Zum Einstieg mal folgender Wein:
Armand Rousseau - Gevrey-Chambertin 1er Cru Clos St. Jacques – 1992
http://budisfoodblog.wordpress.com/2013 ... grand-cru/
1992 – welch chaotisches Jahr. Auf einen feuchen Juni folgte ein heißer August, die Trauben wuchsen, doch fehlte oft die nötige Konzentration. Die ’92er ergeben oft fruchtig-simple Weine ohne die nötige Konzentration für eine lange Reife. Insgesamt profitierten solche Winzer, die konsequente Ertragsreduzierung betrieben.
Dem entgegen steht die Lage Clos St. Jacques. Für viele eine der potenziellen Lagen für Grand-Cru-Niveau. Leider deshalb auch vom Preisniveau nicht unweit davon entfernt. Die Rousseaus besitzen hier insgesamt 2,22 Hektar. Die ältesten Rebstöcke wurden 1935 gepflanzt.
Im Glas tief rot, etwas trüb vom Depot herrührend, jedoch auch am Rand hin schon etwas entwickelt, fast ein wenig bräunlich. Insgesamt aber nicht verwunderlich für einen Pinot, der bereits 21 Jahre hinter sich hat.
Die Nase offenbart dann eine pure, höchst ehrliche Pinot-Frucht. Zu keiner Zeit driftet diese ins Kitschige oder Vordergründige ab.
Am Gaumen findet sich dann auch die erhoffte mineralische Komplexität, Kraft und Ausgewogenheit. Der St. Jacques wirkt elegant, ungemein unaufdringlich in seiner Art und regelrecht trinkig dank der abgeschmolzenen Tannine. Am Gaumen wirkt der Wein noch so frisch und spannungsgeladen, wobei hier der entspannende Charakter, den dieser Wein auf den Trinker ausübt betont werden muss.
Kurzum: Pure Pinot-Freude!