Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Mo 23. Dez 2019, 22:25
Léoville Poyferré 2014 und 2016
Ich denke, dass es tatsächlich gut sein könnte, neben den Jahrgangs-Threads Erzeuger- oder Appellationsrubriken einzurichten, in welchen z.B. auch Vertikalverkostungen vorgestellt werden können. Und: Warum nicht im einen oder anderen Fall Châteaux wie die drei Léoville zusammennehmen? Beginnen möchte ich gleich mit Poyferré. Wer kennt davon 2014 und 2016? Ich könnte den 14er für 60 und den 16er für knapp 90 Euro kaufen und bin angesichts der nicht so gewaltigen Differenz bei den Bewertungen auf CT (92.9 bzw. 94.5) etwas im Clinch. Falls möglich, werde ich mich wohl für Halbe-Halbe entscheiden. Haltet ihr das für eine gute Idee?
Jochen R.
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Mo 23. Dez 2019, 22:51
Bzgl. Leo Poyferre ´14 und dessen Qualität (auch in Relation mit ´16) hattest du im entsprechenden Thread im April diesen Jahres auf einen Beitrag von mir geantwortet.
Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
Olaf Nikolai
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Mo 23. Dez 2019, 23:19
Ups.
Di 24. Dez 2019, 12:08
Jochen R. hat geschrieben:Bzgl. Leo Poyferre ´14 und dessen Qualität (auch in Relation mit ´16) hattest du im entsprechenden Thread im April diesen Jahres auf einen Beitrag von mir geantwortet.
Viele Grüße, Jochen
Danke, lieber Jochen, für die Erinnerung! Aber meine damalige Antwort ging aus vom Ducru Beaucaillou 2014, den ich schon lange liegen habe. Und du hattest nur ganz allgemein den in vielen Fällen doppelten Preis der 16er gegenüber den 14ern im Fokus. Hier geht es mir aber ganz konkret darum, Poyferré 14 oder 16 (Preis + 50%) zu kaufen. Und meine Frage war an diejenigen gerichtet, die jüngst bzw. vor dem Verschluss beide Weine im Glas hatten und eine Einschätzung vorzunehmen in der Lage sind, ob der 16er die 50% Aufpreis rechtfertigt. Selbstverständlich bin ich mir im Klaren darüber, dass solche Einschätzungen sehr subjektiv sind und überdies die künftige Entwicklung der Weine immer einen dicken Strich durch die Rechnung dieser Annahmen machen kann. Im Augenblick neige ich dazu, eine gemischte Kiste zu kaufen. Eine Verkostung bringt im Augenblick wahrscheinlich nicht so viel, da sich der 14er bereits verschlossen haben und der 16er mindestens kurz davor stehen dürfte. Wein- und Weihnachtsgrüsse Jean
Michael24
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Di 24. Dez 2019, 15:28
Ich hatte Poyferre 16 vor kurzem im Glas und habe auch den 14er kurz nach Auslieferung probiert. Beide waren völlig zu, der 14er steht dem 16er in nichts nach. Ich hab dazu auch etwas im Bord. 16 thread geschrieben. Soviel dazu vom Handy geschrieben. Frohe Weihnachten alle
Di 24. Dez 2019, 17:36
Danke auf jeden Fall an alle. Falls jemand über Weihnachten noch für weitere Einlassungen zum Thema Zeit hat: Léoville-Barton und Léoville-Poyferré 2016 sind im Schweizer Handel momentan preislich fast gleichauf: im günstigsten Fall knapp 90€. Barton kenne ich sehr viel besser und mag ihn sehr. Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, dass selbst kleine Jahrgänge erst mit etwa 15 Jahren richtig munden. Der 2002er beispielsweise macht im Augenblick auf hohem Niveau viel Trinkfreude. Auch den 2001er habe ich sehr genossen. Den 2000er werde ich nach den deutlich verbesserten Wortmeldungen auf CT wohl nächstens antesten, nach gut 19 Jahren! Nun, ab einem gewissen Alter will man Weininvestitionen nicht mehr mit einem Zeithorizont von 15+ Jahren machen. Bekanntes Thema. Deshalb war meine Idee, zum Poyferré wechseln, dem man ja, unter anderem wegen des höheren Merlotanteils, eine kürzere Verweildauer in der Verschlussphase nachsagt. Außerdem waren die meisten Noten der Profiverkoster etwas höher als für den Barton. Den 14er so in etwa 5, den 16er in 8 bis 10 Jahren probieren zu können, tönt schon verlockender, als 15 bis 20 Jahre zu warten... Auch wenn genug Kurzlebigeres im Keller ruht.
