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Bordeaux 2015

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSa 2. Mär 2019, 22:06

.....offenbar noch unverheiratet.....:-)
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AixWine

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 3. Mär 2019, 00:01

Danke, Ollie, für den Selbstversuch :-)

Bis auf Feytit-Clinet habe ich die Weine auch alle im Keller und frage mich jetzt, ob ich den Lafon la Tuilerie mal probieren soll. Aber ich werde auf jeden Fall einen Reparatur-Riesling kaltstellen...

Gruss, Erik
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Ollie

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 3. Mär 2019, 00:32

Gerne. :D

Den Feytit-Clinet habe ich auch nicht, aber es ist tatsaechlich ein Wein, dessen Nachkauf ich ernsthaft in Erwaegung gezogen habe - aber der Preis... Wer ihn zum Subspreis bekommen hat, wird bestimmt sehr viel Spass haben. Und mit LaLaTu wollte ich nur mal den Kritikern auf den Zahn fuehlen, die ihn achsotoll fanden. Ich wuensche dir viel Glueck mit deiner Flasche, vielleicht war meine ja wirklich schon zu. Ich bin gespannt! :)

Uebrigens wuerde ich mir Pontet-Canet kaufen, wenn ich das Geld unbedingt loswerden muesste. Das Argument, dieser oder jener Wein sei ja gar nicht typisch, finde ich naemlich etwas ueberbeansprucht; ist bei Les Carmes HB und anderen sehr idiosynkratischen Weinen (Mitjaville!) nicht anders.

Wichtig ist die Qualitaet im Glase, die man in 20 Jahren vorfindet, und falls die Kritiker Recht haben (wie bei jedem anderen Wein auch, den man blind nach Wertungen kauft), wird es superb. Also zumindest probieren wuerde ich den Wein, denn lieber habe ich 150 Euro verloren als 1800 (fuer die Kiste). Alternativ kann man ja versuchen, in Burgund... nein, war nur ein Scherz.

Cheers,
Ollie
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 3. Mär 2019, 07:53

Ollie hat geschrieben:...

Uebrigens wuerde ich mir Pontet-Canet kaufen, wenn ich das Geld unbedingt loswerden muesste. Das Argument, dieser oder jener Wein sei ja gar nicht typisch, finde ich naemlich etwas ueberbeansprucht; ist bei Les Carmes HB und anderen sehr idiosynkratischen Weinen (Mitjaville!) nicht anders.

Wichtig ist die Qualitaet im Glase, die man in 20 Jahren vorfindet, ...

Ha ha, Ollie :lol: sehr gut!
Tu es und ich wollte niemand davon abhalten - ich weiß der Pontet Canet hat seine
Fans und wenn die Profis so hoch werten, muss er ja gut sein! Der Lafon La Tuilerie ´15
wird sich bestimmt auch noch prächtig entwickeln ...
Ich würde es nicht, wüsste mein Geld in dieser Preisklasse und wenn ich Bordeaux/
Pauillac trinken will, anders zu inverstieren.

Viele Grüße,
Jochen
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Ollie

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 3. Mär 2019, 12:29

Es ging stollinger um die kolportierte mangelnde Pauillac-Typizitaet des Pontet-Canet als Grund gegen einen Kauf. Woraufhin ich meinte, dass Typizitaet etwas hoch gehaengt werde; am Ende die Quaitaet im Glase entscheide, ob das Geld gut angelegt war oder nicht, und er probieren solle, bevor er aufgrund von Meinungen Einzelner eine Entscheidung trifft.

Aber vielleicht habe ich mich unklar ausgedrueckt. Mein Fehler.
Zuletzt geändert von Ollie am So 3. Mär 2019, 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 3. Mär 2019, 12:55

....und genau da stimme ich Stolliger zu.
WENN ich einen hochpreisigen Bordeaux, zumal einen Pauillac kaufe, ERWARTE ich geradezu Typizität als Gegenwert......und keine gewissermassen beliebige Fruchtplörre die wo auch immer woher stammen könnte....gute Weine wachsen unbenommen durchaus überall...
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 3. Mär 2019, 14:35

Ollie hat geschrieben:Pontet-Canet
Olaf Nikolai hat geschrieben:gewissermassen beliebige Fruchtplörre
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Besten Gruß, Karsten
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EThC

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 3. Mär 2019, 14:50

Olaf Nikolai hat geschrieben:WENN ich einen hochpreisigen Bordeaux, zumal einen Pauillac kaufe, ERWARTE ich geradezu Typizität als Gegenwert

...heißt das dann, daß ein an sich sehr guter Wein, der aus dem Pauillac stammt, von Haus aus erst mal 10 Punkte Malus bekommt, wenn er nicht typisch genug für die Gegend ist, er aber -wenn er aus einer Gegend käme, wo der Wein typisch wäre- die volle Punktzahl erhielte :?:
Hmmm, ist halt immer die Frage, welche Erwartungshaltung man hat, aber für mich persönlich ist die Typizität reichlich sekundär. Das sieht man schon an der Anzahl total untypischer Landweine, die reihenweise meinen Keller füllen. Wenn man nur der Typizität hinterher läuft, verpaßt man m.E. die spannendsten Sachen in der Weinwelt. Aber das ist natürlich nur meine -höchst subjektive- Meinung... :ugeek:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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stollinger

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 3. Mär 2019, 17:29

Hallo Ollie und Olaf,

danke euch für eure Kommentare, ich finde beide Betrachtungen wichtig.

