst: Fr 22. Jan 2016, 23:15
von amateur des vins
Weinbertl hat geschrieben:die Tage im Glas: 2011 Puligny-Montrachet, Bachelet-Monnot
Ach!™ :)

Nach dem wenig berückenden Erlebnis gestern heute im Glas:

Puligny-Montrachet «Les Folatières» 1er Cru 2011, Bachelet-Monnot

Weinbertls Notiz kann ich mich weitgehend anschließen, nur...
Weinbertl hat geschrieben:In der Nase angenehmes bereits verwobenes Bouquet von Speck, Rauch und reifer gelber Frucht.
Angenehm ja, aber so viel "Fett" entdecke ich nicht. In der Nase erkennt man das Holz, nicht penetrant. Ansonsten für meinen Geschmack eher schlank, weißer Pfirsich, eine Spur Mandarine und Kreide. Am Gaumen ähnliche Aromatik. Recht zugänglich. Nicht wahnsinnig komplex, aber doch etwas, und dabei sehr harmonisch und ausgewogen. Säure jetzt gut, aber ich hätte auch meine Zweifel, ob ein Methusalem aus ihm wird. Und ich finde auch, dass er ruhig etwas mehr Spannung aufweisen dürfte. Für einen 1er für manche vielleicht zu gefällig, aber macht Spaß.

Dennoch: Jetzt schon gut. In 2, 3 Jahren dürfte das Holz besser eingebunden, die Säure aber noch ausreichend sein.

Re: Burgund 2011

Verfasst: Sa 26. Mär 2016, 11:20
von Weinbertl
Die Tagei im Glas:

2011 Marsannay blanc „Charmes aux Pretres“, Sylvain Pataille

Der Wein wird von einem unangenehmen Gummiton dominiert, sowohl in der Nase als auch am Gaumen. Das ist sehr schade, denn dahinter blitzt ein Wein hervor, der recht nobel anmutet. Am Gaumen nussig-buttrig, ideales Mittelgewicht, intensiv und präzise. Mittellang bis lang.

Ob Pataille in diesem Jahr mit diesem Wein Probleme hatte, weiß ich nicht. Vielleicht hat nur diese Flasche einen Schlag weg. Nachdem ich nur diese eine Flasche hatte kann ich die weitere Entwicklung nicht verfolgen. Wer diesen Wein im Keller hat, sollte ihn derzeit besser nicht öffnen.

Re: Burgund 2011

Verfasst: Di 5. Apr 2016, 10:58
von Dilbert
Am Freitag im Glas:

Bourgogne rouge Les Perrières 2011, Simon Bize
In der Nase schon rauchige Noten, am Gaumen dann ebenfalls rauchig, speckig, nur eine leichte Frucht, die sich etwas versteckt, kräutrige Würze, mittellanger Abgang. Verschließt sich mit der Zeit ein wenig und wirkt dann etwas grob. Alles in Allem sehr interessant.
Aus meiner Sicht bracht der Wein noch ein zwei Jahre, um zu seiner vollen Reife zu gelangen - kann das sein? Aber: für einen einfachen Bourgogne sehr eigenständig!

Gruß,
Jochen

Re: Burgund 2011

Verfasst: Fr 7. Apr 2017, 22:29
von derwolf
Einen wunderschönen guten Abend!

Heute im Glas
Michel Lafarge Beaune 1er Cru "Les Aigrots" rouge
Schön transparentes Rot, in der Nase bissi rotes Curry, Weichselfrucht, etwas Brombeere und die gute alte Herrenschoko. Am Gaumen verliert sich alles was nicht Frucht ist, nur die Gewürze bleiben, aber eine leicht unreife Säure bläst hier alles in den Äther. Dafür bleib die Frucht aber lange hängen, etwas sadistisch angehauchtes Tannin gesellt sich dazu. Landadel nennt man das, nicht ganz fein, aber sehr gut. Nur der Preis ist, wie so oft im Burgund, erscheint kaum an der Qualität orientiert.

LG Wendelin

Re: Burgund 2011

Verfasst: Do 20. Apr 2017, 20:28
von Michl
Seit längerer Zeit habe ich mal wieder einen "richtigen" Burgunder im Glas und dieser bedient sofort eine altes, fast vergessenen Bedürfnis. Keine Region, ob in weiß oder rot, "befriedigt" mich so wie das Burgund. Wenn da nur nicht diese Preise wären :cry:
Interessieren würde mich ja schon, was ich über deutsche Rieslinge denken würde, wenn diese "meine Burgunder" und nicht mein Alltagsgetränk wären. Vielleicht würden sie mich sogar mehr faszinieren :lol: Beim Spätburgunder, so sehr ich ihn liebe, glaube ich das jedoch nicht...

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Re: Burgund 2011

Verfasst: Do 20. Apr 2017, 23:11
von octopussy
Michl hat geschrieben:Seit längerer Zeit habe ich mal wieder einen "richtigen" Burgunder im Glas und dieser bedient sofort eine altes, fast vergessenen Bedürfnis. Keine Region, ob in weiß oder rot, "befriedigt" mich so wie das Burgund. Wenn da nur nicht diese Preise wären :cry:

Schöne Notiz, Michl. Die Weine von Langoureau sind ja im Kontext Burgund noch wirklich günstig. Der Frionnes war für mich im Langoureau-Portfolio lange Zeit nicht mein Favorit, ich habe immer den En Remilly vorgezogen, der etwas runder und ausgewogener ist. Mit der Zeit ist der Frionnes aber mein persönlicher Liebling im Weingut geworden, er ist selbst in sehr reifen Jahren wie 2015 immer frisch, in säurebetonten Jahren wie 2010 jung vielleicht etwas karg, was sich aber mit Zeit in der Flasche relativiert. Zitrusfrucht ist eigentlich in jedem Jahrgang charakteristisch für diesen Wein (wie übrigens auch für die Les Frionnes von Hubert Lamy oder Jean-Claude Bachelet.