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Bordeaux 2014

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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chris75

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDo 9. Apr 2015, 18:18

Also ich finde die Jahrgangseinschätzung der Moueix von 13-15/20 gut passend, der Hype, der gerade gemacht wird - wer gerade was sagt, ob von Seiten der Chateaubesitzer oder der Händler, ist so interessant wie ....der Golfplatz in Margaux. Ich finde 2014 in der Breite (wenn überhaupt) nur gering besser als 2012, Pomerol und Margaux hat mir z.B. 2012 besser gefallen.
Insg. fängt man meiner Meinung wieder an, künstlich was aufzublasen, was dem Jahrgang absolut nicht gerecht wird. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. Ändern wird sich nichts. Dazu ticken die zu synchron und drehen sich um sich selbst, bis es halt kracht. Auch interessant war das Publikum bei den UGCs: viele junge Gruppen aus dem asiatischen Raum und sehr viel junges Publikum aus Bordeaux selbst, die eher herumstanden (Frage eines Freunds: Sind das Statisten?)
Schade, denn es gibt meiner Meinung nach definitiv Weine, die ich mir bei 2012er Preisen in den Keller legen würde...

Gruß, Christian
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UlliB

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDo 9. Apr 2015, 18:49

chris75 hat geschrieben: Ich finde 2014 in der Breite (wenn überhaupt) nur gering besser als 2012, Pomerol und Margaux hat mir z.B. 2012 besser gefallen.

Damit deckt sich Deine Meinung recht weitgehend mit der von Lobenberg in seinem neuesten Blogbeitrag. Der sieht 2014 in der Breite sogar schlechter als 2012...

Eine pauschale Händlerschelte ist wohl nicht angebracht. Jedenfalls scheinen nicht alle den Jahrgang lemmingmäßig zu hypen, um mal wieder was verkaufen zu können ;)

Gruß
Ulli
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Bernd Schulz

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDo 9. Apr 2015, 23:44

innauen hat geschrieben:
Ein Beispiel. Zu Hause habe ich noch eine Flasche Angelus 2003. Vor der Aufwertung zum Grand Cru A gekauft. Damals 100 Euro. War schon teuer, war es mir nach dem fabelhaften Eindruck einer Angelusprobe aber auch Wert. Jetzt kostet das Zeugs das Dreifache. Was tun? Korkenzieher zücken oder den Weinhändler meines Vertrauens anrufen :?:

Grüße,

Wolf


Wolf, für mich wäre das überhaupt keine Frage! Dem Menschen sind überall Grenzen gesetzt - das gilt auch und gerade für die Fähigkeit, geschmacklichen Genuss zu empfinden. Sprich: Ein noch höherer Genuss als ein schon ungemein hoher Genuss (bei einem Wein zu 20 oder meinethalben auch 30 oder 40 Euro) ist reine Illusion bzw. steht nicht auf einem sensorisch nachvollziehbaren Fundament, sondern beruht nahezu komplett auf dem Bewusstsein, gerade etwas sehr Rares und Megateures zu sich zu nehmen. Weinpreise von 300 Euro pro Normalflasche halte ich deshalb für völlig gaga, und wenn ich einen Gewinn von 200 Prozent realisieren könnte, würde ich das als jemand, der keinen Goldesel zu Hause stehen hat, sondern sein Geld mit richtiger Arbeit verdienen muss, ohne jedes Nachdenken tun. Ich würde den Angelus auch schon für den doppelten Einkaufspreis mit einem frohen Grinsen verkloppen, wenn sich die Gelegenheit böte!

Kürzlich konnte ich mich an die Auktion eines Freundes dranhängen und auf diese Art einen letzten Christmannschen Idig GG 2001 mit moderatem Aufschlag gegenüber dem früheren Ab-Hof-Kurs loswerden. Seitdem ärgere ich mich massiv darüber, dass ich die anderen von den ursprünglich 12 Pullen, die ich mal als Geburtstagsgeschenk erhalten hatte, selber ausgetrunken habe. Genauso viel oder mehr Trinkvergnügen hätte ich mit anderen, deutlich preiswerteren Weinen erleben können...

In der letzten Zeit habe ich verstärkt daran gearbeitet, auf der üblichen Spirale, die uns dazu treibt, nach immer weiteren Steigerungen zu suchen, etwas zurückzuwandern. Und mir ist das glücklicherweise sehr gut gelungen - ich habe immer wieder viel Freude an (vermeintlich) kleineren Weinen. Und zusätzlich noch mehr Freude an dieser Freude.... ;)

Ebenso herzliche wie dezent offtopische Grüße sendet

Bernd
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Matthias Hilse

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Re: Bordeaux 2014

BeitragMo 13. Apr 2015, 12:32

Ollie hat geschrieben:Matthias Hilse ist auf seinem blog vor zwei Tagen mit seinen Punkten herausgekommen: pefekte Umsetzung der "Kein-Wein-schlechter-als-sehr-gut"-Regel. Senejac gleichauf mit Sociando, sonst viel Rauschen zwischen 90 und 92, mit den mittlerweile bekannten Ausreissern nach oben (cf. Farr, Voss, Suckling, Lobenberg).

Nicht draengeln, es ist genug fuer alle da. Derweil eine Betrachtung von Jane Anson hier.