Ollie hat geschrieben:Uebrigens wuerde ich mir Pontet-Canet kaufen, wenn ich das Geld unbedingt loswerden muesste. Das Argument, dieser oder jener Wein sei ja gar nicht typisch, finde ich naemlich etwas ueberbeansprucht; ist bei Les Carmes HB und anderen sehr idiosynkratischen Weinen (Mitjaville!) nicht anders...

Ich glaube, das viele hochwertige, untypische Weine ihren Reiz auch besonders wegen ihres Bezugssystems haben. Das kann z.B. der Jahrgang, aber gerade auch die Typizität sein.
Wenn ich in ferner Zukunft solch einen Wein (wie z.B. Pontet Canet) trinke, kann es passieren, dass ich
a) den Wein toll finde und sehr spannend, auf Grund des Kontrasts zu den typischen Gewächsen des Bezugssystems.
b) Der Wein mir schmeckt, aber mir die Rolle, der Stil oder das Konzept im Gegensatz zu typischen Gewächsen missfällt.
c) Mir der Wein außerordentlich gut schmeckt, und dogmatische Kaufargumente mir mittlerweile egal sind.

Olaf Nikolai hat geschrieben:WENN ich einen hochpreisigen Bordeaux, zumal einen Pauillac kaufe, ERWARTE ich geradezu Typizität als Gegenwert.....

Das Argument erscheint mir für mich derzeitig als gewichtig. Wenn ich einen solchen Wein in Dekaden öffne, kann es passieren, dass
a) ich mich entspannt in meinem Ohrensessel zurücklehne und voller innerer Genugtuung meiner gerade achtzehn gewordenen Freundin sage: ah, dass ist ein weltklasse Wein mit einer tollen Typizität
b) dass ich mich wundere, dass ich so viel Geld für einen sehr dogmatisches Verkaufsargument hingelegt habe, und trotzdem den Wein genieße.

Ich denke, bei einem sehr teuren bzw. auch Ikon-Wine steht für mich weniger das abstrakte Genusserlebnis im Vordergrund. Manchmal habe ich auch Spass an dem Image und der Geschichte um den Wein.
Auch bei den unkonventionellen Landweinen, Orange-Wine etc. ist m.M. nach eine wichtige Komponente der Kontrast und die Emanzipation. Dafür braucht es nun mal auch das Gegenständliche.

Die Gebietstypizität sollte ich mir in jeden Fall vorher eingetrunken haben, sollte aber auch in weniger teuren und früher zugänglichen Weinen stecken. Die Frage ist immer noch (es geht mir um 1-2 Flaschen), ist das jetzt eine gute Investition (mit einem attraktiven Preis) in die Weinzukunft? Schon klar, dass mir das hier keiner vernünftig beantworten kann. Mal Mutti fragen, ob ich Taschengeldvorschuss bekomme...

Hochachtungsvoll, Stollinger

p.s. Bzgl. dogmatisch: Ich habe mir 1991 die Nike Air Max 180 zum Release gekauft. Mit den Jahren sind die irgenwo verschollen und wahrscheinlich entsorgt worden. Heute ärgere ich mich darüber sehr. Reebok Pump habe ich jedoch noch nie vermisst...
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 3. Mär 2019, 17:31

Auch mir , liebe Bordeaux-Freunde, ist das Typische einer Appellation höchstens sekundär wichtig. Viel zentraler ist für mich die Komplexität eines Weines. Und bezüglich dieser überwiegt das Typische eines Weines das Typische einer Appellation, zumindest bei Weinen, die über den Jahrgang hinweg eine gewisse Konstanz bewahren. Einen Domaine de Chevalier oder einen Léoville-Barton z.B. würde ich nicht primär als typisch für einen Pessac-Léognan bzw. für einen Saint-Julien bezeichnen, sondern sie haben einen je eigenen Stil, der sie von vielen, wenn nicht den meisten anderen Weinen ihrer jeweiligen Appellation abheben. Und das ist gut so! Und dass ein Wein eine Nasen- und Gaumenfreude ist, das ist noch wichtiger. Ein guter Wein entwickelt über die Jahre und Jahrzehnte einen Stil, der einem (meistens) mundet oder eben auch nicht. Bei allen Jahrgangsabweichungen!
In diesem Zusammenhang übrigens ein interessantes Detail: Unlängst hat Jancis Robinson den aus der Flasche verkosteten Meyney 2015 glatte 2.5 Punkte höher bewertet als en primeur. Mit für JR fast unglaublichen 18.5 Punkten! Und sie gibt zu, dass sie ihn, blind verkostet, zunächst für einen Montrose gehalten hat. Wenn es nicht wahr wäre, könnte man es für eine wahnsinnig gute Anekdote halten, in der alles steckt, was man im Positiven wie im Negativen für Bordeaux-typisch hält. Die Anekdote relativiert so gut wie alles, eben auch die Rede von der Typizität eines Terroirs, vielleicht sogar der eines Weines!
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