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Do 18. Apr 2019, 22:18
innauen hat geschrieben:JEDER halbwegs ordentliche Jahrhundertjahrgang
Klasse, wolf!
Klasse, wolf!
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Bordeaux 2018Klasse, wolf! 
Aus der Region Saint-Emilion und den Satelliten-Appellationen Lussac-Saint-Emilion und Montagne-Saint-Emilion verkostete ich über 100 Weine, einige davon mehrmals. Nach Jahren der «Parkerisierung» in welchen die Weine immer dicker, süsser und monströser wurden, hat hier seit einigen Jahren ein Gegentrend eingesetzt. Es geht zurück in Richtung Eleganz und Frische. Das mag in einem Jahrgang wie 2018, wo 14.5% oder 15% Alkohol beim Merlot keine Ausnahme waren etwas befremdend klingen, doch was ich mit den 2018ern ins Glas bekam war mehrheitlich frisch, knackig und ausgewogen. Wo es Licht gibt, gibt es auch Schatten und so waren auch einige Muster dabei, die keine Freude bereiteten, weil sie entweder überextrahiert waren oder aber mit verkochter Frucht und rumtopfartigen Aromen negativ auffielen. Hier die Notizen...
https://vvwine.ch/2019/04/bordeaux-prim ... atelliten/ Erwähnenswert sind aus meiner Sicht das biodynamisch arbeitende Château Fonroque, welches sich seit Jahren auf dem Weg nach Oben befindet und mit diesem jüngsten Jahrgang einen sensationellen Wein gekeltert hat. Ebenso interessant und auch biodynamisch aufgestellt ist Château Grand Corbin-Despagne, dessen Wein mit viel Präzision, Dichte und Eleganz überzeugte. Dann A Cappella und sein kleiner Bruder Clavis Orea (by Franck Jugelmann) die auch mit dem jüngsten Jahrgang sehr viel Klasse versprechen. Ach ja, und da wäre noch Château Figeac, das über ein hervorragendes Terroir verfügt und aktuell gerade ein neuer Keller baut. Der Wein hat über die letzten Jahre an Präzision dazugewonnen und gehört heute zur absoluten Spitze in Saint-Emilion. Die Liste könnte noch länger fortgesetzt werden, Clos Fourtet, Clos Saint-Martin, Larcis-Ducasse, Canon La Gaffelière und und und… Gruss, Adrian
Hast du Canon ausgelassen, weil der Andrang so gross war, oder habe ich den übersehen? carpe vinum!
Gefällt mir auch sehr, dass die "Biodynamie" in Bordeaux auf dem Vormarsch ist und sich auf hohem Qualitätsniveau bewegt. „Der Mensch kann nicht über die Natur herrschen. Er braucht sie und nicht sie ihn. Die Aufgabe des Menschen im Weinbau ist es die Rebe zu begleiten, zu stärken und zur Autonomie zu bewegen, ohne dass sie auf ihn angewiesen ist. Respekt vor der Natur und Bescheidenheit sind die zwei Schlüsselwörter dieser Philosophie.“ (Alain Moueix, Pionier des biologischen Anbaus und der Biodynamie in Bordeaux, Mitglied bei Biodyvin) carpe vinum!
Die Esoterik dahinter kann ich inzwischen ganz gut ausblenden. Aber jedesmal, wenn ich dieses schreckliche, gekünstelte und falsche Wortungetüm lese, schüttelt es mich. Immerhin sind die Ergebnisse für Natur und Produkt i.d.R. begrüßenswert. Besten Gruß, Karsten
Adrian,
vielen Dank fuer deine Notizen. Was ich nicht verstehe, ist diese extreme Dichotomie der Bewertungen, wenn es um Trottevieille geht. Woran liegt es, dass die einen Verkoster das Teil richtig Spitze finden, die anderen hingegen muede 90 zucken? Irgendeine Idee, Adrian oder auch gerne sonstwer? Cheers, Ollie Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
Leider ist das Forum für mich zeitlich nur noch ab und an
zum Mitlesen machbar. Aber einen kurzen Senf zum Bordeauxjahr 2018 muss ich jetzt doch mal loswerden.  Karfreitag sei Dank.Anders wie 2009 und 2010, fehlt 2018 die Homogenität. Mit 2003 oder gar 1982 sehe ich praktisch keinerlei Parallelen. Alkoholwerte und ebenso Tanninwerte sind ähnlich wie 2010, teilweise höher. Muss für eine kurze Kaffeepause mit meiner Frau unterbrechen, bin gleich zurück. Grüsse weinfex
Zum Thema Alkohol, da es hier vieldiskutiert ist:
Egal ob ich Rhone trinke, was ich seltenst tue, da es nicht meinem persönlichen Geschmack entspricht, Piemont oder Toskana (das beides sehr gerne) , eine 14% habe ich da mittlerweile überall stehen. Mindestens. Wir leben in Zeiten des Klimawandels und niemand besser als ein Winzer wird einem das bestätigen können. Die Frage ist immer nur, wie balanciert das Ganze ist. Zumindest noch. Denn wenn die Entwicklung ähnlich in den nächsten 10 oder 15 Jahren sein wird, wie in den vergangenen, dann habe ich da erhebliche Zweifel. Doch das nur am Rande. Auffällig ist der Wechsel zur Biodynamie vieler Weingüter. Was die Weine geschmacklich und stilistisch stark verändert. Wenn jemand wie Pontet Canet diesen Weg geht, könnte man sagen, die haben ja als 5. Gewächs nichts zu verlieren. Wenn aber Latour, als anerkannt bestes Terroir im Medoc sich für diesen Weg entscheidet, hat dies sehr wohl jede Menge Aussagekraft, denn es bedeutet nicht weniger, als das es auf dem konventionellen Weg in Zukunft nicht mehr funktionieren wird. Und zwar wegen des Klimawandels. Montrose ist übrigens auch in der Conversion. Weitere werden folgen.
Nein, hatte keine Zeit mehr - soll sehr gelungen sein...
Nein, hatte keine Zeit mehr - soll sehr gelungen sein... Zurück zu Bordeaux und Umgebung Wer ist online?Mitglieder in diesem Forum: sorgenbrecher und 24 Gäste |
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