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Bordeaux 2016

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2016

BeitragFr 24. Jan 2020, 21:42

Invest hat geschrieben:Hallo Jean,

habe die Weine von DLC vor 1,5 Jahren bei einer Bdx Arrivage 2015 in der CH kennengelernt. Wow, es hatte alles, Komplexität, Tiefe, feine Frucht, toller Trinkgenuss, für mich irgendwo im Bereich 93-95Pkte. Leider gab es nur zu probieren, die Flaschen selbst waren bereits ausverkauft.

Gut, es gibt einen Konkurs, irgendwer wird dabei Geld verlieren und DANACH könnte es doch weiter gehen. Know How und Boden ist geblieben und der Markt verlangt nach solcher Qualität und solchen Weinen! Monsieur Chevalier, wahrscheinlich ein Verrückter, völlig qualitätsfanatisch, das Beste oder gar nicht. Die Herausforderung wird sein, so einen Charakter in betriebswirtschaftliche Sachzwänge einzubinden. Vielleicht hilft der jetzige Schmerz.

Viele Grüsse
Christian


Hallo Christian
In der Schweiz scheint Gerstl die ganze Konkursmasse von DLC aufgekauft zu haben. Erhältlich ist vieles aus 2015, 2016 und 2017 zu sehr vernünftigen Preisen.
Gruß
Jean

Gast1

Re: Bordeaux 2016

BeitragFr 24. Jan 2020, 23:35

Lobenberg offeriert auch noch drei Weine, auch den 16er 'Provokateur', ein 100%iger Petit Verdot.

Der Wein, den ich im Bereich 93-95 Pkte gesehen habe, war der 33'333. Den kann ich nirgends mehr finden. Hier noch zwei Beiträge zu Leandre-Chevalier:

https://victorswein.blog/2018/06/07/pro ... it-verdot/

Dass ich die Weine von Dominique Léandre-Chevalier mag, kann man schon der Startseite meines Blogs entnehmen. Oder dem Beitrag über den Merlot aus einer Bestockung mit 33’000 Rebstöcken pro Hektar. Diesen Merlot, diesmal vom Jahrgang 2015, konnte ich kürzlich an einer Veranstaltung Arrivage Bordeaux 2015 und mein Urteil ist auch für diesen Jahrgang: überwältigend! Und so viel filigraner und präziser als einige hochgelobte „Merlot-Fruchtbomben“ aus dem Libournais!

Fast noch eine Nuance faszinierender fand ich aber den gleichen Jahrgang des „100 % Provocateur“: Ein Wein, fast ausschliesslich aus der Rebsorte Petit Verdot, welche zwar zum Bordeaux-Blend gehören kann, aber, wenn überhaupt, fast immer ein Mauerblümchendasein fristet.

Dominique Léandre-Chevalier hingegen provoziert auch damit. Nicht genug, dass er an den „Côtes de Blaye“, also auf der nördlichen, „falschen“ Seite der Gironde Spitzenweine herstellt. Nein, er bringt auch noch einen Petit Verdot von wurzelechten Reben auf die Flasche. Und wie!

Es gibt nur rund 600 Flaschen pro Jahr von diesem Wein, der aus 0,3 Hektar stammt, die zum Teil auch mit 33’000 Stücken, also extrem dicht, bepflanzt sind. Wenn der erwähnte Merlot trotz Finesse eher „rund“ auftritt, dann bietet der Petit Verdot sozusagen das Gegenstück: elegant, gleichzeitig frisch und saftig, aber auch wild und ungestüm; in dieser Hinsicht fast wie ein Syrah. Und bei allem hat auch dieser Wein eine unglaubliche Länge, der Abgang will fast nicht enden!

Angesichts dieses Weines fragt man sich nur, warum Petit Verdot eine so marginale Bedeutung aufweist? Vielleicht braucht es halt eine Provokation, damit das ändert?

Wenig erstaunlich ist, dass der Wein des Jahrgangs 2015 angesichts der bescheidenen Gesamtproduktion bereits ausverkauft ist. (Erfeulich hingegen, dass ich dank rechtzeitiger Bestellung demnächst ein Prozent der Produktion zugestellt erhalte!).



Die letzten Weine des „Pferdemanns“

'''...Während die Basisweine und weiterhin auch der „Joyau“ zu moderaten Preisen verkauft werden, haben die Raritäten wie der 100% Provocateur – und der 33’333 leider einen preislichen Quantensprung gemacht. Qualitativ wert sind sie auch die neuen Preisschilder – was man davon hält, und ob man das mitmachen will, ist jedermann selbst überlassen. Aber vielleicht haben alle von uns das Geld ja auch schon dümmer ausgegeben …''

https://victorswein.blog/tag/33333/
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Ingo

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Re: Bordeaux 2016

BeitragMi 29. Jan 2020, 17:37

Im Zuge der 4 years-after-Verkostung bei farr vintners wurde der Jahrgang 2016 überprüft. Bemerkenswert, für wie gut Meyney wieder, wie schon 2015, befunden wurde.
https://www.farrvintners.com/blog.php
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2016

BeitragMi 29. Jan 2020, 17:45

Danke, Ingo.

