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Re: Bordeaux 2014

BeitragVerfasst: Sa 28. Mär 2020, 15:19
von amateur des vins
Jochen R. hat geschrieben:https://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=7&t=5491&p=126959&hilit=ducru+brom#p126959
...wobei aus Ullis Geschichte nicht hervorgeht, ob das TBA vor oder nach dem Abfüllen in den Wein kam. Ich tippe auf ersteres. Vielleicht kann Ulli ja noch präzisieren?

@Josef: zu langsam, sorry

Re: Bordeaux 2014

BeitragVerfasst: Sa 28. Mär 2020, 16:22
von Jochen R.
stollinger hat geschrieben:Danke Jochen,

das hatte ich so verstande, dass der Wein vor der Füllung in Kontakt gekommen ist.

Grüße, Josef

Hallo Josef,
ich vermute die Kontamination erfolgte bei Ducru B. im Keller.

Kartonverpackungen enthalten m. W. auch heute noch Bromverbindungen.
Ich schätze die Geschmackschwelle ist bei TBA ähnlich wie bei TCA im
Nanogrammbereich. Wenn sich also in einem feuchten, schlecht belüfteten,
Keller das Zeug über einen längeren Zeitraum bildet und an der Oberfläche
des Korkens absetzt, braucht es halt nicht viel, einen Wein zu beeinflussen.
Ich würde jedenfalls im Zweifel dem Rat eines Fachmanns (Stefan Paeffgen)
vertrauen.

Viele Grüße,
Jochen

Re: Bordeaux 2014

BeitragVerfasst: Sa 28. Mär 2020, 18:18
von stollinger
mmh, okay, das klingt nachvollziehbar. Beim Hantieren mit dem Korken und der Flasche kann man sich den Wein natürlich auch verunreinigen. Und wenn die Flasche in einem schimmeligen Karton lagert, wird wohl was auf der Oberfläche sein.

Ich muss halt immer erst mal plausibilisieren, bevor ich vertrauen kann ;) .

Das TCA durch den Korken wandert, halte ich noch immer für höchst unwahrscheinlich; zumindes solange dieser nicht komplett durchfeuchtet ist.

Danke und Grüße, Josef

Re: Bordeaux 2014

BeitragVerfasst: So 29. Mär 2020, 16:56
von Ingo
Le Reysse 2014 heute wieder ein viskoser, tiefdunkler, klassischer, körperreicher Wein. Das Holz tadellos eingebunden. Komplexität verhalten, aber grundehrlich. Guter Trinkfluss, Medoc in Reinform. Nicht parkerisiert, ganz und gar typisch.

Parallel dazu Lilian Ladouys‘16. Dropsig, luzider, sehr moderne Machart, irgendwie beliebig, könnte aus Chile kommen.
Trotz des „besseren“ Jahres ergo kein Vergleich zum Le Reysse.

Von dem einen ordere ich eine weitere Kiste, von dem anderen bin ich fast froh, wenn der Spuk der 12er OHK beendet ist.

Re: Bordeaux 2014

BeitragVerfasst: Di 31. Mär 2020, 01:18
von Michael24
Ingo hat geschrieben:Trotz des „besseren“ Jahres ergo kein Vergleich zum Le Reysse.

Ich würde das bezweifeln, für mich persönlich sind 14 und 16 auf Augenhöhe. Unterschätze den 14er Jahrgang nicht.
2010-2014-2016-2009-2015....(ab 2009 gerechnet)

