Dreimal Léoville: Barton, Las Cases, Poyferré

Deine Einschätzung zum 02er im Vergleich zum 00er teile ich nicht. Der 00er hat deutlich mehr Struktur und Potential (wie überdies der 01er auch).
Der 02 mag sich zur Zeit besser trinken. Sollte den mal wieder antesten.

3 Fragen.
Warum der Korkuntersetzer? Warum die Ausfüllhilfe? Warum auf dem Bürotisch? Warum dieses Glas?
Sorry, waren 4 Fragen.

Kann deine Fragen leicht beantworten, lieber Olaf!
Korkuntersatz: Glas auf Holz = hart auf hart: tut meinen Ohren weh
Ausfüllhilfe mag ich gern bei feinen Weinen, ein Tick von mir (finde diese Hilfe gerade noch akzeptabel, bin froh, keiner anderen wie Gehhilfe oder Zahnprothesen zu bedürfen).
Ist kein Bürotisch, sondern ein Esstisch
Das große Glas finde ich (für Bdx) sehr geeignet. Ideal für meine Schnüfflernase...
Gruß
Jean

Welches Glas ist es?

Das GALAX-3000 - mehr als nur ein Weinglax:

https://www.youtube.com/watch?v=8g5ZDdTiCJ0

Das GALAX-3000

...ich wußte es, daß ich diesen Namen schon mal vor Urzeiten gehört habe

So langsam kommt hier etwas Tiefe und Substrat ins Thema. Ich liebe es;-)

Tatsächlich hattest du da einen der grossen Weine aus 2000 im Glas. Möglicherweise einige Jahre zu früh!

Es ist noch was übrig in der Flasche. Werde nach Bedarf meine Notiz ergänzen... Das war nun nach knapp 20 Jahren die erste. Alle weiteren ruhen noch ungestört im Keller, bei dem kaum millimeterweit angefeuchteten Korken und der nicht im Geringsten stockfleckigen Etikette habe ich keinen Zweifel, dass mich deren Inhalt ohne Weiteres überleben könnte. Fraglich ist nur, ob ich das möchte...

Wir hatten kürzlich u. a. Barton und Poyferre 2000 nebeneinander
getrunken. Ich hatte mir wie Jean 93-94 P. beim Barton notiert, der
Poyferre war für mich (ersmals) ganz großes Kino mit 98 P. Wer davon
im Keller hat, kann sich glücklich schätzen!

Hatte zufällig jemand in letzter Zeit LLC 2000 im Glas?

Viele Grüße,
Jochen

Léoville Barton 2002 12.5%
Kurznotiz: Sommertemperaturen bekommen solchen Weinen natürlich nicht.
Dennoch und trotz Konkurrenz durch einen sehr jungen (2018) und sehr kräftigen primärfruchtigen Burgunder GC zum Fleischgang (pintade et choux à la façon bretonne) unmittelbar zuvor, einem prächtigen primärfruchtigen Jurançon 2009 zur selbstgemachten foie gras au cognac davor und nach entsprechender anfänglicher Skepsis entwickelt sich dieser LB zur Käseplatte beim (subjektiv) besten Gastkoch des Morvan, dem Bretonen TC, formidabel. Réglisse, sehr schön abgeschmolzene Tannine und Sekundärnoten von Zigarrenkiste, Leder, wenig Cassis, etwas Waldboden. Ein Wein, der bei 5 Anwesenden leider zu rasch ausgetrunken war und trotz hochkarätiger Konkurrenz getränkemäßig das Highlight des Nachmittags war. Kein Wunder, dass so ein Mittagessen in Frankreich 8 Stunden dauert (13 bis 21 Uhr)!
93+ P
Fazit: kleiner Jahrgang, feiner Wein

Ich wusste nicht ganz, wo ich das posten soll, aber gestern verkostete ich im Rahmen einer privaten Probe mit Weinfreunden 24 Jahrgänge Château Léoville Las Cases von 2016 bis zurück zum Jahrgang 1928... Die jüngeren Las Cases Weine wurden ca. zwei Stunden vor der Verkostung doppelt dekantiert und wieder in die Original-Flaschen gefüllt. Die älteren Jahrgänge wurden kurz vor der Verkostung vom Depot getrennt und in «neutrale Flaschen» gefüllt.

Serviert und bewertet wurden alle Weine 100% blind. Eines vorweg: Es waren ein paar wirklich grosse Weine mit dabei, allen voran der bezaubernde 1996er sowie der 2015er, aber auch der 2005er, 2009er, 2010er, 2016er oder 1990er präsentierten sich wunderschön. Leider war auch der eine oder andere Korkfehler mit am Start und die 1989er Flasche war schlicht «hinüber» (vermutlich sehr schlecht gelagert). Ein absolutes Highlight war dagegen ein ausgezeichnet gelagerter 1961er und eine ebefalls erstaunlich gute Flasche des 1928ers.

Die ganzen Notizen findet man hier: https://vvwine.ch/2021/08/besuch-beim-l ... las-cases/

Viel Spass beim Lesen und ich drück euch die Daumen, dass euer 1989er besser ist, als die gestrige Flasche.

Cheers,

Adrian