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Bordeaux 2018

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Weinschlürfer

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Re: Bordeaux 2018

BeitragFr 14. Jun 2019, 11:09

TOM hat geschrieben:
Speedsocke hat geschrieben:Was waren denn so eure „must haves“ aus der aktuellen Kampagne … habe mich für Seguin, Pontac Monplaisir, Clos Louie und La Dame de Montrose ...

Eine gute Wahl, wie ich finde. Denke, dass Du Spass mit den Weinen haben wirst.
Ich habe Clos Louie, Labegorce, Capbern, Château Laroque und Chateau Les Gravieres gesubst.

Den Labegorce und den Capbern, da ich glaube, dass beide bei Erscheinen am Markt ausverkauft sein werden.



Wie kommst du denn darauf? War der jemals vergriffen?
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Mahoney_jr

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Re: Bordeaux 2018

BeitragFr 14. Jun 2019, 12:03

Habe mich auch gegen eine Sub von höherpreisigen entschieden und bin bei Meyney geblieben.

Überlege noch, ob ich was im <50 Euro Bereich aus St Emillion schnappe, aber bin nicht sicher.
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TOM

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Re: Bordeaux 2018

BeitragFr 14. Jun 2019, 12:03

Weinschlürfer hat geschrieben:
TOM hat geschrieben:Den Labegorce und den Capbern, da ich glaube, dass beide bei Erscheinen am Markt ausverkauft sein werden.

Wie kommst du denn darauf? War der jemals vergriffen?


Nun der Labegorce 2016 ist schon bei einigen Händlern weg (bspw. Lobenberg, HAWESKO, C&D). Es gibt ihn noch bei anderen Händlern, aber mit 20-30% Aufschlag zum Subspreis von unter 28 Eur und das sind Händler, die im Allgemeinen keine Sonderaktionen oder Gutscheine fahren (was ja in Ordnung ist). Damit hat sich die Subs gelohnt und ich glaube sie wird sich auch 2018 lohnen. Als weiteres Argument kann ich anführen, dass es beim Labegorce 2018 erstmals Allokation gab.

Bei Capbern sieht es 2016 noch etwas entspannter aus. Aber bei C&D ist er ebenfalls schon weg (Da hatte ich bspw. meinen Capbern vor kurzem gekauft, nicht gesubst). Zudem hatte Lobenberg den 2018er Capbern erstmals in der Subs und sein Kontingent ist bereits erschöpft. Nicht zuletzt finde ich, dass der Capbern mit Begriffen wie "das zweite Weingut von Calon Ségur" und "nähert sich immer mehr dem Calon Ségur an" gehypt wird, was den Verkauf sicherlich vorantreibt.

Herr Hilse, der dieses Forum immer wieder mit wertvollen Beiträgen bereichert, hat den beiden Weinen einen Subskriptionsindex 20/20 gegeben und er ist sicherlich ein Fachmann im Bereich Bordeaux und Subskription. Auch das weist auf einen "Ausverkauf" in oder kurz nach der Subskription hin.

Als letztes Kriterium kann ich noch anfügen, dass beide Weingüter (in meinen Augen!) die Qualität kontinuierlich gesteigert haben, mit Preiserhöhungen aber moderat geblieben sind. Daher haben sie (in meinen Augen!) ein sehr gutes PLV.

Eine letzte Anmerkung: Auch ich weiß das nicht genau, kann ja nicht hellsehen. Daher sagte ich "glaube" in meinem Beitrag. Vielleicht hätte ich besser formuliert: "da ich glaube, dass beide bei Erscheinen deutlich über dem Subs-Preis liegen werden und recht schnell am Markt ausverkauft sein werden".

Aber wie gesagt, das ist meine Meinung und war für mich ein Argument für die Subskription der beiden Weine, die ich sehr schätze.
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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Weinschlürfer

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Re: Bordeaux 2018

BeitragFr 14. Jun 2019, 12:41

@Tom

Okay intressant. Bisher habe ich da null Mangel gesehen deswegen die Frage.
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UlliB

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Re: Bordeaux 2018

BeitragFr 14. Jun 2019, 15:27

Als ich heute früh im Bezug auf Vieux Chateau Certan vom "Warten auf Godot" geredet habe, war das offensichtlich ein wenig Hellseherei. Denn Godot ist bekanntlich nie erschienen, und von VCC ist - zumindest heute - auch nichts zu sehen.