Re: Bordeaux 2014

BeitragVerfasst: Di 7. Apr 2020, 18:02
von pessac-léognan
Château La Tour Carnet 2014
4eme Cru Classé Haut-Médoc 13.5% alc
(40% CS/50% M/3% PV/7% CF)
P&P bei 17°, dann 20°
Ein sehr trinkiger Magrez-Wein ohne Ecken und Kanten, sehr gefällig. Trotzdem recht straff gezeichnet. Eine schöne Belohnung nach einem Tag Gartenarbeit, wo man vor lauter Müdigkeit das Unkomplizierte dem Hochkomplexen vorzieht.
In der Nase unauffällig, etwas Kirsche, wenig Lakritze.
Im Gaumen ein Korb von roten und schwarzen Früchten, etwas Leder und Tabak.
Mittellanger Abgang mit Noten feiner Pfeffer.
Hat sich in den letzten Jahren m.E. dem Fombrauge angenähert, könnte blind als Saint-Émilion durchgehen.
90 Punkte (ein Schnäppchen, wenn ich mich nicht irre, vor 2 Jahren ausnahmsweise bei Lidl gekauft für etwa 13€, kostet sonst ca 30€+)

Re: Bordeaux 2014

BeitragVerfasst: Di 7. Apr 2020, 20:53
von Olaf Nikolai
Ich sach doch...Lidl lohnt sich. :!: :P
Habe aktuell dort im Ladengeschäft kaum dergestalte Aktionen bemerkt. Bester Wein aus meiner Sicht dort vor längerer Zeit mal der 2. Wein von Valandraud 2011. War zwar nichts besonders aber für knapp über 11 Euro pro Eintel (30% Nachlass) gar nicht mal so schlecht. Müsste irgendwo auch noch ein oder zwei Flaschen davon haben. Hätte ich sonst wohl auch nicht gekauft.
Von den 14ern habe ich seit einiger Zeit nichts auf dem Tisch gehabt. Sind die aktuell nicht eigentlich recht zu?
Beim Tour de Carnet fand ich den 2001er im vergangenen Jahr recht gut. Der 03er im Jahr davor war durch und im Grunde ungenießbar.
Im Grunde auch ein Chateau dass unter Magrez bei mir doch sehr aus dem Focus liegt. Warum hast Du den 14er gekauft?

Re: Bordeaux 2014

BeitragVerfasst: Mi 8. Apr 2020, 08:03
von port_ellen
moin,

ich hatte den damals auch im lidl paket als probeflasche, kostete 18 statt 30 (40% off).

hab ihn über einige tage gemächlich getrunken, unfallfrei, tatsächlich mit schöner frucht und ausgeglichenen elemente. an st.emilion hatte ich nicht gedacht, aber wegen der betonten fruchtigkeit kommt das schon hin.

mir fehlte aber das besondere, und ich habe nicht nachgekauft - 18€ ist ja auch nicht umsonst. dafür gabs damals den capbern 2014, und der hat mir besser gefallen.
letzteren gibt es aktuell noch bei matthias hilse mit 12% osterrabatt - das sind dann ca.19€.

gruss, m

Re: Bordeaux 2014

BeitragVerfasst: Mi 8. Apr 2020, 08:27
von Jochen R.
La Tour Carnet ist (zu) jung getrunken aufgrund des fetten
Holzeinsatzes und für einen Ht-Medoc ungewöhnlich hohen
Merlotanteil gewöhnungsbedürftig wie ich finde, jedenfalls
2015 und v. a. 2016 war das so, 2014 kenne ich nicht.

Die Weine können das aber gut verarbeiten und richtig gut
reifen! Tour Carnet 2001 (damals schon unter der Regie von
B. Magrez) war in der damals aufgerufenen Preisklasse mit
einer der besten Weine, die ich je getrunken habe. Letzte
Flasche hat sich aber 2016 verabschiedet.

Der hervorragende 2016er hat im franz. Supermarkt 26 EUR
gekostet und ist m. E. jeden Cent wert.

Viele Grüße,
Jochen

Re: Bordeaux 2014

BeitragVerfasst: Mi 8. Apr 2020, 09:08
von port_ellen
lieber jochen,

der 2014er hatte erstaunlich wenig holz, das jedenfalls mein eindruck/geschmack.

vom 01er habe ich noch 2 buddeln, dito 04.

09 und 10 habe ich auch eine handvoll (noch unprobiert) und erwarte mir - wie du - in 5-10 jahren einen schönen und klassischen medoc.

gruss, m