pitts
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Do 26. Dez 2019, 17:45
Wie sind denn Eure Erfahrungen und Meinungen zum Langoa Barton im Vergleich zum Leoville Barton? Stilistisch soll ja durchaus eine Zusammengehörigkeit festzustellen sein. Laut diverser Internetquellen sollen die älteren Jahrgänge des Langoa der Klassifizierung jedoch eher nicht gerecht geworden sein, dies scheint sich eben solchen Quellen nach zuletzt jedoch geändert zu haben. Ist der Kleine unter Berücksichtigung des Preisunterschiedes, der früheren Trinkbarkeit eine Alternative zum Großen, oder ist der Langoa eher eine halbe Sache, die mit dem Leoville als Benchmark keinen Spaß macht?
Viele Grüße Jonas
Olaf Nikolai
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Do 26. Dez 2019, 20:14
In für Leoville Barton "guten" Jahren war der Langoa in den vergangenen 20 Jahren regelhaft auch ein guter Wert. Deshalb haben der 03er, 05er, 09er und 10er zusätzlich zum Leoville den Weg in meinen Keller gefunden. Subsidiär/ alternativ war der Langoa für mich bislang keine Alternative zum Leoville.....und das wird, da ich auf unabsehbarer Zeit, aufgrund von mehr als ausreichenden Alternativen kein Käufer von hochpreisige Bordeaux mehr bin, aller Voraussicht nach, auch so bleiben. Mein somit letzter käuflich erworbener Leo B. war der 16er. Ich hoffe in Zukunft auf grosszügige Zuwendungen
Sa 28. Dez 2019, 15:44
Olaf Nikolai hat geschrieben:In für Leoville Barton "guten" Jahren war der Langoa in den vergangenen 20 Jahren regelhaft auch ein guter Wert. Deshalb haben der 03er, 05er, 09er und 10er zusätzlich zum Leoville den Weg in meinen Keller gefunden. Subsidiär/ alternativ war der Langoa für mich bislang keine Alternative zum Leoville.....und das wird, da ich auf unabsehbarer Zeit, aufgrund von mehr als ausreichenden Alternativen kein Käufer von hochpreisige Bordeaux mehr bin, aller Voraussicht nach, auch so bleiben. Mein somit letzter käuflich erworbener Leo B. war der 16er. Ich hoffe in Zukunft auf grosszügige Zuwendungen
Auch im Durchschnitt der Profi-Bewertungen gemäß GWS und der Verkostungsnotizen auf CT hält sich Langoa seit Langem mit fast schon beängstigender Regelmäßigkeit mit einem Rückstand von jeweils knapp 2 bis maximal 3 Punkten auf Léoville-Barton, egal wie hoch letzterer bewertet wird... wie es sich für einen kleineren, etwas früher zugänglichen Bruder eines Deuxième gehört.
pitts
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So 29. Dez 2019, 16:59
Vielen Dank für Eure Antworten! Ich habe zwischenzeitlich spontan mal einen Langoa 2014 im nächsten Mövenpick gekauft und direkt zum Entrecote getrunken. Verschlossen ist der Wein nicht, sein ganzes Potenzial offenbart er jedoch sicher auch nicht. Was mir zuerst auffiel und mich direkt an Leoville denken lies, war eine animalische Note, Moschus vielleicht, die mir bekannt vorkam. Das Holz fand ich super eingebunden und die Tannine brauchten einige Zeit um zu erwachen. Direkt nach dem öffnen dominierten rote Früchte, dazu kam später eine Kandisnote, die mir sehr gut gefiel. Umso länger der Wein offen war (insgesamt ca. 5h aus der Flasche ins Glas), umso mehr dominierte etwas, das ich als "blaue Frucht" beschreiben würde, ohne eine passende reelle Frucht nennen zu können. Ich denke, das war der Merlot, der wohl etwas vorschmeckt, oder was meint ihr? Tatsächlich ist der Merlotanteil beim Langoa laut Datenblatt regelmäßig signifikant höher als bei seinem größeren Bruder. Mir scheinen Weine vom linken Ufer eher mit noch mehr Cabernet besser zu gefallen. Insgesamt fand ich den Wein gut, er trank sich vornehmer als die Cru Bourgeois, die ich häufiger trinke. Gleichwohl finde ich die aufgerufenen 50€, zumindest im jetzigen Stadium und für meinen Geschmack, nicht super günstig. Dennoch denke ich darüber nach, zwei oder drei weitere Flaschen zu kaufen, um die Entwicklung zu verfolgen.
Viele Grüße Jonas
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