Danke, Rolf!
Ich lese und verstehe die Worte. Aber inwiefern sie eine Erklärung sind, verstehe ich nicht so recht. Konnten sie die Fässer schlicht nicht so weit runterkühlen (wenn überhaupt), daß die Säure auskristallisiert wäre, und in anderen Jahren geht das aber?
Cote Chalonnaise
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Re: Cote Chalonnaise
Besten Gruß, Karsten
- Der Wein-Schwede
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Re: Cote Chalonnaise
Sie schreibt dass es war in 2019 zu warm den Weinstein in der „cuve“ (Gährungstank) niederzuschlagen.
So der Weinstein ist in die Flaschen gelandet. Warum es weintechnisch bei der Wärme nicht möglich ist weiß ich natürlich nicht. Vielleicht kann jemanden mit Fachwissen das beantworten?
Edit: Der Weißwein wird ja in barriques vergoren, aber die machen sicher vor der Flaschenfüllung eine „assemblage“ im Tank. Vielleicht auch eine Zwischenlagerung.
So der Weinstein ist in die Flaschen gelandet. Warum es weintechnisch bei der Wärme nicht möglich ist weiß ich natürlich nicht. Vielleicht kann jemanden mit Fachwissen das beantworten?
Edit: Der Weißwein wird ja in barriques vergoren, aber die machen sicher vor der Flaschenfüllung eine „assemblage“ im Tank. Vielleicht auch eine Zwischenlagerung.
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Re: Cote Chalonnaise
Heuteabend ohne Gedöns im Glas:
Joblot, Givry 1er Cru «Mademoiselle» 2016
Habe ich da wirklich noch nichts zu geschrieben?!
Wirkt leicht grün/unreif, was angesichts des Jahrgangs doch überrascht. Deutliches, aber schon recht gut integriertes Holz. Leicht reduziert, frische Säure. Praktisch keine benennbare Frucht.
Wirklich schöne Frische und Struktur, aber die leicht grünen Noten sind suboptimal. Obwohl ich 2016 sonst sehr schätze, scheint mir hier das Potential nicht ganz auf den Punkt gebracht worden zu sein. Luft hilft ein wenig.
Joblot, Givry 1er Cru «Mademoiselle» 2016
Habe ich da wirklich noch nichts zu geschrieben?!
Wirkt leicht grün/unreif, was angesichts des Jahrgangs doch überrascht. Deutliches, aber schon recht gut integriertes Holz. Leicht reduziert, frische Säure. Praktisch keine benennbare Frucht.
Wirklich schöne Frische und Struktur, aber die leicht grünen Noten sind suboptimal. Obwohl ich 2016 sonst sehr schätze, scheint mir hier das Potential nicht ganz auf den Punkt gebracht worden zu sein. Luft hilft ein wenig.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Cote Chalonnaise
Ich wollte mir angewöhnen, Weine von der Côte Chalonnaise auch tatsächlich hier zu sammeln...
Joblot, Servoisine 2013 (Link)
Joblot, Servoisine 2013 (Link)
Besten Gruß, Karsten
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Re: Cote Chalonnaise
Die letzten etwas älteren weißen, vor allem die 2013er, waren schon arg weit entwickelt und für meinen Geschmack deutlich "drüber". Nicht sehr hohe Erwartungen hatte ich daher an meine letzte Flasche
Joblot, Givry 1er Cru En Veau 2012
Die Robe goldgelb, aber jedenfalls nicht bernsteinfarben.
In der Nase Butter-Mandel-Mürbeteiggebäck und kandierte Orange sowie eine Spur Sanddorn. Nur leichte Oxidationsnoten.
Am Gaumen frische Säure und alle Aromen aus der Nase, die orangen Früchte etwas mehr im Vordergrund. Zum Abgang hin eine mäßige Sherrynote, die in diesem Fall zwar auf der Kippe, aber letztlich eher reizvoll als störend ist.
Das war deutlich besser als erwartet und somit eine schöne Überraschung! Gerade soviel Reife und Oxidation, daß es reizvoll, aber nicht penetrant ist. Besser wird er nicht mehr (schon garnicht, wo er ausgetrunken ist! ), aber dies war ein guter Moment zum Austrinken. Den Servoisine als endgültig letzten weißen 2012er werde ich auch bald seiner Bestimmung zuführen.
Joblot, Givry 1er Cru En Veau 2012
Die Robe goldgelb, aber jedenfalls nicht bernsteinfarben.
In der Nase Butter-Mandel-Mürbeteiggebäck und kandierte Orange sowie eine Spur Sanddorn. Nur leichte Oxidationsnoten.
Am Gaumen frische Säure und alle Aromen aus der Nase, die orangen Früchte etwas mehr im Vordergrund. Zum Abgang hin eine mäßige Sherrynote, die in diesem Fall zwar auf der Kippe, aber letztlich eher reizvoll als störend ist.
Das war deutlich besser als erwartet und somit eine schöne Überraschung! Gerade soviel Reife und Oxidation, daß es reizvoll, aber nicht penetrant ist. Besser wird er nicht mehr (schon garnicht, wo er ausgetrunken ist! ), aber dies war ein guter Moment zum Austrinken. Den Servoisine als endgültig letzten weißen 2012er werde ich auch bald seiner Bestimmung zuführen.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Cote Chalonnaise
Meine persönliche Arrivage:
Joblot, En Veau 2020
Joblot, Mademoiselle 2020
Die Nase ist bei beiden leicht schweflig-reduziert. Erkennbar (Neu-)Holz, aber das war auch schon mal ausgeprägter. Nicht viel mehr zu finden hier.
Am Gaumen einiger Grip. Ausreichend frisch, aber Säure eher mild. Relativ fruchtbefreit, lediglich ein paar überwiegend weiße florale Noten.