Ob man hier ohne Vorankündigung den Latour macht und en primeur nichts mehr anbietet, oder aber als Letzter der Kampagne irgendwann doch noch zu einem EVP nahe bei 300 € herauskommt (Pétrus und Le Pin werden völlig unabhängig von irgendeinem hypothetischen Preis praktisch nicht zu bekommen sein), ist eigentlich auch egal. Mit den drei Releases heute ist die Kampagne zu Ende gegangen. Und das nicht sehr erfreulich - wie jemand auf Twitter so schön schrieb: "If the end of this campaign had a sound it would be a wet-fart." Das übersetze ich hier mal lieber nicht :lol:

Ich werde nächste Woche noch gelegentlich schauen, ob sich da noch etwas getan hat, und das ggf. hier posten. So engmaschig wie bisher werde ich das Geschehen aber nicht mehr verfolgen. Ich habe fertig...

Gruß
Ulli
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innauen

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Re: Bordeaux 2018

BeitragFr 14. Jun 2019, 16:05

Hallo,

obwohl VVC noch fehlt (wenn er denn je auftaucht) kann man ein vorläufiges Resümee der Kampagne ziehen. Die großen Weine sind (fast) alle weg - teilweise waren sie es schon wenige Stunden oder Tage nach Erscheinungsdatum. Die kleinen Weine bieten in 2018 sicher viel Vegnügen, sind aber noch recht breit verfügbar. Die Preisstrategie der GGC Weine und der Markenweine vom rechten Ufer muss vor dem Hintergrund der hohen Nachfrage fast schon als zurückhaltend bezeichnet werden - auch wenn wir als normale Konsumenten das so nicht sehen werden. Die Preise von Pavie, Montrose, Palmer, Pichon Comtesse etc. hätten höher angesetzt werden können und würden trotzdem Käufer gefunden haben. Wieviel Wein wurde zurückgehalten? Darüber kann man nur spekulieren. Da die Zuteilungen aber nun schon seit geraumer Zeit gekürzt werden und die Preise am Sekundärmarkt nicht zusammengebrochen sind, scheint die Strategie der Chateau zu funktionieren - weniger Weine bei der Subs und unterjährig zum aktuellen Preis am Sekundärmarkt nachschießen.

Seien wir darum nicht traurig sondern freuen uns an Labegorce, Capbern, Meyney, Batailly etc so lange sie noch verfügbar sind. Die Qualitäten dieser kleinen Weine haben mit ihrer Verteuerung in jedem Fall Schritt gehalten.

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 2018

BeitragFr 14. Jun 2019, 21:10

" Seien wir darum nicht traurig sondern freuen uns an Labegorce, Capbern, Meyney, Batailly etc so lange sie noch verfügbar sind. Die Qualitäten dieser kleinen Weine haben mit ihrer Verteuerung in jedem Fall Schritt gehalten"

Auch wenn ich nur einen Teil dieses Resümee teilen kann.....eines ist klar: keiner der vorgenannten "kleinen" Weine bedarf der Subskription.
Somit steht für mich sowie vermutlich für die meisten hier fest: Die 18er genau wie schon die 17er Kampagne fällt weitestgehend aus. Mal wieder viel Lärm um Nichts.
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Matthias Hilse

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Re: Bordeaux 2018

BeitragFr 14. Jun 2019, 21:26

Zum Nachdenken

Im Grunde sind die neuerlichen Auflagen der Subskription dichotomisch geprägt. Zum Einen gibt es die Weine, bei denen eine Subskription meist nicht lohnt; zum Anderen diejenigen, die meist für zu teuer erachtet werden.

Ein Negociant in Bordeaux, über den klassischerweise die Transkationen abgewickelt werden, ist ein normales Handelsunternehmen, das nach Gewinn strebt. Eine wichtige Kenngröße auf dem Weg dahin ist der Umsatz. Wenn nun die namhaften Chateaux die Mengen, die sie in den Markt bringen, immer mehr reduzieren, erschüttert das auch die Großhändler. Denn so schnell kann der Preis der Weine garnicht steigen, dass der Verlust über die Repartierung nicht an sich schon einen Umsatzrückgang generieren würde. Da helfen auch all die Weine "non-Bordeaux" wie Opus One & Co. nichts.

Was wird der Negociant wahrscheinlich in dieser Situation tun? Er wird die gesuchten Weine, von denen meist angenommen wird, sie seien zu teuer, verkaufen - und das unverkäufliche Zeug behalten. Mit der Konsequenz, dass von den gesuchten/gehypten Weinen meist am place de Bordeaux nur unbedeutende Mengen verfügbar sind und die "Brot-und-Butter-Weine" überall lagern.

