Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
So 14. Apr 2019, 15:12
amateur des vins hat geschrieben:"Burgundisch" bemühe ich mich generell zu vermeiden. Hier wäre die Verwendung aber besonders irreführend: Außer, daß Eleganz, seidige Struktur und mittlerer(+) Körper auch, aber nicht exklusiv in Burgundern angetroffen werden, hat das wenig miteinander zu tun.
Stimmt schon, es ist eher die herausragende Eleganz die für die Calon-Weine spricht...mittlerweile auch für Capbern. Falstaff bringt das schon gut auf den Punkt, hier beispielhaft für MdC 14 : ‚Dunkles Rubingranat, tiefer Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung, zart kräuterwürzig unterlegte Weichselfrucht, schwarze Beeren unterlegt, tabakige Nuancen. Saftig, tolle Fruchtsüße, elegant, integrierte Tannine, Brombeerkonfit und Schokolade im Abgang, gute Länge, ein facettenreicher ....‘
Besten Gruß Uwe
Charmail
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So 14. Apr 2019, 17:14
Liebe Bordeaux-Kenner, gesubst hab ich vom 16er Jahrgang nur Clos Louie und de Pressac. Würde meinen Vorrat an 16ern aber noch etwas aufstocken wollen. In die engere Auswahl kommen neben meinen Dauerbrennern Clos St Julien und La Croix folgende Weine: Belgrave Le Boscq Charmail Cambon La Pelouse Meyney Pontac Monplaisir Puygueraud Dom. de L'A
und im etwas hochpreisigeren Segment Dom de Chevalier Malescot St. Exupery
Würdet ihr mir von dem einen oder anderen abraten oder den einen oder anderen als "Muss"-Kauf einstufen? Will die Liste ja noch etwas einkürzen.
Danke schonmal im Voraus!!
Grüße Dirk
Hallo Dirk,
von den von dir aufgezählten Weinen hatte ich bereits den einen oder anderen im Glas. Le Boscq beispielsweise, welcher mir außerordentlich gut gefiel, würde ich jederzeit wieder nachkaufen. Dasselbe gilt für Cambon La Pelouse, etwas schlanker und gefälliger als Le Boscq aber auch sehr zu empfehlen. Charmail hingegen war auch nicht schlecht, allerdings kommt er mit seinen 14,5% Alkohol ziemlich üppig daher, was mir persönlich weniger gefiel, obwohl der Wein an sich gut ist. Meyney hatte ich auch schon und ist auch wieder ne absolute Bank. Aus Saint Estephe hatte ich aus 16 noch keinen schlechten oder schwachen Wein im Glas.
Beste Grüße Steffen
Jochen R.
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Mo 15. Apr 2019, 09:02
Charmail hat geschrieben:... Charmail hingegen war auch nicht schlecht, allerdings kommt er mit seinen 14,5% Alkohol ziemlich üppig daher, was mir persönlich weniger gefiel, obwohl der Wein an sich gut ist. Meyney hatte ich auch schon und ist auch wieder ne absolute Bank. Aus Saint Estephe hatte ich aus 16 noch keinen schlechten oder schwachen Wein im Glas.
Beste Grüße Steffen
Hallo Steffen, du sprichst hier einen m. M. nicht unwesentlichen Punkt an! Wenn man z. B. beim Meyney ´16 unbedingt ein Haar in der Suppe finden möchte, sind es die 14 %-Vol. und der hohe Merlotgehalt. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass das ein ganz hervorragender Wein ist. 2018 nähern wir uns wie´s aussieht den 15 %-Vol. an - bin mal gespannt, ob das dann in der Praxis tatsächlich so ein riesen Genuss wird ... Ich habe aus BDX ´16 überhaupt noch keinen schlechten Wein getrunken. Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
Charmail
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Mo 15. Apr 2019, 09:36
Hallo Steffen, du sprichst hier einen m. M. nicht unwesentlichen Punkt an! Wenn man z. B. beim Meyney ´16 unbedingt ein Haar in der Suppe finden möchte, sind es die 14 %-Vol. und der hohe Merlotgehalt. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass das ein ganz hervorragender Wein ist.
2018 nähern wir uns wie´s aussieht den 15 %-Vol. an - bin mal gespannt, ob das dann in der Praxis tatsächlich so ein riesen Genuss wird ...
Ich habe aus BDX ´16 überhaupt noch keinen schlechten Wein getrunken.
Viele Grüße, Jochen
Hallo Jochen,
was meine bisherigen Begegnungen mit dem 16er Jahrgang angeht, kann ich dir uneingeschränkt zustimmen, ich hatte bisher auch noch keinen schlechten Wein im Glas. Wobei ich eher linksufrig orientiert bin.
Was ich bisher über den 18er Jahrgang gelesen habe, stimmt mich nicht sonderlich zuversichtlich. Im allgemeinen sind die Alkoholwerte extrem hoch, sogar die Weine aus dem nördlichen Medoc liegen zwischen 14,5% und 15% Vol.Alkohol. Der PH Wert ist zwar niedrig und lässt die Weine dadurch frisch wirken, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Weine gut reifen werden und sie ihre Frische bewahren. Chris Kissack beschreibt die Weine teilweise sogar als Kalifornisch. In seinem Bericht gibt es jede Menge Alkoholangaben, die Wenigsten liegen unter 14% Vol. Alkohol.
Dann lieber noch ein paar 16er nachkaufen, wird langfristig die bessere Entscheidung sein.
