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Bordeaux 2018

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMo 23. Nov 2020, 10:49

Jochen R. hat geschrieben:Gestern zur Lammlachse mit Rosmarienkartoffeln Belgrave 2018
im Glas. Gleicher Eindruck wie beim kürzlich getrunkenen Labegorce:
viel zu früh geöffnet.

Viele Grüße,
Jochen


Wieviel Alkohol hat der Belgrave 2018, Jochen?
Gruß
Jean
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMo 23. Nov 2020, 12:06

Hallo Jean,
13,5 %Vol.

Viele Grüße,
Jochen
pessac-léognan hat geschrieben:
Jochen R. hat geschrieben:Gestern zur Lammlachse mit Rosmarienkartoffeln Belgrave 2018
im Glas. Gleicher Eindruck wie beim kürzlich getrunkenen Labegorce:
viel zu früh geöffnet.

Viele Grüße,
Jochen


Wieviel Alkohol hat der Belgrave 2018, Jochen?
Gruß
Jean
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Trapattoni

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 23. Dez 2020, 11:49

Gestern hatte ich meinen ersten 2018er im Glas, derzeit mein Wein für jeden Tag neben Château Citran:
2018 Château Rahoul rouge, Graves
Nicht so blickdicht wie 2016. Auch nicht so fruchtig. Etwas Süßkirsche und Dörrpflaume, ordentlich Tannin, nicht kurz. Zum Essen gehen die Aromen Richtung Kakao, hellem Tabak und etwas Vanille. Insgesamt für mich etwas schwächer als 2016. Die 14% Alkohol, das Holz und die Tannine sind überhaupt noch nicht integriert. Allerdings bin ich auch alles andere als ein Jungweinfreak. Ich habe den Eindruck, dass dieser Wein sich schnell verschließen könnte. Momentan sehe ich ihn bei 86-88 Punkten. Für gut 12 € in der Subskription macht man mit diesem Wein sicher nix verkehrt und bekommt noch das Terra-vitis-Label kostenlos dazu. :lol:
Grüße
Dieter
Die besten Vergrößerungsgläser für die Freuden dieser Welt sind jene, aus denen man trinkt.
(Joachim Ringelnatz)
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stollinger

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMo 28. Dez 2020, 11:44

Mein erster Bordeaux aus 2018. Er reiht sich nahtlos in die Jahrgangstypizität (Gärungsnebenprodukte und fehlende phenolische Reife) von Weinen aus anderen europäischen Regionen ein.

Chateau Lanessan - Cru Bourgeoise - Haut Médoc - 2018:

Bild

Ich habe den Wein über drei Tage beobachtet. Nach dem Öffnen war er leer, einem alkoholisch-glycerinischen hohlen Volumen. Da sind für mein Verständnis viele unangenehme alkoholische Gärungsnebenprodukte im Spiel. Mit Luft traten die Gerbstoffe mehr und mehr in Erscheinung. M.M. nach fehlt diesen deutlich die phenolische Reife. Anfangs stoppend, grün, bitter-seifig, später aggressiv und hart. Die Nase wurde mehr und mehr alkoholisch, die Frucht schnell oxidiert, es roch wie ein Brandy.

Wohlwollend formuliert, der Alkohol und die Tannine haben sich noch nicht integriert. Aber mal ehrlich, woran soll sich das bitte anbinden? Für eine Entwicklung, bzw. eine längere Reife könnte es auch mit der vorhandenen Säure etwas knapp werden.

Lanessan mag ich eigentlich ganz gerne, ist in der Regel ein solider Wein für einen angemessenen Preis. Dieser Wein war aber wirklich fies.

Grüße, Josef
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Zweifel

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMo 28. Dez 2020, 12:47

Grüezi

Ich habe letzthin zwei 2018er probiert.

d'Aiguilhe 2018
14.5%, 80% M, 20 % CF, Angaben gemäss Neipperg.com
Direkt aus dem Keller ohne Belüftung. Zum Geruch habe ich nichts notiert, da nichts Auffälliges, ausser dass wenig Geruch da war (das könnte auch an mir gelegen haben). Die Farbe i.O. Am Gaumen etwas stechender Alkohol, Bitterkeit. Ich mag an sich Weine mit etwas Bitterstoff, aber da war irgendwie wenig anderes zu erschmecken. Kaum Frucht und erstaunlicherweise auch wenig Tannin. Mit der Zeit öffnete sich der Wein etwas, Frucht und Tannin kamen etwas zum Vorschein, aber da war die Flasche dann auch bald leer. Der Wein zeigte sich sehr verschlossen und ist für mich in diesem Zustand nicht zu bewerten. Ob das mal etwas Schönes wird? Ich kenne den Wein aus anderen Jahren als preiswerten ordentlichen Bdx.

Haut Bergey, 2018, 13.5%
Ohne Vorbelüftung. Guter Geruch, keine Fehlnoten. Dichte Farbe, nach kurzer Zeit Schlieren im Glas. Der erste Eindruck am Gaumen sind leicht teerig (Dachpappe), Schlehen und Amarenakirschen. Schöne Kirschfrucht, würzigfruchtig. Da ist nichts überreifes oder kompottiges. Ausreichend stützende Säure. Die Tannine wirken auf mich reif, trocknen aber schon noch etwas am Gaumen. Frisch und fein und leicht zu trinken, schöner mittlerer nicht überaus langer Abgang. Da ist trotz der Eleganz auch nichts "burgundisches", die Aromen sind typisch für die Region. Insgesamt ein richtig feiner Wein mit ausgezeichneter Balance. Ein Degustationssieger wird das wohl nie, aber dort gewinnen ja oft die wuchtigeren. Ein Wein der mich begeistert. Und ein klarer Nachkauf.