Das wiederum fördert die allfällige Preissteigerung bei Weinen, die nicht genügend lagern (die aber überwiegend als zu teuer erachtet werden - fälschlicherweise) und bedingt solche unsäglichen Aktionen, die Subskriptionsweine bei der Arrivage günstiger machen als während der Subskription.

Ob das wohl ein Modell ist, das Zukunft hat?

Ich denke, die Antwort liegt auf der Hand.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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Matthias Hilse

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSa 15. Jun 2019, 07:22

Bitte entschuldigen Sie zunächst, dass ich mich hier nicht so klar ausgedrückt habe, wie ich dachte.

Bernd Schulz hat geschrieben:...

Bei den Carruaden ist die Qualität der nachlaufende Faktor gewesen.


Mein Versuch einer Übersetzung: "Bei den Carruaden ist die Qualität zweitrangig (gewesen)" Stimmt das so?


Gemeint ist, dass Carruades de Lafite (z.B. 2018) ein hervorragender Zweitwein ist und sich in den letzten Jahren quasi seine Qualität dem schon zuvor irre hohen Preis angenähert hat.

Es muss an der Konnotion "Zweitwein" liegen, die hierzulande anders interpretiert wird als ganz anderswo.


Bernd Schulz hat geschrieben:Was bedeutet "Konnotion"?


Wir verbinden mit einem Zweitwein etwas Negatives, eben eine negative Auslese des Erstweins. Offensichtlich wird in anderen Kulturkreisen der Zweitwein als legitimer höherwertiger und eben fast so guter Vertreter des "Grand Vin" erachtet. Mit einem Begriff: es geht um die Wertschätzung der Zugehörigkeit des Zweitweins.

Matthias Hilse hat geschrieben:Im Grunde sind die neuerlichen Auflagen der Subskription dichotomisch geprägt.


Bernd Schulz hat geschrieben:Versuch einer Übersetzung (erst einmal als ehemaliger Griechisch-Leistungskursler ins Blaue hinein, ohne bei Google nachzuschlagen): "Im Grunde sind die neuerlichen Auflagen der Subskription eine zweischneidige Angelegenheit." Stimmt das so?


Die Dichotomie liegt in der eklatanten Spreizung des Interesses in Weine, die jeder haben will - und in solche, bei denen man ins Gähnen kommt, weil abzusehen ist, dass sie auch bei der Arrivage noch leicht verfügbar sind. Es ist die "Gabelung" der Aufmerksamkeit in 100% und niente gemeint.

Matthias Hilse hat geschrieben:Denn so schnell kann der Preis der Weine garnicht steigen, dass der Verlust über die Repartierung nicht an sich schon einen Umsatzrückgang generieren würde.


Bernd Schulz hat geschrieben:Angesichts dieses Satzes bleibe ich ratlos. Verlust über die Repartierung?? Kann mir das bitte jemand übersetzen?


Wenn mehr Nachfrage da ist als Angebot, dann kommt es zur Repartierung (das ist ein Begriff aus der Börsenwelt, und der scheint mir hier extrem zutreffend), zur Zuteilung. Der Kunde, der 12 Fl. Calon Segur haben möchte, bekommt aber zu ersten Preis vielleicht nur 3. Weil es nicht genug für alle zu diesem Preis gibt.

Bernd Schulz hat geschrieben:Ich dachte ja bislang immer, dass es im Hinblick auf Sprache eine besondere Kunst wäre, komplizierte Sachverhalte möglichst leicht fasslich auszudrücken. Offenkundig gibt es aber Teilnehmer dieses Forums, die das diametral entgegengesetzt ( = genau andersherum :mrgreen:) sehen....

Herzliche Grüße

Bernd


In dem Sinne, in dem die Kunst darin liegt, zu vereinfachen, bin ich sprachlich leider ein Banause. Sie werden aber sicher verstehen, dass ich aufgrund meiner Funktion schon manchmal Dinge so ausdrücken möchte, dass der Inhalt der Aussage der Interpretation zugänglich ist.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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Matthias Hilse

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSa 15. Jun 2019, 07:26

Jetzt ist irgendetwas schief gelaufen, denn irgendwie habe ich den Beitrag von Bernd Schulz in meine Antwort inkorporiert. Ich bitte das zu entschuldigen. Es muss daran liegen, ohne Brille gearbeitet zu haben...

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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