Es ist ja hinlänglich bekannt, daß ich nicht der komplette Bordeaux-Geek bin. Aber gemessen an den wenigen Jahrgängen und Weinen, die ich kenne, ist 2016 das beste, das mir bisher unterkam. Und Meyney war der allererste Bordeaux, den ich selber auswählte, kaufte - und dann verschenkte. Das zusammen wäre doch ein netter Grund zu schauen, ob sich da nicht ein paar Buddeln auftreiben lassen?
Besten Gruß, Karsten
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TOM

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Re: Bordeaux 2016

BeitragDo 30. Jan 2020, 14:43

Ganz abgesehen von Meyney finde ich das Resultat am Ende des Artikels sehr interessant. Auch freut der Satz: "and won’t take as long to be ready to drink", der mich bei den mittlerweile doch etwas zurückgezogenen 2016er auf eine Öffnung in wenigen Jahren hoffen lässt.

Hier nochmals das Fazit für alle, die nicht den ganzen Blogartikel lesen wollen:
2016 is really a perfect modern vintage. The wines have the fresh acidity of a cooler vintage, but with the purity and ripeness of fruit akin to 2010 or 2005. The tannins are more refined than in any vintage I have tasted in Bordeaux – persistent and plentiful but fine and superbly integrated. The result is a set of wines that are harmonious and should have long, open drinking windows. The fact that winemakers have moved away from heavy extraction, late picking and high alcohols adds to their quality – these are wines you want to keep going back to rather than being overwhelmed by a single glass. It’s hard to compare it to other vintages but taking the great vintages of the last 20 years, here are my thoughts:

2000 – a great mature vintage but 2016 will be better (and won’t take as long to be ready to drink).

2005 – similar to 2016 but I think 2016 is better and certainly the tannins are softer and the wines are better balanced and less backward.

2009 – this is a blockbuster year but some of the wine are a bit too decadent. 2016 is cooler and classier.

2010 – this is the closest comparison. Which is better? It’s hard to say. The 2010’s probably have more power but the 2016’s are finer and more subtle.

Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2016

BeitragDo 30. Jan 2020, 15:12

Naja, 2000 braucht(e) schon außergewöhnlich lange, was ich so lese - oder?
Besten Gruß, Karsten
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Ollie

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Re: Bordeaux 2016

BeitragDo 30. Jan 2020, 17:00

Stephen Browett: It’s hard to compare it to other vintages but taking the great vintages of the last 20 years, here are my thoughts: ...

2015: Am I a joke to you?

Facebook: Message not sent. This person isn't receiving messages at this time.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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Michael24

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Re: Bordeaux 2016

BeitragDo 30. Jan 2020, 22:06

amateur des vins hat geschrieben: Das zusammen wäre doch ein netter Grund zu schauen, ob sich da nicht ein paar Buddeln auftreiben lassen?


Vor einem Monat habe ich den Meyney dort selber nachbestellt, das ist eine seriöse Quelle vom österreichischen Süßweinspezialisten der auch mit feinen Weinen handelt. Als Preistipp für Euch … https://www.finewineshop.com/de/catalogsearch/result/?cat=0&q=meyney+2016
Ab € 150 Versandkostenfrei nach DE

Alles andere ist eher teurer.

mfg,
Michael
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TOM

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Re: Bordeaux 2016

BeitragFr 31. Jan 2020, 00:04

Bei Lobenberg gibt's den 2016er Meyney mit 10% Clubrabatt für 31,41 €.
Da ich den 2016er bereits habe, würde mich interessieren, ob schon jemand den 2017er probiert hat.
Der ist deutlich günstiger (>20%) und ich frage mich, ob er soviel schlechter ist...
Da Meyney ja doch recht dicht und voluminös ist, könnte 2017 eine "angenehm leichte" Variante sein...
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2016

BeitragFr 31. Jan 2020, 08:21

TOM hat geschrieben:Bei Lobenberg gibt's den 2016er Meyney mit 10% Clubrabatt für 31,41 €.
Da ich den 2016er bereits habe, würde mich interessieren, ob schon jemand den 2017er probiert hat.
Der ist deutlich günstiger (>20%) und ich frage mich, ob er soviel schlechter ist...
Da Meyney ja doch recht dicht und voluminös ist, könnte 2017 eine "angenehm leichte" Variante sein...

Hallo Tom,
siehe BDX ´17-Thread, VKN vom 14.01.20 :idea:

Viele Grüße,
Jochen
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