Bordeaux 2015

Hallo Erich,

wenn dich das Thema interessiert, lass Dir mal ein paar Weine von Kadede empfehlen. Wie wär's z.B. mit Beaumont 2016? Ist zwar minimal teurer, aber verspricht hohes Trinkvergnügen (auch für Burgunder-Freunde).

Grüße

Hartmut

Hallo Hartmut,

vielen Dank! Kann sehr gut sein, daß ich meinen Bordeaux-Flaschenbestand von aktuell 0 demnächst mal ein bißchen aufstocke, denn bei den Weinrunden der vergangenen Monate waren durchaus ein paar Sachen dabei, die auch mir richtig Spaß gemacht gemacht haben...

Hallo Erich,

wenn dich das Thema interessiert, lass Dir mal ein paar Weine von Kadede empfehlen. Wie wär's z.B. mit Beaumont 2016? Ist zwar minimal teurer, aber verspricht hohes Trinkvergnügen (auch für Burgunder-Freunde).

Grüße

Hartmut

Hallo Hartmut,

meinst du 2016 oder 2015? Den 15er habe ich im letzten Mai getestet und der hat mir ausgezeichnet gefallen, noch besser als die zeitnah verkosteten auch sehr guten 15er Sénéjac und Fourcas Dupré. Hat in der Subs € 12,50 gekostet.

Habe mir damals folgendes notiert:
Gerade einen Beaumont 2015 aufgemacht: rote Früchte ohne Ende, vollreif, aber nicht überreif, schöne Fruchtsüße, gute Säure, perfekter Holzeinsatz - viel mehr geht nicht in dieser Klasse. Okay, 14 % Alkohol sind heftig, aber auch da: bestens integriert. Wenn Punkte, dann irgendwas mit 87-88+, der wird sich sicher gut entwickeln. Weinbeschreibungen sind nicht ganz mein Ding, aber Parker bringt es auf den Punkt:

"...the kind of bottle you happily find on your dinner table and is finished down to the last drop."

Yes!


Beste Grüße
Roland

Hallo Roland,

den 15er finde ich auch super, der ist aber inzwischen deutlich teurer geworden. 16 gibt's noch auf Sub.-Niveau.

Grüße

Hartmut

Den 16er habe ich aus unerklärlichen Gründen nicht in Betracht gezogen, vermutlich gabs viel anderes Interessantes, was an meinem Budget genagt hat...

Muss ich noch mal drüber nachdenken. Findest du die beiden Jahrgänge qualitativ vergleichbar? Der Stil gefällt mir ja sehr gut.


Beste Grüße
Roland

Hallo Roland,

den 16er habe ich noch nicht probiert ...

Aber Neal Martin:

The 2016 Beaumont has quite a powerful bouquet with dense black fruit, boysenberry and cedar, traces of pencil lead developing with aeration. The palate is medium-bodied with fine tannin, quite spicy compared to its peers, then it reins everything back in for what is a refined finish. Classy stuff, but I would afford this a couple of years in bottle. Tasted at the Cru Bourgeois tasting in London. 91 P.

zum 15er schreibt er:

Tasted at the Cru Bourgeois annual tasting, the 2015 Beaumont has a more exotic bouquet than its peers with red cherries, wild strawberry and pressed flowers. It gains more and more refinement as it aerates. The palate is medium-bodied with a structured opening, the tannin enrobed with clean and pure blackberry and raspberry fruit, leading to a dense finish that just needs to attain more detail. Good potential. Tasted September 2017. 90 P.

Grüße

Hartmut

Danke, Hartmut, das klingt wirklich sehr gut!


Beste Grüße
Roland

So, nach den interessanten Eindrücken von einigen hier nun auch die letzten 2 Tage im Glas gehabt:

2015 Pontac Monplaisir

In der Tat ein schöner Bordeaux ohne den Anspruch zu hegen groß sein zu müssen. Tolle Frucht, stimmige Tannin-Säure-Frucht-Balance mit Begleitaromen von leichtem Holz und ätherischen Noten.
Am 2. Tag ein herrliches sattes Frucht-Bouquet in der Flasche. Ich schnüffel ja immer auch gerne direkt an der Flasche – nicht nur im Glas. Reife süße Kirsche, Himbeere, Brombeere – toll.
Am Gaumen gefiehl mir der Wein dann am 2. Tag nicht mehr ganz so, da hier nun die mineralische Seite etwas dominiert hat, zusammen mit einer gewissen Ätherik und auch der Alkohol war nun doch etwas spürbar.

Aber das ist bei mir eigentlich immer so. Bordeaux in der Primärfruchtphase schmeckt mir wirklich immer am 1. Tag nach 2-3 Stunden Belüftung am Besten.
In Punkten: 92

So, nach den interessanten Eindrücken von einigen hier nun auch die letzten 2 Tage im Glas gehabt:

2015 Pontac Monplaisir

In der Tat ein schöner Bordeaux ohne den Anspruch zu hegen groß sein zu müssen. Tolle Frucht, stimmige Tannin-Säure-Frucht-Balance mit Begleitaromen von leichtem Holz und ätherischen Noten.
Am 2. Tag ein herrliches sattes Frucht-Bouquet in der Flasche. Ich schnüffel ja immer auch gerne direkt an der Flasche – nicht nur im Glas. Reife süße Kirsche, Himbeere, Brombeere – toll.
Am Gaumen gefiehl mir der Wein dann am 2. Tag nicht mehr ganz so, da hier nun die mineralische Seite etwas dominiert hat, zusammen mit einer gewissen Ätherik und auch der Alkohol war nun doch etwas spürbar.

Aber das ist bei mir eigentlich immer so. Bordeaux in der Primärfruchtphase schmeckt mir wirklich immer am 1. Tag nach 2-3 Stunden Belüftung am Besten.
In Punkten: 92

Geht mir ganz ähnlich mit Jungweinen! Selbst auf die Belüftung verzichte ich meistens, da ich vom ersten Moment des Luftkontakts an die Entwicklung für Nase und Gaumen mitverfolgen möchte. Was der Flasche eines großen Jungweines vom ersten Moment an über das Eingießen ins Glas und anschließend aus dem Glas an Düften entweicht, ist oft geradezu raumfüllend und überwältigend. Da kommt kein noch so großer reifer Wein dagegen an. Ähnliches gilt für die Geschmacksvielfalt am Gaumen.

Vor ein paar Tagen im Glas:

Domaine de Chevalier 2015

Ich hatte bisher nur einmal DDC im Glas, einen 2011er, der ziemlich grandios war. Bei diesem hier war bei mir wohl eine leichte Erkältung im Anmarsch, was mir aber erst hinterher so richtig klar wurde. Mein Geruchs-/Geschmackssinn schien mir intakt, but you never know...

Leicht grasig-grüne, typische SB-Nase (aber weit weg von Katzenpipi!). Gezügelte Kraft, große Intensität/Dichte. Sehr dezentes Holz.
Am Gaumen ölig-viskos, aber von toller Säure begleitet. Auch hier kein fruchtaromatisches Feuerwerk, aber kraftvoll und sehr harmonisch. Zitrus (Pomelo), reife Ananas, Weinbergspfirsich und ein Hauch Mango. Leicht buttrig und vanillig.
Im Abgang ein wenig herbe Kräuter und Heu. LAAANG!

Im Vergleich zum 2011er war ich ein klitzekleines bißchen underwhelmed. Ich bin mir nicht schlüssig, ob das am Jahrgang, der momentanen Entwicklung des Weines, oder doch an meinem persönlichen Zustand lag. Sehr gut, aber nicht überwältigend gut.