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Bordeaux 2015

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Je-Mi

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Re: Bordeaux 2015

BeitragFr 14. Feb 2020, 16:42

TOM hat geschrieben:Hallo Steffen,
da Du wohl mehr MHL-Erfahrung hast als ich: weißt Du, wie 2004, 2006, 2007 und 2008 sind?
Die sind zu humanen Preisen noch lieferbar und den 2005er fand ich, wie gesagt, sehr gut.


Der 2004er MHL war mein Einstieg. Ich habe davon in den letzten 3 Jahren einige Flaschen getrunken. Die letzte vor kurzem. Sehr gut gereift. Immer noch gut in Schuss. Gibt es für ca 22 € bei Deitermann in Werlte. Auch sehr gut war 2003. Beide Weine waren auch im Vergleich mit jüngeren Jahrgängen topp. Ich glaube, dass es sich bei den Weinen lohnt Geduld zu haben. Den 2010er habe ich noch nicht angerührt.
Grüße Jens
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Charmail

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Re: Bordeaux 2015

BeitragFr 14. Feb 2020, 16:53

Da bin ich ganz bei dir, Moulin Haut Laroque kann reifen, diese Feststellung habe ich schon mehrfach gemacht und auch in schwächeren Jahren haben die Weine immer sehr ordentlich performt.

Cheers Steffen
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TOM

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Re: Bordeaux 2015

BeitragFr 14. Feb 2020, 17:13

Danke für Eure Tipps!
Werde dann einfach mal den 2004er und 2006er selbst probieren. Und ja, den 2005er + 2010er hatte ich damals auch bei Deitermann bestellt. Der hat ja eine ganz nette Jahrgangstiefe beim MHL und für das Alter der Weine sehr faire Preise.
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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Herr S.

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Re: Bordeaux 2015

BeitragFr 14. Feb 2020, 17:49

Bradetti hat geschrieben:Von den Weinen, die ich für gewöhnlich gerne mal kaufe (de Pressac, La Croix, Guillot Clauzel, Tour St. Christophe) hat nach der ersten Testflasche in der Fruchtphase keiner überzeugt. Da gefielen mir 2014 und 2016 besser.


Den Tour St. Christophe hatte ich letzte Woche quasi nebenbei bei einem Seminar im Glas (Daher auch keine VKN). Ja, guter Wein, lecker, vollmundig, ein Wein für das Bärenfell vor dem Kamin anch langem Winterspaziergang (es fehlt halt der Winter) ... aber für meinen Geschmack eben auch zu viel, modern und blind für mich nicht mehr in Bordeaux zu verorten. Und auch dieser Wein mit 15% gesegnet, da habe ich mich doch mehr am parallel ausgeschenkten , einfachen Deutz brut mit 12,5% gelabt (auch weil ich in Champagnerlaune war 8-) ).

Viele Grüße,
Björn
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2015

BeitragMo 17. Feb 2020, 14:44

Noch ein genialer 'kleiner' 2015er, der sich momentan sehr schön trinkt und der die These widerlegt, 2015 müsse man sehr lange liegen lassen:

Château Branas Grand Poujeaux, Moulis-en-Médoc 2015, Cru Bourgeois 14% Alkohol (50% Merlot/45% CS/5% PV)
P&P bei 17°
Farbe: dunkles Purpur, aber bei Weitem nicht 'extrem dunkel', wie RG schreibt
Nase: Cassis, Lakritz (réglisse) und mit der Zeit Birnbrot, ganz leicht Menthol, mit zunehmender Temperatur etwas Weissmehl
Gaumen: Trotz leichtem Merlotüberhang ganz klar Cabernet, die Frucht, die bei den Fassproben so gerühmt wurde, hat sich etwas zurückgezogen, was bleibt, ist eher schwarz- als rotbeerig, Graphit, mit der Zeit ultrafeine Kakaobohne, noch etwas aufrauhende, mit der Zeit jedoch köstlich geschliffene Tannine auf der Zunge, ein gutes Zeichen für die kommenden Jahre. Verschlossen wirkt der Wein im Moment, knapp 3 Jahre nach der Abfüllung, nicht, trinkt sich im Gegenteil (noch oder schon wieder?) ganz gut, hat aber noch Luft nach oben.
Alkohol spürbar, aber nicht übermässig
Abgang mittellang
(widerlegt in fast allem RG's Fassnotizen: 'crèmiger Gaumen', 'schmelzendes Extrakt', 'überreife Trauben', 'vanilliges, schier caramelliges Finale' - da würde man einen Neue-Welt-Wein vermuten; das ist der Branas mitnichten, viel eher klassischer Médoc, cabernetdominiert, schwarzbeerig, mit gutem Tanningerüst, supertrocken, bereits gut trinkbar, mit Potenzial nach oben.
Momentan 91 Punkte, Potenzial bis 93 Punkte, der Preis von 30Euro+ (Lobenberg, Hilse) ist gerade noch vertretbar.
(Optimale Trinkreife vermutlich 2022 bis 2028/30)
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Ollie