Cheers,
Ollie


Nicht, dass ich mich ob der zu erwartenden, meine Sprache betreffenden Echauffierungen nun nur noch auf den Gebrauch von Zahlen verlegen würde, gibt es diesen Blogeintrag; eine Regel, die ich bisher nicht kenne, perfekt umzusetzen, hat seine Ursache neben der Kontingenz der Sache in der Entscheidung, nur die Weine zuerst mit Punkten, dann mit Sprache zu versehen, die einer Erwähnung auch wert sind. Der Handel weist zahlreiche Beispiele auf, wo ein gewisses Terrain inferiorisiert wird, damit die eigenen Empfehlungen sich deutlicher davon absetzten. Ich sehe schlicht keinen Sinn darin, einen Wein, den ich nicht für empfehlenswert halte, als nicht empfehlenswert zu benennen und damit meine implizite Einschätzung (Nichterwähnung) auch noch zu tautologisieren.

Der Blogeintrag enthält vor allem zwei substantielle Informationen: ich halte Montrose für den Wein des Jahrgangs und schätze ihn sehr knapp unterhalb von 2010 ein. Steigen die Preise gegenüber 2013 marginal, wird Montrose 2014 höchstens 45%, bezogen auf die günstigste deutsche online-Offerte für 2010, kosten. DAS ist für mich ein klarer Kauf. Die zweite Information bezieht sich auf Clos Louie, und hier muss noch nicht einmal spekuliert werden. Der Preis ist da, und der Wein ist so verdammt gut, dass es eigentlich keinen guten Grund gibt, ihn nicht zu subskribieren. Denn später günstiger ist nicht, um es einmal mit der Sprache an der Jet-Tankstelle zu formulieren.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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innauen

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Re: Bordeaux 2014

BeitragMo 13. Apr 2015, 14:36

Hallo,

Doisy-Daëne für 26,40 ex nego. Die Kampagne startet mit einem Sauternes. Naja. Eigentlich startet damit nicht wirklich irgendwas. Auch wenn Doisy-Daëne ein klassifzierter Wein ist und selbst wenn die Süßeweine in diesem Jahr gut sein sollten: de Subskription läuft nicht über die süßen Sachen. Es ist also immer noch alles "On Hold".

Grüße,

Wolf
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innauen

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Re: Bordeaux 2014

BeitragMo 13. Apr 2015, 18:45

Hallo,

eine Ergänzung warum die Kampagne so schleppend anläuft: Es ist ja die erste Postparkersubskription. Bisher gibt es zwar Weine, aber bis auf Suckling kaum Punkte zu verkaufen. Also wartet man ab, bis mehr Punkte zusammengekommen sind. Dann kann man sich die besten Notierungen raussuchen und damit werben. Jetzt kommt Jeff Leve mit St. Estephe. Ergebnis: Montrose bester Wein (95-96) vor Cos (94-96) und Calon.

http://www.thewinecellarinsider.com/201 ... ge-report/

Grüße,

wolf
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sorgenbrecher

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Re: Bordeaux 2014

BeitragMo 13. Apr 2015, 18:59

Soweit ist es mit Bordeaux schon gekommen, dass Jeff Leve-Punkte als relevant herangezogen werden... ;)
Gruß, Marko.
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Matthias Hilse

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Re: Bordeaux 2014

BeitragMo 13. Apr 2015, 20:57

sorgenbrecher hat geschrieben:Soweit ist es mit Bordeaux schon gekommen, dass Jeff Leve-Punkte als relevant herangezogen werden... ;)

Warum sind seine Einschätzungen mit weniger Relevanz gesegnet als die anderer Verkoster? Ich zitiere ihn seit Jahren und finde die Konsekutivkonstruktion, die so etwa das Bild zu vermitteln versucht, um Bordeaux stünde es so schlecht , dass man sich noch nicht einmal mehr gegen solche hobos wie den Leve zur Wehr zu setzen vermag, schlicht völlig verfehlt. Im Allgemeinen ist er in den letzten Jahren eine sehr verlässliche Quelle der Orientierung für diejenigen gewesen, die bei dem ganzen Zirkus in Bordeaux nicht persönlich dabeisein können.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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innauen

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDi 14. Apr 2015, 10:12

Guten Morgen,

jetzt geht es doch schon los. Mit Gazin kommt ein Wein, der traditionell früh in der Kampagne auftaucht.

Gazin 38 Euro ex nego +4,2 % ggü 2013, +1,5% ggü 2012
Prieuré-Lichine. 8% teurer als 2013. EVP ca. 30 Euro.

In früheren Jahren war Gazin eigentlich immer fair bepreist. Der Preis bleibt wechselkursbereinigt unter der Marke von 2012. Ob es allerdings 2014 einen Grund gibt, Pomerol zu kaufen, müssen die beantworten, die vor Ort waren.

Bei dem Margaux ist die Preisgestaltung ambitionierter. Übrigens kam mit Tour Blanche ein Sauternes mit deutlichem Preisabschlag von -13 % auf den Markt. Allerdings hatte sich Tour Blanche zuletzt an einer Hochpreisstrategie versucht, die jetzt wohl ihr Ende findet.

Grüße,

wolf
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Matthias Hilse

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDi 14. Apr 2015, 10:31

innauen hat geschrieben:Guten Morgen,

jetzt geht es doch schon los. Mit Gazin kommt ein Wein, der traditionell früh in der Kampagne auftaucht.

Gazin 38 Euro ex nego +4,2 % ggü 2013, +1,5% ggü 2012
...

Grüße,

wolf

Kleine Korrektur: Gazin 2013 EUR 38,00
Gazin 2014: EUR 39,60

Neben Feytit Clinet und Le Gay der Pomerol mit dem günstigsten Genusseinstand.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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