Gruss Hans-Rudolf
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMo 28. Dez 2020, 15:16

Zweifel hat geschrieben:d'Aiguilhe 2018

Haut Bergey, 2018, 13.5%
Insgesamt ein richtig feiner Wein mit ausgezeichneter Balance. Ein Degustationssieger wird das wohl nie, aber dort gewinnen ja oft die wuchtigeren. Ein Wein der mich begeistert. Und ein klarer Nachkauf.

Gruss Hans-Rudolf


Hallo
Tönt nach einem kürzlichen Einkauf bei Coop. Die Notizen erstaunen mich nicht sehr. D'Aiguilhe kann in heißen trockenen Jahren sehr alkoholisch und brandig wirken. Haut-Bergey dagegen ist in guten Jahren oft ein Kauftipp mit seinem relativ geringen Alkohol. 2010 war z.B. für den Preis ein feiner Wein.
Preislich nur wenig darüber ist Meyney 2018 (31.50 bei Coop). Der ist zwar m.E. sehr untypisch für Meyney, trinkt sich im Moment aber trotz (oder wegen?) der 14.5% extrem gut (siehe meine Notiz in diesem thread). Allerdings habe ich - ehrlich gesagt - keine Ahnung, wie sich das entwickelt...
Gruß
Jean
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Lars Dragl

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMo 28. Dez 2020, 15:40

Hallo!

Die VKN von Josef zum Lanessan 2018 hat mich irgendwie nachdenklich gestimmt. Von dem Weingut hatte ich immer wieder größere Mengen im Keller, was sich mit den Presskorken dann aber sehr schnell aufgehört hat. DdC kommt mir mit DIAM auch nicht mehr in den Keller.

Gerade in Jahren wie 2018, wo ein Schraubverschluss den Wein länger frisch halten könnte, sollte der Vorteil doch klar auf der Hand liegen. Zudem könnte man dann aufgrund der besseren Haltbarkeit ggf. auch vorsichtiger extrahieren!?

Meine These ist ja, dass es einfach zu viele Weintrinker gibt, die keine Ahnung haben und für die das Etikett, das "Ploppen" und die Farbe ausschlaggebend sind. Wie es dann schmeckt, ist eher nicht so relevant. Mir ist da ein Abend mit einem "Weinkenner" in Erinnerung, der gerne einen total korkenden Riesling getrunken hat. Da kann man nur den Kopf schütteln. Bezüglich der DIAM-Korken wird es hoffentlich auch noch ein Umdenken geben. Doch davon wird man dann nicht viel hören.

Es gibt eben noch immer zu wenig Weinfreunde, die wissen, was ein Schraubverschluss wert ist. Gut, manche Weißweine würden definitiv von der Luft profitieren, die der Kork durchläßt, aber auch darauf sollte es Antworten geben, die nichts mit Roulette zu tun haben.

Grüße

Lars
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMo 28. Dez 2020, 16:22

Lars Dragl hat geschrieben:Es gibt eben noch immer zu wenig Weinfreunde, die wissen, was ein Schraubverschluss wert ist. Gut, manche Weißweine würden definitiv von der Luft profitieren, die der Kork durchläßt, aber auch darauf sollte es Antworten geben, die nichts mit Roulette zu tun haben.
Es gibt durchaus Gründe, Naturkork zu präferieren, aber die angebliche generelle Undurchlässigkeit von Schraubern ist keiner, auch wenn sich die Mär hartnäckig hält.

https://www.thedrinksbusiness.com/2017/ ... the-facts/
Besten Gruß, Karsten
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EThC

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMo 28. Dez 2020, 16:48

amateur des vins hat geschrieben:Es gibt durchaus Gründe, Naturkork zu präferieren, aber die angebliche generelle Undurchlässigkeit von Schraubern ist keiner, auch wenn sich die Mär hartnäckig hält.

...man kann sogar durch die gezielte Verwendung bestimmter Dichtfolien die Sauerstoffrate relativ eng definiert einstellen. Jedenfalls ist die Streuung sicher geringer als beim Naturprodukt Kork.
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
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Lars Dragl

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMo 28. Dez 2020, 16:56

Hallo Karsten!

Interessanter Artikel. Danke für den link, auch wenn er mir wenig Hoffnung auf mehr 18er Bordeaux mit Schraubverschluss macht. Ich würde Lanessan mit Schraubverschluss wieder kaufen.

Soweit ich den Artikel verstanden habe, ist der Schrauber vorerst mal für Rotweine ein hervorragender Verschluss, wenn nicht der beste. Zudem bin ich doch gespannt, ob wir bald Weine kaufen können, die einen Korken aus gesintertem Glas enthalten.

Das mit der Mär musst du mir aber nochmal erklären. In der Grafik auf Seite 6 wird der Schraubverschluss (welcher auch immer) doch als der klar dichteste Flaschenverschluss gezeigt?

Grüße

Lars
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