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSa 22. Feb 2020, 16:38

Kleine Wasserstandsmeldung für die Betroffenen: Gestern jeweils aus der Halben: Bellevue (St-Émilon) und Malartic Lagravière (Graves), beide offen.

Bellevue rund, voll, fett, sättigend, viel Extraktion, aber Tannin von Frucht und Alkohol zugeschüttet, sehr dunkle, aber nicht sonderlich komplexe Aromatik, die den Lehmboden verrät (anfangs Plastilin und Tusche), keine Spur vom Kalkstein. Insgesamt eher klotzig, aber sehr typisch für Lehmboden (den Kalkstein nehme ich dem Wein nicht ab). Profitiert von Luft, aber die Änderungen sind eher marginal, er bleibt recht kompakt. Momentan 90(-92). Liebhaber diese Stils sahen ihn besser. Auf die Trüffel müssen wir aber lange warten, 10-15 Jahre bestimmt.

Malartic Lagravière viel frischer dank Saeure, Cabernet und einem ganzen Prozentpunkt weniger Alkohol. Schlankerer, sehnigerer Körper als der rubensklotzige Bellevue, würziger (Cabernet mit braunem Tabak, Zedernholz usw.), aber immer noch recht füllig. Fächert mit Luft deutlich auf, viel mehr als Bellevue. Der sehr viel süffigere Wein, aber deutlich keine 94 Punkte. ich sehe ihn momentan bei 92.

Cheers,
Ollie
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Ralf Gundlach

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Re: Bordeaux 2015

BeitragFr 6. Mär 2020, 22:50

Durchaus schon trinkbar:

2015 Chateau Fondreaud

Offene, schöne Nase mit dezenter Old-School-Note. Am Gaumen ein durchaus eleganter Bordeaux mit einer sehr schönen Frucht. Nicht unbedingt komplex. Aber mit einem sehr schönen Abgang und noch ordentlich Tannin, welches sich aber langsam abstreift. Am Beginn seiner Trinkreife. Der zeigt schon durchaus, warum Bordeauxs vom linken Ufer auch heute noch Spaß machen können im unteren bis mittleren Preissegment.

89 Punkte. Kostet 11 Euro im Angebot bei Delhaize Eynatten.

Gruß

Ralf
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EThC

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSa 21. Mär 2020, 22:55

Eine Freundschaft zwischen mir und Merlot ist generell schwierig, dennoch fand ich das Thema hier in der < 20 Euronen-Klasse vergleichsweise gut gelöst:

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Viele Grüße
Erich

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Michael24

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 22. Mär 2020, 01:18

LOL Erich, wenn ein Wein bei mir 7 Tage überleben sollte, dann kann er wirklich nichts !!
:lol:
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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 22. Mär 2020, 14:29

Michael24 hat geschrieben:LOL Erich, wenn ein Wein bei mir 7 Tage überleben sollte, dann kann er wirklich nichts !!
:lol:

...bei mir sind's häufig gerade die besten, die so lange überleben. Je besser die Weine sind, desto mehr keimt in mir der Wunsch zu sehen, wie sich die Sachen über die Zeit entwickeln. Hier war's aber auch der Situation geschuldet, daß wir an einem Abend mit reduzierter Teilnehmerzahl 10 Flaschen aufgemacht haben, von denen dann noch genug für diverse Nachverkostungen über eine Woche übrig war... :D

Und wenn ich bedenke, was ich alles verpaßt hätte, wenn ich den Wein des Abends -von Jutta Ambrositsch- an nur einem Abend leergemacht hätte, uaaaahhh... :mrgreen:
Viele Grüße
Erich

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