Beste Grüße Steffen
Bradetti
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Mo 15. Apr 2019, 10:43
Danke Steffen und Jochen auch an euch!
Meyney 16 hab ich gestern geordert, auch mit einer 0,375l - Flasche die als Testballon 3-4 Wochen nach Lieferung herhalten wird. Cambon La Pelouse war auch dabei - ich denke für den Preis ist das Risiko nach unten relativ gut abgesichert. Auch Belgrave ist ins Körbchen gewandert. Le Boscq überleg ich noch.
Hohe Alkoholwerte stören mich auch, deswegen hat mich auch der eine oder andere 15er abgehalten, mehr zu kaufen. Hatte dann lieber beim 14er nachgelegt.
toska
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Mo 15. Apr 2019, 14:59
Kirwan 2016
Kirwan soll ja in den letzten Jahren (neuer Keller) einen großen Sprung gemacht haben. Besonders Boxberger scheint dies auch erkannt zu haben, was sich in seinen VKN widerspiegelt. Auch Hilse bewertet jetzt den 18er mit 95-97P, was umgelegt für einen hervorragenden P/L-Wein spricht. Bei mir ist Kirwan aus genannten Gründen schon länger am Radar. Hier im Forum wird dieser Wein praktisch nicht besprochen und offensichtlich ist das Interesse an ihm nicht sonderlich groß. Daher vor einigen Tagen den 16er(Demi) geöffnet, um einmal die Probe aufs Exempel zu machen.
Ich bin leider nur in der Lage eine Art Gesamterfahrung widerzugeben, da mich der Wein zu keiner systematischeren VKN inspiriert hat.
Kommt ziemlich leichtgewichtig daher, eher wenig Ausdruck, Eiche noch nicht eingebunden, eher belanglos wirkend. Insgesamt fein und schlanker Körper. Tannin kaum wahrnehmbar, sicherlich reif, aber wie gesagt, es kommt nix Einnehmendes rüber, weder olfaktorisch, noch taktil noch geschmacklich. Dass hier mit Reife noch etwas nachkommt, bleibt für mich unergründlich....Ziel des Kindsmordes war, bei Gefallen noch etwas nachzukaufen. Ergebnis: mehr Kirwan als ohnehin gesubst drängen sich nicht auf....
So unspekatakulär wie Jeff Leve seh ich das auch und würde mich bestätigt fühlen:
"Lilies, oak, smoke and black cherry form the character of this medium-bodied wine. With round polish to the tannins, this is the first vintage produced in the new cellars of Kirwan and it should be ready to drink after a few years of aging." (JL 91P) April, 17
aber hier sein in-bottle-update:
"The nose of wet earth, flowers, thyme, and fresh, bright cherry is just great. The palate is about the soft, bright fresh red fruits with a hint of licorice and polished tannins." (JL 92P) Feb 19
Gruss, Toska
stollinger
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Mo 15. Apr 2019, 15:14
Charmail hat geschrieben:...Chris Kissack beschreibt die Weine teilweise sogar als Kalifornisch. In seinem Bericht gibt es jede Menge Alkoholangaben, die Wenigsten liegen unter 14% Vol. Alkohol...
Interessant, sind die irgendwo auch ohne Abo einsehbar? Grüße, Josef
UlliB
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Mo 15. Apr 2019, 15:22
Hallo Toska, ich hatte vor einiger Zeit den 15er Kirwan im Rahmen einer kleinen Margaux-Horizontale im Glas, und mein Eindruck passt sehr gut zu dem, was Du jetzt über den 16er schreibst: Kirwan [2015] (3e GCC) 13,5%Vol. Eher helles, transparentes Rot, ohne Blautöne. Ziemlich typische Margaux-Nase, Johannisbeere, florale Obertöne, kein spürbarer Holzeinfluss, wirkt schlank. Das Schlanke setzt sich am Gaumen fort und wird hier trotz der 13,5%Vol zu einer gewissen Magerkeit, es fehlt hier – insbesondere im direkten Vergleich zu den anderen Weinen [Giscours, Malescot St. Exupery, Brane Cantenac, Rauzan Segla] – in der Mitte an Substanz. Im Abgang erscheint, gemessen am Körper, reichlich Tannin, das auch etwas bittert. Hübsche Aromatik, aber etwas substanzarm. Eher guter cru bourgeois als grand cru classé.
Ein Leichtgewicht, dem es für eine gute Zukunft definitiv an Substanz mangelt (und das ausgerechnet im "Margaux-Jahr" 2015). Zumindest an diesem Wein kann ich die Euphorie mancher Verkoster nicht nachvollziehen. Und nach deiner VKN scheint der 16er nicht viel besser zu sein. Gruß Ulli
Charmail
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Mo 15. Apr 2019, 18:17
Interessant, sind die irgendwo auch ohne Abo einsehbar?
Grüße, Josef
Hallo Josef,
leider nur für Abonnenten, allerdings kann man auch ein monatliches Abo lösen, für ca. 6 Euro ist dies zu haben.
Beste Grüße Steffen
Olaf Nikolai
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Mo 15. Apr 2019, 18:43
Obwohl ich ausser Boxbergers Hymnen auf den Wein auch schon recht gute Degunotizen anderer Autoren im Netz gelesen habe......verbuche ich die 12er Ohk Sub vom 2015er Kirwan vorerst einmal als Abschreibung.... time will tell...und die Hoffnung stirbt zuletzt
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