Beide sind zunächst zum Verwechseln ähnlich. Lediglich im direkten Vergleich erkennt man: En Veau ist ein weig schlanker, linearer; Mademoiselle geringfügig voller und komplexer, wie man es von jüngeren vs. älteren Reben auch erwarten würde.
[+1h] Bei beiden ist Schwefelung und Holz noch zu präsent: Sie brauchen Zeit. Andererseits aufgrund der Säurestruktur für 2020 vielleicht noch mehr als für manch' anderen Jahrgang: nicht superlange aufheben.
[+1d] Weiterhin sehr ähnlich, die Unterschiede von gestern aber etwas deutlicher.
Beide Weine sind ok, aber nicht mehr. Das, gepaart mit der deutlichen Preiserhöhung, schmälert ihre Attraktivität gegenüber früheren Jahrgängen doch erheblich. Mal gucken, wie sich das weiter entwickelt...
Joblot, En Veau 2020
Joblot, Mademoiselle 2020
Die Nase ist bei beiden leicht schweflig-reduziert. Erkennbar (Neu-)Holz, aber das war auch schon mal ausgeprägter. Nicht viel mehr zu finden hier.
Am Gaumen einiger Grip. Ausreichend frisch, aber Säure eher mild. Relativ fruchtbefreit, lediglich ein paar überwiegend weiße florale Noten.
Beide sind zunächst zum Verwechseln ähnlich. Lediglich im direkten Vergleich erkennt man: En Veau ist ein weig schlanker, linearer; Mademoiselle geringfügig voller und komplexer, wie man es von jüngeren vs. älteren Reben auch erwarten würde.
[+1h] Bei beiden ist Schwefelung und Holz noch zu präsent: Sie brauchen Zeit. Andererseits aufgrund der Säurestruktur für 2020 vielleicht noch mehr als für manch' anderen Jahrgang: nicht superlange aufheben.
[+1d] Weiterhin sehr ähnlich, die Unterschiede von gestern aber etwas deutlicher.
Beide Weine sind ok, aber nicht mehr. Das, gepaart mit der deutlichen Preiserhöhung, schmälert ihre Attraktivität gegenüber früheren Jahrgängen doch erheblich. Mal gucken, wie sich das weiter entwickelt...
Besten Gruß, Karsten
- Der Wein-Schwede
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Re: Cote Chalonnaise
Hallo Karsten,
das klingt ja nicht sehr gut...
Ich habe gerade 6 Flaschen Mademoiselle 2020 abgeholt.
Freitag habe ich einen En Veau 2018 getrunken, und der hat mir richtig gut gefallen.
2020 soll angeblich ein gutes Jahr sein...
das klingt ja nicht sehr gut...
Ich habe gerade 6 Flaschen Mademoiselle 2020 abgeholt.
Freitag habe ich einen En Veau 2018 getrunken, und der hat mir richtig gut gefallen.
2020 soll angeblich ein gutes Jahr sein...
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Re: Cote Chalonnaise
Hallo Rolf,
Was allerdings schon eindeutig ist, ist die Preisentwicklung - runter gehen die nicht mehr. Die Frage ist nur, wie schnell sie weiter ansteigen. Aber solange ihr die Weine aus der Hand gerissen werden, macht sie alles richtig.
Du weißt ja, Momentaufnahmen, Tagesform und so... Ein einzelner Meßpunkt reicht mir nicht für ein "endgültiges" Urteil. Letztlich mußt Du Dir eh ein eigenes Bild machen. Aber ich bin schon gespannt auf Deine Eindrücke, so in ein, zwei Jahren...Der Wein-Schwede hat geschrieben:das klingt ja nicht sehr gut...
[...]
2020 soll angeblich ein gutes Jahr sein...
Was allerdings schon eindeutig ist, ist die Preisentwicklung - runter gehen die nicht mehr. Die Frage ist nur, wie schnell sie weiter ansteigen. Aber solange ihr die Weine aus der Hand gerissen werden, macht sie alles richtig.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Cote Chalonnaise
Hmm ja….
2020 war keine große Ernte und 2021 wird noch kleiner sein, und das wird natürlich die Preise noch höher treiben.
Wir müssen machen was wir immer gemacht haben, d.h. neue Preiswerte Winzer suchen. Das hat für mich während 30 Jahren funktioniert.
Huber z.B. hat noch höhere Preissteigerungen gemacht (Joblot ist nicht soo schlimm, ca. 1 Euro mehr pro Jahr), und diese nun überpreiste Huber-Weine habe ich schon mit anderen ersetzt.
2020 war keine große Ernte und 2021 wird noch kleiner sein, und das wird natürlich die Preise noch höher treiben.
Wir müssen machen was wir immer gemacht haben, d.h. neue Preiswerte Winzer suchen. Das hat für mich während 30 Jahren funktioniert.
Huber z.B. hat noch höhere Preissteigerungen gemacht (Joblot ist nicht soo schlimm, ca. 1 Euro mehr pro Jahr), und diese nun überpreiste Huber-Weine habe ich schon mit anderen ersetzt.
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Re: Cote Chalonnaise
20%, hat mir unsere Quelle gesagt - nur, daß er es für seine Kunden abfedert. Aber selbst so sind es von 2019 auf 2020 3€/Fl. und somit >10%. Das finde ich schon ziemlich heftig, Wetterumstände hin oder her. Und wenn dann die Qualität nicht standhält oder schlimmstenfalls sogar sogar nachläßt...Der Wein-Schwede hat geschrieben:Joblot ist nicht soo schlimm, ca. 1 Euro mehr pro Jahr
Ich behalte das jedenfalls sehr genau im Blick. Wahrscheinlich werde ich die Mengen bei den 2021ern reduzieren.
Besten Gruß, Karsten